Ein Manuskript auf dem Kräuterpult direkt neben dem Kräuterverzeichnis gibt dir einen Überblick zu den verschiedenen Kräuterarten im Kräuterarchiv. Es ist aus fünf Pergamenten gebunden, die zusammen ein katalogartiges Blätterwerk ergeben und folgenden Wortlaut beinhalten:
Von den Kräuterarten…
Inhaltsverzeichnis
Einjährige und mehrjährige Kräuter
Kräuter gibt es bekanntlich in allen Formen, Farben und Geschmäckern. Grob zu unterscheiden ist dabei in Sachen Kräuterarten zwischen einjährigen und mehrjährigen Pflanzen.
Einjährige Kräuter
Einjährige Kräuter welche vorzugsweise als Gewürz- und Heilpflanzen zum Einsatz kommen, sind diesbezüglich häufig nur deshalb als solche definiert, weil sie lediglich im ersten Standjahr eine reiche Ernte versprechen. Aus diesem Grund werden viele Kräuterpflanzen nur einjährig kultiviert und verkauft, obwohl sie durchaus länger in Kultur verbleiben könnten.
Es gibt jedoch auch einige Kräuter, die tatsächlich nur sehr schwer mehr als ein Standjahr überlieben. Zumindest in unseren Breitengraden. Ohne weitere Pflege oder besondere Wintervorkehrungen sterben sie meist kurz nach der Ernte ab.
Übrigens: Dass einjährige Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Bohnenkraut meist von krautigen Pflanzen gestellt werden, ist hierbei nicht schwer zu erahnen. Mehrjährige Gartenkräuter, zum Beispiel Salbei, Lavendel, Rosmarin oder Thymian, verholzen dagegen für gewöhnlich und sind somit entweder kleine Sträucher oder Halbsträucher.
Mehrjährige Kräuter
Im Gegensatz zu den einjährigen Kräutern stammen mehrjährige Kräuter überwiegend aus Südeuropa und werden darum gerne als Mediterrane Kräuter bezeichnet. Auch besitzen die meisten Mehrjährigen einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die ihnen ein außergewöhnliches Aroma verleihen.
Wegen ihres aromatischen Geruchs sind zahlreiche mehrjährige Kräuterpflanzen auch beliebte Duftkräuter. Womit wir auch schon bei den „eigentlichen“ Kräuterarten angelangt wären. Duftkräuter zeichnen sich hier namensgemäß durch einen einzigartigen Duft aus.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sie zwangsweise auch als Heilkräuter oder Gewürzkräuter verwendet werden können. Tatsächlich tummeln sich unter den Duftkräutern auch einige Unkräuter und sogar Giftkräuter. Es ist also Vorsicht im Umgang mit Kräutern unbekannter Wirkung geboten und vor einem Gebrauch ausführlich die Vertreter der unterschiedlichen Kräuterarten zu studieren.
Standortbedingungen für Kräuterpflanzen
In aller Regel zeichnen sich mehrjährige Kräuter durch einen Hang zu sonnigen Standorten aus und dürfen mit Blick auf die richtige Pflege auf keinen Fall übergossen werden.
Zu üppige Wassergaben wirken sich nämlich nachteilig auf die Ausbildung der heilsamen und aromatischen Pflanzenöle aus. Ebenso kann Staunässe an Kräutersträuchern leicht zu Wurzelfäule führen und dem Kräuterkult im eigenen Garten so schnell ein jähes Ende setzen.
Pflegeleichter sind da schon die einjährigen Kräuterpflanzen.. In ihren Pflege- und Standortansprüchen relativ genügsam, gedeihen einjährige Gartenkräuter an wesentlich unproblematischer als mehrjährige und haben normalerweise selbst mit halbschattiger oder schattiger Lage kein Problem.
Gewässert werden die Kräuter wie die Mehrzahl aller krautigen Pflanzen regelmäßig, wobei natürlich auch hier Wasserstau im Boden vermieden werden muss, um Fäulniskrankheiten vorzubeugen.
Kräuterarten nach Pflanzenteilen
Die grobe Einteilung von Kräutern erfolgt nach Art der verwendeten Pflanzenteile. Diese Klassifizierung ist im Vergleich zu anderen Einteilungsversuchen relativ einheitlich und grenzt verschiedene Kräuter gut voneinander ab:
Kräuterarten nach Saison
Geht es um saisonale Kräuter, so sind Kräuterpflanzen in der Regel nach ihrer Blütezeit bzw. der Zeit ihres Austriebs eingeteilt. Die Jahreszeit, in der die Kräuter erstmals geerntet werden können, gibt dabei die jeweilige Hauptsaison an.
