Das Sprichwort „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ kommt nicht von Ungefähr. Tatsächlich kann man mit Hilfe der richtigen Heilkräuter so gut wie jede Erkrankung entschärfen und Symptome lindern. Man muss nur wissen wie.
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ToggleWas sind Heilpflanzen?
Als Heilkräuter bezeichnet man Kräuterpflanzen, die medizinisch wirksame Inhaltsstoffe enthalten und deshalb heilkundliche Anwendung erfahren. Je nach Wirkstoffkombination wirken sie gegen unterschiedliche Krankheiten und / oder Krankheitssymptome.
Wissenschaftliche Fachgebiete, die sich mit der Wirkung von Heilpflanzen beschäftigen, sind die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) und die Pflanzenarzeikunde (Phytopharmazie).
Eine einheitliche Übersicht zu Heilkräutern zu erstellen, ist allerdings äußerst schwierig. Es gibt bei den Heilkräutern oft Überschneidungen mit Gewürzkräutern und Duftkräutern. Beispielsweise haben Küchengewürze wie Ingwer oder Knoblauch und auch Duftpflanzen wie Lavendel gleichzeitig auch einen heilsamen Effekt.
Viele Duftkräuter werden außerdem zur Aromatherapie eingesetzt und haben demnach ebenfalls heilsame Eigenschaften. Manche Kräuter lassen sich also gleichzeitig mehreren Kategorien zuordnen.
Den Heilkräutern klar gegenüber stehen wiederum die Giftkräuter. Zwar gibt es auch unter den Giftpflanzen einige Vertreter, die medizinische Wirkstoffe enthalten, der Gehalt an giftigen Inhaltsstoffen überwiegt aber meist den potenziellen Nutzen als Heilpflanze.
Allenfalls professionell in der Pharmazie gewonnene Wirkstoffextrakte finden medizinische Anwendung. Von Privatexperimenten mit Giftkräutern ist hingegen dringend abzuraten.
Geschichte der Heilkräuter
Die moderne Schulmedizin verdankt ihre Entstehung im Grunde der auch als Kräuterkunde oder Kräutermedizin bekannten Pflanzenheilkunde (Phytotherapie). Als es noch keine pharmazeutischen Medikamente wie Tabletten, Arzneikapseln und Impfstoffe gab, behandelten Ärzte ihre Patienten weltweit maßgeblich mit heilsamen Kräutern aus der Region. Die Ursprünge der Pflanzenheilkunde reichen dabei weiter zurück als viele denken.
Ursprünge der Pflanzenheilkunde in der Steinzeit
Belege zur Frühgeschichte der Pflanzenheilkunde liefern archäologische Funde wie das Blumengrab von Shanidar. Das Grab ist gut 60.000 Jahre alt und wurde in den 1950er Jahren von dem amerikanischen Prähistoriker Ralph Solecki entdeckt.
Es beinhaltete die sterblichen Überreste von neun Neandertalern, die auf Blüten und Kräuter gebettet waren. Eine spätere Laboranalyse der Pollenrückstände ergab, dass es sich bei den zur Bestattung verwendeten Pflanzen um insgesamt 28 verschiedene Heilkräuter und Küchenkräuter handelte, darunter:
- Beifuß
- Eibisch
- Flockenblume
- Greißkraut
- Meerträubel
- Schafgarbe
- Tausendgüldenkraut
- Traubenhyazinthe
- Wegerich
Speziell die Schafgarbe erhielt ihren Namen im Altertum aufgrund von Beobachtungen, nach denen sich verwundete Schafe gerne in dem Heilkraut wälzten. Ähnliche Observationen dürften auch die Neandertaler gemacht haben und so zu dem Schluss gekommen sein, dass Schafgarbe eine wundheilende Wirkung besitzt.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die heilpflanzlichen Kenntnisse von Tieren deutlich umfangreicher sind als man denken mag. Viele Tiere, darunter Affen, Hunde, Katzen, Kaninchen und Insekten wissen instinktiv, welche Heilkräuter sie fressen oder auf ihren Körper auftragen müssen, um Krankheiten oder Verletzungen zu kurieren.
