Die Zelkove (Zelkova) ist ein relativ unbekannter Laubbaum, der für eine Pflanzung im Garten allerdings äußerst interessant ist. Der bis zu 40 m hohe Baum hat nämlich einen äußerst formvollendeten Wuchs und macht sich dank seiner breiten Krone wunderbar als sommerlicher Schattenspender. Und selbst für das Klima hat Zelkova eine wichtige Bedeutung.
Wissenswertes: Die Zelkove bildet bereits in jungen Jahren eine äußerst borkige Rinde aus, die den Baum rasch sehr mystisch und urtümlich erscheinen lässt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zur Zelkove
- Wissenschaftlicher Name: Zelkova
- Herkunft: Asien, Europa
- Wuchshöhe: 30 m
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüten: grüngelbe Trichterblüten
- Frucht: ei- bis herzförmige Steinfrüchte
- Blätter: eiförmige, gezähnte Blätter
- Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
- Wasserbedarf: mäßig
- Boden: sandig-lehmig
- Boden-pH-Wert: neutral
- Winterhärte: bis -23 °C winterhart
- Verwendung: Hausbaum, Alleebaum, Klimabaum
Klimabaum Zelkove
Schon als Hausbaum oder Bonsai kann das knorrige Erscheinungsbild von Zelkoven sehr faszinieren. Dabei tragen neben den einfach gesägten, ovalen Blättern der Bäume auch ihre Blüten und an Pflaumen erinnernden Steinfrüchte zum Zierwert des Baumes bei.
Noch wichtiger als dieser ist jedoch der Kulturwert von Zelkova. Denn der Baum ist mittlerweile stark gefährdet und benötigt neben besonderen Schutzmaßnahmen auch die Hilfe beherzter Baumliebhaber. Und schützen sollte man die Zelkove definitiv, gilt sie doch als sogenannter Klimabaum.
Unter anderem auch dank seiner robusten Borke kommt der Baum mit Klimaextremen nämlich deutlich besser zurecht als manch andere Laubbäume. Er wird daher inzwischen als klimaresistenter Zukunftsbaum gehandelt. In dieser Funktion ist er gerade für Klimawälder eine wahre Bereicherung. Gleichwohl kann er auch im urbanen Raum, zum Beispiel in Parks und Wohnanlagen als Klimabaum stehen.
Zelkove pflanzen
Zelkoven sind eng mit der heimischen Ulme verwandt, gehören sie doch zur Familie der Ulmengewächse. Bis zur letzten Eiszeit waren die Bäume dabei auch in Europa weit verbreitet.
Heute jedoch findet man Zelkova auf dem europäischen Kontinent nur noch auf Kreta und Sizilien. Als letztes größeres Verbreitungsgebiet des majestätischen Baumes gilt Asien, wo er gelegentlich auch als Bonsaikultur anzutreffen ist.
Um den Erhalt von Zelkoven steht es diese Tage also nicht besonders gut. Schade eigentlich, denn trotz ihrer Niederlage gegen die europäische Eiszeit ist der Baum mit einer Frostresistenz von bis zu -23 °C sehr gut winterhart und ließe sich damit problemlos wieder zu einem festen Bestandteil der europäischen Flora machen.
Der richtige Standort für Zelkoven
In Sachen Lichtverhältnisse ist die Zelkove ebenfalls sehr tolerant, lässt sie sich doch sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten pflanzen.
Der Boden sollte für die Bedürfnisse des Baums frisch, durchlässig und reich an Humus sein, wobei es artabhängig auch Exemplare gibt, die selbst mit trockeneren Substraten auskommen. Generell ist eine Mischung aus Lehm- und Sandboden mit einem neutralen pH-Wert von 6,5 bis 7,5 Punkten zu empfehlen.