Mit einigen Ausnahmen. Beispielsweise tummeln sich unter den Winterkräutern auch zahlreiche Pflanzen, die zwar nicht im Winter wachsen, während der Jahreszeit aber häufig als Hausmittel gegen Erkältung und andere klassische Winterkrankheiten dienen.
Daneben ist die Kräuterernte vieler saisonaler Kräuterarten auch außerhalb ihrer Hauptsaison noch möglich. Dennoch bietet diese Einteilung eine gute Übersicht zu Wachstumsperioden, Kultur- und Erntezeiten.
Kräuterarten nach Verwendungszweck
Besonders geläufig ist die Einteilung von Kräutern nach ihrem Verwendungszweck. Es sei jedoch gesagt, dass eine Vielzahl von Kräutern hier nicht ausschließlich einer, sondern mehreren Kräuterarten zuzuordnen sind.
Bestes Beispiel hierfür ist der Lavendel. Obwohl er aufgrund seines einzigartigen Geruchs primär als Duftkraut gilt, hat er doch auch zahlreiche heilpflanzliche Eigenschaften und ist somit auch ein Duftkraut.
Ingwer wiederum ist gemeinhin als Gewürzkraut bekannt, zeigt aber ebenfalls heilsame Eigenschaften. Daneben werden diverse Heilkräuter oftmals auch als Unkräuter verkannt.
.
Duftkräuter
Die Bezeichnung Duftkräuter schließt sowohl einige Küchen- als auch Heilkräuter mit ein. Sie sind stellen die aromatischste unter den Kräuterarten und ihr unverkennbares Aroma macht die duftenden Kräuter zu hoch geschätzten Zusätzen für Räucherwerk, Duftöle oder Entspannungsbäder.
Gelegenelegentlich können Duftkräuter sogar als Tee getrunken werden. Für das charakteristische Aroma verantwortlich sind dabei ätherische Öle und Harze der Gartenkräuter, deren stoffliche Zusammensetzung von Pflanze zu Pflanze verschieden ist.
Viele Duftkräuter sind mehrjährige Pflanzen, die Licht und sparsame Wassergaben lieben. Auf trockenen Sand-, Kies- und Steinböden gedeihen sie deshalb am besten. Auch wirken Duftkräuter wie Lavendel oder Salbei oft abschreckend auf Schädlinge, sodass ihr für Menschen betörender Duft bisweilen eine wunderbare Schädlingsabwehr darstellt. Als Duftkräuter im Garten anbauen lassen sich beispielsweise:
- Katzenminze
- Lavendel
- Mädesüß
- Oregano
- Pfefferminze
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian
- Zitronenkraut
- Zitronenmelisse
- Waldmeister
Gewürzkräuter
Unter den Kräuterarten der Gewürzkräuter für die Küche existieren sowohl verholzende als auch krautige Pflanzen. Einige Gewächse vereinen in den Arten ihrer Gattung sogar beide Pflanzenformen.
Der Übergang von Kraut zu Gehölz ist bei dieser Gruppe der Gartenkräuter demnach fließend, was sich sehr gut an Gewürzen wie Basilikum oder Majoran beobachten lässt. Die zwei Kräuter treiben zu Beginn krautig aus, verholzen mit zunehmendem Alter aber mehr und mehr.
Ein regelmäßiger Schnitt ist bei zahlreichen Küchenkräutern deshalb wichtig, wenn die Kräuterernte auch nach mehreren Jahren noch üppig ausfallen soll.
Neben Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen wie dem richtigen Schnitt spielt bei Gewürzkräutern vor allem der Standort eine wichtige Rolle. Wie bereits erwähnt sind viele Küchenkräuter eigentlich wärmere Klimazonen gewohnt oder nur bedingt Kälte- und Witterungsresistent.
Während sich heimische Gewürze wie Petersilie, Schnittlauch oder Bohnenkraut aber noch durchaus an schwierige Standorte gewöhnen können, sieht es bei mediterranen Strauchkräutern wie Majoran oder Rosmarin anders aus. Sie können nur an dauerhaft sonnigen, warmen und trockenen Standorten stehen.
