Verstopfung, Blähungen, Darmverschluss und Magenschmerzen – Umstände, die unsere Verdauung vorübergehend erschweren können, gibt es viele. Auch existieren bisweilen diverse chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Crohn, Gastritis oder das Reizdarm-Syndrom, die sich ohne eine dauerhaft verdauungsfördernde Ernährung kaum in den Griff bekommen lassen. Erfahren Sie deshalb hier, worauf es bei der Auswahl von magen- und darmfreundlicher Nahrung ankommt und wie Sie durch verdauungsfördernde Lebensmittel Ihre Verdauung anregen können.
Ernährung für eine gute Verdauung – darauf kommt es an
Unser Verdauungstrakt ist ein äußerst empfindlicher Organkomplex, der auf Stress, Krankheiten und Mangelerscheinungen meist unverzüglich reagiert. Mit einer bewussten Ernährung durch verdauungsfördernde Lebensmittel ist aber selbst an stressreichen Tagen und im Krankheitsfall schon einiges gewonnen. Zudem hilft eine sorgfältige Auswahl entsprechender Nahrungsmittel enorm dabei, ein besseres Gefühl für die Bedürfnisse Ihrer Verdauungsorgane zu entwickeln.
Kräuterwelten: Verdauungskräuter
Besonders wichtig sind verdauungsfreundliche Lebensmittelnach einer vorangegangenen Schwächung der Darmflora. So sorgen Infektionskrankheiten beispielsweise nicht nur für ein geschwächtes Immunsystem, sondern schwächen auch das Darmmilieu empfindlich.
Diesbezüglich ist es im Übrigen völlig gleichgültig, ob die Erkrankung den Magen-Darm-Trakt selbst betrifft oder ihren Ursprung in anderen Körperregionen hat. In jedem Fall greifen die Krankheitserreger den Stoffwechsel an, welcher im Darm sein Verwertungszentrum für Nährstoffe und Mineralien hat.
Auch seelische Beschwerden, schädliche Umwelteinflüsse, sowie stopfende, besonders fette und stark gewürzte Speisen sind dazu in der Lage, die Verdauung nachhaltig zu stören. Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Magenschmerzen lassen dann meist nicht lange auf sich warten.
Worauf es also ankommt, um den Verdauungstrakt fit zu halten, ist zum einen, Magen und Darm vor schädlichen Krankheitserregern, wie auch vor Stör- und Stressfaktoren zu schützen. Zum anderen muss die Darmflora durch verdauungsfördernde Lebensmittel und entschlackende Ernährung gestärkt werden, damit Verdauungsschwächen keine Chance mehr haben und Körpergifte zuverlässig aus dem Organismus geschleust werden können.
Verdauungsfördernde Inhaltsstoffe in Lebensmitteln
Den einen Nähr- bzw. Mineralstoff zur Verbesserung der Verdauung gibt es leider nicht. Vielmehr ist es eine bunte Mischung aus verschiedenen Nahrungsmittelbestandteilen, die bei richtiger Kombination, sowohl die Darmflora stärken, als auch die Verdauung anregen bzw. harmonisieren. Vier Inhaltsstoffgruppen bzw. Bestandteile, durch die sich verdauungsfördernde Lebensmittel auszeichnen, sind dabei besonders wichtig:
- Ballaststoffe
- Milchsäurebakterien
- Mineralstoffe
- Flüssigkeit
Probiotika stärken die Darmflora
Unsere Darmflora setzt sich aus einer Vielzahl an Mikroorganismen zusammen, welche für die Zersetzung von Nahrungsmitteln, aber auch für den Schutz der Darmwände verantwortlich sind. Wird dieser Verbund aus darmeigenen Bakterien, Archaeen und Eukaryoten durch Krankheit, Stress oder andere schädliche Einflüsse geschwächt, kommt es folglich zu Problemen in der Verdauung. Um die Darmflora zu sanieren, zu stärken und zu unterstützen, ist es darum notwendig verdauungsfördernde Mikroorganismen (v.a. Milchsäurebakterien) von außen zuzuführen.
Zusammengefasst werden verdauungsfördernde Lebensmittel, die solche nützlichen Verdauungshelferchen enthalten, unter dem Begriff ‚Probiotika‘. Hierzu zählen vor allem Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Kefir und Käse, welche bei der Herstellung aber nicht erhitzt (pasteurisiert) worden sein dürfen, da Milchsäurebakterien durch starke Hitzezufuhr abtötet werden. Darüber hinaus besitzen auch fermentierte Lebensmittel, wie zum Beispiel Sauerkraut, eingelegtes Gemüse und Hefeprodukte für die Darmflora wertvolle Mikroorganismen.
Ballaststoffe reinigen den Darm
Um Verdauungsproblemen wie Magenschmerzen oder Verstopfung vorzubeugen, darf eine ballaststoffreiche Ernährung nicht fehlen. Im Gegensatz zu zahlreichen ungesunden Kohlenhydraten, beispielsweise gesättigte Fettsäuren und Einfachzucker (Monosaccharide), gehören Ballaststoffe zu den Mehrfachzuckern (Polysaccharide). Diese können vom Körper zwar nicht verwertet werden, räumen den Verdauungstrakt aber gründlich auf, weil sie in hohem Maße Giftstoffe und andere Abbauprodukte aus dem Organismus schleusen.
