Totes-Meer-Salz zählt neben herkömmlichem Meersalz und rosa Himalayasalz zu den hochwertigsten Salzarten der Welt. Seine heilsamen Inhaltsstoffe werden in der Hautpflege umfangreich genutzt und sind sogar für die Behandlung von chronischen Hautkrankheiten von unschätzbarem Wert. Doch was steckt eigentlich drin im Salz aus dem Toten Meer und wie wendet man es am besten an? Ein kleiner Salzratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDer salzige Schatz der Hydrotherapie
Das Tote Meer gilt bereits seit der Antike als bedeutsame Quelle für Mineralstoffe. Damals kannte man den abflusslosen Salzsee im Jordangraben auch unter dem Namen Asphaltsee, denn neben Heilsalz produziert das Tote Meer auch Naturasphalt. Dieser wurde unter anderem von den alten Ägyptern zur Mumifizierung genutzt und war dementsprechend ein teures Naturgut.
Gleiches gilt auch für das Heilsalz des Toten Meeres. Es ist überliefert, dass die berühmte Schönheitskönigin des alten Ägyptens Kleopatra regelmäßig Karawanen zum Toten Meer entsandte, um die kostbaren Heilsalze für ihre legendären Schönheitsbäder zu beschaffen. Die wohltuende Wirkung von Totes-Meer-Salz auf die Haut war also schon zur Zeit der Pharaonen bekannt. Beinamen wie „Weißes Gold“ oder „Geschenk der Götter“ für das Salz erklären sich somit von selbst.
Warum heißt es Totes Meer?
Eine sehr frühe Erwähnung des Toten Meeres stammt aus dem Alten Testament. Hier wird es wiederholt als Jam haMelach bezeichnet, was aus dem Hebräischen übersetzt „Salzmeer“ bedeutet. Allerdings dürfte die Bezeichnung als Totes Meer noch deutlich älter sein.
Gründe für den Namen des Toten Meeres gibt es so einige. Dabei sei erwähnt, dass der Begriff „Meer“ in diesem Fall eigentlich nicht korrekt ist. In Wahrheit handelt es sich beim Toten Meer um einen Binnensee ohne Abfluss. Zwar wird er durch verschiedene Zuflüsse wie den Jordan gespeist, abfließen kann das Wasser aus ihm aber nicht.
Das hat zur Folge, dass sich im Toten Meer Sedimente überdurchschnittlich stark einlagern. Außerdem herrscht rund um das Tote Meer ganzjährig trockenes Wüstenklima um die 23 bis 39 °C. Das Seenwasser verdunstet deshalb vermehrt und hinterlässt dabei große Mengen an Mineralsalzen.
Ein gefährdetes Gewässer: Obwohl das Tote Meer vielen als Naturwunder gilt, ist es zunehmend von der Austrocknung bedroht. Der Wasserspiegel sinkt laut Experten jährlich um bis zu 1 m. Dafür sind sowohl der Klimawandel als auch das rücksichtslose Abpumpen von Wasser aus dem Jordan durch Mineralkonzerne verantwortlich.
Wegen seiner hohen Konzentration an Mineralsalzen ist das Tote Meer für höhere Lebewesen in Form von Meerestieren tödlich. In der naturwissenschaftlicen Enzyklopädie Naturalis historia des römischen Naturheilkundlers und Gelehrten Plinius dem Älteren aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. heißt es hierzu:
„Er [der See] nimmt keinen Tierkörper auf, Stiere und Kamele treiben an der Oberfläche; daher entstand das Gerücht, daß in ihm nichts versinke.“
Allenfalls Mikroorganismen wie Bakterien und Urtierchen bevölkern das Gewässer, weshalb es auf den ersten Blick wie tot erscheint. Umso belebender kann Totes-Meer-Wasser aber auf die Haut wirken.