Damit ist die Tierwelt dem modernen Menschen um einiges voraus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der frühe Neandertaler Teile seines Kräuterwissens durch bloße Beobachtung der hiesigen Tierwelt erlangte.
Und auch der Homo Sapiens, der sich in Afrika entwickelte, dürfte dank seiner naturnahen Lebensweise im Einklang mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu ähnlichen heilpflanzlichen Schlüssen gekommen sein. Dafür spricht, dass die Urvölker Afrikas bis heute einen ausgeprägten Tierkult besitzen und verschiedene Tierarten als Stammestiere kennen.
Die Tiere nachzuahmen, von ihrem Verhalten zu lernen und das Gelernte aktiv im Alltag und Stammesgeschehen einzubinden, gehört zur Tradition zahlreicher afrikanischen Naturvölker, die in der Regel fachkundige Medizinmänner besitzen, welche das alte Kräuterwissen der Vorfahren anwenden, um ihre Patienten zu heilen.
Blütezeit der Heilkräuter in der Antike
Eine wahre Blüte erlebte die Pflanzenheilkunde in der Antike. Seien es nun Disziplinen der fernöstlichen Volksmedizin wie Ayurveda und TCM oder das heilkundliche Erbe aus dem mediterranen Raum – das alte Wissen um Heilkräuter wurde in den antiken Hochkulturen erstmals und umfassend schriftlich festgehalten.
Eine der ältesten schriftlichen Aufzeichnungen zur Kräuterkunde ist diesbezüglich das Papyrus Ebers. Dabei handelt es sich um eine Papyrusschrift aus dem Jahr 1550 v. Chr., welche die medizinische Anwendung verschiedener Kräuter im alten Ägypten dokumentiert.
Neben Informationen zu Heilkräutern gegen Infektionen, Zahnerkrankungen und Verletzungen sind hier sogar gynäkologische Weisungen, etwa zur Empfängnisverhütung zu finden. Darüber hinaus werden auch erstmals sogenannte Zauberpflanzen und Ritualkräuter dokumentiert.
Bereits vor Entstehung des Papyrus Ebers sind in Verbindung mit der altägyptischen Kräuterkunde mehrere Mediziner bekannt, darunter der legendäre Heilkunde Imhothep, der um 2.700 v. Chr. de altägyptische Heilkunde begründet haben soll.
Etwa zur selben Zeit beschäftigte sich in Ägypten auch eine berühmte Medizinkundige mit Namen Peseschet eingehend mit der Kräuterkunde. Sie wird heute oft als Ursprung des Mythos um die vermeintlich erste Ärztin der Welt, Merith Ptah assoziiert.
Auch in Griechenland war man zu jener Zeit heilpflanzlich nicht unbewandert. Schon der Urvater der modernen Schulmedizin Hippokrates war eigentlich ein Kräuterkundiger. Auch der Begründer der Pharmakologe Dioskurides, fußte sein Lebenswerk auf der Erforschung heilpflanzlicher Wirkstoffe.
Zu den wichtigsten Heilkräutern der Antike gehörten dabei einerseits klassische Mediterrankräuter, andererseits aber auch Räucherharze und Duftkräuter, die zur Desinfektion oder zur Reinigung von Räumen verwendet wurden.
Des Weiteren fanden in der Antike auch erstmals arabische und asiatische Kräuter über die Handelswege des Orients ihren Weg nach Südeuropa und Afrika. Einige klassische Kräuterbeispiele der damaligen Zeit sind:
- Beinwell
- Dost
- Ingwer
- Kamille
- Knoblauch
- Lavendel
- Minze
- Myrrhe
- Portulak
- Ringelblume
- Rosmarin
- Salbei
- Thymian
- Weihrauch
Heilkräuter im Mittelalter
Das Mittelalter war mit Blick auf Pflanzenheilkunde von Fort- und Rückschritten gleichermaßen geprägt. Zum einen kam es mit der Verbreitung des Christentums zu einer sehr kritischen Auseinandersetzung mit Bräuchen aus anderen Kulturen. Kräuterwissen von Nicht-Christen wurde häufig als heidnisch und damit teuflischen Ursprungs stigmatisiert.
