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Lebensbaum (Thuja) pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

6 Minuten Lesezeit

Auch wenn sein Name anderes vermuten lässt, pflanzen Gärtner den Lebensbaum (Thuja) hierzulande häufiger als Hecke denn als Baum. Aus gutem Grund, denn zum einen ist Thuja eine äußerst kompakte und schnellwüchsige Konifere. Zum anderen zeichnen sich Lebensbäume durch eine hervorragende Schnittverträglichkeit aus, die für eine Nutzung als Heckenpflanzen prädestiniert. Was bei der Pflanzung der Gehölze zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Lebensbaum pflanzen – Standort und Ablauf

Gemeinsam mit der Zypresse, einem weiteren beliebten Heckengehölz, gehört der Lebensbaum zur Familie der Zypressengewächse und wächst artabhängig entweder als Strauch oder Baum. Bis auf zwei nordamerikanische Arten sind Lebensbäume ausschließlich in Asien beheimatet, was einer Kultivierung der Pflanzen in Europa jedoch keinen Abbruch tut.

 

Standort und Boden für Thuja

Arten der Gattung Thuja sind unwahrscheinlich alt und robust. Frühe archäologische Funde lassen sich bis ins Tertiär, also mindestens 2,6 Millionen Jahre zurückdatieren. Sie stammen häufig aus Bernsteineinschlüssen und halfen Archäologen unter anderem bei der Rekonstruktion prähistorischer Bernsteinwälder. Unnötig zu erwähnen, dass Thuja bei dieser faszinierenden Entstehungsgeschichte so manches raue Klima, darunter die Eiszeit, überstanden hat. Dass Lebensbäume bis -35 °C sehr gut winterhart ist, versteht sich dabei von selbst.

Aufgrund ihrer guten Winterhärte lassen sich die Arten der Thuja auch bei uns problemlos kultivieren. Wer dabei eine blickdichte Hecke wünscht, sollte einen sonnigen Standort wählen, denn im Schatten wächst der Lebensbaum weniger kompakt.

Der richtige Boden für Thuja ist humos sowie sandig oder kiesig. Da der Lebensbaum in freier Natur eher auf sumpfigen Böden gedeiht, ist ferner ein feuchtes Substrat zu empfehlen. Der pH-Wert des Bodens sollte schwach sauer bis alkalisch, zwischen 6 und 8 Punkten liegen. Sehr ansprechend ist Thuja als Hintergrundbepflanzung für Rosen, Nelken, Königskerzen und Geranien.

Achtung: Lebensbäume sind in allen Pflanzenteilen giftig. Sowohl Solitär- als auch Heckenpflanzen sind deshalb soweit möglich außer Reichweite von Kindern zu pflanzen.

Einzelheiten zum Standort für Lebensbäume:

  • Thuja verträgt sowohl sonnige als auch halbschattige Standorte
  • für kompakte Heckenpflanzen besser sonnige Standorte wählen
  • Standortboden sollte feucht, humos sowie sandig oder kiesig sein
  • pH-Wert des Bodens: schwach sauer bis alkalisch, von 6 bis 8
  • gute Vordergrundpflanzen: Rosen, Nelken, Königskerzen, Geranien
  • Thuja ist Giftpflanze, daher außer Reichweite von Kindern pflanzen

 

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Thuja-Hecke | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Thuja

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Pflanzen können Sie die robusten Lebensbäume entweder im Herbst vor dem ersten Frost oder im Frühjahr nach den letzten Spätfrösten. Eine Pflanzung im Frühherbst ist zu bevorzugen, da Thuja hier die gesamte Energie in die Ausbildung der Wurzeln stecken kann. Dies führt zu einer besseren Widerstandsfähigkeit in der kalten Jahreszeit.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt bis dreimal so groß ist wie der Wurzelballen des Lebensbaums. Für die richtige Nährstoffversorgung können Sie den Aushub mit etwas Mulch anreichern. Dieser bietet den Lebensbäumen gleichzeitig auch einen guten Schutz vor Austrocknung, was den feuchtigkeitsliebenden Pflanzen zugutekommt. Bei Bedarf ist auch etwas Sand oder Kies unterzumischen.

