Unter allen Frühblühern, die bereits zu Beginn des Jahres ihre Blüten zeigen, ist der Winterling (Eranthis hyemalis) besonders hart im Nehmen. In einem kräftigen Gelb schimmert die Blüte von Eranthis hyemalis auch bei extremer Kälte durch die karge Winterlandschaft. Ein paar Dinge gibt es bei der Pflanzung dieser Winterblume aber dennoch zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zum Winterling
- Wissenschaftlicher Name: Eranthis hyemalis
- Herkunft: Arabische Halbinsel, Europa
- Wuchshöhe: 5 bis 20 cm
- Blütezeit: Februar bis März
- Blüten: gelbe Radblüten
- Blätter: gezähnte, handförmig gelappte Blätter
- Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
- Wasserbedarf: mäßig
- Boden: sandig-lehmig
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis basisch
- Winterhärte: bis -29 °C winterhart
- Verwendung: Bodendecker, Frühblüher
- Giftigkeit: giftig
Der Härteste unter den Frühblühern
Die botanische Fachbezeichnung Eranthis hyemalis leitet sich teils aus dem Griechischen, teils aus dem Lateinischen ab. Während hyemalis das lateinische Wort für „winterlich“ ist, steht es im Griechischen für „Frühling“.
Der Begriff anthos ist wiederum griechisch für „Blüte“. Frei übersetzt ergibt sich so der Name „Winterliche Frühlingsblüte“. Eine äußerst lyrische Bezeichnung, die mit Blick auf die frühe Blütezeit aber mehr als gerechtfertigt ist.
Selbst im hohen Norden Skandinaviens, wo die Minusgrade mitunter auch bis Mitte März anhalten können, blüht der Winterling bereits im Februar. Er stellt damit eindrucksvoll unter Beweis, dass er seinen Namen völlig zu Recht trägt.
Die Winterhärte von Eranthis hyemalis reicht dabei bis -29 °C. Anderen winterharten Blumen wie dem Schneeglöckchen oder Krokus macht er damit echte Konkurrenz in Sachen Robustheit.
Außerdem ist die winterliche Blume mit ihrer kräftig gelben Blütenpracht auch eine schöne Alternative zu den genannten Klassikern. Das gilt insbesondere für seine Verwendung als Bodendecker.
Mit seinen blickdichten Ausläufern verwandelt er jedes Beet in ein Meer aus goldgelben Blüten. Und das zu einer Zeit, wenn im Garten sonst noch alles recht karg und farblos ist.
Winterling pflanzen – Standort und Ablauf
Bedenkt man die knallig gelben Radblüten des Winterlings, ist es nicht schwer zu glauben, dass er mit anderen gelbblütigen Wildblumen wie dem Hahnenfuß, der Trollblume und der Dotterblume verwandt ist.
Alle drei Blumen gehören nämlich zur Familie der Hahnenfußgewächse und bestehen dank ihrer guten Winterhärte dauerhaft in deutschen Wildgärten. Doch nur Eranthis hyemalis blüht auch im Winter.
Mit seiner geringen Wuchshöhe von 5 bis 20 cm wird er dabei insbesondere als Bodendecker oder Blickfang auf der Wiese gerne gepflanzt.
Standort und Boden für Winterling
Die bis zu 8 Arten der Gattung Eranthis kommen natürlich in ganz Eurasien vor. Allerdings ist nur Eranthis hyemalis auch in West- und Mitteleuropa anzutreffen.
Hier ist die Art entweder verwildert oder eingebürgert und erobert inzwischen sogar den entlegenen Norden. Dort wagt das Hahnenfußgewächs so ziemlich als einzige Blütenpflanze schon im Februar zu blühen, wenn die skandinavische Kälte die Natur noch fest im Griff hat.
Winterling ist in Sachen Standortansprüche unglaublich genügsam. Er gibt sich sowohl mit halbschattigen als auch mit sonnigen Standorten zufrieden. Und selbst der pH-Wert des Bodens ist ihm so ziemlich egal. Von leicht sauer bis leicht alkalisch ist ihm eigentlich alles recht.
Etwas wählerischer ist Eranthis hyemalis dagegen, was das Standortsubstrat anbelangt. Locker, lehmig bis lehmig-tonig, humos und nährstoffarm sollte das Erdreich sein, um den Standortansprüchen des Winterlings zu genügen. Auch reagiert der Frühblüher recht empfindlich auf Staunässe, weshalb sich eine gute Boden-Drainage (z.B. aus Kies) anbietet.
Im Sommer möchte die winterliche Blütenpflanze zudem gerne vor Wind und praller Mittagssonne geschützt stehen. Ideal ist deshalb eine Pflanzung am Gehölzrand oder im lichten Schatten hoher Laubbäume. Gute Pflanzpartner sind neben Schneeglöckchen und Krokus auch Märzenbecher und Narzissen.
