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Orange, Apfelsine, Citrus sinensis

Orange – Nährwerte, Anwendung und Kultur

12 Minuten Lesezeit

Auch wenn sie eigentlich keine ursprüngliche Wildform der Zitrusfrüchte ist, stellt die auch als Apfelsine bekannte Süße Orange (Citrus x sinensis / Citrus sinensis) mit Abstand eine der beliebtesten Fruchtvarianten der Gattung. Und das aus gutem Grund.

Nicht nur, dass die Zitrusfrucht eine gehörige Portion Vitamin C enthält, lassen sich ihre ätherischen Öle sogar medizinisch nutzen. Darüber hinaus steht Citrus sinensis symbolisch auch für die Geschichte der Gewächshäuser, stand sie doch bei der Namensgebung der Orangerien Pate.

Unterscheiden muss man die Apfelsine aber von der Bitterorange (Citrus x aurantium / Citrus aurantium). Deren Kulturbedingungen weichen nämlich etwas ab.

Steckbrief zur Orange

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Citrus x sinensis / Citrus aurantium
  • Herkunft: Asien
  • Wuchshöhe: 8 bis 10 m
  • Blütezeit: Mai bis August
  • Blüten: weiße Radblüten
  • Frucht: grüne bis orange Panzerbeeren
  • Blätter: ovale bis lanzettliche Blätter
  • Lichtverhältnisse: sonnig bis vollsonnig
  • Wasserbedarf: mäßig
  • Boden: sandig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral
  • Winterhärte: bedingt bis -7 °C winterhart
  • Verwendung: Obstgehölz, Heilpflanze
  • Wirkung: antioxidativ, blutdrucksenkend, cholesterinsenkend, entzündungshemmend, hautschützend, immunstärkend, schmerzlindernd, stärk die Sehkraft

 

Kulturgeschichte der Orange

Schon der wissenschaftliche Name von Citrus sinensis weist auf ihre Herkunft hin. Ihre Geschichte begann nämlich in den tropischen Regionen Südchinas. Dort wird die Pflanze wegen ihrer süßen und gesunden Zitrusfrüchte bereits seit mehr als 2.200 Jahren kultiviert.

Noch länger reicht allerdings die Kulturgeschichte der Bitterorange zurück, die bereits seit gut 4.000 Jahren in Asien angebaut wird. Beide Arten spielen eine wichtige Rolle in der Entstehung anderer Zitrus-Hybride.

 

Ein Zitrusklassiker nicht nur in Asien

Schon der Name Apfelsine spielt direkt auf ihre Herkunft an. Der Begriff stammt aus dem Niederdeutschen, wo appelsina wortwörtlich „Apfel aus China“ bedeutet. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf die runde Form der Apfelsine, die der eines Apfels ähnlich ist.

Ihren Weg nach Persien und den Mittleren Osten fanden Apfelsine und Bitterorange etwa um das 8. Jahrhundert n. Chr. während der Tang-Dynastie. Speziell Citrus aurantium gelangte von dort aus ab dem 11. Jahrhundert durch den florierenden Handel zwischen dem Nahen Osten und den Mittelmeerländern auch nach Europa.

In Spanien wurde sie besonders im 12. Jahrhundert in der Region Sevilla intensiv angebaut. Diese Region ist bis heute für ihre hochwertigen Bitterorangen bekannt, die unter anderem für die berühmte englische Orangenmarmelade verwendet werden.

Im 15. Jahrhundert führten portugiesische und spanische Entdecker dann auch Citrus sinensis in den europäischen Handelsraum ein. Die warmen Klimazonen des Mittelmeerraums, insbesondere in Spanien und Portugal, boten auch ihr ideale Anbaubedingungen.

Schnell entwickelten sich dort große Orangenhaine. Diese dienten im 16. Jahrhundert als bedeutende Inspirationsquelle für die Entwicklung der sogenannten Orangerien.

 

Orangenbaum, Süße Orange, Citrus sinensis
Der Klassiker unter den Zitrusfrüchten: die Apfelsine alias Süße Orange

Von Orangerien und Indoor-Kultur

Orangerien gelten als frühe Vorläufer der Gewächshäuser. Sie entstanden zwischen dem 16. und 17. und sollten dabei helfen, kälteempfindliche Zitrusfrüchte vor den kalten Herbst- und Wintertemperaturen zu schützen, die für weite Teile Europas typisch sind. Somit spiegeln sie im Grunde die Entstehung der Indoor-Kultur und des Gärtnerns unter Glas wider.

