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Tanne pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

9 Minuten Lesezeit

Zur Weihnachtszeit ist der Tannenbaum (Abies) traditioneller Gast in vielen Haushalten. Allerdings muss man sich Tannen nicht zwingend fällen, um sich an ihm zu erfreuen. Wesentlich umweltfreundlicher ist es, wenn Sie im Garten eine Tanne pflanzen. Dadurch beschert Abies nicht nur an Weihnachten ein schmückendes Gartenelement. Einzelheiten zur Kultivierung der Tanne finden Sie in diesem Beitrag.

Wissenswertes: Die Tanne ist nicht nur ein beliebter Weihnachtsbaum, sondern wird auch in der Heilkunde hochgeschätzt. Das Nadelgehölz besitzt nämlich ätherische Öle, die eine wunderbare Heilwirkung gegen Husten und Erkältungskrankheiten zeigen.

 

Steckbrief zur Tanne

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Abies
  • Herkunft: Afrika, Asien, Amerika, Europa
  • Wuchshöhe: 6 bis 70 m
  • Blütezeit: März bis Juni
  • Blüten: rote bis braune Blütenzapfen
  • Blätter: grüne bis blaugrüne Nadeln
  • Lichtverhältnisse: sonnig bis schattig
  • Wasserbedarf: mäßig bis hoch
  • Boden: sandig-lehmig, kiesig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: sauer bis neutral
  • Winterhärte: bis -45 °C winterhart
  • Verwendung: Zierbaum, Weihnachtsbaum, Heilpflanze, Duftpflanze
  • Wirkung: antimikrobiell, atemwegsbefreiend, vitalisierend, wundheilend

 

Tanne als Räucherharz

Ähnlich wie die Kiefer und Fichte stellt die Tanne eine heimische Alternative für Räucherharz. Dementsprechend fungiert die Konifere als Duftpflanze mit teils interessanter Heilwirkung.

Schon Hildegard von Bingen schrieb dem Harz der Tanne eine vitalisierende und wundheilende Eigenschaften zu. Dazu schrieb sie:

„Die Tanne ist mehr warm als kalt und enthält zahlreiche Kräfte. Sie ist ein Sinnbild der Stärke. Geister hassen Tannenholz und vermeiden Orte, an denen sich solches befindet. Wenn jemand Herzbeschwerden bekommt, muss er sich zuerst über dem Herzen mit einer Salbe einreiben.“

Auch bei Atemwegsbeschwerden wie Husten, Erkältung oder Asthma soll eine Aromatherapie mit den ätherische Ölen aus Tannenharz helfen. Als Heilkraut und Hausmittel gegen Erkältung ist Abies demnach nicht zu verachten.

Zu verdanken ist diese heilsame Wirkung einschlägigen medizinischen Wirkstoffen wie Camphen, Eucalyptol, Limonen, Pinen und Phellandren.1S Moukhtar, C Couret, L Rouil, V Simon: Biogenic volatile organic compounds (BVOCs) emissions from Abies alba in a French forest; in: Science of The Total Environment, Volume 354, Issue 2 – 3, 2006; PMID: 16140360 Elsevier Diese finden sich auch in anderen, atemwegsbefreienden und desinfizierenden Kräuterpflanzen wiederfinden.

 

Tanne pflanzen – Standort und Ablauf

Neben Kiefer und Fichte ist die Tanne der wohl am weitesten verbreitete Nadelbaum aus der Familie der Kiefergewächse. Die Konifere fällt zum einen durch ihre besonders dicht belaubten, immergrünen Nadeltriebe auf.

Zum anderen sind auch die Tannenzapfen außergewöhnlich, da sie artabhängig eine stolze Länge von bis zu 30 cm erreichen können und damit deutlich größer sind als die Zapfen der meisten anderen Nadelbäume.

Insgesamt können Tannenbäume bis zu 70 m hoch, 3 m breit und stolze 600 Jahre alt werden. Ausreichender Platz am Standort ist also dringend mit einzuplanen, damit sich Abies auch nach mehreren Standjahren noch ungestört entwickeln kann. Besonders gerne gepflanzt werden bei uns die in Europa heimischen Arten

  • Weißtanne (Abies alba) und
  • Nordmanntanne (Abies nordmanniana).

