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Rizinus, Ricinus communis, Wunderbaum

Rizinus (Wunderbaum) – Wirkung, Kultur und Sorten

10 Minuten Lesezeit

Die handförmigen Blätter des auch als Wunderbaum bekannten Rizinus (Ricinus communis) erinnern auf den ersten Blick stark an den Ahorn. Allerdings sind die beiden Pflanzen nicht näher miteinander verwandt. Darüber hinaus unterscheidet sich Ricinus communis auch in seiner vielseitigen Heil- und Pflegewirkung vom Ahornbaum.

Bekannt ist die Pflanze insbesondere als Abführmittel. Doch auch die Naturkosmetik hat das Öl von Rizinus alias Castor Oil längst für sich entdeckt. Ein Pflanzenportrait zu einer der bedeutsamsten Kräuterpflanzen aus Afrika.

Steckbrief zum Rizinus

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Ricinus communis
  • Herkunft: Nordost-Afrika
  • Wuchshöhe: 1 bis 10 m
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Blüten: gelbliche bis rötliche Blütenrispen
  • Blätter: handförmig gelappte, grüne bis rote Blätter
  • Lichtverhältnisse: vollsonnig
  • Wasserbedarf: mäßig bis hoch
  • Boden: sandig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral
  • Winterhärte: in gemäßigten Zonen nicht winterhart
  • Verwendung: Zierpflanze, Heilpflanze, Naturkosmetik
  • Wirkung: abführend, antimikrobiell, antioxidativ, entzündungshemmend, haut- und haarpflegend

 

Besonderheiten von Ricinus communis

Ricinus communis ist die einzige Art in der monotypischen Gattung Ricinus. Wenngleich seine handförmig gelappten Blätter leicht mit denen von Ahorn oder gar der Hanfpflanze verwechselt werden können, ist er mit keinem dieser beiden Gewächse näher verwandt.

Stattdessen besteht bei Rizinus eine enge Verwandtschaft zur Wolfsmilch bzw. dem Weihnachtsstern, gehört er wie diese doch zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Eine Pflanzenfamilie die trotz heilpflanzlicher Nutzung diverser Arten auch für ihren Giftgehalt bekannt ist.

 

Herkunft

Rizinus stammt ursprünglich aus dem Nordosten Afrikas. Hier gedeiht er in den feucht-warmen Klimazonen von Äthiopien, Eritrea und Somalia. Durch Jahrhunderte langen Handel und die vielseitige Verwendung seiner Ölextrakte ist Ricinus communis heute aber auch außerhalb von Afrika weit verbreitet.

Beispielsweise existieren neben Ägypten auch größere Anbaugebiete in Indien und Brasilien. In Europa hat sich der Wunderbaum zudem als eine beliebte Zierpflanze etabliert. Verwilderte Vorkommen sind trotz mangelnder Winterhärte unter anderem für die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Österreich und sogar Deutschland bestätigt.

 

Rizinus, Ricinus communis, Wunderbaum
Fruchtreife Rizinuspflanze vor dem Botanischen Garten in Berlin | © Das Grüne Archiv

Aussehen und Wuchs

Ricinus communis ist eine schnellwüchsige Pflanze, die je nach Standort- und Pflegebedingungen von einer einjährigen Staude bis zu einem mehrjährigen Strauch oder kleinen Baum heranwachsen kann. Seine handförmig gelappten Blätter sind besonders dekorativ und können einen Durchmesser von bis zu 70 Zentimetern erreichen.

Die Frucht-, Stängel- und Blattfarben variieren stark und reichen von sattem Grün bis hin zu dunklem Purpurrot. Die Blüten stehen in langen, traubigen oder rispigen Blütenständen. Aus ihnen entwickeln sich später die markanten, stacheligen, an Kastanien erinnernden Samenkapseln des Rizinus, aus denen das Kräuteröl gewonnen wird.

An geeigneten Standorten kann Rizinus binnen weniger Monate eine stattliche Größe von bis zu 6 m erreichen. So erklärt sich auch der Beiname „Wunderbaum“, welcher sich direkt von dem schnellen, wundersamen Wachstum der Pflanze ableitet.

Durch seine Fähigkeit, in kurzer Zeit große Biomasse zu produzieren, trägt Rizinus außerdem indirekt zur CO₂-Bindung bei. Damit erinnert die Pflanze stark an andere „Powergewächse“ wie etwa den Kiri-Baum.

