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Eibe pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

Die immergrünen Arten der Eibe (Taxus) sind aufgrund ihrer leuchtend roten Früchte mit dem unverkennbaren schwarzen Samenkern äußerst dekorative Nadelgehölze. Dabei werden die Koniferen nicht nur gerne als Bäume gepflanzt. Auch die Eibenhecke ist eine beliebte Pflanzvariante für Grundstücksbegrenzungen.

Zudem war Eibenholz früher ein beliebtes Material zur Pfeilherstellung, wodurch sich auch die botanische Fachbezeichnung Taxus erklärt. Dieser geht nämlich auf das neupersische Wort taχš für „Armbrust oder Pfeil“, beziehungsweise das altgriechische Wort τόξον für „Pfeilbogen“ zurück. Nichtsdestotrotz ist beim Umgang mit Eiben Vorsicht angebracht, denn Taxus enthält hochgiftige Inhaltsstoffe wie Taxin B, die sich sowohl im Kern der optisch ansprechenden Früchte, als auch in der Rinde und den Nadeln der Eibe sehr reichhaltig tummeln. Was es sonst noch zu beachten gilt, wenn Sie eine Eibe pflanzen möchten, erfahren Sie nachstehend.

Wissenswertes: Eiben finden sich heute in Deutschland nur noch selten in Wäldern, obwohl sie bis ins 16. Jahrhundert zahlreiche Bergregionen dicht bevölkerten. Den Bäumen wurde allerdings ihr stabiles Holz zum Verhängnis, das man im großen Stil für die Fertigung von englischen Langbögen verwendete, die zu einem der rentabelsten Exportgüter zählten.

 

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Eibenhecke | © Das Grüne Archiv

Eibe pflanzen – Standort und Ablauf

Eiben bilden die Stammgattung in Familie der Eibengewächse, die vor allem in den gemäßigten Klimaregionen der nördlichen Erdhalbkugel anzutreffen sind. Eiben zeichnen sich durch eine gelblich-grüne Rinde aus, die sich mit zunehmendem Alter des Baumes rotbraun verfärbt.

Je nach Art kann eine Eibe bis zu 20 m hoch werden und weit über 1000 Jahre überdauern. Ebenfalls art- bzw. sortenabhängig ist die Wuchsform der Eiben, die entweder buschig, auslandend oder säulenförmig sein kann. Besonders beliebt sind hierzulande Eibenvarianten mit Säulenwuchs. Sie sind meist spezielle Sorten der Europäischen Eibe (Taxus baccata) und werden auch gerne als Säuleneibe bezeichnet.

 

Standort und Boden für Eiben

An ihren natürlichen Standorten gedeihen Eiben an feuchten, halbschattigen Standorten. Auch im Garten bevorzugt der Nadelbaum ein feuchtes Substrat, das allerdings keine Staunässe aufweisen darf. Ansonsten stellt die Eibe nur wenige Standortansprüche.

Besonders geeignet sind leicht lehmige, kalkhaltige Böden, die einen neutralen pH-Wert zwischen 5,5 und 8,0 aufweisen. Zusätzlich sollte der Standort windgeschützt sein, da einige Eiben bei starkem Wind schnell zur Austrocknung neigen.

Pflanztipp: Da Eiben außerordentlich schnittverträglich sind, eignen sie sich besonders für Heckenpflanzungen. Außerdem bieten sich einzelne Elemente in der Eibenhecke gegenseitig Schutz, was die Widerstandsfähigkeit der Nadelgehölze gegen Starkwind verbessert. Grundsätzlich kann man Taxus aber auch als Solitär pflanzen. Gute Pflanznachbarn sind dann robuste Staudengewächse, wie Funkien oder Storchschnabel.

Einzelheiten zum Standort für Eiben:

  • Taxus benötigt halbschattigen und windgeschützten Standort
  • Eibenhecke ist robuster gegen Wind
  • feuchter, durchlässiger und kalkhaltiger Lehmboden ist ideal
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 5,5 bis 8,0
  • alternativ zur Eibenhecke kann man Taxus als Solitär pflanzen
  • geeignete Pflanznachbarn: Funkien, Storchschnabel
  • besonders beliebt ist die sogenannte Säuleneibe

 

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Samenmantel der Eibe | © by Jutta Lieb