 

Achtung: Nicht verwechseln sollte man Abies-Arten dabei mit der Norfolk-Tanne (Araucaria heterophylla). Wie der Name bereits andeutet, stammt sie von den Norfolkinseln in der australischen Pazifikregion und ist bei uns im Freiland nicht ausreichend winterhart. Sie kann daher allenfalls als Zimmerpflanze kultiviert werden.

 

Norfolktanne, Araucaria, Araucaria heterophylla
formschöne Nadelschuppen, aber mangelnde Winterhärte: Die Norfolktanne gehört nicht zur Gattung der Abies und kann im Gegensatz zu diesen bei uns auch nicht im Freiland stehen. | © Das Grüne Archiv

Standort und Boden für Tannen

Pflanzen können Sie den Tannenbaum dabei sowohl an sonnigen als auch an schattigen Standorten. Der Standortboden sollte frisch-feucht, humos, nährstoffreich und mit Blick auf das pfahlförmige Wurzelsystem von Abies ausreichend tiefgründig sowie locker sein.

Ob sandig, kiesig, lehmig oder tonig, ist Tannen in Sachen Substratwahl erst einmal egal. Idealerweise wählt man aber ein sandig-lehmiges oder kiesig-lehmiges Substrat.

Auch in Sachen Boden-pH-Wert erlaubt Abies großen Spielraum. Solange der pH-Wert des Bodens im sauren bis neutralen Bereich, zwischen 5,5 und 7,5 Punkten liegt, ist eigentlich alles in Ordnung. Die Weißmanntanne bevorzugt hier eher schwach saure Werte ab 6,5 Punkten, wohingegen die Nordmanntanne getrost in stark sauren Böden stehen kann.

Besondere Winterschutzmaßnahmen kommen auf Besitzer einer Tanne nicht zu, denn die Winterhärte der gartentauglichen Arten ist mit -23° bis -45 °C durchgehend sehr gut. Wenngleich der Tannenbaum selbst dabei gänzlich ohne Schutzmaßnahmen überwintern kann, so hat er doch eine besondere Bedeutung für Winterschutz im Garten.

Sein Reisig ist nämlich eine ideale Abdeckung für Pflanzen, die deutlich empfindlicher auf Kälte reagieren. Dank der dicht aneinander gereihten Tannennadeln entsteht durch die Tannenzweige im Wurzelbereich anderer Pflanzen eine wunderbare Dämmung, die insbesondere sensible Stauden hervorragend vor Frost und eisigem Schmelzwasser schützt.

Einzelheiten zum Standort für Tanne:

  • Tannen benötigen im Garten ausreichend Platz
  • sonnige und schattige Standorte gleichermaßen geeignet
  • bestimmte Substratvorlieben hat der Tannenbaum nicht
  • Boden sollte lediglich feucht, humos und nährstoffreich sein
  • zusätzlich lockeres und tiefgründiges Substrat wählen
  • pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, von 5,5 bis 7,5
  • Weißtanne sollte nicht saurer als bis 6,5 Punkte stehen
  • Nordmanntanne verträgt  auch stark saure Böden bis 5,5
  • Tannenbäume sind je nach Art bis -23 °C / -45 °C winterhart
  • Reisig der Tanne ist wunderbarer Winterschutz für Pflanzen

 

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Tannenzweig | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Tanne

1. Schritt – Pflanzzeit festlegen: Der ideale Pflanztermin für einen Tannenbaum liegt im Herbst. Es sollte möglichst noch kein Frost auftreten, damit die Konifere vor dem Winter noch ungestört anwurzeln kann. Frostfreie Tage im September und Oktober sind damit klar vorziehen. Pflanzen Sie am besten ein vorgezogenes Jungbäumchen aus der Baumschule und kontrollieren Sie vor dem Kauf auch unbedingt die Gesundheit der Tanne.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Das tiefgründige Umgraben des Standortsubstrats ist bei den Pfahlwurzeln der Tanne absolute Pflicht. Ergänzend kann das Substrat nach Bedarf mit Sand oder Kies optimiert werden. Zur Grunddüngung wird der Boden mit Kompost angereichert. Das Pflanzloch sollte sich an den doppelten Ausmaßen des Wurzelballens orientieren. Die Tiefe des Pflanzloches beträgt mindestens 1 m.

