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Smudge Sticks selber machen

8 Minuten Lesezeit

Smudge Sticks oder Räucherbündel sind in den letzten Jahren als Räucherwerk immer beliebter geworden. Dabei dienten die aromatischen Kräuterbündel ursprünglich weniger als Raumduft und vielmehr spirituellen Zwecken. Selbst herstellen lassen sich Smudge Sticks aber verhältnismäßig leicht.

Herkunft der Smudge Sticks

Das sogenannte Smudging ist eine rituelle Praxis und stammt aus der Kultur amerikanischer Ureinwohner. Das Ritual ähnelt stark der Räucherzeremonie der australischen Aborigines, für die jedoch andere Räucherkräuter wie Australisches Sandelholz oder der Emustrauch genutzt werden.

Vor allem Urvölker Kanadas wie die Inuit, Lumbee oder Métis sind hingegen für ihre traditionelle Verwendung von Smudge Sticks aus Salbei zur spirituellen Reinigung und Segnung bekannt. Reinigung bedeutet diesbezüglich nicht nur das Bannen negativer Energien und böser Geister.

Auch Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden sollen, ähnlich wie bei der Aromatherapie mit Weihrauch, von einer Smudging Zeremonie profitieren. Gleichwohl sind Smude Sticks auch für Wohlstands- und Glücksrituale gebräuchlich.

Die tatsächliche Heilwirkung von Duft- und Heilkräutern verbindet sich bei Smudging Sticks also mit einem spirituellen bis magischen Nutzen der Kräuter. Die Nutzung von Räucherbündeln bei den indigenen Völkern Amerikas erinnert somit sehr an den Einsatz von Ritualkräutern und Zauberpflanzen in anderen, schamanisch geprägten Kulturen der Welt.

 

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Der Klassiker: Smudge Stick aus Weißem Salbei | © Das Grüne Archiv

Smudging Kräuter – Arten und Wirkung

Das wichtigste Räucherkraut zur Herstellung von Smudge Sticks ist gewiss der bereits erwähnte Salbei. Vornehmlich ist es der aus Nordamerika stammende Weiße Salbei (Salvia apiana), der gemäß Tradition für das Smudging Verwendung findet. Neben Räucherhölzern wie Palo Santo oder Roter Zeder gehört er zum Standard-Räucherwerk der meisten Urvölker Amerikas.

Doch auch die als Blauer Salbei bekannten und aus Mexiko stammenden Salbeiarten Prärie-Salbei (Salvia Azurea) und Ähren-Salbei (Salvia farinacea) sind gelegentlich als Smudge Sticks erhältlich.

 

Traditionelle Smudge Kräuter

Es gibtnoch eine Reihe weiterer Duftkräuter, die gerne als Smudge Kräuter verwendet werden. Unterschieden wird in diesem Zusammenhang häufig zwischen der rituellen Funktion einzelner Pflanzen. Ein kleiner Überblick zu den wichtigsten Smudge Kräutern:

  • Beifuß: zur Förderung von Traumvisionen, Hellsichtigkeit und zum Schutz gegen Negativität
  • Lavendel: für Harmonie sowie gegen Angst, Depressionen und Schlafstörungen
  • Minze: zur Förderung des Wohlstands, der Willensstärke und zum Schutz
  • Myrica: als Glücksspender und für Rituale zum Haussegen
  • Rosmarin: gegen Stress, Angst sowie zur Reinigung und Förderung geistiger Klarheit
  • Süßgras: zum Schutz gegen negative Energien, zur Reinigung und als Stimmungsaufheller
  • Wacholder: gegen Krankheit oder Erschöpfung und zur Reinigung heiliger Stätten
  • Zeder: zur Segnung, Reinigung und zum Beschwören positiver Energien

 

Vor allem der auch als Wüsten-Salbei bezeichnete Wüsten-Beifuß (Artemisia tridentata) gilt diesbezüglich als eines der wichtigsten Smudging Kräuter der Nördlichen Shoshonen Stämme Amerikas.

Süßgras alias Duftendes Mariengras (Hierochloe odorata) wird wiederum gerne in Kombination oder nach dem Räuchern mit Salbei genutzt. Da es einen süßlichen Duft hinterlässt, lindert es den schweren Geruch von Salbei ab und soll außerdem positive Energien anziehen.

Kräuter wie Lavendel, Wacholder, Rosmarin, Minze, Zeder oder der auch als Bayberry bekannte Amerikanischer Gagelstrauch (Myrica pensylvanica) sind hingegen oftmals nur regional in speziellem Gebrauch. Ihre robusten sowie aromatischen Triebe und Zweige eignen sich aber ebenfalls hervorragend für die Herstellung von Smudge Sticks.

 

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Drei klassische Smudging Kräuter: Beifuß, Salbei und Zeder | © Das Grüne Archiv

Alternative Smudge Kräuter

Mit Aufkommen der Smudge Kräuter als Räucherwerk außerhalb Amerikas hielten auch aromatische Duftkräuter in die Räucherbündel Einzug. Diese fanden ursprünglich zwar keine Verwendung beim Smudging, bieten aber schöne Alternativen für selbstgemachte Räucherbündel.