 

Rizinus, Ricinus communis, Wunderbaum
Kräftiges Rot dominiert den Riesenwuchs der Rizinussorte ‚Impala‘ | © Das Grüne Archiv

Giftigkeit von Rizinus

Wie viele Wolfsmilchgewächse enthält auch Ricinus communis giftige Substanzen. Als Hauptgiftstoff gilt das pflanzeneigene Ricin, ein Pyridin-Alkaloid, mit dem nicht zu spaßen ist.

Ricin ist ein starkes Toxin, das vor allem in den Samen sowie der Samenschale der Pflanze in hohen Konzentrationen enthalten ist. Schwächer konzentriert liegt der Giftstoff in den Blättern und der Rinde vor. Das Toxin kann die Zellen im Körper angreifen und zu schweren Vergiftungen führen.

Schon der Verzehr von wenigen Samen kann tödlich sein, wenn sie nicht ordnungsgemäß verarbeitet werden. Die Symptome einer Vergiftung umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und in schweren Fällen Organschäden sowie Kreislaufversagen.

Es handelt sich bei Rizinus trotz reger Verwendung als Nutzpflanze also um eine Giftpflanze, weshalb bei der Herstellung Vorsicht geboten ist. In der industriellen Produktion werden für die Gewinnung giftfreien Öls professionelle Extraktionsverfahren wie das Kaltpressen oder Heißpressen der geschälten Samen sowie anschließendes Raffinieren des Öls genutzt.

 

Rizinusöl, Castor Oil, Oleum ricini
Trotz Giftigkeit: Aus den ricinhaltigen Samen des Rizinus wird eines der hochwertigsten Kräuteröle der Welt hergestellt.

Rizinus in der Naturkosmetik und Medizin

Obwohl die Samen von Rizinus giftig sind, lässt sich durch gezielte Reinigungs- und Veredelungsverfahren in der Herstellung von Rizinusöl (Oleum ricini) ein weitestgehend ungiftiger Ölauszug gewinnen. Dieses wird einerseits in der Medizin zur Behandlung verschiedener Gesundheitsbeschwerden eingesetzt.

Andererseits ist Rizinusöl auch als hochwertiger Wirkstoff in der Naturkosmetik bekannt. Insgesamt reichen die Anwendungsbereiche von Verdauungsbeschwerden über Hautprobleme bis hin zu Haarproblemen. In seiner afrikanischen Heimat hat der Wunderbaum zudem auch rituelle Bedeutung.

 

Eine alte afrikanische Heil- und Zauberpflanze

Abgesehen von seiner Bezeichnung als Wunderbaum war Ricinus communis früher auch als Christuspalme (Ricinus gallis Palma christi) bekannt. Schriftliche Erwähnung fand die Pflanze als solche bereits 1576 im Plantarum seu stirpium historia des flämischen Botanikers Matthias Lobelius.

Der Name verweist auf die handförmigen Blätter des Ricinus communis, die insbesondere christlichen Botanikern wie die heilenden Handflächen Jesu Christi erschienen. Das Wissen um die Heilwirkung der Pflanze verdankten europäische Naturkundler dabei aber der afrikanischen Volksheilkunde.

Sowohl die abführende als auch die haut- und haarstärkende Wirkung von Rizinus war bereits den Stämmen Ostafrikas bekannt. Sie setzten die Heilpflanze seit jeher gegen Verdauungsprobleme, Hauterkrankungen und zur Förderung des Haarwachstums ein.

Darüber hinaus spielt Rizinus in Afrika auch als Ritual- und Zauberpflanze eine wichtige Rolle. Bekannt ist die zeremonielle Verwendung der Blätter und Samen als Bestandteil von Schutzamuletten gegen böse Geister, zur Segnung bei Hochzeitsriten und zur Förderung der Fruchtbarkeit.

Ferner waren und sind Rizinussamen und -blätter sowohl in Ost- als auch in Westafrika als Opfergaben für Ahnengötter in Gebrauch. In dieser Funktion findet man sie unter anderem als Ritualzubehör von Bestattungsriten oder zeremoniellen Anrufungen von Gottheiten.

 

Rizinus, Ricinus communis, Wunderbaum
Die andersweltlich anmutenden roten Früchte des Rizinus werden in der Tat auch zur Kommunikation mit der Anderswelt verwendet. | © Das Grüne Archiv

Rizinusöl als Abführmittel

Die Anwendung von Rizinus als Heilpflanze ist spätestens seit dem 16. Jahrhundert v. Chr. belegt. Hier wurde die Pflanze bereits im Papyrus Ebers, einer altägyptischen Schriftrolle, die als ältestes medizinisches Schriftstück der Welt gilt, erwähnt.