Achtung:Winterlinge sind giftig! Pflanzen Sie die Giftpflanze aus diesem Grund bitte nur außer Reichweite von Kindern kultivieren und bei Arbeiten an der Pflanze Handschutz anlegen!
Einzelheiten zum Standort für Eranthis hyemalis:
- verträgt halbschattige wie sonnige Standorte
- windgeschützte Lage am Gehölzrand / unter Laubbäumen
- lockerer, durchlässiger und nährstoffarmer Boden
- sandig-lehmiges Substrat
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis alkalisch, von 6 bis 8,5
- Drainage für guten Wasserablauf
- wird gerne als Bodendecker im Beet gepflanzt
- auch Wiesenpflanzungen sind denkbar
- ideale Pflanzpartner: Schneeglöckchen, Märzenbecher und Narzissen
- Vorsicht, Giftpflanze
- außer Reichweite von Kindern pflanzen
- nur mit Handschutz an Pflanze arbeiten
Pflanzanleitung für Winterling
1. Schritt – Pflanztermin wählen: Gepflanzt werden Winterlinge noch vor Beginn der kalten Jahreszeit, zwischen Anfang September und Ende Oktober. Vorab sollten die Wurzelknollen eine Nacht lang in lauwarmes Wasser eingeweicht werden, um sie vor der Austrocknung zu bewahren.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Graben Sie den Standortboden vor der Pflanzung tiefgründig um und bringen Sie in etwa 15 cm Bodentiefe eine Kiesdrainage aus. Diese wird anschließend mit Substrat bedeckt, das bei Bedarf mit etwas Humus anzureichern ist. Danach werden Pflanzlöcher mit einer Tiefe von etwa 3 bis 5 cm vorbereitet. Der Pflanzabstand einzelner Pflanzen beträgt ca. 10 bis 15 cm.
3. Schritt – Winterling pflanzen: Setzen Sie die Eranthis hyemalis vorsichtig in die Pflanzlöcher ein und füllen Sie diese dann im Anschluss mit Erde auf. Für einen leichten Winterschutz der Frischpflanzung können Sie den Standortboden einmalig mit etwas Kompost oder trockenem Laub abdecken.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanztermin: Herbst, zwischen September und Oktober
- in der Woche der Pflanzung ist moderater Niederschlag gut
- Boden vorab tiefgründig umgraben und auflockern
- in ca. 15 cm Bodentiefe eine Drainage aus Kies einbringen
- Pflanztiefe: 3 – 5 cm
- Pflanzabstand: 10 – 15 cm
- nach Pflanzung leichten Winterschutz ausbringen
Winterling gießen und düngen
Bewässert wird der Winterling sehr maßvoll und nur dann, wenn natürliche Niederschläge langfristig ausbleiben. Auf keinen Fall darf es am Standort zu Staunässe kommen, weshalb der Oberboden vor dem Gießen sorgfältig auf Restfeuchte kontrolliert werden sollte.
Intensiv gedüngt wird Eranthis hyemalis nicht. Einmal jährlich kann etwas Laub oder reifer Kompost im Wurzelbereich ausgegeben werden, um den Humusgehalt des Substrates konstant zu halten.
Verteilen Sie die Humusgaben aber nur oberflächlich auf der Erde und arbeiten Sie ihn nicht tiefer in den Boden ein. Winterlinge reagieren nämlich äußerst empfindlich auf Bodenbearbeitungen, da ihre Knollen nur wenige Zentimeter unter der Erde liegen.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- erst gießen, wenn der Boden ausreichend abgetrocknet ist
- normalerweise reichen natürliche Niederschläge aus
- Humusversorgung erfolgt mit Kompost oder reifem Laub
- Dünger nur oberflächlich verteilen
- zu starkes einarbeiten könnte Pflanzenknollen schädigen
Winterling schneiden und vermehren
Geschnitten wird am Winterling eigentlich nicht viel. Die welken Blütenstiele können nach der Welke der Blüten eingekürzt werden, das Laub sollte dagegen stehengelassen werden, bis es vollständig vergilbt ist.
Die Pflanzen ziehen aus den Blättern nämlich auch nach der Blüte noch wichtige Nährstoffe. Aus demselben Grund empfiehlt es sich auch, Wiesenpflanzungen erst gegen Ende Mai zu mähen. Ein besonderer Winterschutz ist für Eranthis hyemalis nicht notwendig, da die Pflanze bis -29 °C winterhart ist.