Totes Meer als Kurort bei Hautbschwerden
Heutzutage ist das Tote Meer eher in Sachen Wellness-Kur und Hydrotherapie bedeutsam. Als wichtigste Gruppe unter den regelmäßigen Kurbesuchern gelten Patienten mit schweren Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Doch auch bei Hautproblemen wie Akne oder Pickeln und bei vorliegender Allergie-Erkrankung ist ein Aufenthalt am Toten Meer längst kein Geheimtipp mehr. Dabei spielen neben den heilsamen Salzen auch der Schlamm und das Klima des Toten Meeres in die guten Behandlungserfolge mit ein.
Hautpatienten berichten immer wieder davon, dass sie nach einer Kur am Toten Meer eine langfristige Verbesserung des Krankheitsbildes bemerken. Eine zwischen 2003 und 2007 durchgeführte Patientenstudie des Deutschen Medizinischen Zentrums (DMZ) zur Wirksamkeit von Hydrotherapie am Toten Meer bei Schuppenflechte bestätigte die positiven Erfahrungen von Patienten. Gemäß der Studie verbesserte sich das Krankheitsbild bei 94 Prozent aller Patienten um 75 Prozent, bei 73 Prozent aller Teilnehmer sogar um 95 Prozent.
Wegen der guten, klinisch belegten Wirkweise werden die Kosten für einen Kuraufenthalt am Toten Meer bei bestehender Hauterkrankung in vielen Fällen sogar von der Krankenkasse übernommen. Ergänzend dazu gibt es auch für zuhause zahlreiche medizinische Pflegeprodukte, die Totes-Meer-Salz als Hauptwirkstoff nutzen.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Totes-Meer-Salz
Der Salzgehalt des Toten Meeres beträgt rund 33 Prozent. Er ist somit wesentlich höher als etwa der Salzgehalt von herkömmlichem Meerwasser.
Zum Vergleich: Der Salzgehalt der Nordsee beträgt gerade einmal 3,5 Prozent, der des Mittelmeers 3,8 Prozent.
Zudem unterscheidet sich Totes-Meer-Salz auch in seiner mineralischen Zusammensetzung deutlich von anderen Meersalzen. Denn das Heilsalz vom Toten Meer ist in Sachen Mineralstoffgehalt kaum von anderen Salzarten zu überbieten.
Hoher Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen
Der außergewöhnlich hohe Gehalt an Mineralstoffen im Toten Meer gestaltet sich wie folgt:
- Calciumchlorid: 14,4 %
- Kaliumchlorid: 4,4 %
- Magnesiumchlorid: 50,8 %
- Natriumchlorid: 30,4 %
Weitere Spurenelemente in Totes-Meer-Salz sind Ammonium, Bromid, Eisen, Fluorid, Jodid, Kieselsäure, Mangan, Schwefel und Sulfat. Viele dieser natürlichen Mineralstoffe besitzen einen zellregenerativen Effekt auf die Haut. Insbesondere Calcium, Kieselsäure, Magnesium und Schwefel gelten dabei als wichtiger Wirkstoff in hochwertigen Hautpflegeprodukten.
Totes-Meer-Salz ist für alle Hauttypen geeignet
Eine grundlegende Eigenschaft von Salz ist sein desinfizierender Effekt. Bei Totes-Meer-Salz ist das nicht anders. Es wirkt auf die Haut antibakteriell, entzündungshemmend und wundheilend, was Hautentzündungen und Hautinfektionen lindert. Zudem sorgt es dafür, dass sich abgestorbene Hautschuppen schneller lösen, was gerade der stark irritierten Haut von Psoriasis- und Neurodermitis-Patienten guttut.
Bei Akne, Pickeln und fettiger Haut sorgt das Heilsalz vom Toten Meer für eine porentiefe Reinigung. Außerdem leistet es einen wichtigen Beitrag zur verbesserten Durchblutung und Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Der vermeintlich austrocknende Effekt von Salz ist gerade bei Totes-Meer-Salz also nur vorübergehend. Somit eignet sich das Salz auch zur Behandlung von trockener Haut.