3. Schritt – Tanne pflanzen: Gehen Sie beim Platzieren von Tannen im Pflanzloch sehr behutsam vor. Auf keinen Fall dürfen die Wurzeln beim Einsetzen ins Pflanzloch knicken. Ziel muss es sein, die Pflanzen so tief wie möglich ins Erdreich einzubringen. Danach wird das Loch mit Erde aufgefüllt, ordentlich festgetreten und in den ersten Tagen nach der Pflanzung besonders gut gewässert.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • an frostfreien Tagen von September bis Oktober pflanzen
  • am besten vorgezogene Jungbäume aus der Baumschule
  • Standortboden für Tannen vorab tiefgründig umgraben
  • Substrat bei Bedarf mit Sand oder Kies nachoptimieren
  • zur Grunddüngung Kompost einbringen
  • Pflanzloch mind. doppelt so groß wie Wurzelballen wählen
  • Tiefe des Pflanzlochs: mind. 1 m
  • Tanne vorsichtig und so tief wie möglich einsetzen
  • Wurzeln dürfen auf keinen Fall geknickt werden
  • nach dem Pflanzen Erde gut festtreten und Tannenbaum wässern

 

junge Tannenzapfen | © Das Grüne Archiv

Tanne gießen und düngen

Jungtannen sind auf kontinuierliche Bewässerung angewiesen, bis ihre Pfahlwurzeln tief genug ins Erdreich ragen, um sich über den Grundwasserspiegel selbst mit Wasser zu versorgen. Insbesondere in den Sommermonaten ist darauf zu achten, dass die junge Tanne nicht austrocknet. Ein gutes Indiz für Wassermangel können diesbezüglich bräunlich verfärbte Nadeln sein.

In seltenen Fällen deuten braune Nadeln an der Tanne auch auf einen Nährstoffmangel hin. Normalerweise ist es jedoch nicht nötig, Tannenbäume zu düngen. Im Notfall genügt hier etwas Kompost oder spezieller Langzeitdünger für Koniferen, der maximal alle 6 Monate im Wurzelbereich der Bäume ausgebracht wird.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • junge Tannen regelmäßig wässern
  • vor allem in Sommermonaten nicht austrocknen lassen
  • ausgewachsene Tannen versorgen sich später selbst
  • bräunliche Nadeln deuten auf Wasser- oder Nährstoffmangel hin
  • Düngung an der Tanne ist nur selten notwendig
  • falls nötig, mit Kompost / Langzeitdünger für Koniferen düngen
  • maximal alle 6 Monate Nährstoffgaben verabreichen

 

Tanne schneiden und vermehren

Abies wächst von Natur aus äußerst formschön in konischem bis pyramidenähnlichem Manier. Ein Schnitt ist an der Tanne deshalb nur notwendig, wenn sie zu stark ausschlägt.

Grundsätzlich ist zumindest in den ersten zwei Jahren von Schnittmaßnahmen am Tannenbaum abzusehen, da es sonst zu Kümmer- oder Krummwuchs kommen könnte. Danach können leichte Pflegeschnitte nach der Blüte erfolgen.

Entfernen Sie hier maßgeblich kranke und vertrocknete Triebe. Gesunde Triebe sollten mit Augenmaß in Form gebracht werden.

 

Tannenspitze schneiden – ja oder nein?

Ob und wie man eine Tanne schneiden sollte, dazu wird unter Gärtnern viel diskutiert. In der Regel wird von einem zu umfangreichen Schnitt abgeraten, da er den natürlichen, formschönen Wuchs der Pflanze beeinträchtigen kann.

Speziell bei der Spitze des Tannenbaums ist hier zu beachten, dass diese nach einem Schnitt nicht mehr weiter wächst. Die Krone wird nach einem Schnitt also zunehmend von Seitentrieben überwuchert und wirkt eher platt als konisch.

Ein Schnitt an der Tannenspitze ist deshalb nur zu empfehlen, wenn sich eine unansehnliche Doppelspitze gebildet hat. Dabei sollte man die „schlechtere“ der beiden Spitzen für den Schnitt auswählen. Es ist eine persönliche Entscheidung, die sich nach dem Blick und Ästhetikempfinden des Gärtners richtet.

Wie Sie dann beim Schnitt vorgehen, hängt vom Alter der Tanne ab. Bei einem relativ jungen Tannenbaum mit maximal 2 bis 3 m Wuchshöhe können Sie die störende Spitze komplett entfernen.

