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Pak Choi und Chinakohl: Fernöstliche Kohlspezialitäten

7 Minuten Lesezeit

Es gibt heutzutage eine Vielzahl asiatischer Gemüsesorten, die sich dank Asia-Restaurants und fernöstlicher Rezept-Trends auch im Westen durchgesetzt haben. Zu ihnen gehören zweifelsohne zwei Kohlarten, die sich schon aufgrund ihres Aussehens vom heimischen Kohl unterscheiden.

Die Rede ist von Pak Choi (Brassica rapa subsp. chinensis) und Peking- bzw. Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis). Ihre Kohlblätter sind mit markanten Adern durchzogen und weisen einen mehr oder weniger gekrausten Blattrand auf. Für besondere Küchenexperimente also genau das Richtige. Das Schöne daran: Pak Choi und Chinakohl lassen sich wie herkömmliche Kohlsorten auch ganz unkompliziert im heimischen Gemüsegarten anbauen.

Wissenswertes: Pak Choi und Chinakohl gehören beide zur Kohlart der Rübsen (Brassica rapa). Sie sind daher eng verwandt mit der heimischen Herbstrübe, Speiserübe und dem Stängelkohl. Der Name von Pak Choi im Speziellen leitet sich dabei vom kantonesischen Begriff baak coi für „weißes Gemüse“ ab. Etwas verwirrend, wenn man bedenkt, dass Pak Choi eher grün ist.

 

Kohlgemüse für originelle Asia-Rezepte

In ihrem Herkunftsland China sind Pak Choi und Chinakohl echte Traditionsgemüsesorten. Speziell der berühmte Asia-Gemüse Chinakohl wird dort schon seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. kultiviert. In Europa fanden die mild-süßlich schmeckenden Kohlsorten dagegen erst ab 19. Jahrhundert Verbreitung. Ihrer Beliebtheit in heimischen Küchen tut das aber keinen Abbruch. Zu Recht, denn mit Pak Choi und Chinakohl lässt sich in der Küche so einiges anstellen.

Verwenden kann man den asiatischen Blattkohl sowohl für Suppen und Pfannengerichte, als auch in Rohform als Zutat für Salate. Klassische Zubereitungsarten sind zum Beispiel

  • Miso Suppe
  • Ramen
  • Thai Curry
  • oder Wok Gemüse

mit Pak Choi und Chinakohl. Doch auch individuelle Kreationen wie Kohlauflauf oder gebackener Kohl lassen sich mit den leckeren Kohlvarianten gut realisieren.

 

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Ramen mit Pak Choi | © Das Grüne Archiv

Pak Choi und Chinakohl sind schmackhaftes Blattgemüse, das die selben gesunden Nährwerte besitzt wie andere Kohlsorten auch. auch. Besonders gesund machen die beiden Asia-Kohlarten ein hoher Gehalt an Vitamin C, Calcium, Kalium und Magnesium. Hinzu kommen äußerst heilsame Senfölglykoside, die inzwischen große Bedeutung in der Infektionsprävention erlangt haben.

 

Pak Choi und Chinakohl anbauen

Wie unsere heimischen Kohlsorten zählen Pak Choi und Chinakohl zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Der Chinakohl ging diesbezüglich aus einer Kreuzung der Speiserübe (Brassica rapa subsp. rapa) und dem Pak Choi, beziehungsweise dem Chinesischen Senfkohl (Brassica rapa subsp. chinensis) hervor. Es handelt sich beim Chinakohl also um eine kultivare Züchtung, wohingegen der Pak Choi eine Wildform der Rübsen darstellt.

 

Standort und Boden für Pak Choi und Chinakohl

Für ein optimales Wachstum benötigen sowohl Chinakohl als auch Pak Choi einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der gut vor Wind geschützt sein sollte. Als Standortsubstrat eignet sich humoser Lehm- oder Lössboden mit einem pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0 am besten. Des Weiteren ist ein tiefgründiger und kalkhaltiger Boden zu empfehlen.

Da Pak Choi und Chinakohl wie alle Kohlarten zu den Starkzehrern gehören, benötigen sie am Standort zahlreiche Nährstoffe, die durch Kompostdüngung in den Boden eingebracht werden können. In Mischkultur gedeiht der Asia-Kohl gut neben Salaten, Karotten, Erbsen, Bohnen und Spinat. Ungeeignet sind hingegen andere Kohlsorten, Lauch, Radieschen, Rettich und Kartoffeln.