Weitere interessante nicht-traditionelle Kräuter für Räucherbündel sind diesbezüglich:

 

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und Experimentieren mit den richtigen Düften kann für Liebhaber von Räucherbündel wahrlich zu einem kleinen Hobby werden.

Tipp: In selbstgemachte Smudge Sticks bindet man heutzutage auch gerne aromatische Blüten und Blumen wie Rose, Ringelblume oder Nelke mit ein. Diese Blüten-Räucherbündel sind zwar nicht traditionell, habe dafür aber einen besonderen Zierwert und eignen sich wunderbar als originelles DIY-Geschenk.

 

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Smudge Sticks herstellen

Wer Smudge Sticks oder Räucherbündel selber machen möchte, sollte schon bei der Ernte die richtige Auswahl treffen. Verwenden Sie lediglich gut entwickelte und üppig sprießende Triebe. Der Triebdurchmesser sollte an die Form und Größe des Räucherbündels angepasst sein:

  • konischer Smudge Stick: Räucherbündel in Kegelform bestehen meist aus schmaleren aber großblättrigen Kräutern wie Salbei, Minze oder Beifuß. Der Durchmesser einzelner Triebe sollte etwa 3 mm betragen.
  • zylindrischer Smudge Stick: Längliche Räucherbündel eignen sich wunderbar zur Verarbeitung von Trieben aus Nadelgehölz und schmalblättrigen Kräutern wie Zeder, Wacholder, Rosmarin oder Lavendel, aber auch dickerer Salbei- oder Beifußtriebe. Die Triebe sind hier kompakt zusammen gebunden, wobei ein bis bis drei Triebe mit breiterem Durchmesser von ca. 5 mm in der Mitte der Räucherbündel den zylindrischen Smudge Sticks gute Stabilität geben.
  • Smudging Zopfgeflecht: Sehr schmale und lange Triebe oder Triebfasern wie die von Süßgras oder Zitronengras flechtet man für das Smudging auch gerne zu einem Zopf. Die Pflanzentriebe sind in der Regel nur 1 bis 2 mm dick und kaum oder nur schwach verholzt. Das verleiht ihnen die nötige Flexibilität für das Flechten und lässt das Smudging-Geflecht später auch leichter abbrennen.

 

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dickere Triebe im zylindrischem Beifuß-Räucherbündel gibt dem Smudge Stick eine solide Form | © Das Grüne Archiv

Ernte der Smudging Kräuter

Das Original Smudging Ritual beginnt schon bei der Ernte. Zum Beispiel wird Salbei traditionell vor der Blüte geerntet, wenn die Salbeiblätter ihren höchsten Wirkungsgrad erreichen.

In vielen Fällen richtet sich das Ernteritual für Smudge Kräuter sogar nach der Tageszeit und Mondphase. Eine Praxis, die stark an magische Mondriten erinnert, wobei insbesondere der Zeit um Vollmond eine besondere Bedeutung für Reinigungsrituale und reinigende Räucherungen zukommt.

Schneiden solltet Ihr etwaige Kräutertriebe nach Möglichkeit in der selben Länge. Für kleine Smudge Sticks reicht eine Trieblänge von 5 bis 10 cm. Bei großen Räucherbündeln dürfen es 15 bis 20 cm sein.

Wichtig: Reißt Kräuterpflanzen zur Triebernte niemals aus, sondern schneidet im Sinne der Nachhaltigkeit und des Pflanzenschutzes nur die Triebe ab, die Ihr wirklich braucht. Das gilt insbesondere für Wildernten. Die Kräuter mit der Wurzel auszureißen tötet hier gerade gefährdete Pflanzenarten vollständig ab. Wer dagegen nur Teile der Pflanze abschneidet, gewährleistet den Neuaustrieb.

 

Reinigt die Kräuter für Ihre Räucherbündel bei Bedarf vorsichtig unter einem sanften Wasserstrahl und lasst die Triebe anschließend abtrocknen. Wer bereits saubere Kräuter hat, kann direkt mit dem Binden der Smudge Sticks beginnen.

Smudge Sticks binden

Legt die Kräutertriebe alle in die selbe Richtung aus. Bei zylindrischen Smudge Sticks kommen in die Mitte des Räucherbündels wie erwähnt, ein bis drei dickere Triebe. Sie werden im Anschluss mit schmaleren Trieben umwickelt und dann mit einem Naturgarn oder Bindfaden auf voller Länge zusammengeschnürt.

Schnürt zuerst diagonal nach oben und dann überkreuz wieder zurück zum Triebansatz, bevor Ihr den Faden bzw. das Garn abschließend verknotet.

Bei konischen Smudge Sticks bindet Ihr hingegen ab dem Blattansatz und in der Mitte etwas lockerer. Dadurch erhält der Smudge Stick eine schönere Form. Beim Smudging Zopfgeflecht bindet man hingegen lediglich die Enden des Kräutergeflechts zusammen.