Die erste bekannte Orangerie wurde um 1540 im Schloss von Flandres in Belgien errichtet. Im 17. Jahrhundert erreichten die Zitrus-Gewächshäuser schließlich ihren Höhepunkt an Eleganz und Bedeutung. Das insbesondere in Frankreich.

Ein berühmtes Beispiel ist die Orangerie des Schlosses Versailles, die 1684 unter König Ludwig XIV. gebaut wurde. Sie galt damals als Symbol des Luxus und der Macht und zeigte die Fähigkeit, exotische Pflanzen auch in kühleren Klimazonen zu kultivieren.

Orangerien waren oft prachtvoll gestaltete Kuppelbauten aus Glas. Sie wurden nicht nur zur Überwinterung der Pflanzen genutzt, sondern auch als repräsentative Räume für Feste und gesellschaftliche Anlässe. Das Architekturkonzept verbreitete sich von Frankreich aus weiter nach Deutschland, England und andere Teile Europas.

Übrigens: Gerade in Großbritannien kann man noch heute viele dieser beeindruckenden Bauten in botanischen Gärten bestaunen, wo sich nach wie vor als Gewächshäuser dienen.

 

Gewächshaus, Orangerie, Wallpavillon, Dresden, Zwinger
Es gab sie auch in Deutschland: Die alte Orangie im Dresdner Zwinger ist heute der Wallpavillon

Unterschied zwischen Orange und Bitterorange

Sowohl die Apfelsine als auch die Bitterorange sind eine natürliche Kreuzung aus Pampelmuse und der Mandarine. Citrus aurantium ist dabei auch Elternart der Zitrone und Bergamotte. Als Elternart der Grapefruit gilt dagegen Citrus sinensis.

Geschmacklich lassen sich deutliche Unterschiede zwischen beiden Citrus-Arten feststellen. Apfelsinen schmecken aufgrund ihres hohen Fruchtzuckeranteils sehr süß. Bitterorangen liegt namensgemäß ein höherer Gehalt an Bitterstoffen vor. Er verleiht Citrus aurantium den klassischen Bittergeschmack.

Eines haben die beiden Orangen-Arten dann aber doch gemeinsam: Ihre Wildformen besitzen eigentlich eine grüne bis grünlich-gelbe Schalenfärbung. Die moderne Farbabweichung ist demnach das Resultat Jahrhunderte langer Züchtung. Das gilt im Übrigen auch für die Möhre, die ursprünglich einmal schwarz war.

 

Orange, Apfelsine, Citrus sinensis
Das Original: Citrus sinensis in ihrer natürlichen Form

Verwendung in der Küche

Als Obst sind Apfelsinen in der Küche äußerst vielseitig und können sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten verwendet werden. Gerade in der Patisserie sind sie unverzichtbar, wo sie Kuchen, Torten und Gebäck mit ihrem süß-säuerlichen Aroma bereichern.

Orangenschalen, ob frisch oder getrocknet, werden oft in Marmeladen, Konfitüre und Gelees sowie dem berühmten Orangenlikör Cointreau verarbeitet, der ein fester Bestandteil vieler Cocktails ist. Die kandierte Schale, auch bekannt als Orangeat, ist gemeinsam mit Zitronat zudem in zahlreichen Gebäckrezepten wie Früchtebrot, Lebkuchen oder Stollen unverzichtbar.

Orangenscheiben verleihen Salaten eine fruchtige Note und harmonieren hier gut mit Zutaten wie Rucola, Nüssen und Käse. Der Fruchtsaft wird ferner oft als Marinade für Fleisch und Geflügel genutzt, da die Säure das Fleisch zarter macht und ein fruchtiges Aroma verleiht.

In der asiatischen Küche findet man die Zitrusfrucht zudem als Zutat von Chutneys und süßsauren Saucen. Sowohl Schalen als auch Saft der Frucht können auch in Smoothies und Smoothie Bowls verwendet werden.