Pflanzanleitung für Eiben

Wer eine Eibe im eigenen Garten beheimaten möchte, greift am besten zu vorgezogenen Jungpflanzen, die in jeder gut sortierten Gärtnerei oder Baumschule als Ballenware erworben werden kann. Die jungen Bäumchen sollten bereits 20 – 60 cm hoch sein. Für eine Eibenhecke sollten beim Kauf 3 bis 5 Jungpflanzen pro Heckenmeter gerechnet werden. Bei der Pflanzung gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Eibenarten werden optimaler Weise im Herbst in die Erde gesetzt, solange noch kein Frost auftritt. In dieser Zeit ist der Boden noch ausreichend erwärmt, und steigende Niederschläge erleichtern dem jungen Bäumchen das Einwurzeln.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Vor der Pflanzung wird der Boden mit Kalk und Kompost angereichert. Anschließend heben Sie ein Pflanzloch mit doppelter Größe des Wurzelballens aus. Das Loch sollte zum verbesserten Wasserablauf mit einer Kieselstein-Drainage ausgestattet werden.

3. Schritt – Eibe pflanzen: Bevor die Eibe eingesetzt wird, muss die Ballenware in Wasser getaucht werden. Die mit Feuchtigkeit vollgesogenen Wurzeln etablieren sich erfahrungsgemäß schneller am Standort. Nach dem Auffüllen des Pflanzloches mit Erdaushub ist die Erde leicht anzutreten. Vor der ersten Bewässerung wird abschließend noch ein Gießrand um den Wurzelbereich angelegt, wodurch das Wasser direkt an die Wurzeln gelangt. Nach einem kräftigen Angießen ist die Pflanzung dann abgeschlossen.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanztermin für Eiben: frostfreie Perioden im Frühherbst
  • zur Pflanzung Ballenware aus der Gärtnerei oder Baumschule nutzen
  • vor dem Pflanzen Kalk und Kompost ins Bodensubstrat einarbeiten
  • Pflanzloch muss doppelt so groß wie der Wurzelballen sein
  • Kiesdrainage verbessert den Wasserablauf
  • Eibengehölze vor dem Einsetzen ins Pflanzloch in Wasser tauchen
  • nach Pflanzung Gießrand anlegen und Konifere großzügig bewässern

 

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Eibenzweig | © by Jutta Lieb

Eibe gießen und düngen

Gießgänge sind bei der feuchtigkeitsliebenden Eibe bis in den Winter notwendig. Sobald der Standortboden trocken erscheint, muss nachgegossen werden. Zusätzlich ist eine Mulchschicht im Wurzelbereich zu empfehlen, um die Konifere vor Austrocknung zu bewahren. Gegossen werden kann getrost mit kalkhaltigem Leitungswasser. Staunässe ist trotz Wasserhunger des Nadelgehölzes aber zu vermeiden.

Während der Blütezeit der Eiben, welche von März bis April reicht, ist eine Düngung der Pflanzen empfehlenswert. Nutzen Sie hierfür am besten Kompost, den Sie einmal jährlich im Frühjahr an die Nadelgehölze abgeben. Weitere Düngemaßnahmen sind an der Eibe nicht notwendig.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Eibenarten bis in den Winter gießen
  • Bewässerung erfolgt, sobald der Boden trocken erscheint
  • Mulchschicht im Wurzelbereich schützt vor Austrocknung
  • Staunässe ist trotz hohem Wasserbedarf der Eibe zu vermeiden
  • kalkhaltiges Leitungswasser darf verwendet werden
  • während der Blütezeit im Frühling einmal jährlich düngen

 

Eibe schneiden und vermehren

Eibenarten sind schnittverträgliche Nadelbäume, die bis auf den Stamm zurückgeschnitten werden können. Bei Einzelpflanzung ist ein Rückschnitt meist nicht notwendig. Eine Eibenhecke hingegen benötigt einmal jährlich einen leichten Formschnitt.

Der Schnitt wird am besten ab Juni vorgenommen, sobald die Brutzeit heimischer Vogelarten beendet ist. Diese nutzen Taxus nämlich gerne als Nistplatz. Um sich vor den giftigen Inhaltsstoffen der Eibe zu schützen, sollten Sie beim Schneiden unbedingt Handschuhe tragen!

Die Vermehrung der Eiben erfolgt zunächst durch Endochorie, d.h. durch Vögel, welche die Samen des Baumes fressen und ihn an anderer Stelle wieder ausscheiden. Eine kontrollierte Vermehrung der Eibe ist hingegen schwierig. Meist wird sie durch Stecklinge vorgenommen, wobei im Juni zwei- bis dreijährige Triebe in einer Länge von 30 cm aus dem Baum geschnitten werden.

