Die Pinie (Pinus pinea) ist eine besondere Unterart der Kiefer. Neben der Verwendung als Bau- und Möbelholz, hat vor allem die Verwendung von Kernen der Pinie als Nahrungsmittel lange Tradition. Wer dem Zier- und Nutzbaum im eigenen Garten ein Zuhause geben möchte oder sich für die Nutzungsmöglichkeiten von Pinus pinea interessiert, findet nachstehend die wichtigsten Informationen.
Wissenswertes: Im Englischen werden alle Arten der Gattung Pinus als „pine“ bezeichnet, was im klaren Kontrast zur Deutschen Gattungsbezeichnung „Kiefer“ steht. Wer im englischsprachigen Raum Exemplare der Pinie kaufen möchte, sollte daher genau darauf achten, auch sicher eine Pinus pinea zu wählen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDer Pinienbaum als Nutzgehölz
Die Verwendungsmöglichkeiten von Pinus pinea sind äußerst vielseitig und beschränken sich nicht alleine auf die Nutzung als Möbelholz und Ziergehölz. So werden die eiweißhaltigen Pinienkerne in der arabischen und mediterranen Küche zum Beispiel als Zutat zur Herstellung von Pesto, Reisgerichten und Süßspeisen wie Kuchen genutzt. Darüber hinaus verströmen Pinien einen äußerst aromatischen Duft und faszinieren durch ihre außergewöhnlich langen Laubnadeln.
Pinienholz in der Forstwirtschaft
Pinienholz wird seit Jahrhunderten in der Forstwirtschaft genutzt. Es ist ein beliebtes Holz für die Herstellung von Möbeln, Bauholz, Masten und anderen Produkten. Charakteristisch für Pinienholz ist, dass es sich hierbei um ein vergleichsweise weiches Holz mit einer hellen Farbe handelt. Es ist leicht zu bearbeiten, hat aber dennoch eine gute Festigkeit. Zudem ist Pinienholz auch relativ günstig, was es zu einer beliebten Wahl für preiswerte Möbel und Holzschnitzereien macht.
Pinienholz wird seit der Antike für die Herstellung von Möbeln verwendet. Es ist ein beliebtes Holz für die Herstellung von Tischen, Stühlen, Schränken und anderen Möbelstücken. Pinienholz ist auch ein beliebtes Holz für die Herstellung von Spielzeug und anderen Holzwaren. Ebenso wird es als Bauholz genutzt, etwa für die Herstellung von Dachsparren, Dachlatten und anderen Bauteilen. Und auch in der Herstellung von Schiffsmasten oder Segelbootmasten sielt Pinienholz eine Rolle.
Was ist der Unterschied zwischen Kiefer und Pinie?
Kiefern und Pinien gehören innerhalb der Familie der Kieferngewächse zur selben Gattung. Mehr noch, ist Pinus pinea im Grunde lediglich eine mediterrane Art der Kiefer. Beide Nadelbaumarten sind also eng miteinander verwandt. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden Gattungen.
Kiefern sind in der Regel größer und widerstandsfähiger als Pinien. Sie können in verschiedenen Klimazonen wachsen, auch in kalten Regionen. Kiefern haben lange Nadeln, die in Büscheln angeordnet sind. Die Zapfen sind länglich und haben zwei Flügel.
Pinien sind in der Regel kleiner und empfindlicher als Kiefern. Sie bevorzugen warme, mediterrane Klimazonen. Pinien haben kurze Nadeln, die einzeln angeordnet sind. Die Zapfen sind rundlich und haben keine Flügel.
Von Pinienkernen und Pinienduft
Pinienkerne sind die Samen des Pinienbaums und eine erlesene Zutat für kulinarische Spezialitäten der Extraklasse. Die Kerne besitzen einen nussigen Geschmack und sind reich an Nährstoffen, darunter Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette.
Unverzichtbar sind sie beispielsweise als Zutat für Pesto, mediterrane Salate, Gebäckspezialitäten oder Suppen und anderen Gerichten. Auch als Snack werden Pinienkerne gerne gegessen.