 

Orange, Orangensaft
Orangen sind gesundheitlich wie kulinarisch wertvoll. Das gilt vor allem für Saft und Öl der Zitrusfrüchte | © Das Grüne Archiv

Nährwerte der Orange

Besonderen Gesundheitswert schreibt man vor allem dem Orangensaft zu. Für die Saftherstellung werden die Zitrusfrüchte ausgepresst, wobei sich eine besonders hohe Konzentration an Vitamin C ergibt.

Eine einzige Orange kann diesbezüglich bereits 70 bis 90 Prozent des täglichen Bedarfs an Vitamin C decken.

 

Nährstoffbombe Orangensaft

Als wichtige Komponente gilt der Fruchtsaft von Citrus sinensis dabei im sogenannten A-C-E-Saft, der aus einer Kombination mit Karottensaft hervorgeht und die Vitamine A, C und E enthält.

Tipp: Orangensaft wirkt als Hausmittel gegen Erkältung wahre Wunder. Denn der hohe Vitamin-C-Gehalt stärkt die Immunabwehr. Außerdem lindert der Saft auch Entzündungsprozesse im Bereich der Atemwege.

Doch die Zitrusfrucht enthält noch deutlich mehr Nährstoffe. Hier ein Überblick zu den Nährwerten:

NährwertGehalt pro 100 g
Kalorien
Eiweiß
Kohlenhydrate
Fett
Ballaststoffe
Wasser
198 KJ / 47 kcal
1 g
8,3 g
0,2 g
2,2 g
87 %
Mineralstoffe:

Calcium
Chlorid
Eisen
Jod
Kalium
Kupfer
Magnesium
Natrium
Phosphor
Schwefel
Zink


40 mg
4 mg
0,1 mg
1 μg
181 mg
0,1 mg
10 mg
3 mg
14 mg
9 mg
0,1 mg
Vitamine:

Vitamin A
Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Vitamin C
Vitamin E


10 μg
80 μg
40 μg
60 μg
45 mg
0,2 mg

 

Inhaltsstoffe und Wirkung von Orangenöl

Wie aufgezeigt, sind Citrus sinensis und Citrus aurantium reich an Nährstoffen und haben zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Daneben finden sie auch medizinische Anwendung. Denn das ätherische Öl der Apfelsine ist in der Aromatherapie sehr beliebt. Demzufolge ist die Zitruspflanze auch eine Heilpflanze und Duftpflanze.

Dabei spielen vor allem der belebende Duft sowie Flavonoide von Citrus sinensis eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit Vitamin C stärken die antioxidativen Flavonoide Hesperidin und Naringenin das Immunsystem und wirken obendrein auch noch entzündungshemmend.

Eine chinesische Studie der School of Food and Health in Peking stellte zudem fest, dass Orangenextrakt zur Senkung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels beitragen kann.1Lu Li, Nini Jin, Kexin Ji, Yueyue He, He Li, Xinqi Liu: Does chronic consumption of orange juice improve cardiovascular risk factors in overweight and obese adults? A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; in: Food & Function, Volume 13, Issue 23, 2022; PMID: 36383179 PubMed Carotinoide im Saft wie Beta-Carotin werden im Körper zu Vitamin A umgewandelt, das für die Sehgesundheit und den Schutz der Haut wichtig ist.

In einer türkischen Studie konnte im Zuge einer aromatherapeutischen Anwendung darüber hinaus ein schmerzlindernder Effekt von ätherischem Orangenöl nachgewiesen werden.2Erdal S, Harman Özdoğan M, Yildirim D, Kuni A, Selçuk S, Güneri A, Arslan EN: Effects of Orange Oil Aromatherapy on Pain and Anxiety During Invasive Interventions in Patients With Hematopoietic Stem Cell Transplants; in: Journal of Infusion Nursing, Volume 47, Issue 1, 2024; PMID: 38211616 PubMed In diesem Punkt ähnelt der Ölextrakt stark dem der Bergamotte, das ebenfalls für seine schmerzlindernden Eigenschaften bekannt ist.

 

Bitterorange, Pomeranze, Citrus aurantium
Übrigens: die Bitterorange muss sich in Sachen Gesundheitswert nicht hinter ihrem berühmten Artverwandten verstecken. Gerade die Bitterstoffe von Citrus aurantium verleihen der Frucht einen äußerst verdauungsfördernden Effekt.