Das gipfelte unter anderem im tragischen Kapitel der mittelalterlichen Hexenverfolgung. Die vermeintlichen Hexen, die hier hingerichtet wurden, waren oftmals erfahrene Kräuterfrauen, deren Wissen mit ihrem Tod unwiederbringlich verloren ging.
Gleichzeitig fand in den Archiven der Kirche aber auch eine aktive Übersetzung alter Kräutertexte ins Lateinische statt. Basierend auf diesem Wissen entwickelten sich im Mittelalter die Klostergärten als Vorläufer des Kräutergartens. Und auch klassische Verfahren aus der traditionellen Kräuterküche anderer Kulturkreise fanden im Christentum rege Anwendung zur Behandlung von Krankheiten.
Eine Geistliche, die sich wider den Umständen ihrer Zeit hinter Klostermauern zu einer namhaften Größe mittelalterlicher Heilkundiger entwickelte, war die Äbtissin Hildegard von Bingen. Obgleich andere Frauen für die Ausübung des gleichen Handwerkes mit dem Leben bezahlten, gelang es Hildegard, sich als Mystikerin und Kräuterfrau zu etablieren.
Dies aber nur, weil sie ihr Tun in den Dienste Gottes stellte. Zum Glück, denn Hildegards Aufzeichnungen zu Heilkräutern gehören bis heute zum wertvollsten literarischen Schatz der Kirche. Und auch ihr Wissen um Frauenheilkräuter ist bis heute eine wichtige Orientierungshilfe in der Frauenheilkunde.
Heilsame Gewürzkräuter aus dem Altertum
Eine besondere Inspirationsquelle für Hildegard von Bingen, ebenso wie viele andere Kräuterkundige des Mittelalters, war neben der Kräuterlehre des mediterranen Raums insbesondere die Gewürzlehre des Orients. Die Klosterfrau kannte bereits ihr eigenes Rezept für Garam Masala und erkannte darin eine Komposition von Gewürzkräutern, die auch in der europäischen Küche keine Unbekannte waren.
Die Gewürze hatten mitunter nicht nur aromatische, sondern auch medizinische Qualitäten und wurden nach dem Prinzip des Vorbeugens durch gesunde Ernährung zum Leitfaden der westlichen Ernährungslehre.
Überhaupt erlangte der Gewürzhandel mit der Entstehung globaler Handelswege im großen Zeitalter der Seefahrt ab dem 15. Jahrhundert eine wichtige Bedeutung. Neben asiatischen Gewürzen fanden nun auch vermehrt arabische, nordafrikanische und amerikanische Aromen vermehrt ihren Weg in die europäische Volksküche.
Kaum verwunderlich also, dass sich mit der mittelalterlichen Kräuterkunde auch eine Revolution der Gewürzkräuter anbahnte. Echte Kultgewürze, die im Mittelalter in Mode kamen, sind:
- Anis
- Bohnenkraut
- Fenchel
- Kapuzinerkresse
- Koriander
- Kresse
- Kümmel
- Muskatnuss
- Mauerpfeffer
- Meerrettich
- Petersilie
- Pfeffer
- Safran
- Schnittlauch
- Senf
- Zimt
- Zwiebeln
Heilkräuter in der Neuzeit
Ab dem 16. Jahrhundert erlebte in Europa die Praxis der Alchemie eine Renaissance. Die Ursprungsdisziplin der Chemie und Pharmakologie beschäftigte sich eingehend mit der Extraktion und Weiterverarbeitung chemischer Stoffe, darunter auch die Wirkstoffe bekannter Heilkräuter. Während dieser Zeit entstanden vielfach die ersten modernen Apotheken und Drogerien wie wir sie noch heute kennen.
Früher wurden Heilmittel noch vor Ort in den Apotheken aus dort gelagerten Heilkräutern hergestellt. Leider änderte sich dies mit Aufkommen der pharmazeutischen Industrie gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Das professionelle Kräuterhandwerk begann zu schwinden und wurde Ersetzt durch eine fast gänzlich im Chemielabor kreierte Massenfertigung von Arzneimitteln und Medikamenten.
