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Junkerlilie pflanzen – Standort, Pflege, Überwintern

7 Minuten Lesezeit

Die Junkerlilie (Asphodeline) ist eine ausdauernd krautige Staude mit faszinierendem Erscheinungsbild. Am oberen Ende des bis zu 120 Zentimeter hohen Stängels wachsen mehrere längliche Kapseln, welche zwischen April und Juni bis zu 3 Zentimeter lange, meist gelbe Blüten preis geben.

In Gruppen gepflanzt, wirken die winterharten Junkerlilien als hübscher Blickfang im heimischen Garten. Dabei halten sich die Stauden bis in den Winter, sofern sie gut gepflegt werden. Wie ihnen diese Pflege gelingt und wo Sie Asphodelinen am besten ansiedeln, erläutern wir Ihnen nachstehend.

 

Junkerlilien pflanzen – Standort und Ablauf

Die Arten der Asphodeline entstammen der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae) innerhalb der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae). Sie ist daher eng verwandt mit der Fackellilie und Aloe vera, die beide ebenfalls zu den Affodilgewächsen zählen. Allerdings stammt die Asphodeline anders als Aloe und Fackellilien überwiegend aus dem Mittelmeerraum.

 

Standort und Boden für Junkerlilien

Bedingt durch ihre Herkunft bevorzugt die standorttreue Pflanzengattung möglichst warme und sonnige Standorte, welche sie sich gerne mit Lavendel, Bergastern, Lein oder Katzenminze teilt. Wind ist für die robusten Asphodelinen kein Problem dar.

Auf Staunässe reagieren sie jedoch sehr empfindlich, weshalb Sie darauf achten sollten, dass Gießwasser stets gut abfließen kann. Gut durchlässige Böden sind für die Ansprüche der Junkerlilie deshalb ideal. Als in Deutschland am liebsten kultivierte Art gilt dabei die Gelbe Junkerlilie (Asphodeline lutea). Dabei ist eine Direktpflanzung der Aussaat vorzuziehen.

Auch sollte das Standortsubstrat nach Möglichkeit trockenen, sowie mit Sand und Kalk angereichert sein und neutrale bis leicht basische pH-Werte zwischen 6,5 und 8,5 aufweisen. Letztere werden von herkömmlichen Gartenböden normalerweise von Natur aus gestellt. Wunderbare Einsatzgebiete in der Privatbotanik sind Steingärten sowie sonnige Hänge und Steppengärten

Einzelheiten zum Standort für Junkerlilien:

  • Junkerlilien benötigen viel Sonne und Wärme
  • trockener, durchlässiger, kalkhaltiger, sandiger Boden
  • Staunässe ist unbedingt zu vermeiden
  • Boden-pH-Wert: neutral bis basisch zwischen 6,5 und 8,5
  • normale Gartenerde erfüllt die pH-Wert-Bedingungen
  • Asphodeline ist ideal für Steingärten und Steppengärten
  • gern gepflanzte Art: Gelbe Junkerlilie (Asphodeline lutea)
  • Beetnachbarn: Lavendel, Bergastern, Lein und Katzenminze

 

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Die Samenstände der Junkerlilie sind zwar sehr üppig, eine Aussaat aber selten von Erfolg gekrönt. Direktpflanzungen gekaufter Containerware sind daher vorzuziehen

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung

1. Schritt – der richtige Pflanztermin: Asphodelinen sind klassische Sommerblüher und werden somit im Frühling gepflanzt. Da die Affodillgewächse aber in mediterranen Gebieten heimisch und deshalb sehr Wärme- und Sonnenverwöhnt sind, raten wir zu einem Pflanztermin nach den letzten Bodenfrösten. Planen Sie die Pflanzung also frühestens ab der zweiten Maihälfte.

2. Schritt – Erde vorbereiten: Um einen besseren Abfluss des Wassers zu gewährleisten, können Sie den Standortboden vor der Pflanzung drainieren. Lockern Sie zudem die Erde mit einer Harke gründlich auf und entfernen Sie welke Pflanzenreste, störende Steine und altes Wurzelwerk. Handelt es sich um sandfreie, kalk- oder nährstoffarme Substrate, ist eine Anreicherung mit entsprechenden Zusätzen empfohlen.

