Frühlingszeit ist Spargelzeit. Dabei beschäftigen Anbau und Ernte von Spargel (Asparagus) mitunter ganze Nationen inklusive deren Nachbarländer. Allein nach Deutschland kommen während der Spargelernte rund 272.000 Saisonarbeitskräfte zur Hilfe, davon ein Großteil aus Osteuropa. Kaum verwunderlich, belegt Deutschland doch Platz 4 der größten Spargelproduzenten. Manche Nutzgärtner fragen sich dabei öfter mal, ob man auch im eigenen Garten Spargel pflanzen kann. Die Antwort lautet: Ja, wenn man sich die Mühe machen möchte.
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ToggleKönigliches Stangengemüse mit Heilwirkung
Der Name des Spargels leitet sich vom Griechischen aspháragos für „strotzender junger Trieb“ ab. Tatsächlich strotzt der Spargel auch vor gesunden Inhaltsstoffen. Allerdings wurde seine Heilwirkung nicht erst durch die alten Griechen entdeckt.
Ein alter Kräuterschatz der TCM
Erstmals schriftliche Erwähnung fand der Spargel als Tiān mén dōng (天門冬) im legendären Kräuterklassiker nach Shennong. Die Abhandlung soll auf den Weisungen des chinesischen Urkaisers Shennong beruhen. Auch als Kräuterkaiser bekannt, lebte dieser laut Legende etwa um 2.800 v. Chr. und gilt als Begründer der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Im Detail war es der aus Szechuan stammende Chinesische Spargel (Asparagus lucidus / Asparagus cochinchinensis), der in Shennongs Kräuterklassiker benannt wurde. Er stellt bis heute als eines der ältesten TCM-Kräuter, dem sowohl antioxidative, atemwegsbefreiende und entzündungshemmende als auch neuroprotektive und sogar krebshemmende Wirkung zugeschrieben werden.
Das Bencao gangmu (Buch heilender Kräuter), ein weiterer wichtiger TCM-Leitfaden des chinesischen Arztes und Pharmazeuten Li Shizhen aus dem 16. Jahrhundert, nennt außerdem eine sekretfördernde, tonische, magenfreundliche und potenzsteigernde Wirkung des Asparagus lucidus. Gerade in seiner Funktion als Potenzmittel ist Spargel dabei bis heute und weit über die Grenzen Chinas hinaus bekannt.
Es ist daher kein Wunder, dass Asparagus lucidus bzw. Asparagus cochinchinensis in der asiatischen Küche nicht nur kulinarisch sondern auch zu Gesundheitszwecken rege Verwendung findet. Etwaige Assoziationen des Spargels mit männlicher Potenz werden dabei natürlich durch seine ungewöhnliche Phallusform befeuert.
Das Kultgemüse der Römer
Im Westen setzte sich hingegen der auch in Süd- und Mitteleuropa heimische Gemüsespargel (Asparagus officinalis) als wichtigste Spargelart durch. Dieser steht dem Chinesischen Spargel in Sachen Heilwirkung aber in nichts nach und wurde bereits von Hippokrates und Dioskurides als harntreibendes sowie verdauungsförderndes Heilmittel beschrieben.
Als Herren des europäischen Spargelanbaus zu Zeiten der Antike galten dabei die Römer. Schon um 175 v. Chr. war bei Cato dem Älteren eine detaillierte Beschreibung des Anbaus von grünem Spargel nachzulesen. Jedoch hatte das Stangengemüse damals noch einen Status als Luxusgut der römischen Oberschicht inne.
Einer Anekdote zufolge gereichte Kaiser Augusts sein Lieblingsgemüse Spargel gar dazu, eiligen Befehlen Nachdruck zu verleihen. „Citius quam asparagus coqunatur“ (schneller als Spargel koche) sollten Anweisungen von seinen Dienern ausgeführt werden.
Im Mittelalter etablierte sich Spargel als königliches Stangengemüse neben der heilpflanzlichen Kultur in Klostergärten auch als Adelsschmaus in europäischen Königshäusern. Einer der berühmtesten Spargelkönige war der Sonnenkönig Ludwig XIV., welcher von seinen Gärtnern verlangte, ihm selbst im Winter frischen Spargel zu liefern.
