Die auch als Föhre bekannte Kiefer (Pinus) ist ein robuster Nadelbaum oder Strauch, der je nach Art und Sorte einen ausladenden, schlanken oder kugelförmigen Wuchs besitzt. Aufgrund der großen Vielfalt an Kiefernarten, wie auch wegen ihrer einfachen Pflege, wird Pinus sehr gerne im Garten kultiviert. Darüber hinaus dient die Föhre als wichtiger Holzlieferant in der Forstwirtschaft.
Inhaltsverzeichnis
ToggleVerwendung von Kiefern
In der japanischen Gartenkunst wird Pinus gerne für die Bonsaikultur genutzt. Da die Baumart relativ schnittverträglich sind, eignen sie sich wunderbar für Formschnitte zahlreicher Bonsaiformen, dies insbesondere, wenn es um Kaskaden-Bonsais geht. Insgesamt sind Kiefern relativ pflegeleicht. Zur Kultur als Gartengehölz im Speziellen haben wir nachstehend einige nützliche Tipps für Sie zusammengestellt.
Der wissenschaftliche Name „Pinus“ lässt es bereits erahnen: Auch die Pinie gehört zu den vielfältigen Kiefernarten, die im Englischen auch als pines bekannt sind. Der unvergleichlicher Duft der Pinie steht stellvertretend für die Gattung Pinus, deren Mitglieder allesamt ein wohlriechendes Harz produzieren.
Die darin enthaltenen ätherischen Öle werden nicht nur als Raumduft hochgeschätzt. Ebenso hilft das antibakterielle, antivirale, abschwellende und schleimlösende Kiefernöl gegen Atemwegserkrankungen und Entzündungen, was Pinus zu einer wertvollen Kräuterpflanze macht.
Kiefer pflanzen – Standort und Ablauf
Kiefern sind die namensgebende Gattung in der Familie der Kieferngewächse, zu der auch Fichten, Lärchen, Tannen und Zedern gehören. Sie sind ursprünglich meist in den gemäßigten bis mildkühlen Regionen der Nordhalbkugel beheimatet. Mittlerweile werden Arten dieses Nadelbaums jedoch weltweit forstwirtschaftlich angebaut, wobei sie ihr natürliches Höchstalter von bis zu 1000 Jahren leider kaum noch erreichen.
Ein Grund mehr, den aromatischen Pinus-Arten im eigenen Garten ein dauerhaftes Zuhause zu geben, wo die Pflanzen nicht nur durch ihren angenehmen Duft, sondern auch durch ihre außergewöhnlichen, bis zu 50 cm langen Nadeln auffallen. Damit diese aber auch voll zur Geltung kommen, sollte Pinus im Garten einen besonderen Platz bekommen.
Der richtige Boden für Föhren
Unerlässlich für eine gute Entwicklung der Kiefer ist zum Beispiel ein sonniger, feuchter und nährstoffreicher Standort. Der pH-Wert des Bodens liegt im Idealfall zwischen 5,5 und 7,0 Punkten. Darüber hinaus sollte der Standortboden unbedingt tiefgründig sein, da der Nadelbaum kräftige Pfahlwurzeln ausbildet.
In Sachen Platzbedarf kommt es sehr stark auf die finale Wuchshöhe der jeweiligen Arten an. Während großwüchsige Arten wie die Waldkiefer bis zu 50 m hoch werden und als Solitärpflanze dementsprechend Abstand zu benachbarten Pflanzen, Hauswänden und Grundstücksgrenzen bedürfen, kommen kleinwüchsige Arten wie die Berg- oder Zwergkiefer mit deutlich weniger Platz aus.
Auch, wenn Pinus eine bestimmte Bodenzusammensetzung bevorzugt, gilt der Nadelbaum als Pionierbaum, dier sich auf nahezu allen Untergründen ansiedeln kann. Felsige, trockene oder kalkreiche Untergründe könnten also ebenfalls als Standort in Frage kommen, wenngleich der Wuchs hier standortbedingt gerne eigentümliche Formen annimmt.
Ein Hauptgrund, weshalb Pinus mitunter ein beliebter Bonsaibaum ist. Hier lässt sich mit den originellen Wuchseigenschaften der Kiefernarten so einiges kreieren. Und auch fernab der Bonsaikultur kann man den Baum mit gezieltem Schnitt zu interessanten Formen erziehen, etwa zum Solitärstrauch oder zur Hecke.