Verwenden Sie hierzu entweder eine große Gartenschere oder, bei sehr dicken Trieben, eine Handsäge. Die verbliebene Spitze richtet sich dann im Laufe der Zeit von selbst wieder senkrecht aus und übernimmt die Stellung einer Hauptspitze.

Bei älteren Tannen kann es hingegen passieren, dass die Lücke im Nadelwerk und somit im Gesamtbild der Tanne zu groß wird, wenn man die zweite Spitze vollständig ausschneidet. Hier sollte man den störenden Spitzentrieb nur um etwa ein Drittel einkürzen, damit er künftig optisch einem Seitentrieb gleicht.

Wichtig: Bei größeren Bäumen könnte für die Schnittmaßnahme an der Spitze ein Hubsteiger notwendig werden. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie stets unter ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen arbeiten. Das insbesondere bei Schneidarbeiten in großer Höhe.

 

Vermehrung durch Stecklinge

Vermehrt werden Tannen gegen Juli. Reißen Sie hier kleine Seitentriebe in einer Länge von 5 bis 8 cm ab und kürzen Sie die Rindenfahne mit einem scharfen Messer. Als nächstes werden die Stecklinge in eine Obstkiste mit sandig-torfigem Anzuchtsubstrat gesteckt.

Gießen Sie den Steckling gut an und decken Sie ihn mit einer Glasscheibe ab. Im nächsten Frühjahr sollte die Bewurzelung abgeschlossen sein und Sie können die Tannenstecklinge ins Freiland pflanzen.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Tanne nur schneiden, wenn sie zu stark wuchert
  • in ersten zwei Standjahren keine Schnittmaßnahmen
  • danach nach der Blüte nur leichte Pflegeschnitte planen
  • vorrangig kranke und vertrocknete Triebe entfernen
  • für Vermehrung im Juni 5 bis 8 cm lange Triebe abreißen
  • Rindenfahne einkürzen
  • danach Rißlinge in Anzuchtsubstrat stecken
  • ideal ist eine mit Glas abgedeckte Obstkiste
  • Steckling fortan gut bewässern und anwuzreln lassen
  • im nächsten Frühjahr Steckling ins Freiland pflanzen

 

junger Tannenbestand | © Das Grüne Archiv

Arten und Sorten der Gattung Abies

Insgesamt werden heute bis zu 40 Arten von Tannen unterschieden. Sie sind in der fachbotanischen Systematik nach geografischer Verteilung zugeordnet und unterscheiden sich maßgeblich in ihrer Nadelfärbung, Wuchshöhe und in den Eigenschaften ihrer Zapfen. Hier ein kleiner Überblick zu ein paar sehr beliebten Tannenarten:

ArtBeschreibung
Balsamtanne
Abies balsamea
Nadeln: sattgrüne Nadeltriebe
Zapfen: seltene, violette Zapfen
Wuchshöhe: 12 bis 15 m
Herkunft: Nordostamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Zwergtanne; bis -45 °C winterhart; die Balsamtanne verströmt einen angenehmen Duft und wird sehr gerne als wohlriechender Christbaum verwendet
Blautanne (Edeltanne)
Abies procera

Nadeln: blaugrüne Nadeltriebe
Zapfen: rotbraune, sehr kleine Zapfen
Wuchshöhe: 25 bis 45 m
Herkunft: Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; verträgt saure Böden bis 4 Punkte; beliebte Ziertanne für den Garten
gute Sorten: 'Blaue Hexe', 'Glauca', 'Glauca Prostata', 'Noble's Dwarf', 'Procumbens', 'Wiesmoornixe'
Nordmanntanne
Abies nordmanniana
Nadeln: dunkelgrüne Nadeltriebe
Zapfen: rotbraune Zapfen
Wuchshöhe: 40 bis 60 m
Herkunft: Arabische Halbinsel, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; sehr beliebter Weihnachtsbaum
Purpurtanne
Abies amabilis
Nadeln: mittelgrüne Nadeltriebe
Zapfen: rötliche Zapfen
Wuchshöhe: 6 bis 50 m
Herkunft: Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; die Borke der Purpurtanne ist rötlich grau
gute Sorten: 'Spreading Star'
Weißtanne
Abies alba
Nadeln: dunkelgrüne, ledrige Nadeltriebe
Zapfen: braune Zapfen
Wuchshöhe: 40 bis 55 m
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; die Weißtanne bevorzugt schwach saure bis alkalische Böden von 6,5 bis 7,5; Der Name der Weißtanne ist auf die im Gegensatz zur Fichte sehr hellgrau erscheinenden Borke zurück zu führen: die Sorte 'Pendula' besitzt hängende Nadeltriebe
gute Sorten: 'Compacta', 'Pendula', ‘Pyramidalis'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Nennenswerte Krankheitsbilder lassen sich kaum an der Tanne beobachten. Allerdings gibt es einige Schädlinge wie der Borkenkäfer und die Tannentrieblaus anführen. Beide greifen den Tannenbaum gerne an zu sonnigen Standorten an, wobei insbesondere junge Pflanzen betroffen sind.