Aromatisch ausgefeilt ist auch der würzig-harzige Pinienduft. Er findet häufig als Raumduft und in wohlriechenden Reinigungsmitteln Verwendung. In diesem Zusammenhang ist Pinineduft ein klassischer Frischeduft für Bad, Küche und Wohnräume, der sogar dazu beitragen kann, Stress abzubauen und die Konzentration zu fördern.
Pinienduft lässt sich auf verschiedene Art und Weise einsetzen. So ist es zum Beispiel möglich, das ätherische Duftöl des Pinienbaums in einem Raumduftzerstäuber oder einen Duftölspender zu geben. Alternativ dazu gibt es auch Duftkerzen und Räucherstäbchen mit Pinienduft.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Pinie
Pinus pinea enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die eine antibakterielle, entzündungshemmende, atemwegsbefreiende, beruhigende und adstringierende Wirkung besitzen. In der Aromatherapie wird Pinienduft daher gerne als Duftkraut eingesetzt, das das Wohlbefinden steigert. insgesamt sind folgende Inhaltsstoffe im Pinienöl und Pinienkernen nennenswert:
- Cineol
- Eisen
- Kalzium
- Limonen
- Pinen
- Tannine
- Vitamin C
Pinie pflanzen – Standort und Ablauf
Wie alle Kiefernarten gehört auch die Pinie zur Familie der Kieferngewächse. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist deshalb auch als Mittelmeer-Kiefer bekannt. Trotz ihrer mediterranen Herkunft sind Pinien dabei sehr gut winterhart und vertragen Temperaturen bis -25 °C. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine geringe Luftfeuchtigkeit sowie ein sonniger und warmer Standort.
Das ideale Bodensubstrat für Pinienbäume ist gut durchlässig, trocken und sandig-kiesig. Die optimalen Boden-pH-Werte liegen im sauren bis neutralen Bereich, zwischen 5,5 und 7 Punkten. Neben einer Freilandkultivierung ist es auch möglich, die Pinie im Topf zu pflanzen.
Welche Erde für Pinie im Topf?
Pinien im Topf benötigen eine durchlässige und nährstoffreiche Erde. Eine gute Mischung besteht aus einem Teil Gartenerde, einem Teil Sand und einem Teil Kompost. Die Erde sollte regelmäßig gegossen und gedüngt werden.
Ein ausreichend großer und tiefer Topf ist dabei oberstes Gebot, denn die bis zu 25 m hohen Pinien bilden eine Pfahlwurzel, die ohne Begrenzung 80 bis 180 m tief in den Boden ragen kann. Für die beliebte Kultur von Mittelmeer-Pinie als Bonsai bietet sich eine Bonsaischale an. Nützliche Tipps zur Bonsaikultur finden Sie hier.
Einzelheiten zum Standort für Pinien:
- Pinus pinea ist ein mediterraner Baum
- benötigt sonnige sowie warme Standorte
- bei geringer Luftfeuchtigkeit aber bis -25 °C winterhart
- das Standortsubstrat sollte durchlässig, trocken und sandig-kiesig sein
- pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, von 5,5 bis 7
- alternativ zur Freilandpflanzung ist eine Kultur im Topf möglich
- hier ein ausreichend großes und tiefes Gefäß wählen
Pflanzanleitung für Pinienbäume
1. Schritt – Wahl des Pflanztermins: Die beste Zeit, eien Pinie zu pflanzen liegt im Frühjahr nach den Eisheiligen vorgenommen werden, sobald die Temperaturen konstant bei 20 °C liegen. Eine frühere Pflanzung könnte Frostschäden am Pinienbaum hinterlassen. Im Herbst wiederum ist der Lichteinfall meist schon zu schwach für eine schnelle Standortetablierung. Generell sollte man den Pinienbaum erst in den Garten pflanzen, wenn er ein Alter von mindestens 5 Jahren erreicht hat. Entsprechende Vorzuchten finden Sie in gut sortierten Baumschulen oder im Online-Handel.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Damit sich Kinder an ihrem Standort wohl fühlen, sollte der Boden vorab tiefgründig umgegraben und aufgelockert werden. Außerdem ist das Pflanzsubstrat zur Grunddüngung mit Kompost oder Torf anzureichern. Eine gute Luft- und Wasserdurchlässigkeit ist ebenfalls wichtig. Zu diesem Zweck geben auf zwei Teile Substrat einen Teil Sand und fügen zusätzlich etwas Kies, Splitt, Lava- oder Kalkstein hinzu. Abschließend drainieren Sie das Pflanzloch, welches 1 ½ Mal so groß wie der Wurzelballen sein sollte, mit etwas Kies.
