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Hortensien überwintern: Wichtige Infos zum Winterschutz

5 Minuten Lesezeit

Die Hortensie ist eine beliebte Gartenpflanze, die durch ihre üppigen blauen bis hellvioletten Blütenstände besticht. Die mehrjährige, meist winterharte Pflanze kann bis zu 2 m hoch wachsen und Blütendolden von bis zu 25 cm Durchmesser bilden. Doch wie sollte man die schönen Hortensien überwintern?

 

Was ist vor dem Überwintern der Hortensie zu beachten?

Wenngleich der Großteil käuflicher Exemplare aber aus winterharten Züchtungen besteht, sollten Hortensien beim Überwintern dennoch durch spezielle Winterschutzmaßnahmen unterstützt werden. Nur so ist garantiert, dass die Pflanze keine Frostschäden nimmt und auch im Folgesommer wieder ihre herrliche Blütenpracht zeigt.

Am einfachsten gestaltet sich die Überwinterung der Hortensie, wenn Sie sich bereits beim Kauf für eine winterharte Sorte entscheiden. Empfehlenswert sind hier Rispenhortensien, Bauernhortensien und Kletterhortensien. Diese können im Freiland sowohl im Kübel auf dem Balkon oder als Freilandpflanzungen im Beet überwintern.

Sorten, die nicht winterhart sind oder besonders viel Sonne benötigen, pflanzen Sie stattdessen lieber als reine Balkonpflanzen im Kübel, die dann im Winter an einen lichtreichen Ort im Hausinneren umgesiedelt werden. Jungpflanzen und Exemplare der Hortensie in kleineren Töpfen wiederum müssen im Keller überwintern, benötigen dafür aber keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen.

 

Hortensie für die Winterruhe vorbereiten

Um die von November bis März andauernde Winterruhe der Hortensie nicht zu stören, sollte die Pflanze ab Herbst nicht mehr gedüngt werden. Gerade bei Überwinterung im Freiland oder auf dem Balkon führt der Überschuss an Nährstoffen sonst dazu, dass die Pflanze bei milderen Wintertemperaturen unmittelbar austreibt. Die neuen Triebe frieren bei den nächsten Minusgraden allerdings wieder ab, wodurch häufig schwere Frostschäden an der Hortensie entstehen.

Hortensien, die den Winter auf dem Balkon verbringen, setzen Sie bis zum Frühling am besten in dickwandige Kübel mit mindestens 40 cm Durchmesser. Wählen Sie für die Balkonpflanzen unbedingt einen sonnigen oder halbschattigen Standort, der vor kalten Winden geschützt ist.

Zur optimalen Vorbereitung Ihrer Hortensie auf die Winterruhe sollten Sie zunächst welke Pflanzenteile entfernen und die Pflanze auf Schädlinge oder Krankheiten untersuchen. Letzteres ist vor allem bei im Haus überwinternden Kübel- bzw. Balkonpflanzen wichtig, damit ein etwaiger Schadbefall im Haus nicht auf andere Gewächse übergreift. In den Monaten vor Wintereinbruch ist es außerdem ratsam, die Hortensie noch einmal ausreichend zu bewässern. Hierbei darf allerdings keine Staunässe auftreten, da diese in der kalten Jahreszeit den Pilzbefall fördert.

Hilfsmittel zum Überwintern im Überblick:

  • Gartenvlies, Jutesäcke oder Zeitungspapier zum Umwickeln
  • Holzklötze oder Steine zum Anheben der Kübel
  • Bast zum Befestigen der Schutzmantelungen
  • Reisig, Rindenmulch, Torf oder trockenes Laub im Wurzelbereich

 

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Tipp: Wählen sie für das Freiland gut winterharte Hortensien-Arten wie die Bauernhortensie oder Raue Hortensie | © Das Grüne Archiv

Hortensien überwintern – der richtige Zeitpunkt

Nach den Vorbereitungen für die Überwinterung im Herbst, also der letzten Bewässerung, Düngung und Entfernung welker Pflanzenteile, geht es für die Hortensie vor Frosteinbruch ins Winterquartier. Balkonpflanzen werden dann an einen geschützten und lichtreichen Standort verschoben und die Pflanzgefäße mit Vlies oder Jute ummantelt.