Orangenbaum pflanzen und pflegen

 

Citrus sinensis und Citrus aurantium unterscheiden sich nicht nur in ihrem Geschmack, sondern auch in ihren Standortansprüchen. Zwar gehören beide als Zitruspflanzen zu den überwiegend tropischen Rautengewächsen, doch Citrus aurantium ist deutlich robuster und anpassungsfähiger, was für die Kultur ausschlaggebend sein könnte.

Standort und Boden

Orangenbäume bevorzugen ganzjährig warme Standorte mit viel Sonne. Sie sind empfindlich gegenüber Frost und vertragen keine Minusgrade.

Eine Kultur als Zimmerpflanze bzw. verstellbare Topfpflanze erscheint hier optionslos. Außerdem wird ein gut durchlässiger, sandig-lehmiger Boden benötigt, am besten spezielle Zitruserde.

Bitterorangenbäume sind hier deutlich robuster und widerstandsfähiger gegenüber kälteren Temperaturen. Sie vertragen immerhin Temperaturen bis -7 °C und lassen sich zumindest in milden Regionen ganzjährig im Freiland kultivieren. Ebenso kommt Citrus aurantium besser mit verschiedenen Bodentypen zurecht.

Was den Boden-pH-Wert anbelangt, sind sich die beiden Arten jedoch gleich. Sie bevorzugen schwach saure bis neutrale Substrate mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7,5 Punkten.

Orangenbaum umtopfen

Das Umtopfen sollte idealerweise im Frühjahr durchgeführt werden, kurz bevor die Pflanze aktiv zu wachsen beginnt. Wählen Sie einen Topf, der etwa um ein Viertel größer ist als der aktuelle Topf, um der Zitruspflanze ausreichend Platz für neues Wurzelwachstum zu bieten.

Eine gute Faustregel ist es, alle 2 bis 3 Jahre umzutopfen, besonders wenn die Wurzeln den aktuellen Topf bereits gut durchdrungen haben. Dies fördert gesundes Wachstum und verbessert die Nährstoffaufnahme für die Pflanze.

Orangenbaum gießen und düngen

Gehen Sie insbesondere bei der Bewässerung der Apfelsine behutsam und mit viel Augenmaß vor. Die Pflanze liebt zwar gleichmäßig feuchten Boden, darf aber niemals staunass stehen, wenn Wurzelfäule vorgebeut werden soll.

Gießen sie also mäßig,  aber regelmäßig und durchdringend. Dies vor allem während der Wachstumsperiode zwischen Frühling und Sommer. Zwischen einzelnen Wassergaben sollte der Oberboden dann immer gut antrocknen können.

Beim Düngen ist ein ausgewogenes Verhältnis entscheidend. Verwenden Sie einen Spezialdünger für Zitruspflanzen, der reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist. Beginnen Sie im Frühling mit der Düngung und geben Sie bis zum Spätsommer alle 4 bis 6 Wochen eine Düngergabe an die Pflanze ab.

Erntezeit für Orangen

Orangen haben eine lange Erntezeit, die sich je nach Sorte und Region von Herbst bis ins Frühjahr erstrecken kann. Die meisten Apfelsinen werden jedoch zwischen Dezember und März geerntet, wenn sie voll ausgereift und saftig sind.

Orange überwintern

Bereits im Herbst sind die Düngergaben einzustellen, da sich Zitruspflanzen ab da auf die Winterruhe vobereiten. Um Apfelsinen als Zimmerpflanzen überwintern zu können, ist ein kühler, aber frostfreier Ort wichtig. Dieser findet sich zum Beispiel im hellen Wintergarten oder beheizten Gewächshaus.

Die ideale Temperatur am Winterstandort liegt zwischen 5 °C und 15 °C. Reduzieren Sie während der Überwinterung die Bewässerung, da die Pflanze in Ruhe geht und weniger Wasser benötigt.

Dennoch ist natürlich darauf zu achten, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Gelegentliches Besprühen der Blätter mit Wasser kann zusätzlich helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Staub zu entfernen.

Bitterorangen, die im Freiland überwintern, benötigen ggf. einen Winterschutz für Gartenpflanzen.