Von den alten Ägyptern noch als „Dschugi“ bezeichnet, war Ricinus communis schon damals als Arzneimittel gegen Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung und Bauchschmerzen bekannt. Außerdem nutzte man es als wehenförderndes Mittel zur Geburtsvorbereitung.

Noch heute zählt die Nutzung von Rizinusöl als abführendes Hausmittel gegen Verstopfung zu den wichtigsten Anwendungsgebieten. Verantwortlich für die gute Wirkung des Abführmittels ist Rizinolsäure.

Die Fettsäure besitzt eine stark entwässernde Wirkung, welche den Stuhl mit Wasser anreichert und so die Abführwirkung herbeiführt. Diese setzt schon bei geringfügiger Einnahme von ca. 25 ml Rizinusöl nach etwa 2 bis 3 Stunden ein. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Abführwirkung schneller, etwa nach 15 bis 20 Sekunden einsetzt.

 

Rizinusöl in der Haut- und Haarpflege

Auch die Wundbehandlung und Behandlung von Hauterkrankungen mit Rizinusöl war den Heilkundigen des alten Ägyptens bereits bekannt. Sie verwendeten das Öl, um Hautentzündungen, Hautirritationen und kleinere Verletzungen zu versorgen.

Ebenfalls wahrscheinlich ist eine gezielte Nutzung des Öls in der Antike zur Hautpflege, Gesichtspflege und Haarpflege. Was letztere anbelangt, hat sich in der Moderne vor allem das sogenannte Black Castor Oil einen Namen gemacht.

Wohl bekannt ist es als Zutat für Haarshampoo, das insbesondere lockigem Haar besondere Geschmeidigkeit und eine kräftige Haarstruktur verleihen soll. Auch in Haarmasken und Conditioner ist Black Castor Oil immer häufiger zu finden.

Ferner ist Rizinusöl als Zutat für Pflegeprodukte wie Cremes, Gesichtsmasken und Naturseife keine Seltenheit. Speziell als Pflegeöl in Seife stammen frühe Herstellungskenntnisse erneut aus der afrikanischen Volkstradition.

 

Rizinusöl, Castor Oil, Oleum ricini
Rizinusöl als Naturkosmetik wird längst nicht mehr nur in der afrikanischen Haut- und Haarpflege hochgeschätzt.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Das heilsame und pflegende Rizinusöl setzt sich überwiegend aus medizinisch wertvollen Fettsäuren, zusammen. Die zu den ungesättigten Omega-9-Fettsäuren gehörende Ricinolsäure macht hierbei den größten Teil aus. Insgesamt gestaltet sich die Zusammensetzung wie folgt:

  • Ricinolsäure (85 bis 95 %)
  • Linolsäure (3 bis 6 %)
  • Ölsäure (1 bis 3 %)
  • Stearinsäure (0,5 bis 1 %)
  • Palmitinsäure (0,5 bis 1 %)

Ergänzend dazu findet sich im Oleum ricini auch ein nennenswerter Gehalt and Vitamin E, das bekannterweise hautpflegende und zellregenerative Eigenschaften besitzt.

Ein pakistanische Studie des Department of Pharmaceutical Science am COMSATS Institute of Information Technology in Abbottabad bestätigte 2012 die antioxidative und antimikrobielle Wirkung von Ricinus communis.1Jamshed Iqbal, Sumera Zaib, Umar Farooq, Afsar Khan, Irum Bibi, Saba Suleman: Antioxidant, Antimicrobial, and Free Radical Scavenging Potential of Aerial Parts of Periploca aphylla and Ricinus communisM in: International Scholarly Research Notices, 2012; PMID: 22919511 Wiley Online Library

Ergänzend dazu konnten spanische Forscher der Alcalá Universität in Madrid 2015 die wundheilende Wirkung von Rizinusöl belegen.2Ana M Díez-Pascual, Angel L Díez-Vicente: Wound Healing Bionanocomposites Based on Castor Oil Polymeric Films Reinforced with Chitosan-Modified ZnO Nanoparticles; in: Biomacromolecules, Volume 16, Issue 9, 2015; PMID: 26302315 PubMed Sie entwickelten einen Polymerfilm auf Basis des Öls, der ausgezeichnete Effekte in der Zellregeneration erzielte und die Wundheilung beschleunigte.