Theoretisch kann man Eranthis hyemalis auch durch Aussaat vermehren. Hier dauert es jedoch mehrere Jahre, bis neue Pflanzen zum ersten Mal blühen.
Besser ist es darum, bestehende Horste zu teilen und im Anschluss neu zu verpflanzen. Wählen Sie hierfür eine gut entwickelte Staude des Winterlings aus und heben Sie diese im Herbst vorsichtig aus dem Boden.
Teilen Sie den Wurzelballen dann mit einem scharfen Messer, einer Handschaufel oder einem Spaten und schon haben Sie zwei neue Teilstücke, die Sie an gewünschter Stelle neu ansiedeln können.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Nur welke Blütenstängel einkürzen
- Laub bleibt stehen, bis es vollständig eingezogen ist
- bei Wiesenpflanzungen erst Ende Mai mähen
- Vermehrung erfolgt im Herbst durch Wurzelteilung
- hierfür Pflanze ausgraben und mit scharfer Klinge teilen
Interessante Sorten der Eranthis hyemalis
Eranthis hyemalis gibt es bisweilen in verschiedenen Sorten, die sich teils leicht in ihrer Blütenfarbe unterscheiden. Ebenso gibt es gefüllte und ungefüllte Sorten. Hier ein kleiner Überblick:
Art | Beschreibung |
---|---|
Winterling Eranthis hyemalis | Blütezeit: Februar bis März Blütenfarbe: gelb Wuchshöhe: 5 bis 20 cm Herkunft: Südeuropa, Osteuropa, Naher Osten Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -29 °C winterhart, Frühblüher gute Sorten: Winterling 'Grünling' - besitzt grün gestreifte Blätter Winterling 'Lady Lamortage' - bietet gefüllte Blüten Winterling 'Noël Ayres' - hat ebenfalls gefüllte Blüten Winterling 'Schwefelglanz' - besticht mit aprikot-farbenen Knospen Winterling 'Winterzauber' - blüht bisweilen sogar schon im Dezember |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Es sind keine besonderen Schadbilder für den Winterling bekannt
Fazit
Der Winterling ist ein anspruchsloser Frühblüher, der schon ab Februar, im Falle der Sorte ‚Winterzauber‘ sogar schon im Dezember seine goldgelben Blüten zeigt. Er ist ideal für kühlere Regionen, in denen sich zu Beginn des Jahres viele Pflanzen schwertun und verschönert hier jede kahle Stelle im Garten.
Auch auf Wiesen macht Eranthis hyemalis eine gute Figur, wobei hier darauf geachtet werden muss, den Rasen erst Ende Mai zu mähen, damit die Pflanzen so lange wie möglich wichtige Nährstoffe aus ihren Blättern ziehen können.
FAQs zum Winterling
Wann blüht der Winterling?
Der Winterling blüht in der Regel ab Ende Januar bis Anfang März, oft sogar durch Schnee hindurch. Er gehört damit zu den ersten Frühblühern im Garten und bringt leuchtend gelbe Blüten in die kalte Jahreszeit. Die Blütezeit kann je nach Witterung variieren, ist aber in den meisten Regionen Europas ein zuverlässiger Vorbote des Frühlings.
Wie pflanze ich Winterlinge richtig?
Winterlinge bevorzugen einen halbschattigen bis sonnigen Standort mit humusreichem, durchlässigem Boden. Die kleinen Knollen sollten im Herbst, etwa 5 cm tief, in Gruppen gepflanzt werden, um ein dichteres Blütenbild zu erzeugen. Gießen Sie nach dem Pflanzen ausreichend, damit die Knollen gut einwurzeln können.
Sind Winterlinge giftig?
Ja, Winterlinge sind giftig, insbesondere für Kinder und Haustiere. Alle Teile der Pflanze enthalten toxische Alkaloide, die bei Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen können. Es ist daher ratsam, den Kontakt mit der Pflanze zu minimieren und bei Verdacht auf Vergiftung sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wie vermehrt sich der Winterling?
Winterlinge vermehren sich sowohl durch Selbstaussaat als auch durch Teilung der Knollen. Nach der Blüte entwickeln sie Samen, die sich selbst im Garten verbreiten. Für eine gezielte Vermehrung können Sie die Knollen nach der Blüte vorsichtig ausgraben, teilen und an anderer Stelle wieder einpflanzen.
Kann ich Winterlinge im Topf ziehen?
Ja, Winterlinge eignen sich auch für die Kultivierung im Topf oder Balkonkasten. Verwenden Sie eine gut durchlässige Erde und achten Sie darauf, dass der Topf ausreichend groß ist, um den Pflanzen genügend Platz zu bieten. Stellen Sie den Topf an einen kühlen, hellen Ort, und sorgen Sie für regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung.
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