Die auch als Apfelbeere bekannte Aronia ist eine alte Heilpflanze, deren Apfelfrüchte unter anderem für ihren hohen Gehalt an Vitamin C geschätzt werden. Doch die herb schmeckende Beere kann noch mehr und das insbesondere, wenn man sie zu Aroniasaft verarbeitet.
Rezept für Aroniasaft
Die Herstellung von Aroniasaft ist eigentlich sehr einfach und kann Grundlage für eine Fülle weiterer Rezepte sein. Denkbar ist zum Beispiel die Zubereitung von Erkältungssaft mit Aronia. Und auch rote Beerensmoothies gelingen mit Aroniasaft ausgezeichnet.
Aroniasaft mit Honig
Wer Aroniasaft nicht gerade als Muttersaft zubereitet, dem empfiehlt sich die Zugabe von Süßungsmitteln. Denn Aroniabeeren schmecken sehr herb und säuerlich. Um ihren Saft pur zu genießen, sind daher Zutaten wie Zucker oder Honig ein guter Tipp.
Rezeptausbeute: 1,5 l
Rezept-Zutaten:
- 1 kg Aroniabeeren
- 2 l Wasser
- 3 Esslöffel Honig
Rezeptanweisungen:
Es seien die Aroniabeeren sorfältig gewaschen und anschließend in einen großen 2 bis 3-Liter-Topf gegeben. Nun fülle man den Topf mit dem Wasser auf und bringe das Ganze bei schwacher Hitze zum Kochen.
Nach einer Kochdauer von etwa 10 Minuten ist der Saft durch ein sauberes Leinentuch zu filtern. Man bedenke, dass besagtes Tuch sich ob des reichen Anthocyangehalts der Beeren dauerhaft verfärben wird. Stellt daher sicher, nur Tücher zu verwenden, bei denen eine Einfärbung nichts ausmacht.
Der gefilterte Saft werde nun noch einmal gemeinsam mit dem Honig für etwa 5 Minuten erhitzt. Danach lasse man den Aroniasaft abkühlen, ehe er zur Aufbewahrung in Flaschen abgefüllt wird. Es empfiehlt sich, den herben Saft vor dem Verzehr mit Wasser zu verdünnen, um ihm die Schwere zu nehmen.
Tipp: Der Presskuchen, der nach dem Filtern des Saftes übrig bleibt, lässt sich problemlos zu Trockenfrüchten verarbeiten. Hierzu verteilt man die ausgekochten Beeren einfach gleichmäßig auf einem Blech und gibt sie für etwa 30 bis 45 Minuten bei 45 bis 60 °C in den Ofen. Die Trockenfrüchte können anschließend entweder als Zutat für Müslis, Joghurts und Kuchen oder aber als Teekräuter Verwendung finden.
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Ein entzündungshemmender Geheimtipp aus der Frauenheilkunde
Aroniasaft ist im Bereich Frauenheilkräuter ein echter Geheimtipp, weil er außergewöhnlich gute Wirkung gegen Harnwegsinfekte zeigt. Von diesen sind bekanntlich vor allem Frauen häufig betroffen, da ihre verkürzten Harnleiter das Einwandern von Keimen in die Harnwege begünstigen.
Doch entzündliche Harnwegserkrankungen sind längst nicht das einzige Beschwerdebild, bei dem Saft aus Apfelbeeren helfen kann. Auch andere innere Entzündungen (z.B. Magenschleimhautentzündungen) sprechen äußerst gut auf Aroniasaft an.
Auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Gastritis, Colitis ulcerosa und sogar Dermatitis wird die Einnahme von Aroniasaft empfohlen. Zu den wichtigsten, entzündungshemmenden Wirkstoffen des Beerensaftes gehören dabei sogenannte Anthocyane.
Wegen ihres hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalts ist der Saft der Apfelbeere darüber hinaus gerade im Herbst und Winter eine hervorragende Nährstoffquelle, die das Immunsystem optimal für die nasskalte Jahreszeit stärkt.
