Mit einer Wuchshöhe von 30 bis 120 cm bildet die auch als Traubenmyrte bekannte Traubenheide (Leucothoe) ein schmuckvolles Ziergehölz für Hausgärten, Terrassen oder Balkone. Allerdings muss man bei der Sortenwahl aufpassen. Denn nicht jedes Exemplar eignet sich für jeden Verwendungszweck.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zur Traubenheide
- Wissenschaftlicher Name: Leucothoe
- Herkunft: Amerika, Asien
- Wuchshöhe: 30 bis 120 cm
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüten: traubige, glöckchenförmige weiße Blüten
- Blätter: gezähnte, lanzettliche Blattspreiten
- Lichtverhältnisse: sonnig
- Wasserbedarf: mäßig bis hoch
- Boden: sandig-lehmig
- Boden-pH-Wert: sauer
- Winterhärte: bis -23 °C winterhart
- Verwendung: Ziergehölz, Bodendecker, Kübelpflanze
Besonderheiten der Traubenmyrte
Die immergrünen Sträucher der Traubenmyrte sind seit ungefähr 1834 in Europa bekannt. Neben den schmuckvollen, glockenförmigen, weißen Blütentrauben der Pflanze besitzen dabei auch ihre ledrigen Blätter einen besonderen Zierwert. Diese erscheinen nämlich je nach Art und Jahreszeit in einem Farbspektrum, das von grün bis scharlachrot reichen kann.
Während sich niedrigwüchsige Exemplare der Leucothoe gut als Bodendecker eignen, kommen großwüchsige Varianten wunderbar in Einzelstellung zur Geltung. In Nordamerika wurden diesbezüglich inzwischen diverse Spezialsorten für beide Zwecke gezüchtet.
Hohe Sorten wie ‚Rainbow‘ sind hier für Einzelstellungen und Solitäre wunderbar geeignet. Kleinere Sorten wie ‚Scarletta‘ oder ‚Curly Red‘ machen sich dagegen gut in bodendeckenden Gruppenpflanzungen.
In Gruppen pflanzbar ist die Traubenheide ferner zusammen mit Rhododendron. Die beiden Gewächse ähneln sich nicht nur in Sachen Zierwert, sondern haben auch bezüglich ihrer Pflegeansprüche einiges gemeinsam.
Traubenheide pflanzen
Ähnlich wie bei der Lavendelheide liegt das Verbreitungsgebiet der zu den Heidekrautgewächsen gehörenden Traubenheide in den Amerika und Ostasien. Damit unterscheidet sie sich sehr vom artverwandten wie dem Heidekraut, das auch in Europa heimisch ist.
Allerdings lässt sich die Traubenmyrte bei geeigneter Standortwahl auch hierzulande gut kultivieren.
Standort und Boden
Je nach Art und Sorte sind Traubenmyrten dabei bis zu -23 °C winterhart. Dessen ungeachtet freuen sich manche Arten aber dennoch über einen frostfreien Winterstandort. Den Rest des Jahres kommt Leucothoe mit hellen wie halbschattigen Standorten gleichermaßen gut zurecht.
Zu schattige Standortverhältnisse könnten sich jedoch negativ auf die Blütenpracht auswirken. Empfehlenswert ist darum zumindest ein Standort im hellen Halbschatten. Das ist vor allem für Gärtner von Bedeutung, die Sträucher der Traubenheide als hohes Ziergehölz im Heidegarten pflanzen möchten.
Liegt der Verwendungszweck der Traubenmyrte hingegen darin, als Bodendecker das Unkraut fernzuhalten, wächst die Pflanze auch im Halbschatten oder unter anderen Sträuchern gut. Allerdings prägen sich die Blüten und Blätter dann weniger farbintensiv aus.
Als immergrüne Moorbeetpflanze sind der Traubenmyrte außerdem saure Böden mit pH-Werten zwischen 4 und 6 Punkten am liebsten. Ein frisch-feuchtes, sandig-lehmiges Substrat ist zu empfehlen.