Anbautipp: Die berüchtigte Kohlhernie macht auch Chinakohl gelegentlich zu schaffen. Einem Befall durch diese Pilzkrankheit können Sie aber durch Beachtung der Fruchtfolge vorbeugen. Diese besagt, dass man an Standorten, auf denen zuvor starkzehrender Kohl stand, etwa 7 Jahre lang keine andere Kohlart mehr anbauen darf. Der vorgeschwächte Boden sorgt nämlich für Mangelerscheinungen und macht das Kohlgemüse so deutlich anfälliger gegen Krankheiten und Schädlinge.

Einzelheiten zum Standort für Pak Choi und Chinakohl:

  • windgeschützte, sonnige bis halbschattige Standorte wählen
  • humoser, tiefgründiger und kalkhaltiger Lehm- oder Lössboden
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 7 bis 8 Punkten
  • beide Blattkohlarten sind Starkzehrer
  • nach der Beetkultur 7 Jahre keinen anderen Kohl am Standort anbauen
  • ausgezehrtes Standortsubstrat befördert Kohlhernie und Schädlinge
  • gute Pflanzpartner: Erbsen, Bohnen, Karotten, Spinat, Salate
  • ungeeignet: andere Kohlsorten, Kartoffeln, Lauch, Radieschen, Rettich

 

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Chinakohl (links) und seine Elternart Pak Choi (rechts) | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Pak Choi und Chinakohl

Der Anbau von Pak Choi und Chinakohl erfolgt meist durch Aussaat, da sich vorgezogene Jungpflanzen nur selten im Fachhandel finden lassen. Entsprechendes Saatgut erhalten Sie in großer Sortenvariation in Gärtnereien oder auch im Online-Handel. Bei der Aussaat gehen Sie wie folgt vor:

1. Schritt – Wahl des Aussaattermins: Für ein gesundes Wachstum benötigt Asia-Kohl warme Temperaturen und Licht. Um robuste Jungpflanzen zu erhalten, empfiehlt es sich deshalb, das Saatgut ab Anfang Juli auf einer lichtreichen Fensterbank in Töpfen vorzuziehen. Alternativ kann die Aussaat bis August auch direkt im Freiland erfolgen.

2. Schritt – Vorbereitung des Bodens: Zur Vorzucht von Pak Choi und Chinakohl in Töpfen wird Anzuchterde verwendet. Der Boden von Freilandbeeten muss vor dem Anbau dagegen tiefgründig umgegraben und mit Hornspänen oder Kompost angereichert werden. Ein wenig Kalk kann auch nicht schaden und verbessert die Standortbedingungen zusätzlich.

3. Schritt – Aussaat: Für eine Anzucht in Töpfen werden pro Topf zwei Samenkörner in die Erde gesetzt. Eine Direktsaat im Freilandbeet erfolgt in Reihen mit einem Reihenabstand von 40 cm. Die Saattiefe beträgt in beiden Fällen 1,5 cm. Nach der Aussaat wird das Saatgut erstmalig bewässert. Insgesamt ist der Boden bis zur Keimung konstant feucht zu halten.

3. Schritt – Jungpflanzen pikieren: Sobald die Keimlinge 3 bis 4 Keimblätter entwickeln haben, können sie pikiert werden. Vereinzeln Sie die die Jungpflanzen hierzu auf einen Abstand von 30 cm. Achten Sie hier bitte sehr genau auf einen gebührenden Pflanzabstand, um keine Krankheiten und Schädlinge durch zu dichte Bepflanzung anzulocken. Das Pikieren ist normaler Weise ca. 4 Wochen nach der Keimung möglich.

Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:

  • Aussaattermin: Juli bis August
  • Vorzucht im Topf erfolgt auf einer lichtreichen Fensterbank
  • hier ist Anzuchterde die beste Substratwahl
  • im Freiland vor dem Anbau Boden tiefgründig umgraben
  • zur Bodenoptimierung Kalk, sowie Kompost oder Hornspäne untermischen
  • Saattiefe: 1,5cm
  • Reihenabstand im Freilandbeet: 40 cm
  • nach dem Säen das Saatgut konstant feucht halten
  • die Keimdauer beträgt ca. 4 Wochen
  • Keimlinge mit 3 – 4 Blättern werden dann auf einen Abstand von 30 cm vereinzelt

 

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Blätter des Chinakohls sind deutlich krauser als die des Pak Choi

Pflege von Pak Choi und Chinakohl

Pak Choi und Chinakohl sind im Beet auf einen gleichbleibend feuchten Boden angewiesen. Aus diesem Grund sind regelmäßige Gießgänge unabdingbar. Verwenden können Sie für die Bewässerung sowohl Regen- als auch Leitungswasser. Ist letzteres zudem noch leicht kalkhaltig, eignet es sich wunderbar, um die Vorliebe des Kohls für Kalk zu befriedigen. Staunässe ist mit Blick auf Fäulniskrankheiten natürlich trotz allem zu vermeiden.