Heilsame Farbstoffe als Geheimzutat
Der entzündungshemmende Effekt von Aronia ist nicht die einzige gesundheitsfördernde Wirkung, die im Saft der Apfelbeere erhalten bleibt. Weil sie äußerst reich an Antioxidantien ist, reinigt Aronia zudem die Blutgefäße und kann so effektiv gegen Herz- und Gefäßerkrankungen wie Arterienverkalkung oder Bluthochdruck wirken.
Aroniasaft wird deshalb insbesondere Bluthochdruckpatienten wärmstens empfohlen. Nicht zuletzt ist Saft aus Aroniabeeren auch ein wunderbarer Naturfarbstoff für süße Desserts oder Cocktails. Die rot-violetten Färbeeigenschaften sind dabei wie die wichtigsten Heilwirkungen den Anthocyanen der Beere geschuldet.
Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Gruppe ganz besonderer pflanzlicher Farbstoffe (Flavonoide). Der Name von Flavonoiden stammt vom lateinischen Wort flavus für „gelb“ ab. Grund dafür sind die ersten als solche identifizierten Pflanzenfarbstoffe von gelber Färbung, auch Flavone genannt.
Anthocyane hingegen färben trotz ihrer Zugehörigkeit zu den Flavonoiden nicht gelb, sondern rot bis blau-violett. Daher auch der Name der Anthocyane, welcher sich von den altgriechsichen Worten ánthos für Blüte und kyáneos für „dunkelblau“ oder „schwarzblau“ ableitet.
Übrigens: Man kann mit dem Saft der Apfelbeere sogar Naturtextilien einfärben. Diese erhalten danach eine wunderschöne, tief violette Färbung.
Dank seinem hohen Gehalt an Anthocyanen ist Aroniasaft laut einer österreichischen Kontrollstudie der Fakultät für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität von Graz wegen seiner antioxidativen, entzündungshemmenden, immunstärkenden und antimikrobiellen Wirkung für die Medizin besonders wertvoll.1Sonja Lackner, Tommaso Sconocchia, Tobias Ziegler, Christina Passegger, Nathalie Meier-Allard, Elke Schwarzenberger, Willibald Wonisch, Theresa Lahousen, Alexandra Kohlhammer-Dohr, Sabrina Mörkl, Martina Derler, Herbert Strobl, Sandra Johanna Holasek: Immunomodulatory Effects of Aronia Juice Polyphenols-Results of a Randomized Placebo-Controlled Human Intervention Study and Cell Culture Experiments; in: Antioxidants, Volume 11, Issue 7, 2022; PMID: 35883769 MDPI
Anthocyane werden mitunter sehr umfangreich medizinisch genutzt. Wissenschaftlich belegt ist hier zum Beispiel eine nachhaltige Wirkung bei Herz- und Gefäßkrankheiten, die sich unter anderem in einer polnischen Studie der Medizinischen Universität von Warschau belegen ließ.2Marek Naruszewicz, Iwona Laniewska, Barbara Millo, Mirosław Dłuzniewski: Combination therapy of statin with flavonoids rich extract from chokeberry fruits enhanced reduction in cardiovascular risk markers in patients after myocardial infraction (MI); in: Atherosclerosis, Volume 194, Issue 2, 2007; PMID: 17320090 PubMed Und auch bei chronischen Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes kann man die Flavonoide d im Rahmen ergänzender Behandlungsmaßnahmen anwenden.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Aroniasaft
Je höher die Konzentration von Anthocyanen ist, desto dunkler färben sie etwaige Früchte. Dementsprechend sind der Gesundheitswert und die Heilwirkung der Schwarzen Apfelbeere (Aronia melanocarpa) von allen Aronia-Arten besonders hoch.
Nun sind Anthocyane nicht die einzigen wertvollen Nährstoffe in Aroniasaft. Auch ein reicher Gehalt an Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen lässt sich für den Saft festhalten.
Wegen seines hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalts ist der Saft der Apfelbeere darüber gerade im Herbst und Winter eine hervorragende Nährstoffquelle, die das Immunsystem optimal für die nasskalte Jahreszeit stärkt. Hier noch einmal die wichtigsten Inhaltsstoffe im Überblick:
Polyphenole:
- Anthocyane: Diese sind für die tiefrote bis violette Farbe der Aroniabeeren verantwortlich. Sie wirken als starke Antioxidantien, die Zellschäden durch freie Radikale verhindern können und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
- Proanthocyanidine: Diese Verbindungen haben ebenfalls antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen und können zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit beitragen.