Die Traubenheide wächst sowohl im Freiland als auch im Topf. Wird sie im Freiland gepflanzt, benötigt sie einen Windschutz, da sie starke, eisige Winde nicht gut verträgt. Da die Pflanze feuchte Böden schätzt, macht sie sich ferner an Teichrändern sehr gut.
Ebenfalls denkbar ist eine Kultur im Steingarten. Hier ist dann aber auf eine ausreichende Bewässerung der trockenheitsempfindlichen Pflanze zu achten.
Kurztipps zum Standort für die Leucothoe:
- windgeschützter, sonniger bis halbschattiger Standort
- Je sonniger der Standort, desto üppiger die Blütenpracht
- sandig-lehmiges, feuchtes Substrat
- pH-Wert des Bodens: sauer, von 4 bis 6
- manche Sträucher der Traubenheide eignen sich als Bodendecker
- ideale Pflanze zur Zierde von Teichrändern und Steingärten
- überwintert trotz guter Winterhärte bis -23 °C gerne frostfrei
Pflanzanleitung zur Traubenheide
Gemeinsam mit der Skimmie bilden vor allem die Leucothoe scarletta sowie die Leucothoe walteri ein hübsches Zierpflanzen-Team im Ziergarten. Als immergrüne Sträucher sind Vertreter der Traubenheide vor allem im Winter, wenn der größte Teil der Pflanzenwelt schläft, ein schöner und aufstellender Blickfang. Die Pflanzung der Gewächse ist dabei recht unkompliziert.
Pflanztermin wählen
Die Traubenmyrte wird im Frühjahr auf saurem Boden gepflanzt. Die beste Pflanzzeit liegt hier zwischen April und Mai.
Pflanze vorbereiten
Es empfiehlt sich, die Traubenmyrte bis zur Pflanzung im Topf zu lassen und sie im Freien stehen zu lassen. Auf diese Weise gewöhnt sich die Pflanze an die Außentemperaturen. Gepflanzt werden sollte schon im kühlen Frühjahr, nachdem der Bodenfrost vorbei ist.
Erde ausheben
Lockern Sie die saure Erde auf und heben Sie ein Pflanzloch aus, welches anderthalb mal so breit und tief wie der Wurzelballen der Traubenheide sein sollte. Wird die Leucothoe in einen anderen Topf gesetzt, empfiehlt sich Rhododendron-Erde, die auch in den Boden im Freiland eingearbeitet werden kann.
Pflanze einsetzen
Setzen Sie die Traubenmyrte in das ausgehobene Pflanzloch und decken Sie diese gut mit Erde ab. Gerne darf der Deckboden auch etwas angedrückt und gewässert werden, falls die Erde bei der Pflanzung sehr trocken ist. Achten Sie hier aber auf kalkarmes Wasser. Sofern die Traubenheide in einem Kübel gepflanzt wurde, ist darüber hinaus sicherzustellen, dass das Gießwasser gut abfließen kann.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Traubemyrte im Frühjahr nach dem letzten Bodenfrost pflanzen
- Traubenheide zur Eingewöhnung im Freien stehen lassen
- für die Pflanzung Rhododendron-Erde nutzen
- Pflanzloch von 1,5 Breite und Tiefe des Wurzelballens
- mit Erde bedecken und gut andrücken
- sehr trockenen Boden nach Pflanzung gut angießen
- bei Kübelpflanzen auf ausreichenden Wasserabfluss achten
Traubenheide gießen und düngen
Der Standortboden von Leucothoe sollte stets gleichmäßig feucht gehalten werden. Leicht abgestandenes, möglichst kalkarmes Regen- oder Leitungswasser ist der Traubenheide dabei als Gießwasser am liebsten.