In China und Japan wird Zelkova wie erwähnt auch gerne als Bonsai gehalten. Besonders beliebt ist in diesem Zusammenhang die auch als Korkrindenulme bekannte ‚Schwarze Zelkove‘ – eine besondere Sorte der Japanischen Zelkove (Zelkova serrata) und auch als Zelkova nire oder Zelkova serrata ‚Nire‘ bekannt. Ihr Markenzeichen ist eine besonders borkige Rinde sowie ein nahezu schwarzes Holz.
Eine weitere interessante Zelkovenart ist die Kretische Zelkove (Zelkova abelicea), die trotz ihrer endemischen Heimat auf Kreta auch bei uns gut winterhart ist.
Einzelheiten zum Standort für Zelkoven:
- sonniger oder halbschattiger Standort
- frischer, durchlässiger, humusreicher Boden
- sandig-lehmiges Substrat
- pH-Wert des Bodens: neutral zwischen 6,5 und 7,5
- interessante Arten: Japanische und Kretische Zelkove
- Kaukasische Zelkove nur für Regionen mit milden Wintern ratsam
Pflanzanleitung für die Zelkove
Für Neupflanzungen der Zelkove empfehlen sich vorgezogene Jungbäume aus der Baumschule. Die Containerware können Sie dann umgehend an einen Freilandstandort pflanzen. Hier die Anleitung:
Pflanztermin wählen
Wie für Bäume üblich, empfiehlt sich eine Anpflanzung von Zelkoven im Frühjahr oder Herbst. Bei etwas empfindlicheren Arten wie der Kaukasischen Zelkove empfiehlt sich ein Pflanztermin im Frühling, damit sich die Bäume vor dem Winter noch gut eingewöhnen.
Boden vorbereiten
Das Pflanzloch für Zelkova sollte mindestens eineinhalbmal so groß sein wie der Wurzelballen des Baumes. Lockern Sie den Boden außerdem gut auf, damit sich die Wurzeln der Pflanze schnell entfalten können. Bei Bedarf kann der Boden zum mit Sand und / oder Torf sowie etwas gut verrottetem Kompost zur Grunddüngung angereichert werden.
Zelkove einpflanzen
Setzen Sie die Zelkove aufrecht in das Pflanzloch ein und stellen Sie sicher, beim Auffüllen des Lockes mit Aushub alle Wurzelzwischenräume zu schließen, damit keine Luftlöcher zurückbleiben. In der ersten Zeit nach dem Pflanzen sollten Sie den Boden zudem gut feucht halten. Nach einiger Zeit ist der Baum dann aber recht unempfindlich gegenüber zeitweiser Trockenheit.
Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:
- Pflanztermin: Frühling oder Herbst, bei sensiblen Sorten Frühjahr
- Pflanzloch muss 1 ½ mal so groß wie der Wurzelballen sein
- vor dem Pflanzen Boden gut auflockern
- Substrat mit Kompost und ggf. Sand und / oder Torf anreichern
- nach dem Pflanzen auf gute Bodenfeuchte achten
- danach sind die Bäume weitestgehend trockenheitsresistent
Zelkove gießen und düngen
Zelkoven müssen nur in der Anfangszeit regelmäßig gegossen werden, denn lediglich junge Bäume sind intolerant gegenüber Trockenheit. Übertreiben sollten Sie es allerdings auch nicht, da Staunässe zu einer Schädigung der Wurzeln führen kann.
Sind die Bäume erst einmal im Garten kultiviert, ist kein weiteres Gießen notwendig. Bei Topfpflanzen genügt eine herkömmliche Bewässerung, die den Boden frisch-feucht hält.
Mit dem Düngen verhält es sich bei Zelkova ähnlich wie mit dem Gießen. Ausschließlich junge Exemplare bedürfen im Frühjahr einer leichten Düngung mit Mulch oder Kompost.
