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Oreganotropfen (Oregano-Öl) bei Erkältung

5 Minuten Lesezeit

Kräuter aus dem Mediterraneum besitzen gemeinhin einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Und die helfen bisweilen hervorragend gegen Husten und Erkältung. Das gilt auch für Oregano, wobei Oreganotropfen und Oregano-Öl als pflanzliche Erkältungsmittel besonders beliebt sind.

Inhaltsverzeichnis

Ein Kräuteröl gegen Erkältung

Bereits in der Antike war Oregano für seine starken antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften bekannt. Das mediterrane Kraut wurde also recht früh sowohl als Gewürzkraut als auch Heilkraut genutzt. Dabei änderte sich die bevorzugte Anwendungsvariante über die Jahrhunderte hinweg.

Medizinische Verwendung von Oregano-Extrakten

Schon der griechische Arzt Hippokrates setzte Oregano um 400 v. Chr. gegen Atemwegsbeschwerden und Verdauungsproblemen ein. Er schätzte die vielseitige Wirkung des Krauts und verwendete es in Form von Aufgüssen und Kräuterextrakten.

Gut 500 Jahre später empfiehlt Dioskurides den Dost, die Stammgattung des Oregano, in seiner Materia Medica als Leckmittel gegen Husten. Dazu vermengt er Auszüge der Pflanze mit Honig, der ebenfalls eine gute, desinfizierende Wirkung besitzt.

Noch in der traditionellen europäischen Heilkunde des Mittelalters fand Oregano Anwendung zur Behandlung von Erkältungen und Husten. Die Extraktionsmöglichkeiten waren damals bereits sehr ausgereift, wobei sich insbesondere die Klostermedizin auf die Herstellung von Oregano-Öl und Oregano-Tinktur verstand.

Mit der Entwicklung moderner Extraktionsverfahren im 19. Jahrhundert wurden Ölauszüge und Tinkturen aus Oregano dann noch effektiver nutzbar gemacht. In den 1940er-Jahren entdeckten Wissenschaftler zudem die starke Wirkung der in Oregano enthaltenen Wirkstoffe wie Carvacrol und Thymol.

Die Terpene sind auch in anderen mediterranen Heilpflanzen, wie etwa dem Thymian vorhanden, der ebenfalls gerne zur Herstellung von Erkältungsmitteln wie dem Thymian-Hustensaft verwendet wird.

Oregano-Öl, Oreganotropfen — In Sachen pflanzliche Arzneimittel waren Oregano-Extrakte relativ früh dran.

Oregano-Tinktur und Oregano-Öl gegen Erkältung

Extrakte des Oregano als Tropfen zum Einnehmen gibt es heute entweder in Form von Öl- oder Tinktur-Lösungen. Beide Pflanzenextrakte haben ihre Vor- und Nachteile.

Handelt es sich bei den Oregano-Tropfen um eine Tinktur, sind die heilenden Wirkstoffe hier besonders hoch konzentriert. Das sorgt zwar für eine starke Wirkung, allerdings werden viele Tinkturen auch auf Alkoholbasis hergestellt. Für Kinder ist die Oregano-Tinktur daher meist nicht geeignet.

Verwendet man hingegen Oregano-Öl als Tropfen gegen Husten und Erkältung, ist die Wirkung ggf. etwas schwächer, dafür aber auch für Kinder verträglich. Zudem besteht bei schwächer konzentrierten Wirkstoffen meist auch ein geringeres Risiko auf Nebenwirkungen.

Ein besonderer Bonus ist außerdem, dass die Anwendung von Oreganoöl nicht nur Erkältungssymptome umfasst. Ebenso kann man es als würziges Speiseöl in der Küche verwenden. Das Öl lässt sich also vielseitiger nutzen als die Tinktur.

Oregano, Origanum — Egal, was man aus Oregano herstellt, gesund ist es immer. Speziell Oregano-Öl lässt sich aber besonders vielseitig anwenden.

Rezept für Oregano-Öl

Ganz egal, ob man Oreganoöl zur Einnahme bei Husten und Erkältung plant, oder damit kochen möchte, die Herstellung ist in beiden Fällen dieselbe. Verwendet wird ein geschmacksneutrales Basisöl (z.B. Traubenkernöl), in dem anschließend der Oregano extrahiert wird. Hier ein einfaches Rezept:

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Oreganotropfen bzw. Oregano-Öl gegen Erkältung werden immer beliebter. Doch was kann das Kräuteröl wirklich und wie stellt man es her?

Rezept-Zutaten:

100 g frischer Oregano (oder 50 g getrockneter Oregano)
500 ml Traubenkernöl
Ein sterilisiertes Einmachglas

Rezeptanweisungen:

Wascht den frischen Oregano, tupft ihn trocken und zupft die Blätter von den Stielen. Anschließend gebt Ihr die Oreganoblätter in ein steriles Einmachglas und füllt es mit Traubenkernöl auf, bis alle Blätter vollständig damit bedeckt sind.

Verschließt das Glas gut und lasst den Ölansatz an einem warmen, aber dunklen Ort für ca. zwei Wochen reifen. Schüttelt das Glas täglich, damit sich die Wirkstoffe gut im Öl verteilen können.

