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Schwertlilie pflanzen – Standort, Pflege und Arten

7 Minuten Lesezeit

Im Gegensatz zu vielen anderen Zierpflanzen, die ihre Heimat in subtropischen oder tropischen Gebieten haben, zeigt sich die Schwertlilie (Iris) erstaunlich winterhart. Dies stellt nur einen Punkt dar, weshalb die exotische Blume immer wieder gerne in heimischen Gärten gepflanzt wird.

Der zweite Grund für die Beliebtheit der Iris sind hier zauberhaften Blüten, die sowohl in Sachen Farbvielfalt als auch in Bezug auf ihre außergewöhnliche Blütenform ein echter Hingucker sind. Wie Sie Schwertlilien am besten im Garten pflanzen und was es bei der Pflege der exotischen Blumen zu beachten gibt, verraten wir Ihnen hier.

 

Schwertlilie pflanzen – Standort und Ablauf

Die Schwertlilie ist die namensgebende Gattung in der Pflanzenfamilie der Schwertliliengewächse, zu der auch andere Blumenklassiker wie der Krokus, die Gladiole oder Montbretie gehören. Da die Heimat der Schwertlilien zumeist in den warmen und sonnigen Regionen von Zentralasien, dem Kaukasus oder dem Mittelmeerraum liegt, ist ein lichtreicher und geschützter Standort sehr zu empfehlen. Doch auch mit hellem Halbschatten kommt die Iris gut zurecht. Die meisten bei uns erhältlichen Sorten der Zwiebelblume sind gut winterhart, sodass allenfalls ein leichter Winterschutz von Nöten ist.

 

Boden für Iris

Das richtige Standortsubstrat für Schwertlilien wird von kalkhaltigen, sandig-humosen und nährstoffreichen Böden gestellt. Die Erde sollte gut durchlässig sein, denn das zwiebelige Rhizom der Iris nimmt in zu stark verdichteten Böden sehr leicht schaden. Auch könnte hier Staunässe zum Problem werden, welche die Iris ebenfalls nicht gut verträgt.

Der ideale Boden-pH-Wert liegt mit 7,5 bis 8,5 Punkten im neutralen bis basischen Bereich. Gute Pflanzpartner sind für die bis zu 1,5 m hohe Iris sind ähnlich großgewachsene Zierpflanzen wie etwa der Storchschnabel, Frauenmantel oder die Pfingstrose.

Einzelheiten zum Standort für Schwertlilien:

  • Standorte in der Sonne oder im hellen Halbschatten
  • sandige, humose und nährstoffreiche Substrate wählen
  • Boden sollte durchlässig und frisch-feucht sein
  • auch ein leichter Kalkgehalt schadet Iris nicht
  • Arten der Iris bilden als Rhizom Blumenzwiebel aus
  • daher Staunässe und verdichtete Böden vermeiden
  • Boden-pH-Wert: neutral bis basisch, zwischen 7,5 und 8,5
  • Beetnachbarn: Storchschnabel, Frauenmantel, Pfingstrose

 

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Schwertlilien im hellen Halbschatten | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Iris

Die Blumenzwiebeln der Schwertlilie können Sie in jedem gut sortierten Gartenfachhandel erwerben. Eine Pflanzung der Iris ist demnach sehr unkompliziert, da lediglich das Rhizom und nicht die gesamte Pflanze eingegraben werden muss. Für eine erfolgreiche Pflanzung gehen Sie dabei wie folgt vor:

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Die beste Pflanzzeit für Iris liegt zwischen August und Oktober. Vorab sollten Sie die Pflanze etwas einkürzen und ungefähr die Hälfte des Pflanzenlaubes entfernen. Durch diese Maßnahme können die Schwertlilien ihre Energie bis zum Winter noch gezielt in die Stärkung ihrer Zwiebeln lenken. Dies macht die Pflanzen zum einen resistenter gegen Frost und lässt sie zum anderen schneller im Boden anwachsen.