Anders gestaltet sich die Düngung bei Zimmerexemplaren. Diese sollten von Frühling bis Herbst regelmäßig in zweiwöchigen Abständen gedüngt werden. Am besten geeignet ist hier Streudünger auf organischer Basis oder ein Flüssigdünger (bspw. für Bonsai) aus dem Handel.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- im Freiland nur junge Bäume manuell bewässern
- Zimmerbonsai dagegen regelmäßig gießen
- Nur Jungbäume benötigen Düngung
- im Freiland sind Mulch oder Kompost geeignet
- Topfpflanzen von Frühjahr bis Herbst alle 14 Tage düngen
Zelkove schneiden und vermehren
Bäume, die im Garten stehen, schneidet man eigentlich nur, wenn es unbedingt nötig ist. Gerade Zelkoven entwickeln ihren Zierwert am besten, wenn man sie in Ruhe lässt.
Sollten doch einmal Korrektur- oder Auslichtungsschnitte notwendig sein, erfolgen diese an frostfreien Wintertagen, wenn die Bäume keinen Saft mehr führen. Entfernen Sie hier mit einer scharfen Schere vornehmlich abgestorbenes, krankes oder nach innen wachsendes Gehölz, damit der Baum mehr Licht bekommt.
Pflanzen, die als Bonsai kultiviert werden, benötigen dagegen freilich eine aufwändigere Pflege und sollten von Mai bis September spätestens nach acht Wochen zurückgeschnitten und in Form gebracht werden. Üblich ist außerdem das Umtopfen nach zwei Jahren. Hierbei sollten auch die Wurzeln geschnitten und ggf. ein größerer Topf ausgewählt werden.
Vermehrung Stecklinge
Eine Vermehrung der Zelkova erfolgt am besten durch Stecklinge. Entnehmen Sie hierfür im Sommer junge und gesunde Triebe von Ihrer Zelkove. Stecken Sie die Triebspritzen in einen Topf mit einem durchlässigen Anzuchtsubstrat und decken diesen mit Plastik ab. Ein Bewurzelungspulver erhöht den Anzuchterfolg. Sobald sich die ersten Blätter gebildet haben, kann die Folie entfernt werden.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Bäume in Freilandkultur allenfalls in Wintermonaten schneiden
- hier primär Totholz und kranke bzw. eingewachsene Äste entfernen
- Pflanzen im Topf werden zwischen Mai und September geschnitten
- Umtopfen erfolgt hier alle zwei Jahre
- Vermehrung im Sommer durch gesunde Jungtriebe
Interessante Arten der Zelkova
Die Zelkove existiert heute nur noch in sechs Arten. Viele davon kommen als Endemiten nur an limitierten Naturstandorten vor und sind bei uns kaum erhältlich. Die drei wichtigsten Kulturarten haben wir jedoch nachstehend für sie festgehalten:
Art | Beschreibung |
---|---|
Japanische Zelkove Zelkova serrata | Blütezeit: April bis Mai Blattfarbe: grüne Blüten, spitzgesägte Blätter Wuchshöhe: bis zu 40 m Herkunft: Japan, Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; die Sorte ‚Nire‘ wird gerne als Bonsai kultiviert gute Sorten: ‚Nire‘ (Schwarze Zelkove) |
Kaukasische Zelkove Zelkova carpinifolia | Blütezeit: April bis Mai Blattfarbe: grüne Blüten, grobgezähnte Blätter Wuchshöhe: bis zu 25 m Herkunft: Kaukasus, Arabien, Europa Eignung für Kultivierung: mäßig bis gut Besonderheiten: bis -10 °C winterhart; lediglich in milden Regionen Mitteleuropas (z.B. England) als Parkbaum üblich; bei aufgrund der unvollständigen Winterhärte oft nur als Bonsai gehalten |
Kretische Zelkove Zelkova abelicea | Blütezeit: April bis Mai Blattfarbe: grüne Blüten, rundlich gezähnte Blätter Wuchshöhe: bis zu 5 m Herkunft: Kreta, Griechenland, Europa Eignung für Kultivierung: gut bis sehr gut Besonderheiten: Zwergzelkove; bis – 18 °C winterhart; stark gefährdeter Endemit; auch als Strauch oder Bonsai kultivierbar |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Der Zelkova machen vor allem Blatt- und Schildläuse sowie Spinnmilben das Leben schwer. Blattläuse lassen sich gut mit Hausmitteln wie Oregano oder Brennnesseljauche bekämpfen.