Eine Überwinterung im Garten ohne geeignete Schutzmaßnahmen wird bei diesen Kräuterarten daher häufig zum Problem. Natürlich dürfen Sie im Kräuterbeet trotzdem getrost mediterrane Küchenkräuter pflanzen, wenngleich die Anzahl robuster Gartenkräuter stets überwiegen sollte.
Insgesamt können Sie in Sachen Gewürz- und Küchenkräuter für den Garten aus folgenden Pflanzen wählen:
- Basilikum
- Bärlauch
- Beifuß
- Bohnenkraut
- Chili
- Estragon
- Dill
- Fenchel
- Hopfen
- Kerbel
- Kresse
- Koriander
- Kreuzkümmel
- Kümmel
- Liebstöckel
- Majoran
- Minze
- Nelke
- Oregano
- Petersilie
- Rettich
- Rosmarin
- Salbei
- Schnittlauch
- Schnittsellerie
- Thymian
- Wermut
Heilkräuter & Teekräuter
Heilkräuter sind wohl mit abstand die wichtigsten unter den Kräuterarten, denn sie sind für medizinische Belange von höchstem Interesse und können mitunter sogar Leben retten. In den meisten Fällen sind Kräuter mit heilsamen Eigenschaften zudem auch wertvolle Teekräuter.
Dies liegt vor allem daran, dass sich die Heilwirkung von Kräutern durch das Trinken von warmem Kräutersud am besten nutzen lässt. Des Weiteren ist eine Anwendung der Heilkräuter in Form von Salben, Cremes, Ölauszügen, Tinkturen oder Zusätzen für Heil- und Dampfbäder möglich. Zu diesem Zweck werden die Heilkräuter nach der Ernte getrocknet und ggf. extrahiert.
Die Pflege- und Standortansprüche von Heil- und Teekräutern sind sehr unterschiedlich. Gleiches gilt für die Pflanzenteile, die als heilsames Kraut verwendet und deshalb bei der Ernte entnommen werden.
Von Blüten, Stängeln und Blättern, bis hin zu Früchten, Wurzeln und Rinden lassen sich sehr verschiedene Teile von Heilpflanzen als Kräuter nutzen. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass manche Pflanzenteile von heilsamen Gartenkräutern mitunter auch giftig sein können. Eine unbedenkliche Auswahl finden Sie nachstehend:
- Alant
- Andorn
- Angelikawurz
- Arnika
- Aronia
- Augentrost
- Bärlauch
- Beifuß
- Beinwell
- Bibernelle
- Birkenrinde
- Brennnessel
- Eichenrinde
- Frauenmantel
- Huflattich
- Johanniskraut
- Kamille
- Lavendel
- Lindenblüten
- Löwenzahn
- Melisse
- Pfefferminze
- Ringelblume
- Salbei
- Schachtelhalm
- Schafgarbe
- Schöllkraut
- Spitzwegerich
- Thymian
- Weißdorn
Unkräuter
Unkräuter genießen oftmals einen Ruf, der schlechter ist, als es besagte Pflanzen verdient hätten. Beispielsweise fallen Pflanzennamen wie Beifuß, Brennnessel und Spitzwegerich mit Vorliebe dann, wenn es um Unkrautvernichtung zur Pflege von Rasen- und Beetflächen geht.
Dabei haben die genannten Gewächse mehr als nur einen positiven Nutzen und lassen sich unter anderem als Heilkraut, Salat oder Gewürz verwenden.
Unliebsame Rasenbesucher wie Löwenzahn oder Gänseblümchen haben gar auf der Blumenwiese einen festen Platz und sind als Gartenblumen in der Kategorie Unkräuter völlig fehl am Platze. Damit sie aber wissen, bei welchen vermeintlichen Unkräutern nach dem Anbau eine wuchernde Ausbreitung drohen könnte, hier eine kleine Übersicht:
- Ackerminze
- Ackerschachtelhalm
- Amarant
- Ampfer
- Beifuß
- Brennnessel
- Breitwegerich
- Disteln
- Ehrenpreis
- Farne und Gräser
- Fuchsschwanz
- Gänseblümchen
- Günsel
- Gundermann
- Hahnenfuß
- Hirtentäschel
- Klatschmohn
- Klee
- Kletten-Labkraut
- Knöterich
- Kreuzkraut
- Löwenzahn
- Nesseln
- Quecke
- Schafgarbe
- Scharbockskraut
- Spitzwegerich
- Storchschnabel
- Wicken
Giftkräuter
Der Vollständigkeit halber sei abschließend auch den Giftkräutern ein Absatz gewidmet. Zu ihnen gehören all jene Pflanzen, die mindestens ein giftiges Pflanzenteil aufweisen, was Samen, Wurzeln, Stängel, Blätter, Rinden, Blüten und Früchte gleichermaßen mit einschließt.