3. Schritt – Stauden pflanzen: Am besten wächst die Junkerlilie, wenn sie leicht erhöht in einen kleinen Erdhaufen gesetzt wird. Achten Sie hierbei auf einen Pflanzlochdurchmesser von der anderthalben Große des Wurzelballens und einen Pflanzabstand einzelner Erdhügel von 40 Zentimetern. Pro Quadratmeter sollten so nicht mehr als 6 Junkerlilien stehen. Nach dem Einsetzen der Pflanze bedecken Sie den Wurzelbereich gut mit Erde und drücken Sie das Substrat gut fest. Anschließend werden die Asphodelinen mit einem Gießaufsatz angewässert.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanztermin für Asphodeline: Spätfrühling, gegen Ende Mai
  • Boden für besseren Wasserablauf drainieren
  • ergänzend Substrat von Bodenhindernissen befreien
  • Substrat ggf. mit Sand, Kompost oder Kalk anreichern
  • Junkerlilien am besten leicht erhöht pflanzen
  • Pflanzloch mit 1 ½ Ausmaßen des Wurzelballens ausheben
  • Pflanzabstand: 40 cm, max. 6 Junkerlilien pro m²
  • nach Pflanzung Erde um den Wurzelballen gut andrücken
  • im Anschluss Asphodeline mit Gießaufsatz bewässern

 

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Blüte der Junkerlilie

Junkerlilie gießen und düngen

Junkerlilien sind in Sachen Bewässerung sehr anspruchslos, denn ein zusätzliches Gießen ist nur während sehr heißen Trockenperioden erforderlich. Verwenden können Sie hierfür entweder normales Leitungswasser oder gesammeltes Regenwasser.

Sobald das Gießwasser nicht mehr zügig von der Erde aufgesogen wird, ist der Durst der Pflanzen wieder für eine Weile gestillt. Die Erdschicht kann dann bis zur nächsten Wässerung ruhig bis in tiefere Lagen abtrocknen, verfügen die Rhizomwurzeln der Stauden doch über eine gute Speicherkapazität.

Geht es um den Nährstoffbedarf der Asphodeline, so reicht eine Düngerabgabe vor der alljährlichen Blüte. Wurde der Standortboden bereits vor der Pflanzung mit Kompost ausgestattet, reichen moderate Mengen an Dünger gänzlich aus. Wenn Sie keinen Kompost oder Kompostersatz zur Hand haben, können Sie einen Staudenvolldünger aus dem Fachhandel zurück greifen. Halten Sie sich jedoch an die Dosierungsanweisungen auf der Packung, um Ihre Asphodelinen nicht zu überdüngen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Junkerlilie nur während heißen Trockenperioden gießen
  • für den Gießvorgang Leitungs- oder Regenwasser nutzen
  • so lange gießen, bis Erde das Wasser nicht mehr aufnimmt
  • Oberboden vor erneuter Bewässerung gut trocknen lassen
  • Düngung der Asphodeline vor der Blüte
  • hierfür Kompost oder Kompostersatz nutzen
  • alternativ Staudenvolldünger aus dem Fachhandel verwenden

 

Junkerlilie schneiden und vermehren

Die Junkerlilie ist nicht nur eine schöne Zierde im Garten, sie macht sich auch wunderbar als Schnittblume in der Vase. Schneiden Sie die blühenden Triebe zu diesem Zweck während den Vormittagsstunden mit einem scharfen Werkzeug ab.

Übrigens: Auch die abgeblühten Triebe der Asphodeline machen sich dank der perlenartigen Samenstände wunderbar als Deko-Elemente in Blumengestecken.

 

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Ziervolle Samenstände der Junkerlilie | © Das Grüne Archiv

Um die Winterhärte der Stauden zu erhöhen, ist es darüber hinaus sinnvoll, wenn Sie die Pflanzen im zeitigen Frühjahr bis auf Handbreite zurückschneiden. Dank des Rückschnitts wachsen die Stängel der Stauden später kräftiger und resistenter nach.

 

Vermehrung durch Wurzelstecklinge

Junkerlilien sind durch ihre Rhizomwurzeln sehr wuchsfreudig. Diese Wuchsfreudigkeit können Sie auch nutzen, um die Pflanzen zu vermehren. Von einer Vermehrung durch Wurzelteilung, also durch vollständiges Ausgraben der Wurzel, wird allerdings abgeraten, da die Asphodeline standorttreu ist und schlecht auf nachträgliches Umpflanzen (wenn auch nur in Teilstücken) reagiert.

Graben Sie darum nach dem letzten Bodenfrost die Erde nur behutsam auf, um Wurzelstecklinge der Staude zu erhalten. Trennen Sie hierzu mit einem scharfen Messer ein Wurzelstück ab, welches über einen gesund wirkenden Wurzelknoten mit mehreren Ausläufern verfügt. Der Wurzelsteckling kann sofort an seinen, mit etwas Dünger angereicherten Bestimmungsort gepflanzt werden. Sein Wachstum sollte sich bereits nach wenigen Wochen bemerkbar machen.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • für Schnittblumen Blütenstängel der Asphodelinen entnehmen
  • Schnitte nur am Vormittag durchführen
  • allgemeiner Rückschnitt der Stauden im zeitigen Frühjahr
  • Junkerlilien hier bis auf Handbreite zurückschneiden
  • Schnitt macht die Pflanzen robuster gegen Kälte und Wind
  • Vermehrung der Asphodeline über Wurzelstecklinge
  • Vermehrung durch Komplettteilung des Wurzelstocks schadet Pflanze
  • Wurzelsteckling mit ausreichenden Knoten und Ausläufern wählen
  • Stecklingsentnahme erfolgt im Frühling
  • der Steckling kann direkt ins Freiland gepflanzt werden
  • vor Pflanzung empfiehlt sich Standortaufbereitung mit Dünger

 

Junkerlilien überwintern – Tipps zum Winterschutz

Das Überwintern von Asphodelinen gelingt meist problemlos. Insbesondere die Gelbe Junkerlilie ist bis zu -20 °C winterhart und hält deutschen Wintern so zuverlässig Stand. In den ersten zwei bis drei Jahren nach dem Pflanzen ist es aber dennoch hilfreich, wenn Sie eine Schicht Reisig über den Affodillgewächsen ausbringen.

