Cranberries stehen zum Erntedankfest hoch im Kurs. Vor allem in Großbritannien und Amerika sind die roten Beeren während der Erntedankfeierlichkeiten fester Bestandteil zahlreicher Ernterezepte. Neben Cranberry Füllung und Cranberry Soße gehört dabei insbesondere der Cranberry Pie zum Standardrepertoire der Erntedankküche. Eine Kunst ist es dabei, das Traditionsrezept herzustellen.
Warum Cranberry Pie zum Erntedankfest?
Cranberries gehören, ebenso wie Preiselbeeren und Blaubeeren, zur Gattung der Heidelbeeren. Anders als die in Europa heimischen Heidelbeerarten stammen Cranberries jedoch aus Amerika.
Dort wuchsen sie ursprünglich in den nordamerikanischen Hochmooren, wo die reifen Beerenfrüchte wie ein Meer aus roten Perlen auf dem Wasser treiben. Denn die vier Fruchtkammern einer Cranberry sind mit Luft gefüllt, weshalb sie leichter als Wasser ist und mühelos schwimmt.
Auch heute noch werden Cranberries oder Kranbeeren, wie sie eingedeutscht heißen, bevorzugt in Moorfeldern kultiviert. Zur Ernte werden die Felder geflutet und die Beeren schlichtweg von der Wasseroberfläche abgeschöpft. Dass die Cranberry Kultur in Amerika quasi Tradition hat, liegt dabei am besonderen Gesundheitswert der Beere.
Ein Traditionsobst mit ungeahnter Heilwirkung
Schon die amerikanischen Ureinwohner nutzen Cranberry als nahrhaftes Lebensmittel und Heilkraut. Nicht nur, dass die rote Beere voller Vitamin A und C steckt. Darüber hinaus verfügt sie auch über große Mengen an Anthocyanen.
Die pflanzlichen Farbstoffe sind bei zahlreichen Beerenfrüchten für deren rote bis blau-violette Färbung verantwortlich und werden wegen ihrer intensiven Färbeeigenschaften auch gerne als natürliche Farbstoffe verwendet.
Doch Anthocyane können noch mehr, denn sie besitzen eine antioxidative sowie antibiotische Wirkung.
Insbesondere in der Frauenheilkunde kommt daher gerne Cranberry Saft gegen Harnwegsinfekte zum Einsatz. Und auch bei anderen inneren Infektionserkrankungen kann der desinfizierende Saft der Kranbeere hilfreich sein.
Cranberry ist nur gekocht genießbar
Für europäische Siedler stellten Cranberries ebenfalls eine wichtige Nahrungsquelle dar. Die Kulturgeschichte der Beere reicht in Regionen wie Massachusetts bis in die Pilgerzeit des 17. Jahrhunderts zurück. Heute verzehren Amerikaner noch immer etwa 400 Millionen Pfund der Beeren pro Jahr, davon 20 Prozent allein zu Erntedank.
Vor dem Verzehr müssen die Beeren allerdings zunächst erhitzt und meist auch stark gezuckert werden. Denn rohe Cranberries sind unglaublich sauer. Leckere Rezepte für Süßspeisen wie Cranberry Pie kommen da natürlich gerade recht.
Rezept für Cranberry Pie
Pies sind eine wahre britische Spezialität, die durch Siedler auch ihren Weg nach Amerika fanden. Absoluter Kult ist hierbei das dekorative Mürbeteiggitter auf dem Pie.
Cranberry Pie
Bei klassischem Cranberry Pie schimmert die fruchtig rote Beerenfüllung durch ein dekoratives Mürbeteiggitter, was das Traditionsgebäck umso kunstvoller erscheinen lässt. Hier ein Rezept für diese berühmte Cranberry Pie Variante.
Rezept-Zutaten:
- 500 g Mehl
- 400 g Butter
- 400 g Cranberries
- 200 g Zucker
- 1 Ei
- 4 EL Honig
- 2 EL Milch
- 1 Pieform
Rezeptanweisungen:
Nehmt zunächst die Butter aus dem Kühlschrank und lasst sie bei Zimmertemperatur für 15 Minuten weich werden. Danach gebt Ihr sie zusammen mit Zucker und Mehl in eine große Rührschüssel und verknetet alles zu einem trockenen Mürbeteig.
Formt aus dem Teig eine Kugel und wickelt ihn anschließend in Frischhaltefolie. Er darf nun für 30 bis 45 Minuten im Kühlschrank ruhen. Währenddessen kocht Ihr die Cranberries in einem Topf mit Honig auf. Nach etwa 5 Minuten könnt ihr die Cranberry-Masse vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Sobald der Teig gut durchgekühlt ist, nehmt ihr drei Viertel davon und formt daraus abermals eine Kugel. Legt den Mürbeteig nun auf ein großes Holzbrett und deckt ihn mit Klarsichtfolie ab. Walz die Kugel jetzt mit dem Nudelholz zu einem runden Teigfladen.
Im nächsten Schritt nehmt ihr die Folie ab und drückt die Form für den Cranberry Pie wie einen Plätzchenstecher auf den Teig. Presst die Form gut an das Holzbrett, bevor ihr beides in einer schwungvollen Bewegung umwendet, sodass der Mürbeteig in die Pieform fällt.
Keine Sorge, sollten sich in der Form Lücken in der Teigdecke ergeben, könnt ihr diese mit Teigresten auffüllen. Vergesst dabei auch nicht, den Rand der Pieform mit genügend Teig auszukleiden.
Sobald die Pieform mit Teig bestückt ist, verteilt ihr die Cranberry-Masse darauf. Die Masse sollte bis knapp unter den Pierand reichen, diesen aber nicht überragen.
Danach geht es an das Teiggitter. Hierfür gebt ihr 1 bis 2 Esslöffel Milch zum übrig gebliebenen Teig, damit er sich leichter bearbeiten lässt. Bestäubt das Holzbrett anschließend mit etwas Mehl und formt eine Teigrolle. Legt abermals Frischhaltefolie darüber und walz den Teig jetzt der Länge nach zu einer flachen Teigbahn aus.
Für das Gitter werden mit einem spitzen Messer schmale Streifen im Teig vorgeschnitten. Diese hebt ihr nun ganz vorsichtig nach und nach auf den rohen Cranberry Pie, zuerst der Länge nach und dann über Kreuz.
Hebt die Teigstreifen am besten mit viel Fingerspitzengefühl von beiden Seiten her vom Holzbrett ab, damit sie beim Transport nicht reißen. Positioniert die Pieform außerdem direkt neben der Arbeitsfläche, um euch die Arbeit zu erleichtern.
Sobald das Teiggitter gelegt ist, kommt der Cranberry Pie für etwa 30 Minuten in den Ofen und darf bei 180 °C ausbacken. Nach dem Auskühlen schmeckt der Pie am besten mit etwas Schlagsahne.
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