Inhaltsstoffe von Spargel
Spargel gilt als eine der gesündesten Gemüsesorten. Für seine stark harntreibende Wirkung ist diesbezüglich neben einem hohen Wassergehalt auch ein hoher Gehalt an Kalium und Asparagin verantwortlich. Bei letzterem handelt es sich um eine wertvolle Aminosäure, die unser Körper unter anderem zum Muskelaufbau sowie zur Synthese von Anti-Körpern und Strukturproteinen benötigt.
Demzufolge kann der Verzehr von Spargel das Immunsystem stärken und die Zellgesundheit optimieren. In diesem Zusammenhang ist Asparagin auch als Nährstoff in der künstlichen Ernährung von Patienten relevant. Insgesamt lässt sich der Nährwert von Spargel als sehr reichhaltig bezeichnen, wie die nachstehende Nährstofftabelle zeigt.
Nährwert | Gehalt pro 100 g |
---|---|
Brennwert Wasser Kohlenhydrate davon Ballaststoffe Eiweiß Fett | 86 KJ / 20 kcal 93,1 g 2,05 g 1,27 g 1,96 g 0,16 g |
Vitamine: Vitamin C Vitamin E | 20 mg 2,1 mg |
Mineralstoffe und Spurenelemente: Eisen Kalium Kalzium Magnesium Natrium Phosphor Zink | 675 μg 203 mg 26 mg 16 mg 4,3 mg 44 mg 396 μg |
Gerade wegen seiner harntreibenden Wirkung und seinem geringen Fett- und Kaloriengehalt wird Spargel häufig zum Abnehmen und Entschlacken gerne empfohlen. Ein guter Tipp sind hierbei Spargelsuppe oder Spargelsalat als Teil einer entschlackenden Frühlingskur. Doch auch leckere Gerichte wie Spargelauflauf kann man im Frühling ruhig öfter mal zaubern.
Wenn der Urin nach Schwefel riecht
Dass Spargelgenuss für die Gesundheit ein echter Gewinn sein kann, ist unbestritten. Allerdings müssen Spargelfans manchmal einen unangenehmen Nebeneffekt in Kauf nehmen. Denn der Spargelgenuss sorgt mitunter für einen sehr strengen Uringeruch.
Es sei aber darauf hingewiesen, dass Spargel nicht bei jedem zu unangenehmem Uringeruch führt. Ungefähr 40 Prozent aller Menschen sind es, bei denen dieses Phänomen auftritt. Verantwortlich dafür ist die im Spargel enthaltene Asparagusinsäure. Sie wird bei einigen Menschen während der Verstoffwechslung zu Schwefelverbindungen (z.B. Thiole oder Sulfide) umgewandelt.
Die Schwefelverbindungen werden vom Körper teils über den Urin wieder ausgeschieden und verleihen diesem nach dem Spargelgenuss den charakteristischen Schwefelgeruch. So unangenehm das auch riechen mag, ist der Genuss von Spargel gesundheitlich doch empfehlenswert.
Wichtige Spargelsorten im Überblick
Vor allem der Gemüsespargel existiert in zahlreichen Sorten. Irrtümlicherweise werden hier aber oft die verschiedenen Spargelfarben für ein Sortenmerkmal gehalten. Tatsächlich kommt die Farbe aber durch spezielle Kulturmaßnahmen zustande.
Nichtsdestotrotz existieren für jede Spargelfarbe individuelle Sorten, die für eine besonders intensive Farbgebung sorgen. Unterscheiden lassen sich hierbei drei Farbvarianten:
Grüner Spargel
Grünspargel ist die natürliche Wuchsform von Spargel. Er wächst vollständig über der Erde und wird während seinem Reifeprozess nicht durch Erdwälle oder Folien abgedeckt.
Grüner Spargel besitzt in der Regel einen volleren, kräftig nussigen Geschmack und ist im Gegensatz zum weißen Bleichspargel auch nicht faserig. Er gilt als traditionelle Spargelvariante, die bereits von den Römern kultiviert wurde. Klassische Spargelsorten, die grün gezogen werden, sind:
- ‚Ariane‘
- ‚Connover’s Colossal‘
- ‚Mary Washington‘
- ‚Mondeo‘
- ‚Primaverde‘
- ‚Schneewittchen‘
- ‚Steinivia‘
- ‚Xenolim‘
Violetter Spargel
Violetter oder Purpurspargel wird in einem sehr speziellen Wachstumsstadium geerntet. Sobald die Spargelspitzen aus dem Boden treten und mit Sonnenlicht in Kontakt kommen, verfärben sie sich zunächst violett und dann grün. Die Ernte erfolgt also, ehe die Verfärbung vollständig abgeschlossen ist.