Wenn Sie entsprechende Kräuter und Gehölze also im Garten pflanzen möchten, sollten Sie die giftigen Gartenkräuter immer klar von Nutzkräutern abgrenzen. Eine Kultivierung außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren ist ebenfalls dringend angeraten. Zu den Kräutern mit giftigen Pflanzenteilen, die diesbezüglich relativ häufig im Garten anzutreffen sind, zählen:
- Alraune
- Bilsenkraut
- Eisenhut
- Fingerhut
- Jakobskreuzkraut
- Kuschelle
- Natternkopf
- Ochsenzunge
- Petersilie
- Rindszunge
- Salbei
- Wermut
- Wein-Raute
Resumé
Die Gesamtheit aller Gartenkräuter umfasst sowohl mehrjährige Sträucher und Halbsträucher, als auch Stauden und einjährige krautige Pflanzen. Einjährigen Kräutern und Krautstauden wie Petersilie, Schnittlauch und Bohnenkraut wird dabei meist eine sehr pflegeleichte Art nachgesagt.
Mehrjährige Strauchkräuter wie Majoran, Basilikum oder Rosmarin sind hingegen nicht selten mediterraner Herkunft und wünschen sich entsprechende Standortverhältnisse und Sonderbehandlung in der Pflege.
Die Verwendung der Kräuter im Garten richtet sich dann natürlich danach, ob die Gartenstandorte den Pflanzenansprüchen genügen. Für die Ausbringung im Garten in Frage kommt entweder die Aussaat oder Auspflanzung der Kräuter. Eine Ernte ist im Großteil aller Fälle schon ab dem ersten Standjahr möglich.
FAQ – Häufige Fragen zu Kräuterarten
Bei den Kräuterarten muss man zwischen Arten nach Verwendung und Arten nach verwendeten Pflanzenteilen unterscheiden. Zu den Arten nach Verwendung gehören Heilkräuter, Gewürzkräuter, Duftkräuter, Teekräuter und Zauberpflanzen bzw. Ritualkräuter.
Zu den Arten nach verwendeten Pflanzenteilen Beerenkräuter, Blattkräuter, Blütenkräuter, Rindenkräuter, Samenkräuter und Wurzelkräuter. Außerdem werden auch Giftkräuter und Unkräuter grob zu den Kräuterarten gezählt.
Es gibt unzählige effektive Heilkräuter, wobei einige durch einen besonders hohen medizinischen Wert auffallen. Dazu gehören Echinacea (schleimlösend und immunstärkend), Lavendel (beruhigend und schlaffördernd), Salbei (antibiotisch und entzündungshemmend), Minze (atemwegsbefreiend und antibakteriell), Ringelblume (wundheilend), Thymian (antibiotisch) und Ingwer (immunstärkend).
Häufig verwendete Gewürzkräuter sind Pfeffer, Paprika, Basilikum, Oregano und Thymian. Pfeffer und Paprika gehören als würzig-aromatische Scharfgewürze quasi zur Grundausstattung jeder Küche. Basilikum verfeinert italienische Gerichte wie Pasta und Pizza. Oregano ist ein typisches Gewürz in mediterranen Speisen, während Thymian sowohl in Eintöpfen als auch in Fleischgerichten verwendet wird. Diese Kräuter verleihen Speisen aromatische Vielfalt und können frisch oder getrocknet verwendet werden.
Für die Zubereitung von Tees eignen sich Pfefferminze, Kamille und Zitronenverbene hervorragend. Pfefferminze erfrischt und beruhigt den Magen, Kamille wirkt entspannend und entzündungshemmend, während Zitronenverbene mit ihrem zitronigen Aroma belebt. Diese Kräuter bieten vielfältige Geschmacksrichtungen und gesundheitliche Vorteile, ideal für wohltuende Teemischungen.
Besonders beliebte Duftkräuter sind Lavendel, Rosmarin, Minze, Thymian und Salbei. Sie werden wegen ihres angenehmen Dufts oft in Gärten angebaut und finden Verwendung in der Aromatherapie sowie zur Herstellung von Duftsäckchen, Potpourris und ätherischen Ölen.