Im Beet ist eine wärmende und wasserabweisende Schicht aus trockenem Laub oder Rindenmulch wichtig. Verteilen Sie diese einfach auf eine großzügige Schicht Reisig oder Torf. Für junge Hortensien und Pflanzen, die sich in kleinen Töpfen befinden, sollte auf die ersten Anzeichen von Nachtfrost geachtet werden, damit die Gewächse auch wirklich rechtzeitig im Keller landen.

 

Tipps zum Überwintern der Hortensie

  • Verzichten Sie vor der Überwinterung der Hortensie auf einen radikalen Rückschnitt, um der Pflanze nicht unnötig wichtige Energiereserven für die Wundheilung zu rauben. Verlagern Sie den Schnitt stattdessen aufs Frühjahr, wo Sie dann auch gleich erfrorene Triebe entfernen können.
  • Legen Sie Materialien wie Jutesäcke oder Gartenvlies nicht nur um den Pflanzkübel, sondern auch um die verholzten Leittriebe der Hortensie. Dies schützt das Wurzelwerk zusätzlich vor Frostschäden. Die Wurzelballen der Hortensie können Sie außerdem durch eine 10 bis 20 cm dicke Schicht aus Rindenmulch oder Torf schützen, die Sie um den Wurzelansatz der Pflanze anhäufeln.
  • Neben einem windgeschützten Standort benötigen Hortensien auch im Winter etwas Licht. Stellen Sie die Pflanzen daher niemals in einen fensterlosen Raum und lassen Sie die Krone der Hortensie unbedeckt.
  • Bei einigen Hortensien-Sorten bilden sich bereits im Herbst die Blütenknospen für das kommende Jahr aus. Um deren Blüte im Sommer zu garantieren, müssen sie durch spezielle Maßnahmen zusätzlich vor Frost geschützt werden. Hierzu wird am besten Stroh oder Reisig direkt um die frischen Knospen gelegt oder diese mit trockenem Laub bedeckt.
  • Verwenden Sie für das Einschlagen Ihrer Hortensie keinesfalls luftundurchlässige Materialien wie Plastikfolie! Eine ausreichende Belüftung der Pflanze ist hier nicht mehr garantiert, was im schlimmsten Fall zum Verfaulen von Blütenknospen oder zum Pilzbefall der Hortensien führt
  • Während der Winterruhe dürfen Hortensien selbstverständlich nicht austrocknen. Kleine Wassergaben sind hin und wieder also wichtig, wobei Staunässe mit Blick auf mögliche Wurzelfäule strikt zu vermeiden ist. In diesem Zusammenhang sei auch nochmals auf die nötige Luftzirkulation hingewiesen. Öffnen Sie bei einer Überwinterung im Haus deshalb am besten mindestens einmal täglich das Fenster, um für ausreichenden Luftaustausch zu sorgen.
  • Belassen Sie den Frostschutz Ihrer Hortensien auch bei den ersten milden Temperaturen noch so lange an der Hortensie, bis Sie Spätfröste sicher ausschließen können. Danach können Sie die Hortensien wieder langsam an die Außentemperaturen gewöhnen. Das tut Sie am besten, indem Sie die Pflanzen stundenweise aus dem Keller holen und an die frische Luft stellen.

 

Fazit

Die Überwinterung von Hortensien kann nur dann im Freiland erfolgen, wenn die gewählte Sorte winterhart ist. Nicht-winterharte Hortensien, ebenso wie kleinere Jungpflanzen müssen dagegen an einem lichtreichen Standort im Haus überwintern.

Zum verbesserten Winterschutz im Freiland unerlässlich sind Dämmmaterialien wie Vlies, Jute, Laub und Ridenmulch. Ein paar Holzklötze unter dem Kübel zur Isolierung vom kalten Balkonboden sind für Topfhortensien zusätzlich empfehlenswert. Sobald sich die Temperaturen im März wieder gemildert haben und kein Nachtfrost mehr auftritt, können Sie Ihre Hortensien dann wieder dauerhaft draußen belassen werden.


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