3. Schritt – Pinie pflanzen: Beim Pflanzen der Pinien ist es wichtig, die Wurzeln nicht zu knicken. Das Substrat sollte nach der Pflanzung nicht zu fest verdichtet oder überwässert werden, denn eine zu geringe Luftdurchlässigkeit und erhöhte Feuchtigkeit im Boden lassen die Wurzeln schnell faulen.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanztermin für Pinus pinea: nach den Eisheiligen
- Temperatur zum Zeitpunkt der Pflanzung: konstant über 20 °C
- Pinienbaum erst im Alter von 5 Jahren oder mehr ins Freiland pflanzen
- Boden vorab tiefgründig umgraben
- ggf. mit Kompost oder Torf anreichern
- zusätzlich Sand und Erde im Verhältnis 1:2 vermischen
- Kies, Splitt, Lava- oder Kalkstein verbessern die Durchlässigkeit
- für verbesserten Wasserablauf Kiesdrainage im Pflanzloch ausbringen
- das Loch muss 1 ½-mal so groß wie der Wurzelballen sein
- während dem Pflanzen Wurzeln der Pinus pinea nicht beschädigen
- Erde nur leicht andrücken, um Wurzelfäule zu vermeiden
Pinie gießen und düngen
Mediterrane Pflanzen wie die Pinie vertragen Trockenheit deutlich besser als Staunässe. Nur in anhaltenden Trockenphasen oder bei Topfpflanzung sind manuelle Wassergaben notwendig. Doch auch hier muss eine Überwässerung tunlichst vermieden werden, damit die empfindlichen Wurzeln keine Fäulnis ansetzen.
Mittelmeer-Pinien wachsen in der Regel langsam. In den ersten Jahren erreichen sie nur eine Höhe von wenigen Zentimetern. Im Laufe der Zeit können sie jedoch bis zu 30 Meter hoch werden. Gedüngt wird der Pinienbaum dabei zwischen März und September alle vier Wochen mit Kompost. Im Winter ist die Düngung dann natürlich einzustellen.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Pinienbaum verträgt Trockenheit sehr gut
- bei ausbleibendem Niederschlag dennoch nachgießen
- gleiches gilt für Pinienbäume in Topfkultur
- aus diesem Grund die Pflanzen mäßig, aber regelmäßig gießen
- Düngung der Pinus pinea von März bis September mit Kompost
- diesen alle vier Wochen an die Pflanzen abgeben
- ab Herbst die Nährstoffgaben dann einstellen
Pinie schneiden und vermehren
Die für Pinus pinea typische Pilzform der Krone entwickelt sich ohne Zutun des Gärtners sehr formschön. Allerdings ist der Pinienbaum ein sehr langsam wachsendes Nadelgehölz, weshalb ein gezielter Schnitt die Kronenentwicklung beschleunigen kann. Entfernen Sie hierzu im Herbst die beiden unteren Astreihen der Pinie vollständig.
Im Frühling vor dem Nadelaustrieb werden dann ergänzend zwei Drittel der jungen Triebspitzen eingekürzt. Wichtig ist, bei Pinus pinea niemals ins alte Holz zu schneiden. Der Schnitt verhindert hier den Austrieb, sodass der Nadelbaum noch langsamer wächst.