Nach der Ziehzeit filtert Ihr das Oreganoöl durch ein feines Sieb und füllt es in eine dunkle Flasche ab. Sofern das Öl kühl und dunkel gelagert wird, hält es sich einige Monate.

Bewertung des Redakteurs:
4

Anwendung und Dosierung

Oreganotropfen sind nicht die einzige Anwendungsmöglichkeit von Oregano-Öl. Man kann das Öl auch für ein Erkältungsbad oder im Dampfbad zur Inhalation bei Erkältung oder Husten nutzen. Ebenfalls denkbar ist die äußerliche Anwendung, zum Beispiel als Massageöl oder zum Einreiben auf den Brustkorb.

Oregano-Öl, Oreganotropfen, Oregano-Tee — Übrigens: Man kann die Oreganotropfen bei Erkältung auch mit in eine Tasse Tee geben. Überhaupt ist Oregano-Tee ebenfalls eine gute Empfehlung bei Erkältungssymptomen.

Dosierungshinweise

Wichtig ist bei Oreganoöl, die Dosierung an den jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. Wer das Öl des Oregano gegen Husten in ein Dampfbad geben möchte, kann hier etwas großzügiger dosieren. Anders sieht es bei der direkten Einnahme von Oregano-Tropfen aus.

Ist das Oreganoöl zur Einnahme gedacht, gilt ein Richtwert von 2 bis 3 Tropfen für Erwachsene, die etwa ein- bis zweimal täglich eingenommen werden. Insgesamt sollte die Anwendung nicht länger als zwei Wochen am Stück erfolgen, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Bei Kindern und empfindlichen Personen ist besondere Vorsicht geboten. Hier sollten es nicht mehr als 1 bis 2 Tropfen pro Tag sein. Außerdem ist es in solchen Fällen ratsam, die Einnahme mit einem Arzt abzusprechen.

Nebenwirkungen und Gegenindikationen

Oreganoöl ist reich an ätherischen Ölen, die bei unsachgemäßer Anwendung Nebenwirkungen verursachen können. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden, Hautreizungen bei äußerlicher Anwendung sowie allergische Reaktionen.

Besondere Vorsicht gilt bei schwangeren und stillenden Frauen, da Oreganoöl in hohen Dosen wehenfördernd wirken könnte. Auch Personen mit Allergien gegen Lippenblütler wie Thymian, Basilikum oder Minze sollten Oregano-Öl vermeiden. Vor der Anwendung ist ein Allergietest auf der Haut empfehlenswert.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Oreganoöl enthält eine Vielzahl an wirksamen Inhaltsstoffen, die seine heilenden Eigenschaften begründen:

Carvacrol: Hauptwirkstoff mit stark antibakterieller und antiviraler Wirkung.
Thymol: Wirkt antiseptisch und entzündungshemmend, unterstützt die Schleimlösung.
Rosmarinsäure: Besitzt antioxidative Eigenschaften und stärkt das Immunsystem.
Flavonoide: Wirken entzündungshemmend und schützen die Zellen vor Schäden.
Vitamin K: Unterstützt die Blutgerinnung und die allgemeine Gesundheit.
Eisen und Magnesium: Fördern die Energieproduktion und das allgemeine Wohlbefinden.

Die Kombination dieser Inhaltsstoffe macht Oregano-Öl zu einem kraftvollen Hausmittel gegen Erkältung, das nicht nur Erkältungssymptome lindert, sondern auch die Genesung unterstützt. Die Anwendung Oregano bei Husten kann zudem schleimlösend wirken.

Studien zur Wirksamkeit

In den letzten Jahrzehnten hat die Forschung die Wirksamkeit von Oreganoöl bei Erkältungskrankheiten intensiv untersucht. Eine britische Studie aus dem Jahr 2001 kam beispielsweise zu dem Ergebnis, dass die in Oreganoöl enthaltenen Hauptwirkstoffe Carvacrol und Thymol antibakterielle gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern wirken.¹

Die Wirkung von Oregano gegen Viren- und Bakterienstämme wie Adenoviren und Klebsiella pneumoniae, die erfahrungsgemäß respiratorische Infektionskrankheiten (Atemwegsinfekte) auslösen, wurde ebenfalls in mehreren Studien bestätigt.

Eine davon stammt aus Indien und beschäftigte sich 2021 mit der Wirksamkeit von ätherischen Ölen gegen Influenza- und Corona-Viren.² Die Forscher beurteilten in ihrer abschließenden Zusammenfassung Kräuteröle wie Oregano-Öl als wegweisende Orientierungshilfe in der Entwicklung moderner Arzneimittel gegen Virusinfektionen der Atemwege.

Studienbelege:

1
R J Lambert, P N Skandamis, P J Coote, G J Nychas: A study of the minimum inhibitory concentration and mode of action of oregano essential oil, thymol and carvacrol; in: Journal of Applied Michrobiology; Volume 91, Issue 3, 2001 Oxford Academic
2
Abdul Rouf Wani, Kanchan Yadav, Aadil Khursheed, Manzoor Ahmad Rather: An updated and comprehensive review of the antiviral potential of essential oils and their chemical constituents with special focus on their mechanism of action against various influenza and coronaviruses; in: Microbial Pathogenesis; Volume 152, 2021; PMID: 33212200 Science Direct