Bei Schildlausbefall ist häufig der gezielte Einsatz von Nützlingen wie Vögeln, Marienkäfer oder Schlupfwesen, im Ernstfall ggf. auch ein Insektizid notwendig. Spinnmilben lassen sich im Anfangsstadium gut mit einem Wasserstrahl und einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bekämpfen. Auch der Einsatz von Raubmilben ist möglich.
In Bezug auf Krankheiten sind vor allem in der Natur stehende Zelkoven häufig vom Ulmensterben betroffen. Diese wird von Ulmensplintkäfern übertragen und zeigt sich vor allem durch eine karge Belaubung und ein Welken der Krone.
Möglich ist hier der Einsatz von Erzwespen und Raubwanzen, doch in den meisten Fällen muss man erkrankte Bäume fällen. An Ulmensterben erkrankte Bäume sind hierzulande zudem meldepflichtig.
Fazit
Zelkoven sind einst auch bei uns heimisch gewesene Bäume, die sich in ihrer Kultur eigentlich sehr genügsam zeigen. Im Garten benötigen sie lediglich zu Beginn etwas Pflege, indem der Boden regelmäßig befeuchtet und gedüngt wird. Später ist dann keine Düngung mehr nötig und die Zelkoven kommen selbst mit Trockenheit gut zurecht.
Zelkova als Bonsai im Topf zu pflanzen, ist hingegen etwas arbeitsintensiver. Neben Gießen, Düngen und einem regelmäßigen Schnitt, sollte sie ein Zelkovenbonsai darüber hinaus auch alle zwei Jahre umgetopft werden. Aufgrund ihrer Artverwandtschaft zur Ulme ist eine besondere Anfälligkeit für das Ulmensterben zu beachten.
FAQs zur Zelkove
Was ist eine Zelkove?
Die Zelkove, auch Zelkova genannt, ist ein Laubbaum aus der Familie der Ulmengewächse. Sie ist bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stadtklima und Schadstoffen sowie für ihre dekorative Rinde und Blätter. Zelkova wird oft als Zierbaum in Parks und Gärten verwendet.
Wie pflege ich eine Zelkove?
Zelkova benötigen wenig Pflege. Ein sonniger bis halbschattiger Standort und durchlässiger Boden sind ideal. Regelmäßiges Gießen in Trockenperioden ist wichtig. Schneiden ist meist nur nötig, um die Form zu erhalten oder abgestorbene Äste zu entfernen. Düngen erfolgt im Frühjahr mit einem ausgewogenen Dünger.
Wie schnell wächst eine Zelkove?
Eine Zelkove wächst mäßig schnell und erreicht nach etwa 10 bis 15 Jahren eine Höhe von 10 bis 15 Metern. Das Wachstum kann je nach Standort und Pflege variieren. In optimalen Bedingungen kann Zelkova jährlich 30 bis 60 cm an Höhe zulegen.
Welche Vorteile bietet eine Zelkove im Garten?
Zelkova bietet mehrere Vorteile: Sie ist pflegeleicht, schattenspendend und hat eine attraktive, knorrige Rinde, die sich im Laufe der Zeit entwickelt. Sie ist zudem ein Klimabaum und resistent gegen viele Krankheiten und Schädlinge, was sie zu einer robusten Wahl für Gärten macht.
Ist die Zelkove winterhart?
Ja. Zelkova ist winterhart und kann Temperaturen bis etwa -20°C überstehen. Sie eignet sich gut für gemäßigte Klimazonen. In sehr kalten Regionen kann ein leichter Winterschutz bei starkem Frost sinnvoll sein, um junge Pflanzen zu schützen.
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