Wer seine Verdauung durch Entschlackung anregen möchte, dem raten wir folglich dazu, Ballaststoffe künftig vermehrt in seine Ernährung mit einzubauen. Gesunde Lebensmittel, die besonders viele Ballaststoffe enthalten, sind diesbezüglich
- Gemüse
- Getreide
- Nüsse
- Saaten
- Vollkornprodukte
Natürliche Mineralien zur Entschlackung
Ergänzend zur entschlackenden Wirkung hiesiger Ballaststoffe schwören einige Menschen auf homöopathische Mineralstoffpräparate in der Ernährung. Empfohlen werden hier zum Beispiel Gerstengrassaft, Heilerde und Bentonit (Kieselsäure). Die Mineralträger helfen aktiv bei der Entschlackung des Körpers und führen der Darmflora wichtige Spurenelemente zur Darmsanierung zu.
Ebenfalls denkbar ist eine Nutzung von mineralhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln, wobei diese nicht dauerhaft als Ersatz für eine verdauungsfördernde Ernährung eingesetzt werden dürfen.
Geregelte Flüssigkeitszufuhr beugt Verstopfung vor
Für einen reibungslosen Verdauungsablauf unerlässlich ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Nur wenn der Nahrungsbrei im Magen-Darm-Trakt gut aufgeweicht wird, lässt er sich komplikationsfrei zersetzen und seine Nährstoffe und Mineralien optimal verwerten. Auf diese Weise beugen Sie nicht nur Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Magenschmerzen vor, sondern verhindern gleichzeitig auch Mangelerscheinungen durch ungenügend verwertete Nahrung.
Primär erfolgt die Flüssigkeitsaufnahme natürlich über das Trinkverhalten. Insgesamt sollten Sie daher täglich zwischen 2 und 3 Litern trinken – idealerweise Wasser, ungesüßte Tees oder Schorlen. Es gibt jedoch auch einige Lebensmittel, die besonders viel Flüssigkeit enthalten und somit verdauungsfördernde Eigenschaften besitzen.
Außerordentlich wasserhaltige und deshalb verdauungsfördernde Lebensmittel sind vor allem Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten, Paprika, Spargel und Salat, sowie Obst in Form von Melonen, Erdbeeren, Kiwis oder Äpfeln. Das Schöne an diesen gesunden Wasserbomben ist, dass sie gleichzeitig auch viele Ballaststoffe enthalten und die Verdauung somit gleich in zweifacher Hinsicht anregen.
Verdauungsfördernde Kräuter gegen Verdauungsbeschwerden
Nützliche Extrakte und Mineralien, die bei Verstopfung und Co. schnell Abhilfe schaffen, sind in der Heilkunde seit Jahrhunderten bekannt. Man denke nur an Heilkräuter wie Fenchel, Anis, Kardamom, Nelken, Oregano, Ingwer, Kurkuma, Galgant, Benediktiner- und Tausendgüldenkraut, die seit gut tausend Jahren zur Herstellung von Magenbitter verwendet werden.
Kombiniert man diese Kräuter und verdauungsfördernde Lebensmittel in einem leckeren Gericht, können sich viele Verdauungsbeschwerden rasch in Wohlgefallen auflösen. Alternativ lassen sich die Heilkräuter als Würzmittel oder Teekräuter verwenden.
Verdauungsfördernde Lebensmittel im Überblick
Damit Sie künftig bei Verdauungsbeschwerden eine kleine Orientierungshilfe zur Hand haben, finden Sie nachstehend eine Liste zu verdauungsfördernden Lebensmitteln und ihrer Funktion:
Lebensmittelgruppe | Verdauungsfunktion | Lebensmittel |
---|---|---|
probiotische Lebensmittel | Probiotika stärken die Darmflora, insbesondere nach vorangegangener Schwächung | nicht pasteurisierte Milch, probiotischer Joghurt, Quark, Käse, Buttermilch, Kefir und Molkeprodukte |
ballaststoffreiche Lebensmittel | Ballaststoffe reinigen den Darm und wirken entschlackend | Vollkornprodukte, Milch, Kohlgemüse, Wurzelgemüse, Kürbis, Trockenobst, Nüsse und Beerenfrüchte |
natürliche Mineralstoffträger | entschlackende Wirkung | Gerstengrassaft, Heilerde und Kieselsäure |
verdauungsfördernde Kräuter | können die Verdauung anregen und Verstopfung vorbeugen | Anis, Artischocke, Dost, Enzianwurzel, Fenchel, Galgant, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Nelken, Oregano, Ingwer, Zimt, Benediktiner- und Tausendgüldenkraut, |
wasserhaltige Lebensmittel | Flüssigkeit verbessert die Verdauung und Verwertung der Nahrung |
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Fazit
Die Verdauung lässt sich durch verdauungsfördernde Lebensmittel gezielt positiv beeinflussen. Ob entschlackende Ballaststoffe und Mineralien, wasserhaltiges Obst und Gemüse zur besseren Mineral- und Nährstoffverwertung oder probiotische Nahrung zur Stärkung der Darmflora – jede der genannten Lebensmittelgruppen trägt ihren ganz persönlichen Teil zur gesunden Darmtätigkeit bei und besitzt somit auf ihre ganz eigene Art verdauungsfördernde Eigenschaften.
Selbstverständlich sollte der Verdauungstrakt daneben auch durch gesunde Lebensführung unterstützt werden. Ausreichende Erholung, genügend Bewegung und eine gute Krankheitsprophylaxe sind für eine gesunde Verdauung deshalb ebenso wichtig wie eine verdauungsfördernde Ernährung.
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