Im Volksbrauchtum, heilkundlichen Fachpraxen und so mancher heimischen Kräuterküche lebt die alte Tradition der Pflanzenheilkunde aber weiter. Inzwischen besinnt sich auch die Schulmedizin wieder auf den reichen Wissensschatz der Volksheilkunde und es gibt jährlich neue Forschungsergebnisse zu alten Heilpflanzen, die das medizinische Potential der Kräuter wissenschaftlich belegen.
Arten von Heilpflanzen
Es gibt mitunter eine Vielzahl an verschiedenen Kräuterarten. Zur Einteilung der Heilkräuter gibt es verschiedene Klassifizierung. In Abhängigkeit von den verwendeten Pflanzenteilen lassen sie sich beispielsweise in Wurzelkräuter, Blattkräuter, Blütenkräuter und Frucht- oder Samenkräuter einteilen.
Im medizinischen Bereich ist allerdings die Unterscheidung von Kräutern nach ihrem Anwendungsbereich gebräuchlicher. Dabei nehmen die Kategorien häufig Bezug auf die zu behandelnden Organe des Körpers. Eine klassische Klassifizierung wäre hier folgende:
- Augenkräuter
- Erkältungskräuter
- dermale Kräuter
- Herz-Kreislauf-Kräuter
- HNO-Kräuter
- Leberkräuter
- Magen-Darm-Kräuter
- Nervenkräuter
- Nieren- und Blasenkräuter
- Wundkräuter
Einige Heilkräuter erhielten ihren Namen unmittelbar durch ihre bekannte Heilwirkung auf ein bestimmtes Organ. Zu nennen wäre hier beispielsweise das Lungenkraut, das namensgemäß gegen Lungenerkrankungen und Erkältungen Anwendung findet.
Auch der Beinwell, ein hochpotentes Wundkraut, das früher maßgeblich bei Knochenbrüchen im Beinbereich genutzt wurde, verdankt seinen Namen seiner Heilwirkung. Den Beinamen Leberkraut tragen gleich mehrere leberstärkende Heilkräuter, darunter Arten der Schafgarbe, des Dost und des Odermennig.
Heilpflanzen in der Signaturenlehre
Mit Blick auf ihre organbezogene Wirkung galten für viele Heilkräuter bis ins Spätmittelalter die Grundsätze der Signaturenlehre. Diese besagt, dass die Form eines Krautes in direkter Relation zu deren medizinischem Anwendungsgebiet steht. Ein Kräuterblatt, das wie eine Milz geformt war, hieß deshalb nicht nur Milzkraut, sondern wurde folglich auch gegen Milzerkrankungen eingesetzt.
Das Hirtentäschel war im Altertum wegen seiner herzförmigen Samenschoten auch als Herzkraut bekannt. Es fand gemäß der Signaturenlerhe zur Anregung des Blutflusses und der Herztätigkeit Anwendung.
Die nierenförmigen Blätter der Haselwurz verliehen ihr wiederum den Beinamen Nierenkraut. Allerdings zeigt sich gerade an diesem Beispiel, dass die Signaturenlehre keine verlässliche Metrik zur Bestimmung von Heilkräutern ist und bisweilen sogar lebensgefährliche Fehleinschätzungen bedingt.
Denn die Haselwurz ist weder gegen Nierenerkrankungen wirksam, noch sollte sie als Heilkraut verwendet werden. In ihr stecken nämlich hochtoxische Pflanzengifte, die zu Brechreiz, Schleimhautreizungen und sogar inneren Blutungen führen können.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Heilpflanzen
Die stoffliche Zusammensetzung der Heilkräuter ist von Pflanze zu Pflanze verschieden. Dementsprechend lässt sich ein sehr breites Spektrum an medizinischen Inhaltsstoffen feststellen. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören hier:
Antioxidantien
Diese Pflanzenstoffen hemmen die Oxidation anderer Stoffe im Körper. Das ist zum Beispiel mit Blick auf die Einlagerung von Stoffwechselabbauprodukten relevant, die zu schweren Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen wie Gicht oder Arteriosklerose führen können.
