Heiße Maronen oder Esskastanien sind ein Klassiker auf Herbst- und Weihnachtsmärkten der ganzen Welt. Dabei kann man die leckeren Nussfrüchte der Edelkastanie nicht nur naschen, sondern auch zahlreiche kulinarische Spezialitäten daraus zaubern.
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ToggleMehr als nur ein Markt-Snack
Edelkastanien gehören zu den ältesten Laubbäumen überhaupt. Schon während der Eiszeit bildeten sie große Populationen und wurden damals bereits im Kaukasus als Bezugsquelle für Holz und Nahrung genutzt.
Die gezielte Kultur der Edelkastanie als Obstbäume erfolgte dann etwa im 9. Jahrhundert v. Chr. und weitete sich von der Region um das Schwarze Meer rasch bis in den gesamten Mittelmeerraum und Vorderasien aus.
Maroni als Lebensmittel und Heilkräuter
Die Verwendung von Maronen oder Maroni, wie sie im Lateinischen heißen, umfasste schon in der Antike zahlreiche Rezepturen. So sind beispielsweise die Zubereitung von Maronensuppe und die Herstellung von Maronenmehl für Schwarzbrot aus dem antiken Sparta bekannt.
Namhafte Medizinier der Antike wie Dioskurides oder Hippokrates beschrieben zudem verschiedene Kochrezepte und gesundheitsrelevante Anwendungen der Maronen. Im Mittelalter tat sich diesbezüglich insbesondere Hildegard von Bingen als große Liebhaberin von Maroni hervor. Sie bereitete aus ihnen ein verdauungsförderndes Maronenmus zu.
Heute stellt man aus Maronen noch ganz andere Rezepte her. So gibt es beispielsweise verdauungsfördernden Maronenlikör, Maronenbier, Eiscreme aus Maroni, kandierte Maroni, Maronen-Sauce, Maronen-Pfannkuchen oder Maronenfüllung für Festtagsbraten.
Wissenswertes: Maronenmehl ist glutenfrei und deshalb eine wunderbare Mehlalternative für Zöliakie-Patienten. Dabei kann man aus dem Mehl von Brot und Gebäck über Nudeln und Gnocchi bis hin zu Cremedesserts, Puddings und Mousse so einiges machen.
Maronen rösten oder garen?
In Wasser garen sollte man Maroni grundsätzlich. Die Ofenhitze allein reicht nicht aus, um die Nussfrüchte der Kastanie ausreichend durchzukochen.
Tipp: Je nachdem, ob Ihr heiße Maroni lieber süß oder deftig genießen bzw. weiterverarbeiten wollt, könnt Ihr sie in Salzwasser oder Zuckerwasser garen.
Danach kann man aber problemlos geröstete Maronen zubereiten. Das ist auch durchaus von Vorteil, erhalten die Ohren der angeritzten Maronenschale so doch ihre markant geschwungene Wölbung. Zudem lassen sich geröstete Maronen dank ihrer krossen Schale auch leichter schälen und entfalten in Gerichten später ein herrliches Röstaroma.
Maronen richtig einkerben
Für das Anritzen von Maronen gibt es zwei verschiedene Methoden. Entweder man schneidet ein Kreuz in die Oberseite der Schale oder kerbt das spitze Ende der Maroni ein.
Empfehlenswert ist es, Maroni mit verhältnismäßig flacher Form an der Schalenspitze einzukerben. Maroni, die eine schöne Rundung besitzen, ritzt man dagegen am besten direkt an der Oberfläche an.
Dabei ist es wichtig, das Kreuz über die gesamte Länge der Nussfrüchte einzuritzen, damit sich die Schale beim Garen und Rösten vollständig öffnen kann.
Rezept für heiße Maronen
Für die Zubereitung von Maronen benötigt man eigentlich nicht viel. Es genügt ein ausreichend großer Topf voll Wasser und, für geröstete Maroni, ein Backblech.
Heiße Maronen selber machen
Maronen vor dem Erhitzen richtig einzuritzen ist eine Kunst. Wir verraten, wie es funktioniert, damit die heißen Maronen im Ofen richtig gar werden.
Rezept-Zutaten:
- 1 l Wasser
- 500 g frische Maronen
Rezeptanweisungen:
Wascht die Maronen zu aller erst gründlich ab, kerbt sie ein und gebt sie dann in ca. 1 l sprudelndes Wasser. Die Nussfrüchte sollten nun für etwa 5 bis 10 Minuten kochen. Danach tropft Ihr sie ab.
Nun könnt Ihr die Maroni im Grunde bereits essen oder weiterverarbeiten. Wer sie zuvor noch rösten möchte, gibt die Maroni noch restfeucht auf ein heißes Backblech und schiebt sie bei 160 bis 180 °C für etwa 20 Minuten in den Ofen.
Übrigens: Die heißen Maroni machen sich nicht nur als Snack lecker. Sie können durchaus auch eine interessante Beilage zu leckeren Herbstgerichten sein.
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