Die Knotenblume (Leucojum) ist gemeinhin besser unter ihrem volkstümlichen Namen ‚Märzenbecher‘ bekannt. Der Name weist auf die frühe Blütezeit der Blume hin, die namensgemäß im März liegt, bei günstiger Witterung aber auch schon im Februar beginnen kann. Damit ist die 20 bis 70 cm hohe Leucojum eine ideale Bepflanzung für Frühlingsbeete und -wiesen. Besonders anspruchsvoll ist der Märzenbecher dabei nicht, weshalb er für Gärtner ein besonders pflegeleichtes Gewächs darstellt.
Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Märzenbecher werden auch gerne als Osterglocken bezeichnet – ein Name, der eigentlich für eine um Ostern blühende Art der Narzisse gebräuchlich ist. Ein weiterer Beiname ist ‚Riesenschneeglöckchen‘, denn Knotenblumen sorgen aufgrund ihrer Blüten immer wieder für Verwechslungen mit dem Schneeglöckchen. Neben ihren hängenden, weißen Blütenköpfen, die beide Blumen gemeinsam haben, trägt hierzu auch die auffällig grün gefleckte Zeichnung an den Blütenspitzen zu Fehldeutungen bei.
Inhaltsverzeichnis
ToggleMärzenbecher pflanzen – Standort und Ablauf
Die Knotenblumen teilen sich eine Pflanzenfamilie mit Narzissen und Schneeglöckchen, nämlich die der Amaryllisgewächse. Innerhalb dieser stellen die Knotenblumen mit gerade einmal zwei Arten eine relativ kleine Gattung dar. Das war einmal anders, denn früher gehörten noch eine ganze Reihe anderer Gewächse zu der Gattung.
Aufgrund neuer Erkenntnisse zählt man die meisten dieser Arten heute aber zur Pflanzengattung Acis. Übrig bleiben damit die Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum) und die Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum). Letzterer ist mit Blick auf die Hauptblütezeit im März auch der berühmte Beiname der Knotenblumen ‚Märzenbecher‘ zu verdanken.
Heimisch sind die beiden verbliebenen Arten vorwiegend in Europa, weshalb sie mit einer ganzjährigen Unterbringung im Garten kaum Probleme haben. Ihre Winterhärte ist mit bis zu -35 °C beachtlich und stellt einen zusätzlichen Bonus zu den traumhaft schönen Becherblüten dar, deren traumhaft schöne Becherblüten anmuten, als würden sie aus einem Feenmärchen stammen. Zumindest das haben Märzenbecher und Schneeglöckchen gemeinsam und werden deshalb nicht ganz ohne Grund gerne miteinander verwechselt.
Wer die Blüten aber genauer unter die Lupe nimmt, der stellt schnell fest, dass trotz der optischen Gemeinsamkeiten doch zumindest ein signifikanter Unterschied besteht. Denn die für beide Blumen charakteristischen grünen Flecken an den Blütenspitzen, zieren beim Märzenbecher ringsum alle Blütenblätter, während sie beim Schneeglöckchen nur an den drei inneren Blütenhüllblättern zu finden sind.
Der richtige Boden für Knotenblumen
Auch mit Blick auf die Standortbedingungen weichen Knotenblumen dezent von denen des Schneeglöckchens ab. Zwar bevorzugen beide Blumen ein frisch-feuchtes Substrat, Leucojum mag es im Gegensatz zum schattenliebenden Schneeglöckchen aber gerne sonnig. Ebenso erfreut sich der Märzenbecher anders als sein Artverwandter an einer guten Grunddüngung. Diese lässt sich am besten mit Eichenlaub oder Rindenmulch gewährleisten. Zudem sollte der Standortboden lehmig-tonig sein und einen basischen pH-Wert von 8,5 bis 10 aufweisen.
Gute Pflanzpartner für den Märzenbecher sind vor allem andere Frühlingsblumen wie die Narzisse oder der Winterling, die mit ihren knallig gelben Blüten optisch einen wunderschönen Kontrast zur weißen Knotenblume setzen. Gleiches gilt für gelbe Krokusse.
Achtung: Der Märzenbecher gehört zu den Giftpflanzen, weshalb er dringend außer Reichweite von Kindern und Haustieren gepflanzt werden muss!
Einzelheiten zum Standort für Leucojum:
- Knotenblume benötigt trotz guter Winterhärte sonnige Standorte
- Standortboden sollte frisch, feucht und lehmig-tonig sein
- Grunddüngung erfolgt mit Laub oder Rindenmulch
- Boden-pH-Wert: basisch, von 8,5 bis 10 Punkte
- Tipp zu Pflanzpartnern: Narzisse, Winterling und gelber Krokus
- Leucojum giftig ist, daher außer Reichweite von Kindern und Haustieren pflanzen
Pflanzanleitung für Märzenbecher
1. Schritt – Wahl des Pflanztermins: Eine Pflanzung von Knotenblumen ist sowohl im Herbst, als auch im Frühjahr möglich, wobei für eine Blüte im März natürlich der echte Märzenbecher gewählt werden sollte. Suchen Sie sich in jedem Fall einen frostfreien Tag aus, damit der Standortboden leicht bearbeitet werden kann.
2. Schritt – Bodenvorbereitung: Da es sich bei der Knotenblume um eine Zwiebelpflanze handelt, muss der Standortboden vorab gut aufgelockert und von Bodenhindernissen befreit werden. Anschließend wird das Substrat nach Bedarf mit Laub oder Rindenmulch angereichert.