Einzelheiten zum Standort für Kiefern:
- Pinus bevorzugt sonnige Standorte
- nährstoffreiches, feuchtes und tiefgründiges Substrat wählen
- Pinus ist eine Pionierpflanze und verschmerzt schwierige Standorte
- pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, von 5,5 bis 7,0 Punkten
- großwüchsige Arten als Solitär halten
- kleinwüchsige Arten brauchen weniger Platz
- beliebte Bonsaibäume
- Kultur von Sträuchern und Hecken ist möglich
Pflanzanleitung für Kiefern
1. Schritt – Pflanztermin wählen: Pflanzen Sie Ihre Kiefer am besten außerhalb der Hauptvegetationszeit, also im Herbst oder Frühling. Der Boden sollte frostfrei sein, damit sich die Wurzeln des Baums schnell am Standort etablieren. Zu empfehlen ist die Pflanzung vorgezogene Jungbäume aus der Baumschule oder Gärtnerei.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Vor der Pflanzung wird der Boden für die Bedürfnisse der Föhre tiefgründig umgegraben. Eine Grunddüngung Humus und Kompost ist sinnvoll. Anschließend wird ein Pflanzloch ausgehoben, das doppelt so groß wie der Wurzelballen sein sollte.
3. Schritt – Kiefer pflanzen: Vor dem Einsetzen der Föhre wird ihr Wurzelballen ins Wasser gestellt, um die Wurzeln optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen. Nachdem Sie die Jungbäume ins Pflanzloch eingesetzt haben, füllen Sie das Loch mit Aushub auf und treten die Erde vorsichtig fest. Damit die junge Föhre rasch im Boden anwurzeln kann, ist abschließend ein Gießrand im Wurzelbereich anzulegen und der Baum kräftig zu wässern.
Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:
- Pflanztermin: frostfreie Perioden im Herbst oder Frühling
- am besten vorgezogene Junggehölze pflanzen
- Boden vor der Pflanzung tiefgründig auflockern
- ergänzen Grunddüngung aus Humus und Kompost untermischen
- Pflanzloch von doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
- Jungbäume zunächst ins Wasser stellen, danach ins Pflanzloch einsetzen
- mit Aushub auffüllen und Erde vorsichtig festtreten
- abschließend Gießrand anlegen und Föhre kräftig angießen
Kiefer gießen und düngen
Innerhalb ihrer Blütezeit von April bis Mai entwickelt die Kiefer weibliche und männliche Blütenzapfen, die eine rötlich-gelbe bis braune Färbung aufweisen. Bis zu ihrer vollständigen Reife vergehen in der Regel 2 bis 3 Jahre, in denen die Zapfen eine stolze Länge von bis zu 60 cm erreichen können. Bereits für die Blütenbildung benötigen Föhren dabei regelmäßige Gießgänge. Dies gilt insbesondere für anhaltende Trockenphasen und Jungbäume, deren Pfahlwurzeln noch nicht tief genug in den Boden reichen, um sich selbst über den Grundwasserspiegel zu versorgen.
Neben der Bewässerung sollte der Wurzelbereich gemulcht werden, um den Nadelbaum vor Austrocknung zu schützen. Düngungen mit Hornspänen oder Kompost im Frühling und Sommer verhelfen der Kiefer zusätzlich zu kräftigem Wuchs.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- in jungen Jahren und bei Trockenheit regelmäßig gießen
- Mulchschicht schützt die Koniferen vor Austrocknung
- Düngung erfolgt im Frühling und Sommer
- Hornspäne und Kompost sind hierfür am besten geeignet
Kiefern schneiden und vermehren
Pinus ist ein robustes Nadelgewächs und verträgt Rückschnitte verhältnismäßig gut. Dennoch sollte alles in Maßen geschehen. Vor allem ältere Äste, die keine Nadeln mehr aufweisen, treiben nach einem Schnitt nicht wieder aus, sodass es zu unschönen Löchern im Astwerk kommen kann.
