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Brennnessel, Brennnesseln, Urtica, Brennnesseljauche
Die Blätter von Kräuterpflanzen werden von allen Kräuterarten am häufigsten heilpflanzlich genutzt. Als Extremitäten der Pflanzenanatomie weisen sie einen besonders aktiven Stoffwechsel auf, was dafür sorgt, dass sich in Blattkräutern eine Fülle heilsamer Wirkstoffe tummeln. Während manche Blattkräuter dabei ausschließlich als Heilkräuter und Teekräuter Verwendung finden, besitzen andere auch ein unvergleichliches Aroma und werden als Gewürzkräuter oder Duftkräuter genutzt.

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Pflanzenblätter gibt es ähnlich wie Pflanzenblüten in den unterschiedlichsten Formen. Die Blattart kann diesbezüglich so einiges über die Inhaltsstoffe und auch die Verwendungsmöglichkeiten der Blattkräuter aussagen. Beispielsweise sind zahlreichen Mediterrankräutern und auch medizinisch relevanten Nadelgehölzen vergleichsweise dicke, manchmal ledrige Blätter und Blattnadeln gemeinsam. Diese sind reich an ätherischen Ölen und anderen medizinischen Wirkstoffen wie Flavonoiden, Gerbstoffen und Terpenen.

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Wasser führen dickblättrige mediterranen Kräuter wie Rosmarin oder Lorbeer hingegen nur wenig, was auch bei der Bewässerung zu bedenken ist. Die Blattform hat ihre Gründe, denn in der Hitze des mediterranen Raums bestehen schmale, wasserarme Blätter mit dicker Außenwand wesentlich besser. Ein zu hoher Wassergehalt, ebenso wie eine zu dünne Außenwand der Blätter würde diese in der subtropischen Sonne nur allzu leicht verbrennen lassen.

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Im klaren Kontrast zu diesen robusten Blattkräutern stehen zart beblätterte Kräuterpflanzen wie Brennnessel, Schnittlauch oder Petersilie. Sie sind äußerst wasserreich, enthalten aber dennoch oft größere Mengen an ätherischen Ölen, welche der Heilwirkung der Kräuter zugutekommen. Daneben finden sich in diesen zarten Kräuterblättern auch weitere Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Mineralstoffe und Vitamine.

Übrigens: Auch Sukkulenten wie Aloe vera, Hauswurz und Rosenwurz gehören per Definition zu den Blattkräutern. Ihre fleischigen Blätter sind mit feuchtigkeitsspendendem Gel gefüllt, das ihnen in extremen Trockenperioden als Wasserspeicher dient.

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Ein Nachteil zarter Blattkräuter ist, dass sie ihre Wirkung und auch ihr Aroma oft nur im frischen Zustand voll entfalten. Die filigranen Kräuter trocknen, sollte man daher nicht. Besser ist es, sie fein zu hacken und so frisch wie möglich einzufrieren. Robuste, dickblättrige Kräuter überstehen das Trocknen dagegen deutlich besser und verlieren meist auch nicht an Aroma.

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Blattkräuter ernten kann man je nach Kräuterart zu unterschiedlichen Zeiten. Empfehlenswert ist aber die Ernte vergleichsweise junger Blätter, die noch reich an Inhaltsstoffen sind. In der Regel kann man die meisten Kräuterblätter aber ganzjährig ernten.

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