Purpurspargel ist derzeit noch sehr selten, besitzt jedoch einen besonderen Gesundheitswert. Denn die violette Farbe kommt durch Anthocyane zustande, die in als antioxidative, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkstoffe gelten. Der Geschmack von violettem Spargel ist kräftiger als der von weißem Spargel, mit einer leicht nussig-würzigen Note. Interessante violette Spargelsorten sind:
- ‚Burgundine‘
- ‚Erasmus‘
- ‚Jacquma Poupré‘
- ‚Pacific Purple‘
- ‚Violetta‘
Weißer Spargel
Auch als Bleichspargel bekannt, entsteht weißer Spargel, wenn die Spargel-Pflanzen dauerhaft vom Sonnenlicht abgeschirmt und somit am Einfärben gehindert, also gebleicht werden. Dazu kultiviert man den weißen Spargel vollständig unterirdisch in hohen Erdwällen und erntet ihn, ehe er den Boden durchstößt.
Alternativ ist auch die Kultur von Bleichspargel unter schwarzer Folie möglich, wobei diese Kulturvariante nicht sonderlich ökologisch und in der Landwirtschaft daher nicht gerne gesehen ist.
Weißer Spargel ist nicht jedermanns Sache. Einerseits ist er bei Weitem faseriger als Grünspargel und Purpurspargel. Andererseits schmeckt er auch etwas fad und entwickelt kein besonders intensives Aroma. Allerdings hat er sich für einige Spargelrezepte, darunter Spargelsuppe und Spargel mit Sauce Hollandaise bewährt. Wichtige weiße Spargelsorten sind:
- ‚Argenteuil‘
- ‚Backlim‘
- ‚Gijnlim‘
- ‚Huchels Alpha‘
- ‚Ramada‘
- ‚Ramires‘
- ‚Rapsody‘
- ‚Ravel‘
- ‚Viking‘
Spargelanbau – Der richtige Standort
Spargel stellt die Stammgattung in der Familie der Spargelgewächse. Zu dieser gehören neben den Spargelarten auch zahlreiche Zierpflanzen, etwa die Hyazinthe oder Traubenhyazinthe. Und wie diese beiden Knollenblumen sind auch Spargel-Pflanzen gut winterhart, nämlich bis -15 °C.
In der Theorie lässt sich Spargel also problemlos mehrjährig kultivieren. In der Praxis hält der Spargelanbau hingegen so manche Tücken für Gärtner und Landwirte bereit.
So bevorzugt Spargel beispielsweise vollsonnige Standorte, wobei die Ernte schon bei Standorten im hellen Halbschatten drastisch zurückgehen kann. Diesbezüglich sei auch darauf hingewiesen, dass eine Spargelernte grundsätzlich erst im 2. bis 3. Standjahr möglich ist. Man muss sich also auf eine Langzeitkultur einstellen.
Der richtige Boden für Spargel
Was den Boden betrifft, sind Spargel-Pflanzen ebenfalls recht wählerisch. Benötigt wird ein lockeres, tiefgründiges und gut durchlässiges Substrat, das sich im Frühling schnell erwärmt. Am besten ist ein sandig-lehmiger Boden oder mit Humus angereicherter Sandboden. Der Humusgehalt muss dabei mindestens 1 Prozent aber maximal 5 Prozent betragen
Tödlich für den Spargel sind hingegen stark verdichtete Böden aus Lehm oder Ton sowie Moorböden. Auch zu alkalische Böden vertragen Gemüsespargel und Co. nur schlecht. Der ideale pH-Wert des Bodens liegt dabei im schwach sauren Bereich, zwischen 5,8 und 6,3 Punkten. Der Grundwasserspiegel des Bodens sollte unter 120 cm liegen.
Pflanztipp: Weißer Spargel (Bleichspargel) gilt im Vergleich zu grünem Spargel als deutlich anspruchsvoller. Wer Spargel im Garten pflanzen möchte, sollte daher auf den pflegeleichteren Grünspargel setzen. Spargel-Pflanzen kaufen können Sie dabei entweder von einem Spargelhof oder im gut sortierten Pflanzenhandel.
