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Limette, Limettenbaum

Limette – Nährwerte und Kultur

Die auch als kleine Limone bekannte Limette hat sich in der Vergangenheit einen Namen als beliebte Cocktailzutat gemacht. Auch in erlesenen Säften, exotischen Rezepten und sogar manchen Pflegeprodukten ist sie häufig anzutreffen.

Dabei muss man aber zwischen einer Vielzahl von Arten unterscheiden. Denn nicht nur die Echte Limette (Citrus × aurantiifolia / Citrus aurantifolia) ist im Handel häufig anzutreffen.

Ebenso oft findet man im Obstsortiment die Gewöhnliche Limette (Citrus × latifolia) oder eine der weiteren Limetten-Arten. Theoretisch kann man die Zitruspflanzen dabei auch selber kultivieren, wenn man weiß, worauf es ankommt.

Steckbrief zur Limette

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Citrus aurantifolia / Citrus latifolia
  • Herkunft: Asien, Australien
  • Wuchshöhe: 2,5 bis 6 m
  • Blütezeit: März bis Mai
  • Blüten: weiße Radblüten
  • Frucht: gelbe bis grüne Panzerbeeren
  • Blätter: ovale bis lanzettliche Blattspreiten
  • Lichtverhältnisse: sonnig bis vollsonnig
  • Wasserbedarf: mäßig
  • Boden: sandig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer
  • Winterhärte: nicht winterhart
  • Verwendung: Obstgehölz, Duftpflanze, Gewürz

 

Kulturgeschichte der Limette

Limetten gehören wie alle Zitruspflanzen zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und sind ursprünglich in Südostasien beheimatet. Speziell Citrus aurantifolia wurde hier bereits vor Jahrtausenden in Indien und China angebaut. Über die Arabische Halbinsel gelangte sie während der islamischen Expansion im Mittelalter nach Nordafrika und Spanien.

Im 16. Jahrhundert brachten portugiesische Seefahrer die kleine Limone nach Amerika, wo sie in tropischen Gebieten wie der Karibik und später in Zentral- und Südamerika Fuß fasste.

Die Zitruspflanze wurde schnell zu einem integralen Bestandteil der lateinamerikanischen und karibischen Küche. Insbesondere in Gerichten wie Ceviche und Mojitos ist sie ein wichtiges Gewürz. Daneben spielt sie auch als Duftpflanze eine wichtige Rolle

Der Export von Citrus aurantifolia erlebte im 19. Jahrhundert einen Aufschwung, als die Nachfrage auch in Europa und den Vereinigten Staaten stieg. Länder wie Mexiko, Indien, Brasilien und Thailand sind heute die größten Exporteure.

Mexiko allein dominiert einen erheblichen Teil des Weltmarktes mit seinen Key-Limetten, die für ihre saftigen und aromatischen Eigenschaften geschätzt werden.

Citrus aurantifolia und Citrus latifolia sind nicht nur in der Gastronomie beliebt, sondern werden auch in der Kosmetik- und Parfümindustrie verwendet. Gerne verwendet wird ihr Duft zum Beispiel in Produkten zur Hautpflege und Haarpflege, wie Shampoo oder Duschgel. Ebenso haben sie ihren Platz als wichtige Zutat in Haushaltsreinigern gefunden.

 

Zitrusfrüchte, Citrus, Limette
In der Kosmetik nicht minder geschätzt als Zitronensaft: Limettensaft | © Das Grüne Archiv

Nährwerte der Limette

Limetten besitzen wie Zitronen und Orangen einen hohen Gehalt an Vitamin C. Im 18. Jahrhundert entdeckte die britische Marine, dass der regelmäßige Konsum vom Limettensaft gegen Skorbut bei den Seeleuten äußerst effizient war.1G C Cook: Scurvy in the British Mercantile Marine in the 19th century, and the contribution of the Seamen’s Hospital Society; in: Postgraduate Medical Journal, Volume 80, Issue 942, 2004; PMID: 15082845 Oxford Academic

Aufgrund dieser Erkenntnis begann die Marine, die Zitrusfrucht als Teil der täglichen Rationen an Bord zu integrieren. Das führte dazu, dass britische Seeleute den Spitznamen „Limeys“ erhielten.