Interessant ist außerdem eine iranische Kontrollstudie der Shiraz University aus dem Jahr 2023, die anhand klinischer Versuchsreihen eine gute Wirkung von Rizinusöl gegen Hautflecken und Falten feststellte.3Mohammad Mahdi Parvizi, Nasrin Saki, Soodabeh Samimi, Roya Radanfer, Mohammad Miaad Shahrizi, Mohammad Mehdi Zarshenas: Efficacy of castor oil cream in treating infraorbital hyperpigmentation: An exploratory single-arm clinical trial; in: Journal of Cosmetic Dermatology, Volume 23, Issue 3, 2024, PMID: 37927123 Wiley Online Library Der glättende Effekt auf Haut- bzw. Hornhautzellen könnte diesbezüglich auch für die Glättung spröder Haarstrukturen verantwortlich sein, die Black Castor Oil zu einem beliebten Haarpflegeprodukt macht.

 

Anwendung und Dosierung

Gerade wenn es um die Anwendung von Rizinusöl als Abführmittel geht, sollte man das Öl nur wohldosiert anwenden. Es darf nämlich nicht vergessen werden, dass Oleum ricini in der Vergangenheit mitunter auch zur Folter eingesetzt wurde.

Eine Überdosierung führte hier zu schmerzhaften Bauchkrämpfen, im schlimmsten Fall sogar zum Tod durch Dehydrierung aufgrund von anhaltendem Durchfall der Gefolterten.

Deutlich unbedenklicher ist in Sachen Anwendung die Nutzung des Rizinusöls als Haut- und Haarpflegemittel.

 

Dosierungshinweise

Rizinusöl wird in kleinen Mengen verwendet, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Für die innerliche Anwendung als Abführmittel reicht ein bis zwei Teelöffel. Die Wirkung tritt in der Regel nach sechs Stunden ein. Äußerlich wird das Öl direkt auf die Haut aufgetragen oder in Haarmasken eingearbeitet.

 

Nebenwirkungen und Gegenindikationen

Rizinusöl sollte während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da es Wehen auslösen kann. Übermäßige Einnahme kann Durchfall, Bauchkrämpfe und Übelkeit verursachen. Menschen mit Allergien gegen die Inhaltsstoffe sollten ebenfalls darauf verzichten.

 

Rizinus, Ricinus communis, Wunderbaum
Die Kombination aus Ahorn- bzw. Hanfähnlichen Blättern und leuchtend roten, kastanienähnlichen Spaltfrüchten machen den Wunderbaum zu einer wunderbaren Zierpflanze. | © Das Grüne Archiv

Rizinus pflanzen

Auch wenn der Wunderbaum in gemäßigten Breitengraden nicht winterhart ist, gibt es doch vielfach Berichte über verwilderte Exemplare. Wer möchte, kann es im Freiland also durchaus auf einen Versuch ankommen lassen und sehen, ob die bei uns einjährige Pflanze im nächsten Jahr von selbst nachkommt.

Sicherer ist für eine mehrjährige Kultur aber die Ausbringung im Topf bzw. die Kultur als ziervolle Zimmerpflanze. Hier eine kleine Pflanzanleitung:

 

Standort und Boden

Ricinus communis bevorzugt sonnige und warme Standorte. In schattigen Lagen wächst er weniger üppig. Der Boden sollte nährstoffreich, gut durchlässig und humos sein. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann.

Für eine optimale Nährstoffversorgung empfiehlt es sich, den Boden vor der Pflanzung mit Kompost oder organischem Dünger anzureichern. Der ideale pH-Wert des Bodens liegt im schwach sauren bis neutralen Bereich, zwischen 6 und 7,5 Punkten.

Pflanzzeit und Aussaat

Da der Wunderbaum oftmals als einjährige Zierpflanze kultiviert wird, bietet sich die Aussaat der Samen besonders an. Die Aussaat erfolgt idealerweise zwischen März und April im Haus.

Zur Vorzucht säen Sie die Samen 2 bis 3 cm tief in nährstoffreiche Anzuchterde. Wichtig ist dann, das Saatgut gleichmäßig feucht zu halten.

Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können die Jungpflanzen ins Freiland umgesetzt oder Kübelkulturen ins Freie gestellt werden. Wer den Rizinus ins Freiland auspflanzt, sollte einzelne Jungpflanzen auf einen Pflanzabstand von mindestens 1 m vereinzeln, um dem auslandenden Wuchs der Staude gerecht zu werden.