Wer Pinienkerne ernten möchte, der muss die Pinienzapfen etwa drei Jahre lang reifen lassen. Nach der Ernte kommt es dann auf eine schnelle Verarbeitung an, denn den Kernen wird eine rasche Austrocknung nachgesagt.
Vermehrung durch Aussaat
Mit den Kernen der Pinie lassen sich nicht nur leckere Gerichte zaubern. Auch für die Vermehrung sind die Pinienkerne äußerst dienlich. Entfernen Sie hierzu die Schale von den Kernen und quellen Sie die Samen für etwa 12 Stunden in lauwarmem Wasser vor.
Nachdem Sie die Pinienkerne in einen Topf mit torfiger Anzuchterde ausgebracht haben, sollte das Gefäß an einem 20 °C warmen und halbschattigen Ort durch mäßige Bewässerung zur Keimung gebracht werden. Diese erfolgt für gewöhnlich nach etwa zwei Wochen. Danach sind für die Anzucht regelmäßiges alljährliches Umtopfen und ein vollsonniger Standort wichtig, bis Pinus Pinea alt genug ist, um in einen Kübel oder ins Freiland umzuziehen.
Schützen Sie die jungen Pinienbäume auch vor starken Temperaturschwankungen und Zugluft, denn beides bekommt den Pflanzen nicht besonders gut.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- im Herbst untere Astreihen der Pinie entfernen
- ergänzend im Frühjahr vor Austrieb junge Triebspitzen kürzen
- Pinienbaum niemals am Altholz beschneiden
- zur Ernte von Pinienkernen die Zapfen 3 Jahre ausreifen lassen
- danach schnell verarbeiten, ehe Austrocknung der Kerne einsetzt
- für Vermehrung Schale von den Kernen ablösen
- die Kerne dann 12 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen lassen
- danach in Topf mit torfiger Anzuchterde setzen
- Keimlinge bei konstanten 20 °C mäßig feucht und halbschattig halten
- nach Keimung die Anzucht vollsonnig stellen und alljährlich umtopfen
- Temperaturschwankungen und Zugluft sind zu vermeiden
Pinie überwintern – so geht’s
Ob eine Pinie winterhart ist, variiert je nach Art. In der Regel vertragen Mittelmeer-Pinien Minusgrade aber nur bedingt. Da Pinus pinea sehr empfindlich auf Frost und Schmelzwasser reagiert, ist ein leichter Winterschutz ratsam. Decken Sie den Wurzelbereich hierzu ab Oktober mit Reisig oder Reisig ab. Die Äste werden am besten mit Baumvlies nach oben gebunden.
Topfpflanzungen überwintern am besten im Haus bei Raumtemperaturen zwischen 3 °C und 10 °C. Gegossen werden sowohl Topf- als auch Freilandkulturen im Winter nur, um den Wurzelballen vor Austrocknung zu schützen. Durchzuführen ist die Bewässerung ausschließlich an frostfreien Tagen.
Pinie – Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Erfreulicherweise sind keine besonderen Schadbilder für den Pinienbaum bekannt.
Fazit
Pinus pinea ist ein robuster Nadelbaum, der allerdings sehr spezielle Standortansprüche stellt. Zusätzlich sind bei der Anzucht und Pflanzung der Pinie bestimmte Temperaturanforderungen zu beachten. Damit der Pinienbaum sicher durch den Winter kommt, bedarf es einiger Vorbereitungen. Nur, wenn der Baum gut vor eisigem Schmelzwasser geschützt wird, kann er im Freiland überleben.
Alternativ ist können Sie Pinus pinea auch im Topf pflanzen oder aus den Kernen der Pflanze selbst ziehen. Dies ist ohnehin nötig, sofern der Baum noch keine 5 Jahre alt ist, denn erst danach, darf die Konifere mit dem wohlriechenden Duft und dem markanten Wuchs ins Freiland umziehen.
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