Zink gilt als einer der wichtigsten Mineralstoffe für den Hautschutz und die Hautregeneration. Aus diesem Grund ist Zinksalbe als Wund- und Heilsalbe ebenso beliebt wie zur Behandlung von Pickeln und Akne. Infos zur Wirkung sowie ein Rezept für Zinksalbe zum Selbermachen gibt es hier.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas ist Zinksalbe?
Zinksalbe ist eine Wund- und Heilsalbe, die zur schnellen Besserung des Hautbildes beitragen kann. Hauptwirkstoff bildet hierbei das salbeneigene Zinkoxid – eine chemische Verbindung aus Sauerstoff und Zink, die zum einen antiseptisch, desinfizierend und zellregenerativ auf entzündetes und wundes Hautgewebe wirkt. Zum anderen entwässert und entfettet Zink die Haut auch, was effektiv die Entstehung von Akne, Pickeln und Mitessern hemmt.
Unterstützt wird die Heilwirkung zinkhaltiger Salben durch Inhaltsstoffe, von denen einige die Regenerationsfähigkeit der Haut weiter stärken. Bestes Beispiel hierfür ist das in vielen Salben aus Zink enthaltene Vitamin A (Retinol). Die Bedeutung des Vitamins für den Hautschutz und die Hautgesundheit ist groß. In diesem Zusammenhang wird Retinolöl in der Hautpflege sogar als Anti-Aging Wirkstoff mit straffendem und verjüngendem Effekt auf die Haut eingesetzt.
Wirkung von Zink und Zinkoxid auf die Haut
Zink ist ein Mineralstoff und essenzielles Spurenelement, das im Körper einen wichtigen Bestandteil diverser Enzyme darstellt. So ist Zink um Beispiel an der Regulierung des Stoffwechsels, Hormonhaushalts und der Immunfunktion beteiligt.
Mit Blick auf die Haut- und Haargesundheit ist Zink des Weiteren für die Bildung von Keratin und Kollagen unerlässlich. Ein Zinkmangel kann deshalb zu Haarausfall, vorzeitiger Hautalterung und auch brüchigen Nägeln führen. Aus diesem Grund enthalten hochwertige Produkte zur Haut- und Haarpflege häufig Zink als Spurenelement.
Geht es speziell um die Hautregeneration, kommt Zink darüber hinaus eine wichtige Aufgabe im Zellstoffwechsel zu. In verschiedenen Studien wurde ein entzündungshemmender und wundheilender Effekt von Zinkoxid nachgewiesen. Der Mineralstoff reguliert die Zellteilung und Neubildung von Hautzellen. Eine gute Zinkzufuhr kann deshalb die Wundheilung beschleunigen, wohingegen ein Zinkmangel Wunden schlechter abheilen lässt. Die empfohlene Tagesdosis an Zink lautet gemäß Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wie folgt:
- Tagesdosis für Männer: 15 mg
- Tagesdosis für Frauen: 12 mg
- Tagesdosis für Kinder: 10 mg
- Tagesdosis für Säuglinge: 5 mg
Multifunktionaler Schutzmechanismus
Zinksalbe enthält einen hohen Anteil an fetthaltigen Gemischen wie Vaseline oder Wollwachs (Lanolin) . Sie sorgen dafür, dass die Salbe ihre Heilwirkung direkt an der Hautoberfläche entfaltet, anstatt erst in die Haut einziehen zu müssen. Die Salbe legt sich folglich wie ein schützender Film auf die Haut und verhindert dort eine Ausbreitung bakterieller Erreger im Bereich wunder Hautstelen. Ebenso werden durch den Schutzfilm Bakterien von außen daran gehindert, in die Haut einzudringen.
Dank dieser isolierenden Mehrfachfunktion hilft Zinksalbe nicht nur gegen Akne, Pickel und Mitesser, sondern auch gegen Hautinfektionen wie Herpes oder Entzündungsprozesse der Haut, wie sie für Dermatitis üblich sind. Und selbst Patienten mit chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis wird bei schweren Krankheitsschüben Zinksalbe empfohlen.
Zinksalbe zur Wundbehandlung
In verschiedenen Studien wurde ein entzündungshemmender und wundheilender Effekt von Zinkoxid nachgewiesen. Dabei kann sowohl die Einnahme von Zinktabletten als auch die äußere Anwendung von Salben mit Zinkoxid die Wundheilung verbessern. Speziell die äußerliche Anwendung von Zinksalbe hat jedoch den Vorteil, dass sich die wundheilende Wirkung von Zink lokal und somit gezielter und schneller entfaltet. Zusätzliche Wirkstoffe der Salbe wie Vaseline und Vitamin A verbessern zusätzlich den Hautschutz und beschleunigen die Zellregeneration.