Trockenheit bekommt der Pflanze hingegen gar nicht gut. Es ist daher ratsam, eine Mulchschicht über dem Wurzelballen auszubringen, um sie davor zu bewahren. Darüber hinaus versorgt der Mulch die Traubenmyrte mit wichtigen Nährstoffen. Weiteren Dünger benötigt die Leucothoe in der Regel aber nicht.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Leucothoe bevorzugt leicht abgestandenes Regenwasser
- kalkarmes Leitungswasser ist auch in Ordnung
- Mulchschicht schützt die Sträucher vor Austrocknung
- Dünger ist im Falle von Mulchen nicht notwendig
Traubenheide schneiden und vermehren
Leucothoe können ausgelichtet werden, damit auch die unteren Blüten- und Blätterreihen genügend Sonne abbekommen. Notwendig ist dies jedoch kaum. In ihrer Funktion als Zierstrauch wird bei der Pflanze allerdings gerne ein Formschnitt durchgeführt. Auch wachsen neue Blätter heller nach, wenn alte Zweige regelmäßig entfernt werden.
Vermehrung durch Ausläufer: Um die Traubenmyrte zu vermehren, kann ein bewurzelter Ausläufer abgeteilt werden. Am besten wurzeln diese Leucothoe-Stecklinge halbverholzt im Sommer. Auch die Aussaat über Samen stellt kein Problem dar, wobei diese im Haus vorgezogen werden sollten, bevor sie als Setzlinge in einen eigenen Topf oder Stellplatz im Garten entlassen werden.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- auslichten der Traube ist möglich, aber selten notwendig
- Rückschnitt alter Zweige sorgt für helleren Blattnachwuchs
- Ausläufer zur Vermehrung im Sommer ins Freiland setzen
- Samen der Pflanze zunächst im Haus vorziehen
Arten und Sorten der Gattung Leucothoe
Die Gattung Leucothoe umfasst etwa 5 Arten, die aber alle gerne kultiviert werden. Mit Namen heißen besagte Arten wie folgt:
- Achselblütige Traubenheide (Leucothoe axilliaris)
- Echte Traubenmyrte (Leucothoe keiskei)
- Fetterstrauch (Leucothoe walteri)
- Gebogene Traubenheide (Leucothoe fontanesiana)
- Sommergrüne Traubenheide (Leucothoe racemosa)
Vor allem von Leucothie axiliaris und Leucothoe walteri gibt es einige herrliche Sorten für besondere Kulturzwecke. Hier ein paar Empfehlungen:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Traubenmyrte 'Rainbow' Leucothoe walteri 'Rainbow' | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiss Blätterfärbung: grün bis rötlich Wuchshöhe: 100 bis 130 cm Herkunft: Nordamerika Eignung für Anbau: gut in Einzel- oder Gruppenpflanzung Besonderheiten: Traubenheide 'Rainbow' ist winterhart; Farbakzente im Winter |
Traubenheide 'Scarletta'/'Zeblid' Leucothoe walteri 'Scarletta' / 'Zeblid' | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiss Blätterfärbung: grün mit rötlich-bronzefarbene Spitzen Wuchshöhe: 30 bis 40 cm Herkunft: Nordamerika Eignung für Anbau: gut in Einzel- oder Gruppenpflanzung Besonderheiten: Traubenmyrte 'Scarletta' / 'Zebild' ist sehr frosthart |
Lavendelheide 'Curly Red' Leucothoe axillaris 'Curly Red' | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiss Blätterfärbung: grün bis purpurfarben Wuchshöhe: 30 bis 45 cm Herkunft: Kultivar Eignung für Anbau: gut in Einzel- oder Gruppenpflanzung Besonderheiten: Traubenheide 'Curly Red' besitzt gedrehte Blätter; winterhart |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Die meisten Sorten der Traubenheide sind robust gegen Schädlinge. Allerdings gibt es zwei Situationen, die der Pflanze gesundheitlich zu schaffen machen können. So kann ein zu hoher pH-Wert beispielsweise Chlorose verursachen.
Übeltäter ist hier ein Chlorophyllmangel, verursacht durch Nährstoffarmut aufgrund eines Bodenwertes, der den Ansprüchen der Sträucher abträglich ist. Zu erkennen ist ein derartiger Schaden an kränklich oder blass erscheinenden Blüten und Blättern. Er kann nur durch Umsiedeln der Pflanze in einen geeigneteren, saureren Boden oder das Beimischen von Rhododendron-Erde behoben werden.