2. Schritt – Pflanzsubstrat optimieren: Lockern Sie den Boden für Ihre Schwertlilien gründlich auf und entfernen Sie störende Bodenhindernisse. Zur Verbesserung der Bodenqualität wird anschließend Sand und eine Grunddüngung bestehend aus Kompost oder Vogelguano untergemischt. Um Staunässe am Standort vorzubeugen, empfiehlt sich darüber hinaus eine Kiesdrainage.

3. Schritt – Zwiebeln der Iris setzen: Graben Sie für die Zwiebeln der Iris kleine, 2 bis 3 cm tiefe Gruben aus. Setzen Sie jede Zwiebelknolle so in die Grube ein, dass das Rhizom nach dem Auffüllen mit Erde noch zur Hälfte aus dem Boden ragt. Der Pflanzabstand zwischen einzelnen Zwiebeln beträgt je nach Sorte 25 bis 40 cm. Nach dem Setzen wird das Erdreich abschließend vorsichtig angedrückt und erstbewässert.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin: August bis Oktober
  • Boden vor dem Setzen der Zwiebeln auflockern
  • Substrat mit Sand sowie Kompost oder Guano anreichern
  • Kiesdrainage verbessert zusätzlich den Wasserablauf
  • Setztiefe für Iris: 2 – 3 cm
  • Rhizom der Pflanze muss zur Hälfte aus dem Boden ragen
  • Pflanzabstand beträgt sortenabhängig 25 bis 40 cm
  • nach dem Setzen Erde gut andrücken
  • abschließend bewässern

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Gelbe Schwertlilie im Garten | © Das Grüne Archiv

Schwertlilie gießen und düngen

Wie schon bei der Pflanzung ist die Schwertlilie auch in ihrer Pflege recht unkompliziert. Zwar benötigt die ziervolle Blume in der ersten Zeit nach der Pflanzung noch manuelle Bewässerung, sobald die Iris aber am Standort etabliert ist, reichen zumeist natürliche Niederschläge aus. Allenfalls in anhaltenden Trockenperioden muss dann noch nachgegossen werden.

Generell sollte beim Gießen nicht übertrieben werden. Lediglich Sumpf-Schwertlilien wie Iris pseudacorus und Iris laevigata stehen gerne etwas feuchter.

Ob und Wann eine Düngung angezeigt ist, verraten Ihnen die Blätter und Blüten der Schwertlilien. Sollten sich an diesen Mangelerscheinungen, beispielsweise durch gelb-grünlich verfärbtes Laub oder eine verringerte Blühfreudigkeit bemerkbar machen, ist es Zeit für eine Nährstoffgabe. Verwenden Sie hierfür nur organischen Dünger in Form von Kompost oder Guano. Der beste Zeitpunkt für eine Düngung ist dann der Frühling.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • bis zur Standortetablierung manuelle Bewässerung
  • danach Iris nur noch in Trockenphasen gießen
  • Sumpf-Schwertlilien stehen gerne etwas feuchter
  • alle anderen Arten der Iris maßvoll wässern
  • Düngung nur bei Mangelerscheinungen erforderlich
  • hier mit organischem Dünger (Kompost oder Guano) düngen
  • Düngung im Frühling vor der Blüte

 

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Sibirische Schwertlilie ‚Snow Queen‘ (Iris sibirica ‚Snow Queen‘) | © Das Grüne Archiv

Schwertlilien schneiden und vermehren

Wie bei vielen Zwiebelblumen sollte auch das Laub der Schwertlilie nach dem Verblühen noch an der Pflanze belassen werden. Gerade die Blätter ermöglichen der Iris so, ihr Rhizom bis zum Winter noch mit wichtigen Nährstoffen aus dem Laub zu versorgen. Vor September sind darum allenfalls verwelkte Blütenköpfe abzuschneiden, um einer unkontrollierten Selbstaussaat vorzubeugen.