Hinweise zur Anwendung als Wund- und Heilsalbe
Es sei aber darauf hingewiesen, dass zinkhaltige Salben nicht auf offene Wunden aufgetragen werden dürfen. Zwar sind für die Anwendung von Salben mit Zinkoxid keine Vergiftungsfälle bekannt, jedoch herrscht ein erhöhtes Verätzungsrisiko in Sachen Zinkchlorid. Dieses entsteht durch Reaktion von Zink oder Zinkoxid mit Salzsäure.
Die Säure findet sich in geringen Mengen im Körperschweiß wieder und kann bei Überdosierung oder falscher Anwendung von Zinksalbe Hautverätzungen hervorrufen. Empfehlenswert ist es daher, die Salbe nur in konkreten Wundfällen und nur auf oberflächliche Verletzungen, bzw. geschlossenes Wundgewebe anzuwenden.
Zinksalbe hilft auch gegen Warzen
Ein gutes Beispiel für die sinnvolle Wundbehandlung mit Zinksalbe ist der Einsatz bei Warzenleiden. Warzen entstehen durch Virusinfektionen der Hautzellen mit Humanen Papillomviren. Dieser verursachen unkontrollierte Zellwucherungen im Hautgewebe, die mit kleinen, gutartigen Tumoren gleichzusetzen sind und die eigentliche Warzenbildung beschreiben.
Eine Behandlung der häufig recht hartnäckigen Warzen ist oft sehr schwierig. Forscher der Dermatologischen Abteilung in der medizinischen Fakultät der Chulalongkorn Universität von Bangkok in Thailand konnten jedoch feststellen, dass sich eine Reduzierung der Warzengröße durch Salbe mit Zinkoxid erfolgreich bewerkstelligen lässt.
Zinksalbe gegen Pickel und Akne
Ob aus Ernährungsgründen, stressbedingt oder als Ursache einer hormonellen Umstellung während der Pubertät – gerade Jugendliche klagen heutzutage immer öfter über ein unreines Hautbild. Die dermalen Unstimmigkeiten der Haut treten dabei in erster Linie als Mitesser, Pickel oder Akne auf und bestehen zumeist aus talghaltigen Eiteransammlungen der Hautporen. Zinksalbe soll hier erfolgreich helfen können.
Bestätigte Wirkung gegen Akne
Gerade wenn es um gewöhnliche Akne (Acne vulgaris) geht, leiden einige Jugendliche schwer unter ihren unansehnlichen Hautirritationen, welche die Epithel wie ein Ausschlag überziehen. Gelegentlich sind die Pickel und Pusteln sogar entzündlich, was eine Heilung stark erschwert. Präparate aus Zink werden dabei immer wieder als Geheimwaffe gegen die Hautprobleme beschrieben.
Diesbezüglich scheinen Salben mit Zinkoxid jenen mit Benzoylperoxid laut Studienergebnissen überlegen zu sein. Zwar wirken beide dermatologischen Inhaltsstoffe gut gegen Akne, Bezoylperoxid sorgt gemäß Patientenstudien aber häufiger für Nebenwirkungen wie Hauttrockenheit und abschälende Haut.
Nur wohldosiert gegen Pickel einsetzen
Dermatologische Forschungsversuche konnten inzwischen auch den Behandlungserfolg von Zinksalbe gegen Pickel nachweisen. Zudem bestätigen zahlreiche Erfahrungsberichte, dass sich die Salbe für eine Therapie gegen Mitesser eignet.
Selbst Ärzte verschreiben mittlerweile immer öfter Zinksalbe als medizinisches Hausmittel gegen Akne, weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass Patienten die gesunde Tagesdosis an Zink im Blick behalten sollten. Aus gutem Grund, denn höhere Mengen Zink können zu schweren Vergiftungen führen, die mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall einhergehen.
Anwender von Zinktabletten oder -salben sollten stets bedenken, dass die Konzentration von Zink in entsprechenden Präparaten den empfohlenen Tagesbedarf um ein Vielfaches übersteigt. Eine Überdosis an Zink von 50 mg pro Behandlung ist nicht ungewöhnlich, erhöht jedoch das Risiko einer gestörten Mineralaufnahme von Körper und Haut enorm. Die Anwendung von Zinktabletten wie auch von Zinksalbe gegen Pickel sollten Sie daher nur nach Absprache mit ihrem Hautarzt durchführen.