Einzelheiten zum Standort für Spargel:
- vollsonniger Standort
- durchlässiger, tiefgründiger und lockerer Boden
- sandige bis sandig-lehmige Böden sind ideal
- Humusanteil: 1 bis 5 %
- Boden-pH-Wert: schwach sauer, bei 5,8 bis 6,3
Richtige Fruchtfolge für Spargel
Ebenfalls zu beachten ist beim Spargel die Fruchtfolge. Hier ähnelt das Stangengemüse dem starkzehrenden Kohlgemüse und darf auf keinen Fall mehrmals hintereinander am selben Standort angebaut werden. Stattdessen bieten sich zur Nachbepflanzung, ebenso wie zur Mischkultur schwachzehrende Gewächse wie Gartensalat, Feldsalat, Rucola, Endivie, Radieschen, Erdbeeren oder Bohnen an.
Mit Blick auf die Fruchtfolge sei bei Gemüsespargel und Co. auch die Problematik von Bodenpilzen erwähnt. Sie machen sich beim Wiederanbau des Spargels häufig im Wurzelbereich der Spargel-Pflanzen breit. Hat sich die Spargelernte einer Erstkultur nach einigen Jahren erschöpft, ist der Boden für bis zu 15 Jahre erst einmal extrem zu schonen.
Boden für den Spargelanbau vorbereiten
Die richtige Pflanzzeit für Spargel liegt zwischen April und Mai. Gerade für den Anbau von Bleichspargel ist es wichtig, die Erde vorab von allen störenden Bodenhindernissen zu entfernen. Stellen Sie daher sicher, dass sich weder Steine noch Totholz oder große Wurzelreste im Substrat befinden.
Anschließend graben Sie einen Pflanzgraben in gewünschter Länge, auf jeden Fall aber mit einer Breite von 40 sowie einer Tiefe von 50 cm aus. Der Pflanzabstand zwischen einzelnen Spargel-Pflanzen ist ebenfalls mit 40 cm zu bemessen. Sofern sie mehrere Pflanzreihen planen, gilt ein Reihenabstand von 150 cm.
Neben dem Gemüsebeet oder Feld kann man Spargel auch im Topf oder Hochbeet kultivieren. Bei Topfkultur ist hier ein Kübel mit mindestens 20 l Fassungsvermögen wichtig. Das Hochbeet sollte in in seinen Ausmaßen den bereits erwähnten Maßen für den Pflanzgraben gerecht werden.
Für einen verbesserten Wasserablauf kann es ratsam sein, den Pflanzgraben mit einer Kiesdrainage zu versehen. Geben Sie in den Graben zunächst eine 20 cm dicke Schicht aus organischen Dünger (z.B. Stallmist oder reifen Kompost) und reichlich Pflanzsubstrat. Diese treten Sie nun gründlich fest.
Auf den Dünger schichten Sie anschließend eine 5 cm dicke Schicht Erde, die Sie zuvor bei Bedarf mit etwas Sand anreichern. Das Pflanzbett für den Spargel ist nun vorbereitet und Sie können mit der Pflanzung beginnen.
Grünspargel pflanzen
Grünen Spargel können Sie mit einer Pflanztiefe von ca. 15 cm etwas weniger tief setzen. Hierfür werden zunächst im Abstand von 40 cm kleine Hügel im Pflanzgraben geformt. Darauf sind im nächsten Schritt die langen Speicherwurzeln des Grünspargels fächerförmig in der Grube auszubreiten.
Wichtig: Die Wurzeln dürfen sich beim Pflanzen nicht verdrehen.
Bedecken Sie den Grünspargel nach der Pflanzung zunächst mit einer ca. 10 cm dicken Schicht Erde. Denken Sie daran, die Spargelstangen so aufrecht wie möglich in die Erde zu setzen, damit sie einen geraden Wuchs entwickeln. Der Pflanzgraben wird später Schritt für Schritt weiter aufgefüllt je höher die Jungpflanzen wachsen. Die Pflanzung von violettem Spargel funktioniert im Grunde nach dem gleichen Prinzip.
