Wenn im Sommer entblößte Körperteile Hochkonjunktur feiern, ist auch die Zeit der Stechmücken gekommen. Zu keiner Jahreszeit finden sie ein größeres Schlaraffenland vor. Und ein Stich kann mitunter schwere Folgen haben, weshalb ein Mückenspray ratsam ist.
Herkömmliche Mückensprays aus dem Handel versprechen dabei zwar gute Abwehrhilfe, jedoch sind sie teuer und besitzen oftmals einen unangenehm klinischen Geruch. Als Alternative hierzu kann man wohlriechendes Mückenspray selber machen. Denn es gibt zahlreiche Düfte, auf die Mücken so ganz und gar nicht stehen.
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ToggleMückenspray im Sommer immer wichtiger
Auch wenn es in Deutschland schon immer Stechmücken gab, war der exzessive Gebrauch von Mückenspray früher doch eher was für den Urlaub in den Tropen. Inzwischen wird es aber auch in gemäßigten Breitengraden immer wichtiger.
Denn der Klimawandel beeinflusst nicht nur das Wetter. Mit zunehmend heißeren Sommern, die selbst in Mittel- und Nordeuropa für tropische Atmosphäre sorgen, verändern sich nämlich auch Flora und Fauna.
Neben diversen Pflanzen, die früher ausschließlich in Südeuropa und den Tropen anzutreffen waren, breiten sich auch manche Tierarten vermehrt in für sie eigentlich ungewohnten Lebensräumen aus. Dazu gehören allen voran tropische Stechmücken. Deren Vorkommen in Deutschland ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Und mit den Tropenmücken kommen auch Tropenkrankheiten.
Tropenmücken in Europa auf dem Vormarsch
Unter der neuen Mückenbevölkerung in Europa tummeln sich einige übliche Verdächtige, wenn es um Tropenkrankheiten geht. Diese werden vielfach durch den Stich von Tropenmücken übertragen.
Eine Mückengattung, die hier als besonders gefährlich eingestuft wird, ist die Gattung Aedes. Vor allem folgende vier Arten der Aedes sind dabei inzwischen auch in Europa immer häufiger geworden:
- Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti)
- Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus)
- Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)
- Koreanische Buschmücke (Aaedes koreicus)
Zu allem Überfluss gelten Aedes-Mücken als weltweit erfolgreichste invasive Mückenarten. Ihre Population in europäischen Ländern wie Deutschland wird aufgrund klimabedingt veränderter Witterung also weiter zunehmen.
Auch die Anopheles-Mücke (Anopheles petragnani), gefährlicher Überträger der auch als Tropenfieber bekannten Malaria, hat sich inzwischen in Europa angesiedelt. Gemeinsam mit Tigermücke und Buschmücke gehört sie zur Familie der Mosquito oder Stechmücken, die sich über rüsselartige Mundwerkzeuge vom Blut ihrer Opfer ernähren. Dabei kommen Menschen ebenso wie Tiere als Blutmahlzeit in Betracht.
Steckmücken wie die Tigermücke erhöhen Infektionsrisiko
Die Stechrüssel der Mücken sind häufig stark keimbelastet, da die Tiere bei ihrem Flug von Lebewesen zu Lebewesen regelmäßig Keime und auch Parasiten von einer Nahrungsquelle zur anderen verschleppen.
Malaria ist hier längst nicht die einzige Infektionskrankheit, die durch Stechmücken übertragen werden kann. Zu den gefährlichsten Infektionen, bei denen im Zuge der klimabedingten Ausbreitung von Tropenmücken in Europa künftig ein erhöhtes Infektionsrisiko zu erwarten ist, gehören:
- Dengue-Fieber: Eine Virusinfektion, die durch das Dengue-Virus (DENV) aus der Gattung der Flaviviridae ausgelöst
- Gelbfiber: Ausgelöst durch den Gelbfiebervirus (YFV), das wie der Dengue-Virus aus der Gattung der Flaviviridae stammt
- Malaria: Erreger sind einzellige Parasiten aus der Gattung Plasmodium
- West-Nil-Fieber: Die Virusinfektion wird durch den West-Nil-Virus (WNV) verursacht – ein weiterer Vertreter der Flaviviridae, der beim Menschen Gehirnhautentzündung (Enzephalitis) auslösen kann
Wo ist Mückenspray besonders wichtig?
Speziell die als Gelbfiebermücke bekannte Ägyptische Tigermücke scheint sich inzwischen in Baden-Württemberg und Brandenburg recht wohl zu fühlen. Der Mückenatlas von Deutschland zeigt außerdem vermehrte Stechmückenaktivität in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Vor allem in der Nähe von Gewässern besagter Bundesländer ist Mückenspray im Sommer dringend empfohlen. Denn Stechmücken lieben bekanntlich feuchtwarmes Klima und das finden Sie an den Ufern von Deutschlands Flüssen, Bächen, Seen und Sümpfen während der Sommermonate reichlich vor.
Wichtig: Gerade stehende Gewässer sind unter Stechmücken sehr beliebt, weil das Wasser hier relativ ruhig ist und sie dort darum ideale Rast- und Nistplätze vorfinden.