Rezept für Zinksalbe
Wer mehr Kontrolle über die Inhaltsstoffkonzentration seiner Zinksalbe haben möchte, der kann diese auf Basis der Salbenherstellung auch selber machen. Das Schöne daran ist, dass man die Salbe zusätzlich mit individuellen Pflegestoffen zur Hautpflege anreichern kann. Dazu gehören zum Beispiel Ölauszüge, Tinkturen und die Haut pflegende Extrakte aus Kräutern. Zudem lässt sich das Zinkoxid, das es in jedem gut sortierten Online Shop für Kosmetik zu kaufen gibt, bei der DIY-Hestellung besser dosieren.
Auch lässt sich die aus Erdöl gewonnene und deshalb nicht besonders umweltfreundliche Vaseline in DIY-Zinsalbe durch ökologisch hergestelltes Lanolin ersetzen. Dabei handelt es sich um das Sekret der Talgdrüsen von Schafen, das im Zuge der Wäsche von Schafswolle auf natürliche Weise gewonnen wird. Hier ein schönes Rezept für selbstgemachte Zinksalbe:
Zutaten:
- 25 ml Retinolöl
- 25 ml Kamillen-Tinktur
- 15 g Lanolin anhydrid
- 6 g Bienenwachs
- 5 g Zinkoxid
- 3 Tropfen Antiranz
Zubereitung:
Vermengt das hautstärkende Retinolöl in einer feuerfesten Schüssel mit Lanolin und Bienenwachs zu einer homogenen Masse. Diese bildet nun die Fettphase für unsere Salbe. In eine zweite Schüssel gießt Ihr anschließend die Kamillentinktur. Sie bildet die Wasserphase der Salbe.
Als nächstes erhitzt Ihr die Fettphase im Wasserbad, bis die Masse vollständig geschmolzen ist. Danach nehmt ihr die Fettphase vom Herd und gießt portionsweise die Wasserphase hinzu. Vermischt das Ganze unter stetigem Rühren, bis die Salbe auf Handwärme heruntergekühlt ist.
Erst jetzt gebt Ihr das Zinkoxidpulver hinzu und rührt für 1 bis 2 Minuten kräftig weiter. Zum Schluss könnt ihr noch ein paar Tropfen Antiranz als natürliches Konservierungsmittel hinzufügen, was die Haltbarkeit der Zinksalbe um etwa 2 Monate verlängert.
Sobald die Salbe abgekühlt ist, könnt Ihr sie in einen Salbentiegel umfüllen. Dieser sollte dann kühl und dunkel (z.B. im Kühlschrank) aufbewahrt werden.
Anwendung und Dosierung von Zinksalbe
Die beste Zeit für eine Behandlung Ihrer Pickel mit Zinksalbe ist vor dem Schlafengehen. Über Nacht hat die Salbe so genügen Zeit, um auf die Pickel zu wirken. Nach dem Aufstehen könnt Ihr die Zinksalbe dann unter warmem Wasser abwaschen.
Reinigt Eure Haut vor dem Auftragen von Zinksalbe gründlich und portioniert die Salbe am besten mit Hilfe eines Q-Tips. Tupft im Anschluss nur die zu behandelnden Hautpartien, aber keine gesunden Hautstellen mit der Zinksalbe ab. Die Anwendung kann 1 bis 2 mal täglich erfolgen.
Tipp: Die körpereigene Verwertung von Zink lässt sich durch gezielte Aufnahme von Vitamin C erhöhen. Ebenso kann phosphatreduzierte Nahrung ihren Teil dazu beitragen, die Wirkung der Salbe zu optimieren. Achtet daher während der Nutzung von Zinksalbe auf eine ausgewogene Ernährung
Mit Blick auf eine Überdosierung sollte man Salben, die Zink enthalten, nur wohldosiert in dünnn Schichten auf ihre Haut auftragen. Zahlreiche Mineralien und Spurenelemente wie Kalzium oder Eisen reagieren empfindlich auf einen hohen Zinkgehalt des Körpers. Ein Überangebot könnte ihre Verfügbarkeit für den Stoffwechsel beeinträchtigen und somit auch den Behandlungserfolg schmälern.
Anwenden sollte man Zinksalbe daher nur in konkreten Fällen von Hautbeschwerden. Hierzu gehören neben Pickeln und Akne wie erwähnt auch oberflächlich geschlossene Wunden, Warzen und chronische Hauterkrankungen ohne offene Wundflächen.
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