Bleichspargel pflanzen
Die Pflanzung von Bleichspargel erfolgt zu Beginn wie beim Grünspargel und Purpurspargel, mit dem Unterschied, dass die Pflanztiefe hier 20 bis 25 cm beträgt. Man muss also schon bei der Ausbringung mehr Erde anhäufeln, sodass die Spargel-Pflanzen vollständig mit Erde bedeckt sind. Am besten ist eine Erdschicht von 3 bis 5 cm Dicke über den Spargelspitzen.
Im zweiten Standjahr beginnt der Bleichspargel dann, allmählich aus dem angehäufelten Hügel zu ragen. Hier muss der Erdwall zeitnah weiter erhöht werden, sodass sich am Schluss ein etwa 40 cm hoher Hügel über dem vormaligen Graben ergibt. Die Erde ist nach dem Anhäufeln gut fest zu klopfen.
Bei Reihenpflanzungen häufelt man hier am besten gleich eine ganze Hügelwulst an, wodurch sich die charakteristischen Spargeldämme entlang der Pflanzrichtung ergeben.
Spargel gießen und düngen
Bereits unmittelbar nach dem Setzen sind sowohl Grünspargel als auch Bleichspargel ausreichend zu wässern. Gießen Sie hier nicht von oben auf die Spargeldämme, sondern immer seitlich. Dadurch verhindern Sie, dass die Erdwälle durch das Gießwasser abgeschwemmt werden.
Wegen seinem hohen Wasseranteil ist Spargel auf eine gute Wasserversorgung angewiesen. Je nachdem, ob genügend Niederschlag fällt oder nicht, sind für die manuelle Bewässerung wöchentlich bis zu 5 l Wasser pro m² einzuberechnen. In sehr trockenen Sommermonaten können es sogar bis zu 40 l Wasser pro Woche und m² sein. Verwenden Sie hier aber nur leicht angewärmtes und kalkfreies Regenwasser.
Insbesondere in den ersten beiden Standjahren ist neben einer guten Wasserversorgung auch eine ausreichende Düngung der Spargel-pflanzen wichtig. Geben Sie hier während der Wachstumsphase zwischen April und Juli am beste einen organischen NPK-Langzeitdünger für Gemüsepflanzen oder aber Brennnesseljauche aus.
Im Herbst kann eine weitere Düngung mit dem abgestorbenen Spargellaub erfolgen. Dieses wird dann einfach oberirdisch abgeschnitten und direkt im Beet kompostiert. Auf den eigentlichen Kompost sollte man das Spargellaub hingegen nicht werden, da sich am Laub oft Spargelfliegen befinden, die sich sonst im Kompost breit machen.
Spargel ernten und schneiden
Bei guter Pflege liefern Spargelfelder bis zu 10 Jahre eine reiche Ernte. Die Erntezeit für Spargel liegt diesbezüglich zwischen April und Mai. Im zweiten Standjahr sollte man hier, wenn überhaupt, noch sehr vorsichtig und nicht zu viel beernten, damit sich die Pflanzen weiter gut entwickeln können. Die Ernte von Grünspargel ist relativ einfach. Benötigt wird ein scharfes Küchenmesser, mit dem die Spargelstangen dann knapp über der Erde abgeschnitten werden.
Bei Purpurspargel und Bleichspargel ist die Ernte etwas anspruchsvoller. Zur Spargelernte wird hier am besten ein Spargelstecher verwendet. Graben Sie die reifen Spargelstangen zunächst behutsam frei und setzen Sie dann im Erdreich den Spargelstecher an, um die Stangen in einer Länge von 15 bis 20 cm zu kappen.
Die aufgegrabene Erdwulst wird nach dem Spargelstechen wieder verfüllt, damit auch im nächsten Jahr wieder frische Spargelstangen daraus wachsen können. Zur weiteren Pflege ist es nach der Spargelernte wichtig, Unkraut zu jäten und im Herbst das Spargelkraut als Gründüngung zu schneiden und direkt auf dem Spargelfeld zu kompostieren.
Interessante Arten des Asparagus
Spargel gibt es in bis zu 300 verschiedenen Arten, die sowohl in Asien und Europa als auch in Afrika heimisch sind. Neben dem Chinesischen Spargel (Asparagus lucidus) und dem Gartenspargel (Asparagus officinalis) sind dabei auch andere Spargelarten als Gemüsepflanzen, Heilpflanzen und sogar als Zierpflanzen in Gebrauch.