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Unterschiedliche Bindungen an zylindrischem und konischem Smudge Stick | © Das Grüne Archiv

Smudge Sticks trocknen

Das Trocknen der Smudge Sticks funktioniert im Grunde wie bei herkömmlichen Kräutern. Am besten hängt man sie an einem trocknen Ort auf oder legt sie auf einem sauberen Leinentuch aus. Schützen Sie die Kräuter vor Sonnenlicht, um einen bestmöglichen Erhalt der Wirk- und Duftstoffe sicher zu stellen. Der Trocknungsvorgang dauert je nach Feuchtigkeitsgehalt der Kräuter zwischen 10 und 14 Tagen.

Tipp: Ihr könnt den Trocknungsgrad prüfen, indem Ihr die Räucherbündel leicht zusammen drückt. Wenn es knirscht und kracht, sind die Smudge Sticks fertig.

 

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Die drei wichtigsten Utensilien für das Smudging: Smudge Stick, Feder und Abalone Muschel | © Das Grüne Archiv

Smudge Sticks richtig anwenden

Da es sich bei Smudge Sticks um rituelles Räucherwerk handelt, verwendet man sie eigentlich nur zu konkreten Anlässen wie Reinigungszeremonien oder spirituellen Genesungs-, Schutz- und Segensritualen.

Damit unterscheiden sich die Räucherbündel klar von Räucherstäbchen und Räucherharz, die auch als bloße Raumdüfte zum Einsatz kommen. Klassische Hilfsmittel für das Smudging sind dann

  • eine Feder, um den Rauch durch Auswedeln im Raum zu verteilen
  • und eine Auffangschale oder Abalone Muschel zum Auffangen der Asche.

 

Ist ein geeigneter Anlass gegeben, entzündet Ihr einen Smudge Stick mit dem Feuerzeug oder an einer brennenden Kerze. Ist die Glut entfacht pustet Ihr das Feuer am Räucherbündel aus.

Gängig ist dann ein rituelles Abwandern der Räumlichkeiten oder auch das Abfahren zu reinigender und segnender Personen mit dem Smudge Stick. Dabei sind alle Fenster zu öffnen, damit negative Energien, ebenso wie der Rauch entweichen können.

Ihr könnt den Stick während der Verwendung entweder in der Hand und das Auffangbehältnis darunter halten oder das Bündel direkt im Behältnis ablegen und den Rauch mit der Ritualfeder verteilen. Sollte die Glut abflauen, reicht ein leichtes anpusten, um die Rauchentwicklung wieder zu erhöhen.

Achtung: Trefft vor dem Verbrennen von Räucherbündeln stets ausreichende Schutzmaßnahmen die Brandgefahr betreffend. Auch sei darauf hingewiesen, dass in die Räume integrierter Feueralarm mitunter sehr sensibel auf den Smudge Stick Rauch reagieren kann. Haltet die Sticks daher nie direkt unter einen Feuermelder oder verweilen Sie zu lange mit einem brennenden Räucherbündel vor diesem.

 

FAQ – Häufige Fragen zu Smudge Sticks

Was sind Smudge Sticks und wie werden sie verwendet?

Smudge Sticks sind Bündel aus getrockneten Kräutern wie Salbei, Lavendel oder Zeder, die traditionell in spirituellen und energetischen Reinigungsritualen verwendet werden. Sie werden angezündet, der Flamme wird Luft zugefächelt, um den Rauch zu erzeugen, und dann wird dieser Rauch zur Reinigung von Personen, Objekten oder Räumen genutzt.

Welche Kräuter werden typischerweise für Smudge Sticks verwendet?

Die gängigsten Kräuter für Smudge Sticks sind weißer Salbei, der für seine reinigenden Eigenschaften bekannt ist, sowie Lavendel für Entspannung und Rosmarin für Schutz. Andere Optionen sind Zedernholz für Stärke und Minze für Klarheit.

Welche Vorteile bieten Smudge Sticks?

Smudge Sticks können helfen, negative Energien zu vertreiben, die Atmosphäre zu reinigen und spirituelle Klarheit zu fördern. Sie werden oft verwendet, um Räume zu energetisieren, vor Meditationen oder um eine positive Atmosphäre in neuen Wohnungen oder Büros zu schaffen.

Gibt es gesundheitliche Risiken bei der Verwendung von Smudge Sticks?

Wenngleich Smudge Sticks viele spirituelle und energetische Vorteile bieten, kann der Rauch für manche Menschen irritierend sein, insbesondere für Personen mit Atemwegsproblemen oder Allergien. Es ist wichtig, gut zu lüften und Smudge Sticks in Maßen zu verwenden, um diese Risiken zu minimieren.

Wie kann man Smudge Sticks am besten lagern?

Smudge Sticks sollten an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden, idealerweise in einer luftdichten Verpackung oder einem Glasbehälter. Dies hilft, ihre Wirksamkeit und ihr Aroma zu bewahren. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht und Feuchtigkeit, um die Qualität der Kräuter zu erhalten.


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