Blutorange
Fällt optisch schaurig schön aus der Rolle: die Blutorange

Sorten von Citrus sinensis und Citrus aurantium

Von Citrus aurantium gibt es vornehmlich eine bedeutende Varietät: die Pomeranze. Sie wird auch als Deutsche Landsknechthose (Citrus aurantium Fasciata) bezeichnet, weil ihre während der Fruchtreife gelb gestreifte Schale an die Uniformhosen deutscher Landsknechte erinnert. Wichtige Sorten sind hier:

  • ‚Fiamato‘
  • ‚Virgatum‘
  • ‚Virgolare‘

 

Von Citrus sinensis gibt es weltweit hunderte von Orangen-Sorten die sich in verschiedenen Merkmalen wie Größe, Farbe, Geschmack und Anwendungen unterscheiden. Dabei werden die Sorten in drei Hauptgruppen unterschieden, die mitunter aufzeigen, wie bedeutsam der Orangenanbau heutzutage in Amerika ist.

 

Blondorangen

Blondorangen zeichnen sich durch ihre goldgelbe Schale und den hohen Saftgehalt aus, der sie ideal für die Saftproduktion macht. Sie sind süß und haben einen milden Geschmack, der sie sowohl für den Frischverzehr als auch für die Zubereitung von Desserts und Backwaren beliebt macht. Klassische Sorten sind:

  • ‚Barnfield‘: Ursprung in Australien, intensiver Geschmack, oft für Marmeladen und Konfitüren verwendet.
  • ‚Hamlin‘: Ursprung in Florida, USA, frühe Reifung, süßes und saftiges Fruchtfleisch, häufig für Frischverzehr und Saft verwendet.
  • ‚Pineapple‘: Ursprung in Florida, USA, süßes und würziges Aroma, beliebt für ihren exotischen Geschmack.
  • ‚Valencia‘: Ursprung in Spanien, bekannt für ihren hohen Saftgehalt und ihre Verwendung in der Saftproduktion.

 

Navelorangen

Der Name der Navelorangen verweist auf ihre charakteristische „Nabel“-Formation an der Fruchtunterseite, durch die sie leicht zu schälen sind. Sie haben ein süßes, saftiges Fruchtfleisch ohne Samen und sind eine der beliebtesten Sorten für den direkten Verzehr sowie für Saft. Hier die wichtigsten Vertreter:

  • ‚Cara Cara‘: Natürliche Mutation der Navel, rotes Fruchtfleisch, süß und weniger sauer als traditionelle Sorten.
  • ‚Navel‘: Ursprung in Brasilien, leicht zu schälende Schale, süßes, saftiges Fruchtfleisch ohne Samen, eine der beliebtesten Sorten weltweit.
  • ‚Washington Navel‘: Ursprung in Kalifornien, USA, süß und saftig, sehr beliebt für Frischverzehr und Saft.

 

Blutorangen

Blutorangen unterscheiden sich durch ihr tiefrotes bis violett gefärbtes Fruchtfleisch, das durch Anthocyane, natürliche Pigmente, entsteht. Diese Sortengruppe hat oft einen süß-säuerlichen Geschmack.

Die Früchte sind reich an Antioxidantien. Sie werden für ihre auffällige Farbe geschätzt und finden Verwendung in Saft, Desserts und als essbare Dekoration in der Küche. Nachstehend die wichtigsten Sorten:

  • ‚Moro‘: Ursprung in Italien, dunkelrotes Fruchtfleisch, süß und leicht säuerlich, hoher Gehalt an Anthocyanen.
  • ‚Sanguinello‘: Ursprung in Spanien, mittelgroß, süß und aromatisch, tiefrotes Fruchtfleisch mit leicht säuerlichem Geschmack.
  • ‚Tarocco‘: Ursprung in Italien, mittelgroß, süß und leicht säuerlich, rotes bis tiefrotes Fruchtfleisch, beliebt für Saft und Frischverzehr.