Spargelarten als Heil- und Zierpflanzen
So gilt Shatawar (Asparagus curillus) zum Beispiel als traditionelles Ayurveda Heilkraut. Auch als Himalaya-Spargel bekannt, wird er in der ayurvedischen Medizin gegen Gonorrhoe und Diabetes eingesetzt.
Der Spitzblättrige Spargel (Asparagus acutifolius) wiederum wird in Süd- und Südosteuropa wie der Gemüsespargel gerne als Gemüsebeilage gegessen. Selten ist er auch als Zierpflanze in Verwendung. Deutlich häufiger als Zierpflanzen kultiviert werden allerdings folgende Spargelarten:
- Farn-Spargel (Asparagus filicinus)
- Feder-Spargel (Asparagus setaceus)
- Rauer Spargel (Asparagus pseudoscaber)
- Wirtel-Spargel (Asparagus verticillatus)
- Zartblättriger Spargel (Asparagus tenuifolius)
- Zier-Spargel (Asparagus densiflorus)
Zierspargelarten sind Blattschmuckpflanzen, die durch farnartige bis koniferenähnliche Blätter auffallen. Diese werden mitunter gerne in der Floristik als Grünschmuck für Blumensträuße und Gestecke verwendet.
Wildspargel ist nicht immer echter Spargel
Spargelarten und Spargelsorten sorgen recht häufig für Verwirrung. Das gilt einerseits mit Blick auf Wildspargel. Darunter versteht man eigentlich Spargelarten, die eher seltener landwirtschaftlich kultiviert, dementsprechend nicht überzüchtet und deshalb meist in ihrer Wildform angeboten werden.
Allerdings handelt es sich bei Wildspargel nicht immer um eine echte Spargelart. Tatsächlich wird auch Scheinspargel oft als Wildspargel gehandelt. In der Regel handelt es sich dabei um die jungen Sprossen folgender Pflanzen:
- Pyrenäen-Milchstern (Ornithogalum pyrenaicum)
- Waldgeißbart (Aruncus sylvestris)
- Wilder Hopfen (Humulus lupulus)
Spargel – Krankheiten und Schädlinge
Es gibt zwei Schadbilder, die dem Spargel besonders schwer zu schaffen machen. Die Larven der Spargelfliege fressen sich hier insbesondere durch die saftigen Spargelstangen von Jungpflanzen, was zur Austrocknung und zu Substanzschäden am Spargel führt. Im schlimmsten fall werden befallene Spargelstangen gänzlich unbrauchbar und können nur noch verdorrt vom Feld geerntet werden.
Die Spargelfliege lässt sich gut in Schach halten, wenn man die Spargelernte nicht vor der Flugzeit des Schädlings enden lässt. So werden befallene Pflanzenteile vorzeitig mit abgeerntet und sollten dann im Restmüll entsorgt werden. Außerdem sollte man das Spargellaub im Herbst nicht auf dem Feld belassen, sofern ein Befall festgestellt wurde.
Unter den Pflanzenkrankheiten bereitet vielen Spargelbauern vor allem der Schimmelpilz Fusarium oxysporum Kopfzerbrechen. Ein Befall an Spargel-Pflanzen wird unter anderem durch die Spargelfliege begünstigt. Fusarium verursacht Wurzelfäule am Spargel, wobei sich das Risiko einer Pilzerkrankung durch Wiederanbau am selben Standort sowie zu stark verdichtete Böden erhöht.
Achten Sie daher von Beginn an auf die richtigen Standortbedingungen und vermeiden Sie trotz hohem Wasserbedarf des Spargels unter allen Umständen Staunässe.
Fazit
Der Spargelanbau ist auch auf kleinem Raum eine Herausforderung und bedarf gegebenenfalls etwas Erfahrung im Umgang mit anspruchsvollen Gemüsepflanzen. Deutlich einfacher zu ziehen und zu ernten ist in diesem Zusammenhang der Grünspargel, wohingegen Bleichspargel nicht nur empfindlicher auf falsche Standorte reagiert, sondern auch ein aufwändigeres Kulturverfahren erfordert. Zu empfehlen ist der Anbau vorrangig Spargelliebhabern, die im eigenen Garten ausreichend Platz für einen Spargeldamm haben und alte Sorten wie ‚Ariane‘ bewahren möchten.
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