Das zweite Schadbild entsteht durch Frostschäden, wobei dieser Begriff eher irreführend ist. Tatsächlich ist es nicht der Frost, der die Traubenheide bedroht, sondern ein zu schneller Temperaturwechsel. Dieser zerstört die Zellstrukturen in Wurzeln und Blättern der Sträucher und wirkt sich so negativ auf das Gesamtbild der Pflanze aus.
Verhindern lässt sich der Frostschaden durch ein sanftes Überwintern der Topfpflanzen oder das Abdecken von Freiland-Traubenheiden mit Vlies oder Jutematerial. Auf diese Weise kann sich die Pflanze langsam an einen Temperaturwechsel gewöhnen und diesem Stand halten.
FAQs zur Traubenheide
Ob als Bodendecker in Teichnähe oder als Sträucher in Einzelstellung – die Traubenmyrte ist eine schöne Ergänzung für jeden Garten oder Balkon und ist dabei in ihrer Pflege relativ unkompliziert.
Werden die grundlegenden Ansprüche der Traubenmyrte erfüllt, bieten die Sträucher mit ihren bunten Blättern selbst an grauen Wintertagen einen schönen Anblick.
Dennoch können Gärtner gelegentlich besondere spezifische Kulturfragen zu der Pflanze haben. Ein paar Antworten:
Was ist die Traubenheide und wofür ist sie bekannt?
Die Traubenheide (Leucothoe) ist ein immergrüner Strauch, der für seine dekorativen, traubenförmigen Blüten und das auffällige, oft rot verfärbte Laub bekannt ist. Sie eignet sich ideal als Zierpflanze in schattigen oder halbschattigen Bereichen und verleiht Gärten, insbesondere Heidegärten, eine besondere Note. Die Pflanze bietet das ganze Jahr über Farbe, da sich ihre Blätter im Herbst und Winter in beeindruckenden Rot- und Bronzetönen verfärben.
Wie pflanze ich die Traubenheide richtig?
Wählen Sie einen schattigen bis halbschattigen Standort mit saurem, gut durchlässigem Boden. Setzen Sie die Pflanze in saure Erde oder verbessern Sie den Boden mit Torf. Achten Sie darauf, die Traubenheide in Gruppen oder als Unterpflanzung unter höheren Gehölzen zu platzieren, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Mulchen Sie den Boden, um die Feuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken.
Welche Pflege braucht die Traubenheide?
Die Traubenheide ist pflegeleicht, bevorzugt jedoch gleichmäßig feuchte Bedingungen. Gießen Sie regelmäßig, insbesondere bei Trockenheit, und verwenden Sie Regenwasser oder kalkarmes Wasser, da die Pflanze kalkempfindlich ist. Ein gelegentlicher Rückschnitt im Frühjahr fördert einen dichten Wuchs und hilft, die Pflanze in Form zu halten. Düngen Sie im Frühjahr mit einem speziellen Rhododendrondünger.
Kann die Traubenheide auch im Topf gedeihen?
Ja, die Traubenheide eignet sich hervorragend für die Topfkultur auf Balkonen oder Terrassen. Verwenden Sie einen breiten, tiefen Topf mit guter Drainage und füllen Sie diesen mit saurer Erde. Achten Sie auf eine gleichmäßige Bewässerung und schützen Sie die Pflanze vor extremen Temperaturen. Die Traubenheide bringt auch im Topf das ganze Jahr über Farbe und Struktur in Ihre Umgebung.
Welche Pflanzen lassen sich gut mit der Traubenheide kombinieren?
Die Traubenheide harmoniert wunderbar mit anderen säuretoleranten Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Farnen. Ergänzen Sie sie mit Gräsern wie Japanischem Waldgras oder Seggen für eine abwechslungsreiche Struktur. Auch zusammen mit Zwergkoniferen oder bodendeckenden Pflanzen wie Efeu lässt sich die Traubenheide in gemischten Beeten oder Rabatten besonders gut zur Geltung bringen.
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