Während der Wachstumsphase sollte der Standort des Blattkohls regelmäßig gehackt werden. Dies verhindert das Entstehen von Unkraut und macht den Boden luft- und wasserdurchlässiger. Um den Nährstoffgehalt des Bodens für das starkzehrende Kohlgemüse aufrecht zu erhalten, empfiehlt sich eine Düngung mit Kompost und Brennnesselschnitt, die etwa alle vier Wochen ausgebracht wird.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • hoher Wasserbedarf macht regelmäßige Bewässerung erforderlich
  • kalkhaltiges Leitungswasser ist für die Bedürfnisse des Blattkohls ideal
  • Staunässe ist trotz Wasserhunger der Kohlsorten zu vermeiden.
  • zur Vorbeugung gegen Unkraut das Standortsubstrat regelmäßig durchharken
  • Düngung erfolgt alle vier Wochen mit Kompost oder Brennnesselschnitt

 

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reifer Chinakohl | © Das Grüne Archiv

Ernte von Pak Choi und Chinakohl

Die Haupterntezeit für Pak Choi beginnt im Juni, die von Chinakohl in den Herbstmonaten ab Oktober. Es ist wichtig, den Blattkohl nicht zu lange im Beet stehen zu lassen, damit die Blätter nicht faserig werden. Ernten Sie die Kohlköpfe daher ab, solange sie noch straff geschlossen sind.

Für eine direkte Verwendung wird der Blattkohl mit einem Messer am Wurzelansatz abgeschnitten. Die Wurzeln müssen anschließend aus der Erde entfernt werden. Sie dürfen jedoch nicht auf dem Kompost landen, da hier ein erhöhtes Risiko von Krankheitsausbreitungen besteht.

Sofern Sie das Kohlgemüse länger lagern möchten, müssen Sie ihn mitsamt des Wurzelwerks aus der Erde ziehen. Anschließend lassen sich Pak Choi und Chinakohl in feuchtes Zeitungspapier einschlagen und so mehrere Wochen dunkel im Keller lagern. Alternativ können Sie den Kohl auch für einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Zum Einfrieren oder Einlegen eignet sich der Blattkohl hingegen nicht, seine Blätter hierbei ihre charakteristische Konsistenz verlieren.

Kurztipps zur Ernte und Lagerung:

  • Erntezeit für Pak Choi: Juni bis September
  • Erntezeit für Chinakohl: Oktober bis November
  • für Frischverzehr Blattkohl am Wurzelstrunk abschneiden
  • Wurzeln nach der Ernte vollständig aus dem Beet entfernen
  • danach im Restmüll (nicht auf dem Kompost) entsorgen
  • für längere Haltbarkeit Kohlgemüse mitsamt Wurzeln ernten
  • anschließend im Keller oder Kühlschrank lagern

 

Pak Choi und Chinakohl – Mögliche Schadbilder

Schädlinge wie die Raupen des Kohlweißlings, die Kohlfliege und Blattläuse können den Blättern des Asia-Kohls erhebliche Schäden zufügen. Gegen die Plagegeister helfen Gemüseschutznetze, Nützlinge (z.B. Marienkäfer und Schlupfwespen) und das Spritzen der Kohlpflanzen mit Brennnesselsud. Pappkrägen, die um den Wurzelhals herum angebracht werden, verhindern zusätzlich die Eiablage des Kohlweißlings.

Um Erdflöhen vorzubeugen, sollte der Boden stetig feucht gehalten werden. Hierbei ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass keine Staunässe auftritt, da diese das Auftreten von Pilzerkrankungen wie der Kohlhernie begünstigt. Gegen die Kohlkrankheit kann man nur präventiv vorgehen, indem man den Boden kalkt und wasserdurchlässig hält.

Auch die bereits erwähnte Einhaltung von Pflanzabständen kann dabei helfen, eine Ausbreitung der Pilzkrankheit zu unterbinden. Pak Choi und Chinakohl, der bereits von der Kohlhernie befallen ist, muss aus dem Beet entfernt und im Restmüll entsorgt werden.

Fazit

Chinakohl ist eine mild-süßlich schmeckende Kohlart, die sich bei uns ab Juli in Freilandbeeten anbauen lässt. Neben einem besonders nährstoff- und kalkhaltigen Boden benötigt die Pflanze regelmäßige Gießgänge und monatliche Düngungen. Ebenso sollte durch das Vermeiden von Staunässe und die Einhaltung von Pflanzabständen im Beet einem Schadbildbefall vorgebeugt werden. Bei guter Pflege lässt sich der Blattkohl dann von Oktober bis November ernten.


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