Rizinus, Ricinus communis, Wunderbaum
Bei guter Pflege verzeichnet Rizinus in nur vier Monaten einen Zuwachs von 3 bis 6 m. | © Das Grüne Archiv

Wunderbaum pflegen

Rizinus ist relativ anspruchslos, benötigt jedoch regelmäßige Feuchtigkeit, besonders während Trockenperioden. Immerhin stammt die Pflanze aus den feuchten Tropen, weshalb entsprechende Umgebungsbedingungen am Standort simulieren werden müssen.

Alle vier Wochen können Sie außerdem einen Flüssigdünger mit hohem Stickstoffanteil ausbringen, um ein kräftiges Wachstum zu unterstützen. Verwelkte Blätter und Blütenstände lassen sich bei Bedarf entfernen, um die Pflanze gesund zu halten und Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Ernten und Vermehren

Die Samenkapseln des Rizinusbaums reifen im Spätsommer und können geerntet werden, wenn sie sich bräunlich verfärben. Die Samen sind giftig und müssen vorsichtig gehandhabt werden. Für die Vermehrung können die Samen im folgenden Jahr wieder ausgesät werden. Alternativ kann die Pflanze auch durch Stecklinge vermehrt werden, dies ist jedoch weniger üblich.

Überwintern

In gemäßigten Zonen wird der Rizinus meist als einjährige Pflanze kultiviert. In tropischen Regionen kann er mehrjährig wachsen und dabei beachtliche Größen erreichen. Jungpflanzen, die in Kübeln gezogen werden, können an einem hellen, frostfreien Ort überwintert und im nächsten Frühjahr wieder ins Freiland gesetzt werden.

Rizinusöl, Castor Oil, Oleum ricini
Früchte, Blatt und Ölextrakt der grünen Rizinus-Sorte ‚Zanzibarensis‘

Sorten des Ricinus communis

Die Sorten des Ricinus communis unterscheiden sich nicht nur in der Farbe ihrer Blätter und Früchte, sondern auch in ihren Wuchsbesonderheiten. Einige Sorten verholzen und wachsen zu hohen Sträuchern oder kleinen Bäumen heran. Andere bleiben großwüchsige Stauden. Hier die wichtigsten Sorten im Überblick:

  • ‚Carmencita‘: rote bis purpurrote Blätter und Früchte; kompakter, bis zu 1,5 m hoher Wuchs
  • ‚Gibsonii‘: dunkelrote bis purpurfarbene Blätter; Wuchshöhe beträgt 2 m
  • ‚Zanzibarensis‘: grüne Blätter und Früchte; bis zu 5 m Wuchshöhe
  • ‚New Zealand Purple‘: dunkelviolette bis rote Blätter; wird 2 bis 3 m hoch; beliebte Zierpflanze‘
  • ‚Impala‘: rote Blätter und Früchte; kompakter Wuchs; Wuchshöhe beträgt 1,5 m

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Der robuste Rizinus wird nur selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Blattläuse und Spinnmilben treten zwar gelegentlich auf, lassen sich aber mit biologischen Mitteln wie Brennnesselsud gut bekämpfen.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Staunässe fördern allerdings das Risiko von Pilzkrankheiten wie Mehltau. Regelmäßige Kontrollen und eine gute Standortwahl helfen, diese Probleme zu vermeiden.

Studienbelege:

  • 1
    Jamshed Iqbal, Sumera Zaib, Umar Farooq, Afsar Khan, Irum Bibi, Saba Suleman: Antioxidant, Antimicrobial, and Free Radical Scavenging Potential of Aerial Parts of Periploca aphylla and Ricinus communisM in: International Scholarly Research Notices, 2012; PMID: 22919511 Wiley Online Library
  • 2
    Ana M Díez-Pascual, Angel L Díez-Vicente: Wound Healing Bionanocomposites Based on Castor Oil Polymeric Films Reinforced with Chitosan-Modified ZnO Nanoparticles; in: Biomacromolecules, Volume 16, Issue 9, 2015; PMID: 26302315 PubMed
  • 3
    Mohammad Mahdi Parvizi, Nasrin Saki, Soodabeh Samimi, Roya Radanfer, Mohammad Miaad Shahrizi, Mohammad Mehdi Zarshenas: Efficacy of castor oil cream in treating infraorbital hyperpigmentation: An exploratory single-arm clinical trial; in: Journal of Cosmetic Dermatology, Volume 23, Issue 3, 2024, PMID: 37927123 Wiley Online Library

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