- Flavonole: Flavonole in Aroniasaft (z.B. Quercetin) haben antiallergische, entzündungshemmende und antivirale Eigenschaften und unterstützen die allgemeine Immunfunktion.
Vitamine:
- Vitamin C: Dieses Vitamin ist ein essentielles Antioxidans, das das Immunsystem stärkt, die Hautgesundheit fördert und bei der Wundheilung hilft.
- Vitamin K: Wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit.
- B-Vitamine: B-Vitamine wie Vitamin B6 und B2 sind entscheidend für den Energiestoffwechsel und die Funktion des Nervensystems.
Mineralstoffe:
- Kalium: Unterstützt die Herzgesundheit, den Flüssigkeitshaushalt und die Muskelkontraktion.
- Magnesium: Wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion, die Proteinbiosynthese und die Regulierung des Blutdrucks.
- Kalzium: Essentiell für starke Knochen und Zähne sowie für die Muskel- und Nervenfunktion.
- Eisen: Notwendig für den Sauerstofftransport im Blut und die Energieproduktion.
Ballaststoffe:
- Pektin: Ein löslicher Ballaststoff, der die Verdauung fördert, den Blutzuckerspiegel reguliert und den Cholesterinspiegel senken kann.
Aminosäuren:
- Tryptophan: Eine essentielle Aminosäure, die als Vorläufer von Serotonin dient und das Wohlbefinden fördert.
Organische Säuren:
- Chlorogensäure: Diese Säure hat antioxidative Eigenschaften und kann den Blutzuckerspiegel sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Anwendung und Dosierung
Aroniasaft kann pur getrunken werden. Viele Menschen genießen ein Glas (ca. 100 ml) morgens, um den Tag mit einem nährstoffreichen Getränk zu beginnen.
Aufgrund seines herben Geschmacks wird Aroniasaft aber auch oft mit süßeren Fruchtsäften wie Apfel- oder Orangensaft gemischt. Ebenso kann man ihn als Zutat in Smoothies oder Smoothie Bowls verwenden, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist die als Zutat für Saucen, Desserts oder Gebäck. Einige Menschen verwenden Aroniasaft außerdem im Rahmen von Entgiftungskuren wie der Frühjahrskur oder zur Unterstützung des Immunsystems.
Die empfohlene Tagesdosis von Aroniasaft variiert je nach Alter, Gesundheitszustand und individuellen Bedürfnissen. Allgemein gilt:
- Erwachsene: Eine Dosis von 50 bis 100 ml pro Tag ist üblich. Diese Menge liefert eine ausreichende Menge an Antioxidantien und Nährstoffen.
- Kinder: Kinder sollten niedrigere Dosen erhalten, etwa 30 bis 50 ml pro Tag, je nach Alter und Verträglichkeit.
- Erhöhter Bedarf: In Zeiten erhöhter körperlicher oder geistiger Belastung, bei sportlichen Aktivitäten oder während einer Erkältung kann die Dosis auf bis zu 150 ml pro Tag erhöht werden.
Es ist ratsam, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und die Menge schrittweise zu erhöhen, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.
Mögliche Nebenwirkungen
Aroniasaft gilt allgemein als sicher, kann jedoch bei einigen Personen Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen hier Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Magenkrämpfe.
Die Verdauungsbeschwerden können durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen und organischen Säuren verursacht werden. Es wird empfohlen, Aroniasaft nicht auf nüchternen Magen zu trinken und die Dosis langsam zu steigern.
In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Symptome können Hautausschläge, Juckreiz oder Schwellungen umfassen. Personen mit bekannten Allergien gegen ähnliche Früchte sollten vorsichtig sein.
Da Aroniasaft blutdrucksenkende Eigenschaften haben kann, sollten Menschen mit niedrigem Blutdruck oder diejenigen, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, ihren Konsum überwachen und gegebenenfalls mit ihrem Arzt besprechen.
Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin K kann Aroniasaft die Blutgerinnung beeinflussen. Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten den Konsum mit ihrem Arzt abklären.
Der hohe Gehalt an Oxalaten in Aroniabeeren kann bei empfindlichen Personen zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Menschen mit einer Neigung zu Nierensteinen sollten vorsichtig sein und den Konsum begrenzen.
Fazit
Aroniasaft ist ein nährstoffreiches Getränk, das zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten kann, von antioxidativen Effekten bis hin zur Unterstützung des Immunsystems. Bei der Anwendung und Dosierung sollten individuelle Bedürfnisse und mögliche Nebenwirkungen berücksichtigt werden.
Ein moderater Konsum, beginnend mit kleinen Dosen, ist empfehlenswert, um die Verträglichkeit zu testen und die besten gesundheitlichen Ergebnisse zu erzielen. Bei bestehenden gesundheitlichen Bedingungen oder der Einnahme von Medikamenten ist es ratsam, vor dem regelmäßigen Konsum von Aroniasaft einen Arzt zu konsultieren.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Aroniasaft?
Aroniasaft enthält eine hohe Konzentration an Antioxidantien, insbesondere Anthocyane und Polyphenole, die helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Diese Stoffe unterstützen das Immunsystem, fördern die Herzgesundheit und können entzündungshemmend wirken. Außerdem ist Aroniasaft reich an Vitamin C und E, die zur Stärkung der Abwehrkräfte beitragen und die Hautgesundheit fördern.
Wie viel Aroniasaft sollte man täglich trinken?
Es wird empfohlen, täglich etwa 100 ml Aroniasaft zu trinken, um von seinen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Diese Menge ist ausreichend, um den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, ohne ihn zu überlasten. Da Aroniasaft einen intensiven Geschmack hat, kann er auch mit Wasser verdünnt oder in Smoothies gemischt genossen werden.
Kann Aroniasaft Nebenwirkungen haben?
In seltenen Fällen kann der Verzehr von Aroniasaft bei empfindlichen Personen zu Magenbeschwerden oder Durchfall führen, insbesondere wenn er in großen Mengen konsumiert wird. Zudem kann der hohe Gehalt an Gerbstoffen den Magen reizen. Um dies zu vermeiden, sollte Aroniasaft zunächst in kleinen Mengen getestet werden.
Ist Aroniasaft auch für Kinder geeignet?
Ja, Aroniasaft ist grundsätzlich auch für Kinder geeignet, da er reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Allerdings sollte er wegen seines herben Geschmacks und des hohen Gehalts an Gerbstoffen in moderaten Mengen gegeben werden. Es ist ratsam, den Saft mit Wasser zu verdünnen, um ihn für Kinder angenehmer zu machen.
Wie sollte Aroniasaft aufbewahrt werden?
Aroniasaft sollte nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von wenigen Tagen verbraucht werden, um die Frische und die Nährstoffe zu erhalten. Ungeöffnete Flaschen können an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden, um die Qualität des Saftes zu bewahren.
Studienbelege:
- 1Sonja Lackner, Tommaso Sconocchia, Tobias Ziegler, Christina Passegger, Nathalie Meier-Allard, Elke Schwarzenberger, Willibald Wonisch, Theresa Lahousen, Alexandra Kohlhammer-Dohr, Sabrina Mörkl, Martina Derler, Herbert Strobl, Sandra Johanna Holasek: Immunomodulatory Effects of Aronia Juice Polyphenols-Results of a Randomized Placebo-Controlled Human Intervention Study and Cell Culture Experiments; in: Antioxidants, Volume 11, Issue 7, 2022; PMID: 35883769 MDPI
- 2Marek Naruszewicz, Iwona Laniewska, Barbara Millo, Mirosław Dłuzniewski: Combination therapy of statin with flavonoids rich extract from chokeberry fruits enhanced reduction in cardiovascular risk markers in patients after myocardial infraction (MI); in: Atherosclerosis, Volume 194, Issue 2, 2007; PMID: 17320090 PubMed
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4 thoughts on “Aroniasaft”
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