Pflegeprodukte mit Totes-Meer-Salz
Salz ist ein wasserlöslicher Feststoff, weshalb sich Totes-Meer-Salz wunderbar verflüssigen lässt. Davon profitieren zahlreiche Rezepturen aus der Hautpflege und auch Haarpflege. Allerdings lässt sich das Salz auch in seinem ursprünglichen Zustand in eine natürliche Hautpflege mit einbinden.
Es gibt inzwischen ganze Kollektionen an medizinischer Basispflege für Haare und Haut mit Totes-Meer-Salz, darunter Badesalz und Cremes. Im Grunde kann man seine gesamte Pflegeroutine mit Produkten aus dem Heilsalz gestalten. Denkbar sind:
- Totes-Meer-Salz-Badesalz
- Totes-Meer-Salz-Duschgel
- Totes-Meer-Salz-Gesichtsmaske
- Totes-Meer-Salz-Hautcreme
- Totes-Meer-Salz-Peeling
- Totes-Meer-Salz-Seife
- Totes-Meer-Salz-Shampoo
Wichtig ist bei Haar- und Hautpflege aus Heilsalz vom Toten Meer natürlich, dass die Produkte frei von künstlichen Zusatzstoffen wie Paraffinen, PEGs, Silikonen und künstlichen Duftstoffen sind. Ansonsten könnte gerade chronisch erkrankte Haut schnell mit Irritationen wie Juckreiz und Rötungen reagieren. Ein Beispiel dafür, wie sich Totes-Meer-Salz in Naturkosmetik ohne schädliche Zusätze einbinden lässt, ist dabei Zitronen-Salz-Peeling.
Anwendung von Totes-Meer-Salz
Trotz seiner vielen Vorteile für die Gesundheit sind im Umgang mit Totes-Meer-Salz einige Grundregeln zu beachten. Denn das Heilsalz lässt sich nicht mit herkömmlichem Speisesalz vergleichen und kann bei unsachgemäßer Anwendung auch gesundheitliche Probleme verursachen.
Anwendungsdauer und Nachbehandlung
Die Mineralsalze des Toten Meeres wirken nur bei kurzfristiger Anwendung gesundheitsfördernd. Bei zu langen Bädern in Wasser mit Totes-Meer-Salz entfalten sie dagegen eine aggressive Wirkung und provozieren Vergiftungserscheinungen auf der Haut.
Es ist daher wichtig, nicht länger als 15 Minuten in Salzwasser mit Totes-Meer-Salz zu verbringen. Nach dem Heilbad muss man sich außerdem gründlich mit Süßwasser abduschen, um etwaige Salzrückstände zu entfernen. Und auch bei Anwendung von Totes-Meer-Salz-Gesichtsmasken oder Totes-Meer-Salz-Peeling sind Rückstände sorgfältig abzuwaschen.
Bei Anwendung von Salz-Peeling: Salzkörnung beachten
Grobe Salzkristalle sind von Natur aus etwas scharfkantig. Bei Anwendung von Totes-Meer-Salz-Peeling ist darum auf eine möglichst feine Salzkörnung zu achten. Ansonsten könnte es durch Reibung auf der Haut zu Mikroverletzungen kommen.
Totes-Meer-Salz ist nicht zum Verzehr geeignet
Kurorte am Toten Meer sprechen regelmäßig Warnhinweise aus, um Kurbesucher davon abzuhalten, im Salzwasser unterzutauchen oder gar das Wasser aus dem Toten Meer zu trinken. Denn hierdurch kann es schneller zu lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen kommen, als einem lieb ist.
Aus diesem Grund wird auch von der Verwendung Toten-Meer-Salzes als Speisesalz abgeraten, auch wenn manche geringe Mengen des Salzes als unschädlich bewerten. Auf jeden Fall sollte man von der Verwendung unraffinierten Salzes in der Küche absehen und wenn überhaupt nur Totes-Meer-Salz verwenden, das vom Hersteller ausdrücklich als zum Verzehr geeignetes Salz ausgezeichnet ist.
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