Verwenden Sie kein Stroh, da dieses Nässe von Schmelzwasser speichert und dadurch zu Wurzelfäule führen kann. Sobald die Junkerlilien ihre finale Größe erreicht haben, erübrigt sich der Winterschutz der Pflanzen. Nur in wirklich eisigen Wintern mit anhaltend starkem Frostwind ist dann noch ein Abdecken des Wurzelbereiches angezeigt.

 

Interessante Arten der Asphodeline

In Deutschland gibt es von den rund 17 Arten der Asphodeline keine Wildsorten. Dennoch wird die Gelbe Junkerlilie (Asphodeline lutea) heute sehr gerne in den heimischen Gärten herangezogen. Kein Zufall, denn bereits im Jahr 1879 wurde in dem Pflanzenbuch ‚Vilmorin’s illustrierte Blumengärtnerei‘ beklagt, dass die Junkerlilie hierzulande zu wenig Beachtung fände, obwohl sie doch so pflegeleicht und langlebig sei. Inzwischen hat sich der Mangel an Aufmerksamkeit aber reduziert und neben Asphodeline lutea lassen sich noch zahlreiche andere Junkerlilienarten im Sortiment des Gartenhandels finden:

SorteBeschreibung
Gelbe Junkerlilie
Asphodeline lutea
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: gelbe Blüten
Wuchshöhe: 50 bis 90 cm
Herkunft: Mittelmeerraum
Eignung für Kultivierung: sehr gut
gute Sorte: 'Floreplena', 'Gelbe Kerze'

Weiße Junkerlilie
Asphodeline albus
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: weiße Blüten
Wuchshöhe: 80 bis 90 cm
Herkunft: Mittelmeerraum
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: gelegentlich rosa Blüten erhältlich
Krim-Junkerlilie
Asphodeline taurica
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: weiße bis gelbe Blüten
Wuchshöhe: 40 bis 50 cm
Herkunft: Osteuropa bis Westasien
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: gerader, kompakter Wuchs

Liburnische Junkerlilie
Asphodeline liburnica
Blütezeit: Juni
Blütenfarbe: hellgelbe bis gelbe Blüten
Wuchshöhe: 80 bis 120 cm
Herkunft: Süd- bis Osteuropa
Eignung für Kultivierung: mäßig
Besonderheiten: sehr seltene Pflanze
Schlanke Junkerlilie
Asphodeline tenuior
Blütezeit: Juni
Blütenfarbe: gelblich-weiße Blüten
Wuchshöhe: 80 bis 100 cm
Herkunft: Eurasien
Eignung für Kultivierung: mäßig
Besonderheiten: gut in Steingärten

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Asphodelinen bleiben in der Regel verschont von Befall durch Mehltau und Blattläusen. Selbst Schnecken finden die Stauden uninteressant. Vor Pflegefehlern ist jedoch keine Pflanze gefeit, wodurch es speziell bei der Asphodeline zur Wurzelfäule kommen kann. Reichen Sie der Pflanze nämlich zu viel Wasser oder bepflanzen den Standort zu dicht, beginnen die Wurzeln durch den gehemmten Wasserabfluss zu faulen. Die Erde um den Wurzelbereich herum beginnt modrig zu riechen und die Wurzeln werden weich und dunkel.

Bei betroffenen Stauden können Sie versuchen, befallene Stellen abzutrennen und den Boden abtrocknen zu lassen. Ebenso ist ein Bodenaustausch möglich, der allerdings sehr frühzeitig erfolgen sollte. Hilft beides nicht, bleibt leider nur noch die Entsorgung der Pflanze.

 

Fazit

Junkerlilien sind ein Muss für jeden Gärtner, der eine unkomplizierte Zierpflanze für trockene und kalkhaltige Böden sucht. Die hoch wachsenden, auffällig leuchtenden Affodillgewächse benötigen nämlich nur sehr wenig Pflege, um in voller Pracht zu erstrahlen und verstehen sich dabei gut mit anderen mediterranen Pflanzen, wie Lavendel oder Katzenminze. Da die Junkerlilie gut in kalkreicher Erde wächst, eignet sie sich ferner möglicherweise für genau jene Stellen in Ihrem Garten, an welchen sonst nichts gedeihen mag. Ein optisch ansprechender ‚Lückenbüßer‘ also, der aber auch in Einzelstellung unwahrscheinlich gut zur Geltung kommt.


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