Effizientes Spray gegen Mückenstiche dank Duftölen
Wer Mückenspray selber machen möchte, wird schnell feststellen, wie wertvoll Duftkräuter wirklich sind. Denn während Menschen ihre aromatischen Düfte als wohlriechend empfinden, nehmen Stechmücken vor ihnen Reißaus.
Das Geheimnis liegt in den ätherischen Ölen der Duftkräuter, die einen hohen Gehalt an Stoffen enthalten, die nicht nur antibakteriell und antiviral, sondern auch pestizide Wirkung besitzen. Zudem überdecken stark aromatische Öle wie Lavendelöl den süßen Geruch des menschlichen Blutes, von dem Stechmücken geradezu magisch angezogen werden.
Somit haben Duftöle nicht nur aromatische Eigenschaften, sondern auch für die Herstellung von Insektenschutzmitteln eine besondere Bedeutung. Duftöle aus folgenden Duftkräutern gelten diesbezüglich als besonders effizient gegen Stechmücken:
- Citronella
- Eukalyptus
- Geranie
- Lavendel
- Lorbeer
- Minze
- Nelke
- Rosmarin
- Storchschnabel
- Teebaum
- Zeder
- Zitronengras
Mückenspray selber machen: Ein einfaches Rezept
Möchte man sein Mückenspray selber machen, benötigt man zunächst die richtige Basis. In der Regel wird Alkohol verwendet, der zugleich auch desinfizierende Eigenschaften besitzt. Die Zutaten:
- 70 ml abgekochtes oder destilliertes Wasser
- 60 ml Alkohol oder Hamameliswasser
- 8 Tropfen Lavendelöl
- 6 Tropfen Citronella
- 3 Tropfen Teebaumöl
- 3 Tropfen Pfefferminzöl
- 2 Tropfen Eukalyptusöl
- 1 Sprühflasche (150 bis 175 ml)
Das nachstehende Rezept für Mückenspray lässt sich sowohl auf Alkoholbasis als auch alkoholfrei herstellen. Wer ein alkoholfreies Spray gegen Mückenstiche wünscht, kann statt Alkohol ein Lösungsmittel auf Wasserbasis nutzen, etwa Hamameliswasser.
Herstellung:
Füllt 60 ml Alkohol bzw. Hamameliswasser gemeinsam mit 70 ml abgekochtem oder destilliertem Wasser in die Sprühflasche. Gebt nun 8 Tropfen Lavendelöl, 6 Tropfen Citronella, je 3 Tropfen Teebaum- und Pfefferminzöl sowie 2 Tropfen Eukalyptusöl hinzu.
Anschließend verschraubt Ihr die Flasche gut und schüttelt das Ganze einmal gut durch. Auf diese Weise verteilen sich die ätherischen Öle optimal in der Alkohollösung.
FAQs – Häufige Fragen zu Mückenspray
Wie funktioniert Mückenspray?
Mückenspray enthält Wirkstoffe, die Mücken abwehren, indem sie deren Geruchssinn beeinträchtigen. Diese Stoffe, wie DEET oder Picaridin, maskieren den menschlichen Geruch oder machen ihn unattraktiv für Mücken. Dadurch werden Stiche effektiv verhindert.
Wie wird Mückenspray richtig angewendet?
Sprühen Sie das Mückenspray gleichmäßig auf alle freiliegenden Hautstellen. Vermeiden Sie Kontakt mit Augen und Mund. Sprühen Sie das Produkt auch auf die Kleidung für zusätzlichen Schutz. Nach dem Auftragen sollten Sie Ihre Hände waschen, um ungewollten Kontakt mit empfindlichen Bereichen zu vermeiden.
Wie lange hält der Schutz von Mückenspray an?
Die Schutzdauer hängt vom Wirkstoff und seiner Konzentration ab. DEET-haltige Sprays bieten oft bis zu 8 Stunden Schutz, während Produkte mit Picaridin oder natürlichen Inhaltsstoffen wie Zitronen-Eukalyptus-Öl in der Regel 4 bis 6 Stunden wirken. Bei intensiver Aktivität oder starkem Schwitzen kann eine häufigere Anwendung nötig sein.
Ist Mückenspray für Kinder sicher?
Viele Mückensprays sind speziell für Kinder formuliert und enthalten niedrigere Konzentrationen an Wirkstoffen. Achten Sie auf Produkte, die für Kinder zugelassen sind, und vermeiden Sie den Kontakt mit Händen, Augen und Mund. Bei Babys unter zwei Monaten sollten Sie auf Mückensprays verzichten und stattdessen physische Barrieren wie Moskitonetze verwenden.
Kann Mückenspray allergische Reaktionen auslösen?
Einige Menschen können auf die Inhaltsstoffe in Mückensprays allergisch reagieren. Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden deuten darauf hin. Testen Sie das Spray zunächst auf einer kleinen Hautstelle, um Reaktionen zu vermeiden. Bei bekannten Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe sollten Sie ein alternatives Produkt wählen oder Ihr Mückenspray selbst herstellen.
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