3. Schritt – Lebensbaum pflanzen: Stellen Sie den Lebensbaum vorsichtig in das Pflanzloch und treten Sie die Erde nach dem Auffüllen des Lockes gut fest. Wer eine Hecke aus Lebensbäumen kultivieren möchte, der setzt einzelne Exemplare in einem Pflanzabstand von 30 bis 50 cm. Abschließend müssen die Heckenpflanzen gut bewässert werden. Schlämmen Sie die Erde deshalb nach dem Pflanzen von Thuja ausgiebig ein.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • beste Pflanzzeit für Thuja: Frühherbst
  • vor der Pflanzung den Boden mit Mulch anreichern
  • ggf. auch Sand oder Kies untermischen
  • Pflanzloch sollte doppelt bis dreimal so groß wie der Wurzelballen sein
  • Pflanzabstand bei Heckenpflanzen: 30 bis 50 cm
  • Wurzelbereich der Pflanzen abschließend gut einschlämmen

 

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gesunde Blattschuppen des Lebensbaums | © Das Grüne Archiv

Lebensbaum gießen und düngen

Bewässert werden müssen Lebensbäume sehr großzügig, damit sich das sumpfige Bodenmilieu auch nach der Pflanzung weiter erhalten lässt. Vor allem in anhaltenden Trockenphasen sind regelmäßige Gießgänge angezeigt. Doch auch im Winter darf die Wasserversorgung nicht abreißen, wobei hier nur an frostfreien Tagen zu wässern ist. Wer zusätzlich hin und wieder eine Mulchschicht im Wurzelbereich der Pflanzen ausbringt, kann sich das Gießen deutlich erleichtern.

Zur Düngung von Thuja ist ein handelsüblicher Koniferendünger sinnvoll. Sehen Sie hier aber von mineralhaltigen Düngemitteln ab. Diese sondern zu viel Salz ab, auf das der Lebensbaum sehr empfindlich reagiert. Gedüngt wird einmal jährlich im Frühling.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Lebensbäume nach der Pflanzung regelmäßig bewässern
  • auch im Winter ist an frostfreien Tagen ein Gießgang angezeigt
  • Mulchschicht im Wurzelbereich schützt vor Verdunstung
  • zur Düngung einmal jährlich im Frühling Koniferendünger ausbringen
  • da Thuja salzempfindlich ist, keinen Mineraldünger verwenden

 

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Wichtig: Um den gesunden Wuchs der Lebensbäume zu erhalten, nicht mit mineralischem Dünger düngen | © Jutta Lieb

Lebensbaum schneiden und vermehren

Heckenpflanzen benötigen bekannterweise des Öfteren einen Formschnitt. Dies gilt auch für Lebensbäume, so sie als Hecke gehalten werden. Behalten Sie beim Schnitt eine konische Form im Auge, um die leicht verkahlende Pflanzenmitte zu kompensieren.

Wer den Schnitt im Frühjahr durchführt, der sollte die letzten Nachtfröste abwarten und darauf achten, dass Thuja noch nicht zu stark ausgetrieben hat. Ein Sommerschnitt wiederum ist auf einen wolkigen Tag zu verlegen. Mit Blick auf die Giftigkeit des Lebensbaums ist während dem Schnitt das Tragen von Handschuhen zu empfehlen.

 

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Tipp: Thuja-Hecke einfach aus Stecklingen selber ziehen

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Thuja erfolgt am besten im Spätsommer durch die Entnahme von Stecklingen. Entnehmen Sie hier gerade bei Heckenpflanzen nur dünne Seiten- bzw. Spitzentriebe, die keine unansehnlichen Lücken in der Hecke zurücklassen. Die Triebe werden an der Verzweigung einfach abgerissen, was die Chancen einer erfolgreichen Bewurzelung erhöht.

Nachdem die unteren Triebnadeln sowie die Spitzen der verbliebenden Nadelschuppen entfernt wurden, stecken Sie die Risslinge in eine mit Anzuchterde gefüllte Anzuchtbox. Danach werden die Stecklinge bis zur Bewurzelung konstant feucht gehalten und die Anzuchtbox mit einem durchsichtigen Deckel abgedeckt.

Stellen Sie die Box an einen schattigen und kühlen Platz. Die Abdeckung sollte alle drei Tage gelüftet werden. Sobald die Stecklinge gewurzelt haben, können Sie die Stecklinge in einen Topf pflanzen. Ab einem Alter von 2 bis 4 Jahren können die Jungpflanzen dann ins Freiland.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • als Heckenpflanze benötigt Thuja regelmäßigen Formschnitt
  • Pflanzenmitte der Lebensbäume verkahlt leicht
  • daher immer eine konische Form der Hecke anstreben
  • Frühjahrsschnitt kurz nach Austrieb (letzte Nachtfröste abwarten)
  • bei Sommerschnitt den Termin auf bewölkten Tag legen
  • für Vermehrung im Spätsommer dünne Spitzentriebe abreißen
  • an Heckenpflanzen unschöne Lücken vermeiden
  • Trieb an der Verzweigung abreißen
  • untere Triebnadeln entfernen, übrige Nadelschuppen entspitzen
  • Risslinge in Anzuchtbox mit Anzuchtsubstrat geben
  • das Ganze mit transparentem Deckel abdecken
  • die Box an einen kühlen, schattigen Standort stellen und gut bewässern
  • im Turnus von drei Tagen den Deckel zum Entlüften abnehmen
  • nach dem Wurzeln die Stecklinge in Topf pflanzen
  • nach 2 – 4 Jahren dürfen die jungen Pflanzen ins Freiland