Anschließend steckt man die Triebe nach Entfernung aller Seitentriebe in feuchte Gartenerde. Bei ausreichender Bewässerung und guter Pflege können Sie die Stecklinge schon im nächsten Herbst oder Frühling an ihren finalen Standort pflanzen.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Eiben sind sehr schnittverträglich
  • Solitärpflanzen müssen geschnitten werden
  • Eibenhecke benötigt alljährlichen Formschnitt
  • hier erst ab Juni, nach Vogelbrutzeit schneiden
  • beim Schneiden unbedingt Handschuhe tragen
  • Rinde, Nadeln und Samen der Eibe sind hochgiftig
  • Vermehrung erfolgt durch Stecklinge
  • hierzu im Juni 2 – 3-jährige Triebe abschneiden
  • Triebe müssen eine Länge von 30 cm abschneiden
  • Seitentriebe entfernen, Steckling auf feuchten Boden setzen
  • danach gut bewässern und pflegen
  • im nächsten Herbst oder Frühling Eibensteckling auspflanzen

 

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Tipp: Eibe lässt sich problemlos auch als Hecke kultivieren | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Gattung Taxus

Eiben sind weltweit in 10 verschiedenen Arten verbreitet. Zudem gibt es eine sortenreiche Hybridart namens Taxus x media, die es in einer Vielzahl an originellen Formen zu erstehen gibt. Da nicht alle Eibenarten gleich gut winterhart sind, nachstehend eine Übersicht zu empfehlenswerten Varianten für den Garten:

SorteBeschreibung
Europäische Eibe
Taxus baccata
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: gelbliche Blüten, rote oder gelbe Früchte
Wuchshöhe: 10 bis 15 m
Herkunft: Europa, Nord-Afrika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23,3 °C winterhart; beliebte Hecken- und Solitäreibe; es gibt zahlreiche Sorten mit verschiedener Wuchsform und abweichenden Nadelfarben
gute Sorten: 'Adpressa' (Busch-Eibe), 'Amersfoort', 'Dovastoniana' (Adlerschwingeneibe), 'Fastigiata' (Säuleneibe), 'Green Diamond' (Kugeleibe), 'Lutea', (Gelbfrüchtige Eibe), 'Nissen's Corona', 'Overeynderi' (Pyramideneibe), 'Pirat', 'Repandens', 'Semperaurea' (Goldeibe), 'Summergold', 'Washingtonii'
Japanische Eibe
Taxus cuspidata
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: grüngelbliche Blüten, rote Früchte
Wuchshöhe: 1 bis 16 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -30 °C winterhart; sehr robust und windfest; beliebt als Bonsai; es sind Zwergsorten für kleine Gärten erhältlich
gute Sorten: 'Capitata', 'Lescow', 'Nana' (Zwergeibe)
Hybrid-Eibe
Taxus x media
Blütezeit: März bis April
Blütenfarbe: grüngelbe Blüten, rote Früchte
Wuchshöhe: 1 bis 5 m
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: mäßig bis gut
Besonderheiten: im Freiland bis -20 ° C, im Kübel nur bis -10 °C winterhart; beliebt in Steingärten und auf Terrassen, aber auch als Eibenhecke
gute Sorten: 'Hicksii', 'Hillii', 'Nice', 'Strait Hedge' (Pyramideneibe)

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Eibengehölze sind robuste Nadelbäume, die nur selten von Krankheiten befallen werden. Gelegentlich finden sich Schädlinge wie die Eibengallmücke, Eibenschildlaus, wollige Napfschildlaus oder der Dickmaulrüssler an den Koniferen. Die Plagegeister richten jedoch nur selten bedenklichen Schaden an. Eine Behandlung der Gehölze mit Brennnesselsud oder der Einsatz von Nützlingen sollte hier genügen, um dem Schadbefall hier den Garaus zu machen.

 

Fazit

Eiben sind pflegeleichte und schnittverträgliche Nadelgehölze, die sich durch ihre Eignung zur Heckenpflanze sowie ihre originellen Fruchtstände hervortun. Außerdem gibt es die Koniferen in zahlreichen Wuchsformen, die von säulenartig über pyramidenförmig bis hin zu buschig reichen.

Durch ihr dichtes Astgestrüpp bieten gerade Eibenhecken zudem einen optimalen Sichtschutz für den Garten und obendrein eine ideale Nistgelegenheit für Vögel. Die Standortansprüche der Eibe sind dabei erfreulicherweise nicht sehr hoch, solange sie nur genügend Wasser bekommen. Aufgrund ihrer toxischen Inhaltsstoffe sind Eiben allerdings mit Bedacht zu pflanzen und zu pflegen.

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