Zu einem traditionellen Maifest gehört eine klassische Maibowle einfach mit dazu. Ihr Aroma gibt den Frühling auf erfrischend würzige Art und Weise wieder und verleiht den Feierlichkeiten so eine ganz besondere Note. Kardinalzutat der Bowle ist dabei der Waldmeister, welcher auch als Maikraut bekannt ist.
Maibowle – Ein heilpflanzliches Traditionsrezept
Die Maibowle ist eines der ältesten Bowlenrezepte der Welt. Erstmals von dem Benediktinermönch Wandalbertus aus dem Kloster Prüm im Jahre 854 v. Chr. erwähnt, wurde der sogenannte Maiwein oder Maitrunk seinerzeit noch als medizinisches Getränk genutzt. Als solches wurde der Wein vor allem zur Stärkung von Herz und Leber gereicht.
„Schütte perlenden Wein auf das Waldmeisterlein“
Wandalbertus von Prüm
Maibowle zeichnet sich durch ein zartes grünes Waldmeisteraroma aus. Das Maikraut ist noch deutlich länger als aromatische Zutat bekannt als die Bowle selbst. Schon die Wikinger nutzten den Waldmeister zur Aromatisierung von Bier und den Kelten galt es als wichtiges Druidenkraut, das speziell zu Frühlingsfesten wie Beltane rege Verwendung fand.
Der einzigartige Geschmack des Waldmeisters rührt dabei vom Inhaltsstoff Cumarin her. Es entsteht bei einer Trocknung des Krautes vermehrt aus pflanzeneigenen Cumaringlykosiden, weshalb man für die Herstellung von Maibowle vorzugsweise welke Blätter des Waldmeisters nutzen sollte.
Darüber hinaus sollte das Kraut vor Gebrauch noch nicht geblüht haben, denn mit Einsetzen der Waldmeisterblüte nimmt der Cumaringehalt der Pflanze stetig ab.
Experimentieren erlaubt
Im klassischen Rezept für medizinischen Maitrunk werden neben Waldmeister auch Blätter der Herz- und Leberkräuter Schwarze Johannisbeere und Gundelrebe verwendet.
Als aromatische Frühlingskräuter sind in jüngeren Rezepten außerdem Zitronenmelisse und Minze gebräuchlich. Sie verstärken den erfrischenden Geschmack der Maibowle und können weiter mit Zitrone und Limette verfeinert werden.
Alternativ zu getrocknetem Waldmeister kann man auch Waldmeister Sirup für die Bowle verwenden. Gerade Cocktailfans dürfen hier ruhig etwas experimentieren und können die Bowle bei Bedarf auf farblich etwas optimieren.
Denn auch, wenn Waldmeisterrezepte oft als tiefgrün erhältlich sind, ist die Farbe der Maibowle allenfalls zartgrün. Ein paar Tropfen natürliche Lebensmittelfarbe oder grünes Chlorella oder Spirulina Extrakt wirken hier wahre Wunder und können mit etwas Experimentierfreude magische Farbakzente setzen.
Als Garnierung der Bowle sind außerdem Erdbeeren sehr beliebt. Nachstehend eine Rezeptur mit Zitrusfrüchten.
Rezept für Maibowle
Das Traditionsrezept für Maibowle wird auf Grundlage von Weißwein und Sekt (beide trocken) im Mischverhältnis 2:1 zubereitet. Die Kräuter werden üblicherweise zu einem grünen Bündel geschnürt, das man anschließend kopfüber in den Wein taucht. Die Schnittenden der Kräuterstiele sollten dabei noch aus der Bowle ragen, damit keine unerwünschten Bitterstoffe das Weinaroma trüben.
Maibowle selber machen
Die Maibowle gehört zu Maifesten einfach mit dazu. Das Rezept ist auch ganz einfach, wenn man bei der Zubereitung auf ein paar Dinge achtet.
Rezept-Zutaten:
- 1,5 l trockener Weißwein
- 750 ml trockener Sekt
- 5 Stängel Waldmeister (getrocknet)
- 1 Stängel Minze
- 1 Stängel Zitronenmelisse
- 2 EL brauner Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 3 Scheiben Zitrone
- 2 Scheiben Limette
Rezeptanweisungen:
Geben Sie den Wein gemeinsam mit dem braunen Zucker und Vanillezucker in eine große Bowlenschale. Warten Sie, bis sich der Zucker aufgelöst hat und rühren Sie den Wein zu diesem Zweck ggf. mit einem Kochlöffel durch.
Anschließend schnüren Sie die Kräuterstängel mit einem Bindfaden zu einem kleinen Kräuterstrauß und hängen diesen kopfüber für maximal 30 bis 45 Minuten in den Wein. Die Stielenden sollten dabei wie erwähnt nicht in den Wein tauchen.
Unterdes bereiten Sie die Früchte vor. Halbieren Sie hierfür die Erdbeeren, Zitronen und Limetten und schneiden Sie die Zitrusfrüchte danach noch in feine Scheiben.
Im letzten Schritt wird der parfümierte Wein nun nach einer kurzen Ziehzeit im Kühlschrank mit Sekt aufgefüllt und mit den Früchten sowie ggf. ein paar Blättern Waldmeister garniert. Die Maibowle sollte danach sofort serviert werden, damit ihr spritziger Sektcharakter nicht verloren geht.
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Zubereitung des Mai-Weins
Ein traditionelles Beltane-Dinner kommt ohne Wein, Champagner oder Sekt nicht aus. Dabei sollte es aber schon ein besonderes Schlückchen sein. Der Mai-Wein erlaubt hier ein wunderbares Experimentieren mit Festaromen und kann zum Beispiel mit Erdbeeren oder zu einer leichten Brotzeit genossen werden.
Zutaten:
- 1 Flasche Rosé Wein
- 1 Flasche Weißwein
- 1 Flasche Champagner
- 5 Erdbeeren
- 2 Pfirsiche
- 1 Tasse Zucker
- ½ Tasse Waldmeister
- Saft einer Zitrone
- Saft einer Limette
Zubereitung:
Der Mai-Wein wird etwa zwei Wochen vor dem Verzehr angesetzt. Hierfür gebt ihr zunächst den Waldmeister und Weißwein in eine Flasche, verschließt diese gut mit einem Korken und lasst sie für 14 Tage ziehen.
Einen Tag vor dem Servieren viertelt Ihr dann die Erdbeeren und Pfirsiche, vermischt sie mit dem Zucker und lasst sie über Nacht marinieren.
An Beltane filtert Ihr dann den Waldmeister aus dem Wein und mischt diesen mit Champagner, Rosé, Zitronen- und Limettensaft. Gebt die marinierten Früchte in eine große Bowle und gießt anschließend die Weinmixtur hinzu.
Tipp: Für ein besonders romantisches Ambiente könnt ihr außerdem Eiswürfel mit Rosenblättern hinzugeben. So ist der Mai-Wein auch gleich bestens gekühlt.
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