Vor allem graugelbe oder angefressene Nadeln weisen auf einen Befall durch Tannentriebläuse hin, die in erster Linie durch Staunässe am Standort angezogen werden und nach und nach das Absterben des Baumes durch Kümmerwuchs provozieren.

Der Borkenkäfer hingegen nistet sich gemäß seinem Namen gerne in der Borke der Tanne, aber auch jener der Fichte oder Kiefer ein. Von wo aus er die Leitungsbahnen des Holzes nachhaltig schädigt.

Helfen kann bei beiden Schadbildern nur eine gute Vorbeugung, der Einsatz von Insektiziden oder bei besonders schlimmem Befall, das Fällen des Baumes, um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden.

 

Fazit

Neben ihrem Kultstatus als Weihnachtsbaum ist die Tanne auch ein interessanter Gartenbaum. Gemeinhin ist er sehr pflegeleicht und benötigt dank seines formschönen Wuchses nicht einmal einen Schnitt. Auch düngemaßnahmen sind nur selten nötig und die Bewässerung konzentriert sich größtenteils auf regelmäßige Gießgänge an jungen Pflanzen.

Ebenfalls für die Kultivierung von Tannen spricht, dass ihre 40 Arten in Sachen Nadel- und Zapfenfärbung ein breites Farbspektrum aufweisen. Neben Standardvarianten wie der Weißtanne oder Nordmanntanne gibt es also noch eine ganze Menge anderer Tannenbäume zu entdecken.

Studienbelege:

  • 1
    S Moukhtar, C Couret, L Rouil, V Simon: Biogenic volatile organic compounds (BVOCs) emissions from Abies alba in a French forest; in: Science of The Total Environment, Volume 354, Issue 2 – 3, 2006; PMID: 16140360 Elsevier

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2 thoughts on “Tanne pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

  1. Vielen Dank für Ihre ausführlichen Infos,
    bzgl. der Pflege konnte ich leider nichts
    zur Behandlung/Entfernung einer
    doppelten Spitze finden.

    1. Hallo Herr Lange,

      Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wenn es darum geht, die Doppelspitze einer Tanne zu schneiden, sollte man die „schlechtere“ der beiden Spitzen für den Schnitt auswählen. Es ist eine persönliche Entscheidung, die sich nach dem Blick und Ästhetikempfinden des Gärtners richtet.

      Wie Sie dann beim Schnitt vorgehen, hängt vom Alter der Tanne ab. Bei einem relativ jungen Tannenbaum mit maximal 2 bis 3 m Wuchshöhe können Sie die störende Spitze komplett entfernen. Verwenden Sie hierzu entweder eine große Gartenschere oder, bei sehr dicken Trieben, eine Handsäge. Die verbliebene Spitze richtet sich dann im Laufe der Zeit von selbst wieder senkrecht aus und übernimmt die Stellung einer Hauptspitze.

      Bei älteren Tannen kann es hingegen passieren, dass die Lücke im Nadelwerk und somit im Gesamtbild der Tanne zu groß wird, wenn man die zweite Spitze vollständig ausschneidet. Hier sollte man den störenden Spitzentrieb nur um etwa ein Drittel einkürzen, damit er künftig optisch einem Seitentrieb gleicht.

      Wichtig: Es sei darauf hingewiesen, dass eine eingekürzte Spitze später nicht weiterwächst. Gehen Sie also behutsam und mit Augenmaß vor und wählen Sie die zu schneidende Spitze mit Bedacht aus. Bei größeren Bäumen könnte für die Schnittmaßnahme an der Spitze ein Hubsteiger notwendig werden. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie stets unter ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen arbeiten. Das insbesondere bei Schneidarbeiten in großer Höhe.

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