Dieses Vorgehen war bahnbrechend, da es half, die Gesundheit der Seeleute während langer Seereisen signifikant zu verbessern. Wie Sauerkraut war auch diese Ernährungsmaßnahme ein frühes Beispiel für den Einsatz von Ernährung zur Prävention und Behandlung von Krankheiten auf großen Schiffen.

Insgesamt ist die Zitruspflanze eine kostbare Vitaminquelle und somit für die Gesundheit sehr wertvoll. Hier die wichtigsten Nährwerte im Überblick:

NährwertGehalt pro 100 g
Kalorien
Eiweiß
Kohlenhydrate
Fett
Ballaststoffe
Wasser
201 KJ / 48 kcal
0,5 g
1,9 g
2,4 g
1 g
89 %
Mineralstoffe:

Calcium
Chlorid
Eisen
Fluorid
Jod
Kalium
Kupfer
Magnesium
Phosphor
Schwefel
Zink


13 mg
5 mg
0,2 mg
10 μg
1 μg
82 mg
0,1 mg
15 mg
11 mg
10 mg
0,1 mg
Vitamine:

Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Vitamin C
Vitamin E


50 μg
20 μg
50 μg
44 mg
0,4 mg

 

Limettenbaum pflanzen und pflegen

 

Als Tropenpflanzen sind Zitruspflanzen bekanntlich nicht winterhart. Sie müssen deshalb im Topf als Zimmerpflanzen kultiviert werden. Lediglich in den warmen Sommermonaten dürfen sie nach draußen, solange keine Fröste drohen. Die Kultur gestaltet sich dabei wie folgt.

Standort und Boden

Für die Zitruspflanzen ist ein sonniger Standort mit guter Luftzirkulation ideal. Sie bevorzugen einen windgeschützten Standort, am besten auf dem Balkon oder am sonnigen Südfenster.

Verwenden Sie ein gut durchlässiges, humusreiches und sandig-lehmiges Substrat. Spezielle Erde für Zitruspflanzen oder in Gemisch aus Gartenerde, Sand und Kompost im Verhältnis 2:1:1 ist gut geeignet. Der pH-Wert des Bodens liegt im schwach sauren Bereich, zwischen 5,5 und 6,5 Punkten.

Limettenbaum umtopfen

Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, um Staunässe zu vermeiden.

Zur Düngung verwenden Sie von Frühling bis Herbst einen ausgewogenen Zitrusdünger. Dieser wird alle 4 bis 6 Wochen an die Pflanze abgegeben.

Limettenbaum überwintern

Stellen Sie sicher, dass die Zitruspflanze vor kalten Temperaturen geschützt ist. Zu diesem Zweck sollte man das Gehölz vor den ersten Frösten im Herbst ins Haus holen und als Zimmerpflanze überwintern.

Optimal ist am Winterstandort eine Temperatur von 15 bis 25 °C. Der Wintergarten, ein beheiztes Gewächshaus oder ein heller Standort im Treppenhaus ist als Standort im Winter ideal.

Citrus latifolia, Gewöhnliche Limette, Limette
Junger Fruchtstand an Citrus x latifolia

Arten und Sorten der Limette

An der Limette wird deutlich, wie sehr Zitrusfrüchte zur Hybridisierung neigen, und zwar insbesondere mit der Zitrone. Zwar gibt es einige Wildformen, doch auch ebenso viele Naturhybride und kultivare Kreuzungen. Bei letzteren hat man sich das Hybridisierungsverhalten bestimmter Zitruspflanzen zunutze gemacht und spezielle Kulturhybride gezüchtet.

 

Die 12 Limetten-Arten

Obwohl viele Citrus-Arten üblicherweise aus Asien stammen, zeigt sich an Arten dieser Gruppe, dass Zitruspflanzen auch durchaus auf anderen Kontinenten heimisch sind. Als zwei weitere wichtige Verbreitungsgebiete gelten hier Amerika und Asien.