 

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Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis) | © Das Grüne Archiv

Arten und Sorten der Gattung Thuja

Von den fünf Arten aus der Gattung Thuja ist der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) der beliebteste. Allerdings haben auch andere Arten durchaus ihre Vorzüge. Sie eignen sich nicht nur als Heckenpflanzen, sondern auch als Solitäre. Hier ein kleiner Überblick:

SorteBeschreibung
Abendländischer Lebensbaum
Thuja occidentalis
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: grüne Nadelschuppen mit gelbgrüner Unterseite
Wuchshöhe: 20 bis 40 m
Herkunft: Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Sorten der Thuja occidentalis sind beliebte Heckenpflanzen
gute Sorten: 'Danica', 'Fastigiata', 'Lutea', 'Rheingold', 'Rosenthalii', 'Spiralis', 'Barbant', 'Columna', 'Holmstrup', 'Smaragd', 'Sunkist', 'Teddy', 'Tiny Tim'
Japanischer Lebensbaum
Thuja standishii
Blütezeit: März
Blütenfarbe: grüne Nadelschuppen mit grau-grüner Unterseite
Wuchshöhe: 15 bis 18 m
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Thuja standishii bildet bis zum Boden schöne Nadelschuppen aus und besitzt eine ansprechende, spitz zulaufende Krone; ideal für kleine Solitärsträucher oder als Hecke
Koreanischer Lebensbaum
Thuja koraiensis
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: grüne Blätter mit weißlicher Unterseite
Wuchshöhe: 8 bis 10 m
Herkunft: Korea, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Zwerglebensbaum; ideal für Topfpflanzungen
Riesen-Lebensbaum
Thuja gigantea
Blütezeit: März
Blütenfarbe: grün glänzende Nadelschuppen mit hellgrüner Unterseite
Wuchshöhe: 50 bis 70 m
Herkunft: Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Thuja gigantea besitzt einen Baumwuchs und ist somit als großwüchsige Solitärkonifere geeignet; die Nadelschuppen besitzen einen wohlriechenden Duft, der an Ananas oder Äpfel erinnert
gute Sorten: 'Atrovirens', 'Martin', 'Semperaurescens', 'Zebrina'
Sichuan-Lebensbaum
Thuja sutchuenensis
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: grüne Nadelschuppen mit hellgrüner Unterseite
Wuchshöhe: 15 bis 20 m
Herkunft: Sichuan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: vom Aussterben bedrohte Art; am besten als Baumsolitär halten

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Es gibt nicht viele Schadbilder, die den Lebensbäumen gefährlich werden können. Einzig Pilzkrankheiten wie die Thuja-Wurzelfäule können zum Problem werden. Der Pilzbefall zeigt sich meist durch gelblich-braun verfärbte Nadelschuppen. Ist das Schadbild entstanden, helfen drastische Rückschnitte. Ergänzend sollten Sie Fungizide ausbringen, um zu verhindern, dass ein befallener Thuja abstirbt.

 

Fazit

Auch wenn Lebensbäume bei uns nicht heimisch sind, zeichnen sie sich durch eine exzellente Winterhärte aus. Zudem sind die Koniferen sehr schnittverträglich und bei ausreichender Bewässerung äußerst pflegeleicht. Kein Wunder also, dass Thuja-Arten von vielen Gärtnern als unkomplizierte Heckenpflanzen kultiviert werden. Allerdings sind die Pflanzen auch als Solitäre und Baumkulturen sehr ansprechend.

Zu empfehlen sind hier neben dem allseits beliebten Abendländischen Lebensbaum großwüchsige Varianten wie der Riesen-Lebensbaum. Wer dagegen ein Faible für kleinwüchsige Sträucher hat, dem sei der Koreanische oder Japanische Lebensbaum empfohlen. Für Artenschutzfans ist zudem der Sichuan-Lebensbaum ein guter Tipp, denn die Konifere gilt als gefährdet und freut sich gewiss über eine geschützte Zuflucht im heimischen Garten.


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