Um dies zu vermeiden, sollte ein Rückschnitt nur bei zu ausladendem Wachstum vorgenommen werden. Hierzu werden junge Triebe aus dem Baum entfernt, was ihn zu einer bauchigeren Wuchsform anregt. Ein derartiger Schnitt kann jährlich, am besten im Frühjahr, erfolgen.
Föhren werden nicht nur aufgrund ihres Holzes geschätzt, sondern finden auch Verwendung als Heil- und Arzneipflanzen. So enthalten die Kiefernnadeln wohlriechende ätherische Öle, die schleimlösend und desinfizierend wirken (z.B. Latschenkiefer). In der Naturheilkunde werden diese gegen rheumatische Erkrankungen, Hautentzündungen, Erkältungen und Muskelverspannungen eingesetzt. Es ist also durchaus lohnenswert, den Verschnitt der Nadelbäume zur Nadelgewinnung zu nutzen und diesen als Heilmittel zu verwenden.
Vermehrung durch Stecklinge
Die kontrollierte Vermehrung von Pinus erfolgt durch Stecklinge. Hierzu werden 3 bis 5 etwa 30 cm lange, kräftige Jungtriebe aus dem Baum entnommen. Stecken Sie die jungen Triebe einfach in einen Topf mit Anzuchterde und bewässern Sie diese gut. Nach der Wurzelbildung können Sie die Stecklinge schon im nächsten Frühjahr ins Freiland pflanzen.
Kurztipps zum Ernten, Schneiden und Vermehren:
- Konifere reagiert empfindlich auf Rückschnitte
- nur junge Triebe zeitig entfernen
- der Schnitt kann alljährlich im Frühjahr vorgenommen werden
- für Vermehrung durch Stecklinge
- dazu 3 – 5 Jungtriebe von 30 cm Länge entnehmen
- Triebe in Topf mit Anzuchtsubstrat stecken und gut bewässern
- im nächsten Frühjahr bewurzelten Steckling ins Freiland pflanzen
Interessante Arten der Gattung Pinus
Pinus existiert weltweit in etwa 113 verschiedenen Arten. Diese unterscheiden sich bisweilen stark in ihrer Nadelfärbung, Wuchsform und Wuchshöhe. Auch sind nicht alleArten gleich gut winterhart, weshalb man bei der Auswahl von Exemplaren für den Garten sorgfältig prüfen sollte. Ein paar Empfehlungen haben wir nachstehend für sie festgehalten:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Bergkiefer (Latschenkiefer) Pinus mugo | Blütezeit: Mai bis Juli Nadelfarbe: gründe bis dunkelgrüne Nadeln Wuchshöhe: 1 bis 4 m Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; Zwergkiefer mit niederlegendem bis aufrecht baumig-kegelförmigem Wuchs; ideal für Strauch- und Buschpflanzungen; die Latschenkiefer ist eine wichtige Heilpflanze gute Sorten: 'Benjamin', 'Columbo', 'Dezembergold', 'Gnom', 'Green Column', 'Humpy', 'Mughus', 'Minimops', 'Ophir', 'Piccobello', 'Pumilio', 'Varella', 'Wintergold' |
Japanische Rotkiefer Pinus densiflora | Blütezeit: Mai bis Juli Nadelfarbe: gelblich grüne Nadeln Wuchshöhe: 15 bis 35 m Herkunft: Japan, Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; dominierende Nadelbaumart in Japan mit schirmförmigem Wuchs; beliebt als Bonsai; bevorzugt trockene Böden; es sind Zwergsorten erhältlich gute Sorten: 'Globosa', 'Jane Kluis', 'Little Christopher', 'Low Glow', 'Oculis Draconis' (Drachenaugenkiefer), 'Pendula' (Hängekiefer), 'Tiny Temple', 'Umbraculifera' |
Schlangenhautkiefer Pinus heldreichii | Blütezeit: Mai bis Juli Nadelfarbe: hell- bis dunkelgrüne Nadeln Wuchshöhe: 10 bis 30 m Herkunft: Mittelmeerraum Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; knorriger und schirmartiger bis kegelförmiger Wuchs; beliebtes Schutzgehölz gute Sorten: 'Compact Gem', 'Green Giant', 'Horák', 'Malinki', 'Satellit' |
