Mit ihrem zitronigen Aroma passt die Quitte hervorragend in eine Reihe von Rezeptideen für süßes Eingemachtes. Neben Quittensaft ist die Quitten-Marmelade hierbei das leckerste Rezept von allen. Dabei haftet dem Quittengeschmack der Marmelade nicht nur aromatisch etwas Außergewöhnliches an.
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ToggleQuitten-Marmelade als süße Delikatesse
Die Quitte wird auch gerne als vergessenes Kernobst bezeichnet, weil sie in der Moderne stark an Bekanntheit eingebüßt hat. Früher noch in vielen Obstgärten heimisch gilt sie heute eher als Spezialität im Obstsortiment vieler Läden. Häufig werden sie inklusive Flaum besetzter Schale angeboten. Gelegentlich sind aber auch entflaumte Quitten im Handel erhältlich.
Weil sie inzwischen recht selten auf dem Obstmarkt geworden sind und auch ihr Geschmack etwas ganz Besonderes ist, gelten Quitten-Erzeugnisse als erlesene Delikatesse. Dabei zählt das Obst mit dem ungewöhnlichen Erscheinungsbild und Aroma eigentlich zum Traditionsobst und ist auch recht geschichtsträchtig.
Eine verführerische Frucht mit vielen Gesichtern
Optisch muten Quitten an wie eine Mischung aus Apfel, Birne und Zitrone. Gelbe Schale, ovale Form, ein apfelarties Kerngehäuse, Zitronengeschmack und ein leicht körniges, an das von Birnen erinnerndes Fruchtfleisch machen das Obst zu einer einzigartigen Zutat in der Küche.
Speziell mit dem Apfel verbindet die Quitte dabei auch eine Geschichte buchstäblich biblischen Ausmaßes. In der Antike wurden beide Obstsorten mitunter noch zur selben Gattung gezählt und gleichermaßen als Äpfel bezeichnet.
Die große Verwechslungsgefahr von Äpfeln und Quitten ist hierbei nach Meinung obstkundiger Bibelforscher sogar für eine folgenschwere Fehlinterpretation verantwortlich. Denn ihrer Meinung nach war die verbotene Frucht aus dem Paradies in Wahrheit eine Quitte.
Der Apfel wäre von Übersetzern der alten Bibeltexte erst im Nachhinein als Paradiesfrucht gewählt worden, weil der wissenschaftliche Name für Apfel, Malus, dem lateinischen Wort malum für „Übel“ passend nahe lag.
Tatsächlich ist die Paradiesfrucht in vielen antiken und mittelalterlichen Gemälden nicht eindeutig als Apfel zu identifizieren. Neben Äpfeln und Quitten deutete man die verhängnisvolle Frucht aus dem Paradies dabei gelegentlich auch als Pfirsich oder den als Paradiesapfel bekannten Granatapfel. Letzterer soll wie die Quitte im Übrigen ein Aphrodisiakum sein. Beide Früchte stehen darum seit der Antike für Liebe und Fruchtbarkeit.
Rezept für Quitten-Marmelade
Während für viele anderen Marmeladenrezepte ein Schuss Zitronensaft praktisch Pflicht ist, kann man diesen bei der Quitten-Marmelade getrost weglassen. Denn der zitronige Eigengeschmack der Quitte bringt das nötige Zitrusaroma bereits mit.
Stattdessen kann man der Marmelade aber andere Aromen zusetzen, etwa Zimt, Ingwer, Kurkuma oder Rum. Die Gewürze harmonieren hervorragend mit dem Eigenaroma der Quitte und verfeinern ihn exzellent.
Quitten-Marmelade selber machen
Quittenmarmelade ist ein Traditionsrezept unter den Marmeladen, das es zu bewahren gilt. Denn während sie früher zum Standardrepertoire der Herbstküche gehörte, findet man sie heute nur noch selten.
Rezept-Zutaten:
- 1 kg Quitten
- 500 g Gelierzucker
- 500 ml Wasser
Rezeptanweisungen:
Sofern behaarte Quitten für die Marmelade verwendet werden, sind die Früchte vor dem Entkernen und Schneiden zu schälen. Quitten mit glatter Schale können hingegen einfach gewaschen, entkernt und anschließend geschnitten werden.
Ist dies getan, kocht Ihr die Quitten gemeinsam mit Gelierzucker und Wasser in einem ausreichend großen Topf für etwa 15 Minuten sprudelnd auf.
Das Fruchtfleisch der Quitte ist vergleichsweise hart und zerfällt beim Einkochen nicht so leicht wie andere Obstsorten. Die Marmelade kann daher nach dem Einkochen zusätzlich püriert werden, um sie sämiger zu machen. Anschließend wird sie noch heiß in ausgekochte Marmeladengläser gefüllt und im Folgenden gut verschlossen, kühl und dunkel gelagert.
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