Im Herbst dürfen Sie dann auch das verwelkte Laub der Schwertlilien entfernen und die Pflanze bis auf 10 cm über dem Boden zurückschneiden. Verwenden Sie für den Schnitt immer ein scharfes Messer, denn das Ausreißen von Pflanzenteilen könnte über schlecht heilende Wunden zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit der Schwertlilie führen.

Ein besonderer Tipp ist es, das welke Laub auch über den Winter noch an der Pflanze zu belassen. Auf diese Weise erhalten Schwertlilien einen natürlichen Winterschutz und weitere Überwinterungsmaßnahmen erübrigen sich.

 

Vermehrung durch Zwiebelteilung

Nach einigen Standjahren neigen Schwertlilien zur Verkahlung. Es empfiehlt sich daher, die Pflanzen durch Teilung der Zwiebelknollen regelmäßig zu verjüngen, Die Maßnahme sorgt auch für eine kontrollierte Vermehrung, lassen sich doch beide Teilstücke später neu auspflanzen.

Warten Sie für die Zwiebelteilung bis acht Wochen nach der Blüte ab. Graben Sie dann die Schwertlilie aus und teilen Sie dann alle äußeren Knollenteile ab, die mind. einen Blattfächer besitzen. Die Blätter der Teilstücke werden im Anschluss mit einer Schere eingekürzt.

Schnittwunden sind danach unverzüglich zu versiegeln, damit keine Krankheitserreger in das Rhizom gelangen. Nach der Teilung können die Rhizome sofort zurück in den Garten gepflanzt werden. Zu Wiederholen ist die Zwiebelknollenteilung etwa alle 3 bis 4 Jahre.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Vor dem Herbst nur welke Blütenköpfe abschneiden
  • im September ggf. auch welke Pflanzenteile entfernen
  • besser ist welkes Laub aber als Winterschutz
  • im Frühling Laub mit scharfem Messer abtrennen
  • Pflanze anschließend auf 10 cm zurücksetzen
  • Vermehrung 8 Wochen nach der Blüte durchführen
  • Zwiebelknollen der Iris hierzu ausgraben
  • nur äußere Brustzwiebeln abtrennen
  • Zwiebeln sollten mind. einen Blattfächer aufweisen
  • Blätter der Teilstücke einkürzen
  • danach Schwertlilien zurück in den Garten pflanzen
  • Zwiebelteilung dient der Verjüngung
  • etwa alle 3 – 4 Jahre wiederholen

 

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Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Iris

Die Iris existiert in einer beachtlichen Vielfalt von bis zu 280 verschiedenen Arten. Die meisten von ihnen sind in Zentralasien, dem Kaukasus oder auf der arabischen Halbinsel beheimatet, doch auch in Nordafrika, Mittelamerika und Europa finden sich einige Irisarten.

Auffällig an vielen Schwertlilien ist, dass ihre Blütenzeichnung häufig ein mehrfarbig gestreiftes oder gepunktetes Muster aufweist, das in Richtung Innenblüte deutlich an Kontrast gewinnt. Je nach Art sind Schwertlilien dabei für verschiedene Gartenbereiche geeignet. Nachstehend ein paar besondere Empfehlungen:

SorteBeschreibung
Asiatische Sumpf-Schwertlilie
Iris laevigata
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: blaue Blüten mit zarter weißer Innenzeichnung
Wuchshöhe: 60 bis 90 cm
Heimat: Zentralasien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; Iris laevigata liebt sumpfige Standorte und ist daher ideal für Pflanzungen in Gewässernähe
Bunte Schwertlilie
Iris variegata
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: hellgelbe Blüten mit getigerten Außenblättern
Wuchshöhe: 20 bis 50 cm
Heimat: Europa, Kaukasus
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: die Bunte Schwertlilie ist bis -29 °C winterhart; am besten in Freiflächenbeeten pflanzen
Englische Schwertlilie
Iris latifolia
Blütezeit: Juni
Blütenfarbe: violette Blüten mit weißer Innenzeichnung
Wuchshöhe: 25 bis 60 cm
Heimat: England, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; die Englische Schwertlilie eignet sich wunderbar fürs Zierstaudenbeet
Goldstreifen-Schwertlilie
Iris chrysographes
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: violette Blüten mit goldgelber Innenzeichnung
Wuchshöhe: 25 bis 70 cm
Heimat: Zentralasien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Iris chrysographes ist bis -23 °C winterhart und bevorzugt Freiflächenbeete
Gras-Schwertlilie
Iris graminea
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: rosaviolette Blüten mit gelber Zeichnung
Wuchshöhe: 20 bis 40 cm
Heimat: Europa, Kaukasus
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; Iris graminea verströmt einen leichten Pflaumenduft
Leopardenblume
Iris domestica
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: orange Blüten mit rotem Leopardenmuster
Wuchshöhe: 40 bis 80 cm
Heimat: Zentralasien
Eignung für Kultivierung: mäßig
Besonderheiten: bis -12 °C winterhart; Iris domestica am besten im Topf bzw. als Zimmerpflanze halten
Lichtblaue Zwerg-Schwertlilie
Iris histrio
Blütezeit: März
Blütenfarbe: lichtblaue Blüten mit weißgelber Zeichnung
Wuchshöhe: 3 bis 7 cm
Heimat: arabische Halbinsel, Kaukasus
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Iris histrio ist bis -23 °C winterhart und ideal für Steingärten
Regenbogen-Schwertlilie
Iris innominata
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: gelbe Blüten mit dunkelroten Blütenadern
Wuchshöhe: 25 bis 50 cm
Heimat: Mittelamerika
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -18 °C winterhart; Iris innominata gilt als beliebte Steingartenbepflanzung
Sibirische Schwertlilie
Iris sibirica
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: blaue oder weiß-gelbe Blüten
Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
Heimat: Sibirien, Osteuropa
Eignung für Kultivierung: gut gut
Besonderheiten: bis -18 °C winterhart; die Sorte 'Snow Queen' besitzt weiße Blüten mit gelber Innenzeichnung
Sumpf-Schwertlilie
Iris pseudacorus
Blütezeit: April bis Juni
Blütenfarbe: gelbe Blüten mit braunroter Innenzeichnung
Wuchshöhe: 70 bis 150 cm
Heimat: Europa, Kaukasus, Zentralasien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; Iris pseudacorus ist in Wildstaudengärten und Gewässernähe zu empfehlen
Terrakotta Schwertlilie
Iris fulva
Blütezeit: Juni
Blütenfarbe: lachsrote bis rote Blüten
Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
Heimat: Mittelamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: diese Schwertlilie ist bis -29 °C winterhart

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Normaler Weise wird die Schwertlilie nur selten von Schadbildern heimgesucht. Krankheiten wie die Wurzelfäule sind meist auf Pflegefehler zurück zu führen, weshalb in Sachen Bewässerung und Schnitt sehr behutsam vorgegangen werden sollte. Kommt es dennoch einmal zu einem Befall, sollte die betroffene Pflanze umgehend aus dem Beet entfernt werden, damit sich eine Ausbreitung der Krankheitserreger noch rechtzeitig verhindern lässt.

 

Fazit

Trotz ihrer oft exotischen Herkunft sind Arten der Schwertlilie gut winterharte Zierpflanzen. Ihre Pflanzung und Pflege gestaltet sich recht unkompliziert, solange man für einen ausreichend durchlässigen und neutralen bis basischen Standort sorgt. Bewässert werden die meisten Schwertlilien nur mäßig, damit anhaltende Staunässe nicht zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt.

Etwas mehr Feuchtigkeit vertragen nur Sumpf-Schwertlilien, die dann auch getrost in Gewässernähe gepflanzt werden dürfen. Optisch besticht die Schwertlilie durch sehr originelle Blütenzeichnungen, deren Pracht sich am besten in sonniger Lage entfaltet.


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