Darüber hinaus werden viele Arten auch seit langem in Afrika kultiviert. Hier eine Übersicht zu den jeweiligen Arten:

  • Australische Wüstenlimette (Citrus glauca): Stammt aus Australien und wächst in trockenen Wüstenregionen. Sie zeichnet sich durch kleine, rundliche Früchte mit einer grünlich-gelben, leicht runzeligen Schale aus.
  • Australische Fingerlimette (Citrus australasica): Auch bekannt als Kaviar-Limette, hat diese australische Art längliche, fingerartige Früchte mit grüner bis brauner Schale. Das Fruchtfleisch enthält kleine, kugelförmige Saftbläschen.
  • Runde Australische Limette (Citrus australis): Eine weitere Art aus Australien mit rundlichen Früchten und glatter, grüner Schale.
  • Echte Limette (Citrus × aurantiifolia): Eine ursprünglich aus Südostasien stammende Naturhybride. Sie hat kleine, rundlich-ovale Früchte mit dünnwandiger, grüner bis gelber Schale. Es wird angenommen, dass sie eine Kreuzung zwischen der Zitronatzitrone (Citrus medica) und der Papeda (Citrus micrantha) ist.
  • Gewöhnliche Limette (Citrus × latifolia): Eine kultivare Hybride aus Citrus medica und Citrus x aurantiifolia, ursprünglich aus der Karibik stammend. Ihre Früchte sind rundlich bis oval, mit dünnwandiger, grüner bis gelber Schale.
  • Kaffernlimette (Citrus hystrix): Diese Art stammt ursprünglich aus Südostasien, ist heute aber auch in Afrika weit verbreitet. Sie hat grüne, oval-ellipsoide Früchte mit einer rauen, warzigen Oberfläche.
  • Limequat (Citrus × floridana): Eine Kreuzung aus Citrus aurantifolia und Kumquat (Fortunella), entwickelt in den USA. Die Früchte sind klein, rundlich-oval und haben eine gelbe bis orange Schale.
  • Rangpur-Limette (Citrus x jambhiri): Diese Sorte ist eigentlich eine Hybridfrucht aus Mandarine und Zitrone, oft als Limette bezeichnet. Sie zeichnet sich durch ihre orangefarbene Schale und das saure Fruchtfleisch aus, das ein intensives Aroma mit einem Hauch von Mandarine hat. Häufig in der Küche und für Marmeladen verwendet.
  • Rote Limette (Citrus x limon ‚Rosa‘): Auch Blut-Limette genannt, handelt es sich bei dieser Variante eigentlich um eine rote Sorte der Zitrone. Sie hat eine rötliche Färbung im Fruchtfleisch, was ihr ihren Namen gibt.
  • Spanische Limette (Melicoccus bijugatus): Obwohl nicht direkt verwandt mit Zitruspflanzen, sind die grünen, süß schmeckenden Früchte von Melicoccus bijugatus den Zitrusfrüchten sehr ähnlich. Das Obstgehölz stammt aus Amerika und gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse.
  • Süße Limette (Citrus limetta): Auch bekannt als Sweet Lemon, stammt aus Indien und hat Früchte mit süßem Geschmack und dünner, gelber Schale. Sie ist eine Elternart der Bergamotte.
  • Wilde Limette (Adelia ricinella): Eigentlich keine echte Zitrusfrucht, sondern zur Gattung Adelia aus der Familie der Wolfsmilchgewächse gehörend, wächst diese Art in den tropischen Regionen Amerikas. Diese Pflanze ist wie ihr Artverwandter, die Wolfsmilch, giftig und sollte nicht verzehrt werden.

 

Limette, Limequat
Eine Kreuzung zum Verlieben: Die Limequat entstand aus der kleinen Limone und der Kumquat.

Die beliebtesten Limetten-Sorten

Eine der wichtigsten Sorten ist die mexikanische Key-Limette (Citrus × aurantiifolia ‚Key‘). Sie ist eine der am häufigsten im Handel erhältlichen Sorten.