3. Schritt – Märzenbecher setzen: Bereiten Sie für Leucojum kleine Pflanzlöcher vor, die in etwa zwei bis drei Mal so groß wie die Pflanzenzwiebeln sein sollten. Bei Einzelpflanzungen, zum Beispiel auf einer Wiese, ist ein Pflanzabstand von 10 bis 20 cm empfohlen. Allerdings kommen Märzenbecher auch in Gruppen zu je 5 bis 10 Stück sehr gut zur Geltung. Hier darf der Pflanzabstand mit 5 bis 10 cm etwas geringer gewählt werden.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanztermin: frostfreie Tage im Herbst oder Frühling
- Boden vor der Pflanzung auflockern und Bodenhindernisse entfernen
- Pflanztiefe: zwei- bis dreifache Tiefe der Blumenzwiebeln (ca. 10 cm)
- Pflanzabstand: 10 bis 20 cm, bei Gruppenpflanzung 5 bis 10 cm
Märzenbecher gießen und düngen
Die Erstbewässerung erfolgt bei Leucojum großzügig und darf ruhig schwemmend sein. Dies regt ein schnelles Anwachsen der Zwiebeln im Boden an und stillt den gesunden Wasserbedarf der Pflanzen.
Nach der Etablierung am Standort sollte eine gute Bewässerung dann auch fortgeführt werden, wobei trotz allem darauf zu achten ist, die Märzenbecher nicht zu ertränken. Gießen Sie also erst nach, wenn der Oberboden etwas abgetrocknet ist, dies jedoch auch im Winter. Nutzen Sie zum Gießen bitte kalkfreies Wasser (z.B. Regenwasser), um die Bodenwerte am Standort nicht nachteilig zu verändern.
Gedüngt werden müssen Knotenblumen eigentlich erst nach einigen Standjahren. Erkennen lässt sich ein Nährstoffbedarf an einer reduzierten Blühkraft sowie einem nachlassenden Wachstum. In solchen Fällen empfiehlt es sich, zwischen Dezember und März etwas Kompost, Laub, Brennnesseljauche oder Rasenschnitt in den Boden mit einzuarbeiten.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Bei Erstbewässerung Leucojum gut anschwemmen
- danach konstant feucht, aber nicht staunass halten
- nur soviel nachgießen, dass der Boden nicht gänzlich austrocknet
- auch im Winter ist regelmäßige Bewässerung wichtig
- Düngung ist nur alle paar Jahre im Dezember notwendig
- Nährstoffausbringung ist bei Blüten- und Wachtumsrückgang angezeigt
- mit Kompost, Laub, Brennnesseljauche oder Rasenschnitt düngen
Märzenbecher schneiden und vermehren
Zurückgeschnitten wird der Märzenbecher erst im Herbst, wenn restlos alle Pflanzenteile vollständig verwelkt sind. Bis dahin benötigt die Pflanze ihr Laub, um über die Blätter wichtige Nährstoffe in den Zwiebeln zu speichern.
Achten Sie bitte darauf, sich vor Arbeiten an der Knotenblume einen geeigneten Handschutz zuzulegen. Denn die Zwiebelblume ist hochgiftig und kann schon beim geringsten Hautkontakt dermale Reizreaktionen hervorrufen.
Ein kurzer Schnitt mit einer scharfen und sauberen Gartenschere genügt dann, um den Märzenbecher bodennah zu kürzen. Ein Winterschutz ist danach dank guter Winterhärte der Märzenbecher nicht notwendig.
Vermehrung über Brutzwiebeln
Grundsätzlich ist bei Leucojum zwar auch eine Vermehrung über Aussaat möglich, da es hier bis zur ersten Blüte der Pflanzen aber Jahre dauern kann, ist eine Vermehrung durch Zwiebelteilung deutlich effizienter. Graben Sie zu diesem Zweck den Horst der Knotenblume nach der Blüte aus und brechen Sie diesen entweder vorsichtig mit den Händen auseinander oder teilen Sie sehr fest sitzende Brutzwiebeln mit dem Messer ab. Die Teilstücke können anschließend umgehend neu verpflanzt werden.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Rückschnitt erfolgt erst, wenn alle Pflanzenteile vollständig verwelkt sind
- Beim Schnitt Handschutz tragen, um Hautreizungen vorzubeugen
- Pflanze dann mit Gartenschere bodennah zurückschneiden
- Winterschutz wird nicht benötigt
- Vermehrung erfolgt durch Teilung der Horste
- hierzu Pflanze nach der Blüte ausgraben und Brutzwiebeln abtrennen
Die beiden Arten der Leucojum
Wie bereits erwähnt, gibt es seit einer Neuzuordnung der meisten Arten lediglich noch zwei Arten der Knotenblume. Diese unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre variierenden Blütenzeiten, Wuchshöhen und tatsächlichen Winterhärte, wie die nachstehende Übersicht zeigt:
Art | Beschreibung |
---|---|
Frühlings-Knotenblume / Märzenbecher Leucojum vernum | Blütezeit: März (teilweise Februar) bis April Blütenfarbe: weiß Wuchshöhe: 20 bis 30 cm Herkunft: Zentraleuropa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -29 °C winterhart |
Sommer-Knotenblume / Spätblühende Knotenblume Leucojum aestivum | Blütezeit: April bis Juni Blütenfarbe: weiß Wuchshöhe: 30 bis 60 cm Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -35 °C winterhart |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Es sind keine Schadbilder für Leucojum bekannt.
Fazit
Der Märzenbecher ist ein winterhartes Blümchen, dessen becherförmige Glockenblüten nicht minder beeindrucken als die des ähnlich aussehenden Schneeglöckchens. Auch ist er ähnlich unkompliziert in der Kultur und Pflege, wobei es hier dann doch einige signifikante Unterschiede zum Schneeglöckchen gibt. Wer sie aber beachtet, der hat kaum Mühen mit der frühblühenden Zwiebelblume.
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