Schwarzkiefer (Schwarzföhre) Pinus nigra | Blütezeit: April bis Juni Nadelfarbe: hell- bis tiefgrüne Nadeln Wuchshöhe: 20 bis 40 m Herkunft: Eurasien, Nordafrika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; kegelförmiger bis knorriger Wuchs; es sind Zwergsorten und Sorten mit Säulenwuchs erhältlich; Pinus nigra ist für ihre schwarzen Zapfenschuppen und ihre oft ebenfalls schwarze Rinde bekannt gute Sorten: 'Austriaca', 'Fastigiata' (Säulenkiefer), 'Frank', 'Green Rocket' (Säulenkiefer), 'Green Tower' (Säulenkiefer), 'Helga', 'Komet' (Zwergsäulenkiefer), 'Obelisk' (Säulenkiefer), 'Oregon Green', 'Pierrick Bregeon', 'Pyramidalis' (Säulenkiefer), 'Richard', 'Scholz' |
Waldkiefer (Föhre) Pinus sylvestris | Blütezeit: Mai bis Juni Nadelfarbe: dunkelgrüne bis blaugrüne Nadeln Wuchshöhe: 10 bis 50 m Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -45 °C winterhart; Traditionskiefer mit kugel- bis kegelförmigem Wuchs; die Waldkiefer ist beliebt als Alleebaum und Solitärpflanze gute Sorten: 'Aurea', 'Beuvronensis', 'Fastigiata' (Säulenkiefer), 'Glauca', 'Norska', 'Norwegian', 'Watereri' |
Zirbelkiefer (Arbe) Pinus cembra | Blütezeit: Mai bis Juli Nadelfarbe: bläulich grüne Nadeln Wuchshöhe: 20 bis 25 m Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; im Alter bizarre Formen mit kräftiger Beastung und Neigung zum Mehrstamm gute Sorten: 'Glauca' |
Zwergkiefer Pinus pumila | Blütezeit: Mai bis Juni Nadelfarbe: gelbgrüne bis blaugrüne Nadeln Wuchshöhe: 1 bis 5 m Herkunft: Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; Naturhybride mit guter Eignung zum Bonsai gute Sorten: 'Glauca' |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigsten Erkrankungen bei Pinus-Arten zählen vor allem Pilze, wie die Kiefernschütte oder der Kiefernrindenblasenrost, welche zu einer Braunfärbung der Nadeln führen. Pilze wie der Kiefernbaumschwamm und der Kiefernbaumporling sorgen hingegen für das Verfaulen des Kernholzes und der Wurzeln, wodurch der Kiefernbaum abstirbt. Ebenso gravierend verläuft ein Befall durch den Kiefernborkenkäfer, der sich unter der Rinde des Nadelbaumes ansiedelt und die wichtigen Leitungsbahnen des Baumes bis zu dessen Absterben verletzt.
Gegen diese Schadbilder hilft meist nur eine vorbeugende Pflege, die regelmäßige Düngungen und ein Verhindern von Staunässe beinhalten. Schädlinge wie die Raupen der Schmetterlingsarten Kiefernschwärmer, Forleule und Kiefernspinner, welche die Kiefernnadeln abfressen, oder die Kiefernwolllaus, welche zu gelblichen Verfärbungen der Nadeln führen, können hingegen gut mit Brennnesselsud bekämpft werden.
Fazit
Die Kiefer ist ein pflegeleichter und genügsamer Nadelbaum, der bevorzugt an sonnigen Standorten mit ausreichend Platz und einem nährstoffreichen, feuchten Boden wächst. Neben regelmäßigen Gießgängen in trockenen Sommermonaten und Düngungen im Frühling und Sommer benötigt Pinus dabei in der Regel keine weiteren Pflegemaßnahmen.
Besonders hervor stechen die vielseitigen Wuchsformen der Föhre, die das Nadelgehölz zu einer wunderschönen Solitärpflanze machen. Selbst Bonsaikulturen sind mit diesen Nadelbäumen kein Problem und bringen in Abhängigkeit von Standort und Schnitt sehr originelle Erscheinungsbilder hervor. Es sei jedoch erwähnt, dass Schnittmaßnahmen an Pinus mit Bedacht vorgenommen werden müssen, denn Schnittfehler verzeiht das empfindliche Gehölz nur selten, was zu unansehnlichen Kahlstellen und spärlichem Austrieb führen könnte.
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