Des Weiteren gibt es die Bearss-Limette (Citrus x latifolia ‚Bearss Lime). Von der orangen Limequat gibt es ebenfalls einige interessante Sorten, darunter:

  • ‚Eustis‘: rundliche, kernreich Früchte
  • ‚Lakeland‘: rundliche, kernarme Früchte
  • ‚Tavares‘: ovale bis längliche, gelborange Früchte

 

Weitere Sorteninfos finden Sie in unserem Ratgeber zu Zitrusfrüchten.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Citrus aurantifolia und Co. können verschiedenen Krankheiten und Schädlingen ausgesetzt sein, die ihre Gesundheit beeinträchtigen können. Eine häufige Krankheit ist die Anthracnose, die durch Pilze verursacht wird und dunkle, feuchte Flecken auf Blättern und Früchten hinterlässt.

Der auch als Citrus Canker bekannte Zitrus-Krebs, eine bakterielle Infektion, zeigt sich durch gelbe Flecken auf Blättern und Früchten, gefolgt von erhabenen, kreisförmigen Läsionen.

Die Wurzelfäule ist ein weiteres Problem, das durch übermäßiges Gießen oder schlechte Bodenentwässerung entsteht und zu gelben Blättern sowie einem absterbenden Wurzelsystem führen kann. Um diesen Krankheiten vorzubeugen, ist es wichtig, die Luftzirkulation um die Pflanze zu verbessern und infizierte Pflanzenteile zu entfernen.

Unter den Schädlingen sind Spinnmilben häufig, die kleine, rote oder gelbe Insekten sind und Spinnennetze auf der Blattunterseite weben. Sie schwächen die Pflanze durch Saugen an den Blättern. Zitrusblattläuse sind ebenfalls verbreitet und saugen an den Blättern, was zu Blattverlust und einer geschwächten Pflanze führen kann.

Die Schädlinge können mit Nützlingen wie Marienkäfern, insektizider Seife behandelt oder durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden.

 

FAQs zu Limetten

Was ist eine Limette und wie unterscheidet sie sich von der Zitrone?

Die Limette ist eine grün-gelbe Zitrusfrucht mit saftigem Fruchtfleisch und einem intensiven, leicht säuerlichen Geschmack. Im Vergleich zur Zitrone ist sie kleiner, runder und hat dünnere Schalen. Sie hat ein erfrischendes Aroma und wird oft für Getränke, Cocktails, sowie in der Küche für Gerichte verwendet, die einen Hauch von Säure benötigen.

Welche Nährstoffe und gesundheitlichen Vorteile bietet die Limette?

Wie alle Zitrusfrüchte ist sie reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und die Hautgesundheit fördert. Sie enthalten auch Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen, sowie Antioxidantien, die Zellschäden vorbeugen können. Das ätherische Öl der Zitruspflanze kann stimmungsaufhellend wirken und bei der Entspannung helfen.

Wie kann man Limetten am besten lagern und wie lange sind sie haltbar?

Die kleinen Limonen sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, idealerweise in einem Plastikbeutel oder einem luftdichten Behälter, um Feuchtigkeit zu bewahren. Sie halten sich dort normalerweise etwa 1-2 Wochen. Für längere Haltbarkeit können sie auch eingefroren werden, entweder im Ganzen oder als Saft.

Wie verwendet man Limetten in der Küche?

Die Zitrusfrüchte werden oft als Zutat in Salatdressings, Marinaden, Salsas und Desserts verwendet, um eine frische, zitrusartige Note hinzuzufügen. Ihr Saft kann auch zum Würzen von Fisch- und Geflügelgerichten oder für erfrischende Limonaden und Cocktails verwendet werden.

Studienbelege:

  • 1
    G C Cook: Scurvy in the British Mercantile Marine in the 19th century, and the contribution of the Seamen’s Hospital Society; in: Postgraduate Medical Journal, Volume 80, Issue 942, 2004; PMID: 15082845 Oxford Academic

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