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Citrus sinensis und Citrus aurantium sind wie viele Zitruspflanzen anfällig für eine Reihe an Krankheiten und Schädlingen. Die Schadbilder gefährden die Gesundheit und den Ernteertrag gleichermaßen. Zu den häufigsten Krankheiten gehören:

  • Citrus Greening (Huanglongbing): Eine schwerwiegende bakterielle Krankheit, die durch Insekten übertragen wird. Sie führt zu gelblichen Blättern, reduziertem Wachstum und bitteren Früchten.
  • Citruskrebsr: Verursacht durch eine bakterielle Infektion, provoziert der Zitruskrebs kreisförmige Läsionen auf Blättern, Früchten und Zweigen.
  • Anthracnose: Eine Pilzkrankheit, die zu dunklen, feuchten Flecken auf Blättern, Früchten und Zweigen führt.

Entsprechende Krankheiten lassen sich oft nur durch geeignete Pflanzenschutzmittel bekämpfen. Empfehlenswert ist außerdem eine regelmäßige Kontrolle, um etwaige Gesundheitsprobleme der Zitruspflanzen frühzeitig zu identifizieren.

Daneben ist auch auf möglichen Schädlingsbefall zu achten. Folgende Schädlinge treten hier besonders häufig an den Pflanzen auf:

  • Citrus-Miniermotte: Larven von kleinen Mottenarten, die Minenschäden in Blättern verursachen. Ein Befall macht sich oft an Wachstumsstörungen der Pflanze bemerkbar.
  • Citrus-Schildlaus: Kleine Insekten, die an Blättern und Stängeln saugen und zu Gelbfärbung, Blattabwurf und schwacher Fruchtbildung führen können.

Gegen diese Schädlinge hat sich der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfer und deren Larven bewährt. Auch kann ein konsequentes Besprühen mit Brennnesselsud den Schädlingsbefall eindämmen.

 

FAQs zur Orange

Welche gesundheitlichen Vorteile bieten Orangen?

Orangen sind reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und die Hautgesundheit fördert. Sie enthalten Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen, sowie Antioxidantien, die helfen, Zellschäden zu verhindern. Die Zitrusfrüchte liefern auch wichtige Nährstoffe wie Kalium und Folsäure, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen.

Wie wählt man die besten Orangen beim Kauf aus?

Wählen Sie Exemlare aus, die fest und schwer für ihre Größe sind. Sie enthalten mehr Saft und sind demnach auch noch frischer. Achten Sie zudem auf eine glatte, gleichmäßige Haut ohne weiche Stellen oder Schimmel. Eine leuchtend orange Farbe deutet oft auf Reife und Süße hin, jedoch können auch grünliche Früchte bereits reif und saftig sein.

Wie lagert man Orangen am besten?

Apfelsinen halten bei Raumtemperatur etwa eine Woche lang. Um die Haltbarkeit zu verlängern, lagern Sie sie im Kühlschrank, wo sie bis zu drei Wochen frisch bleiben. Bewahren Sie die Zitrusfrüchte in einer offenen Schale oder einem Netzbeutel auf, um die Luftzirkulation zu fördern und Schimmelbildung zu verhindern.

Welche verschiedenen Orangensorten gibt es?

Es gibt zahlreiche Sorten, darunter Navel-Sorten, die für ihren süßen Geschmack und die leichte Schälbarkeit bekannt sind, und Valencia-Sorten, die oft für ihren Saft geschätzt werden. Blutorangen haben ferner ein auffälliges rotes Fruchtfleisch und einen einzigartigen, leicht herben Geschmack.

Wie kann man Orangen in der Küche verwenden?

Sie können in Salaten, Desserts, Smoothies und Säften verwendet werden. Ihr Saft eignet sich gut für Dressings und Marinaden, während die Schale als Zesten in Backwaren und Marmeladen verwendet werden kann. Die Früchte passen auch hervorragend zu herzhaften Gerichten wie Huhn oder Fisch.

Studienbelege:

  • 1
    Lu Li, Nini Jin, Kexin Ji, Yueyue He, He Li, Xinqi Liu: Does chronic consumption of orange juice improve cardiovascular risk factors in overweight and obese adults? A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; in: Food & Function, Volume 13, Issue 23, 2022; PMID: 36383179 PubMed
  • 2
    Erdal S, Harman Özdoğan M, Yildirim D, Kuni A, Selçuk S, Güneri A, Arslan EN: Effects of Orange Oil Aromatherapy on Pain and Anxiety During Invasive Interventions in Patients With Hematopoietic Stem Cell Transplants; in: Journal of Infusion Nursing, Volume 47, Issue 1, 2024; PMID: 38211616 PubMed

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