ätherische Öle
Eigentlich ein Sammelbegriff für pflanzliche Stoffgemische, die in der Regel hohe Mengen an Terpenen, Estern und Alkoholen besitzen. Sie kommen insbesondere in Erkältungskräutern, aber auch in Verdauungskräutern sowie desinfizierenden Baumharzen, zum Beispiel Myrrhe oder Weihrauch.
Aminosäuren
Aminosäuren sind Proteinbausteine, die im Körper zur Aufrechterhaltung der Organfunktion gebraucht werden. Sie spielen insbesondere in Heilkräutern zur Stärkung der Immunabwehr, Hautzellen, Herz-, Stoffwechsel- und Verdauungsfunktion eine wichtige Rolle.
Bitterstoffe
Bitter schmeckende Pflanzenstoffe haben in der Regel eine sekret- und verdauungsfördernde Wirkung. Bitterstoffe werden unter anderem zur Herstellung von Magenbitter verwendet und können als Bestandteil von Pflanzenextrakten die Sekretion von Gallen- und Magensaft stimulieren.
Flavonoide
Der Name der Flavonoide leitet sich vom Lateinischen flavus für „gelb“ ab und beschreibt die Gesamtheit aller pflanzlichen Farbstoffe. Gelbe Pflanzenfarbstoffe waren hier eins die ersten, die entdeckt und beschrieben wurden.
Allerdings gibt es Flavonoide noch in zahlreichen anderen Farben. Vor allem die rot bis blau-violett färbenden Anthocyane sind diesbezüglich als antioxidative Wirkstoffe gegen Stoffwechsel-, Herz- und Gefäßbeschwerden interessant.
Gerbstoffe
Wie der Name bereits vermuten lässt, werden Gerbstoffe in der Lederherstellung zum Gerben von Tierhäuten eingesetzt. Sie besitzen eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung die Hautporen verengt und so das Eindringen von Keimen ins Gewebe verhindert. Ebenso lassen sich durch den zusammenziehenden Effekt Blutungen stillen und Entzündungen lindern.
Glykoside
Chemische Verbindungen mit einem Zucker und einem Alkohol werden als Glykoside bezeichnet. Sie sind medizinisch beispielsweise als Mittel gegen Herzkrankheiten (Herzglykoside) von Bedeutung. Andere Glykoside wie Senfölglykoside gelten außerdem als höchst antibiotisch, antiviral und sogar antikarzinogen.
Phenole
Gewürze und aromatische Heilkräuter erhalten ihren Geschmack von sogenannten Phenolen. Sie besitzen neben ihrer Aromafunktion häufig auch heilsame Eigenschaften, weshalb diverse Gewürzkräuter gleichzeitig auch Heilkräuter sind.
Und zwar gegen ein sehr breites Spektrum von Gesundheitsbeschwerden, das von Verdauungsbeschwerden und Stoffwechselstörungen über Nervenbeschwerden bis hin zu Infektionen, Entzündungen und Immunschwächen reicht.
Phytohormone
Pflanzliche Hormone wie Phytosterine, Isoflavone und Lignane können im Körper die Aufgabe menschlicher Hormone übernehmen. Sie werden daher gerne zur Behandlung von Menstruations- und Zyklusbeschwerden, Unfruchtbarkeit, Impotenz aber auch gegen chronische Störungen im Hormonhaushalt verwendet.
FAQs zu Heilkräutern
Welche Heilkräuter eignen sich am besten für Anfänger?
Für Einsteiger sind Kamille, Pfefferminze, Lavendel, Salbei und Zitronenmelisse ideal. Diese Kräuter sind pflegeleicht, robust und bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Kamille beruhigt und wirkt entzündungshemmend, Pfefferminze lindert Verdauungsbeschwerden, Lavendel hilft bei Schlafproblemen, Salbei unterstützt die Atemwege, und Zitronenmelisse wirkt entspannend.
Wie baue ich Heilkräuter zu Hause an?
Heilkräuter lassen sich leicht auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten kultivieren. Sie bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässige Böden. Regelmäßiges Gießen und gelegentliches Düngen fördern das Wachstum. Viele Kräuter gedeihen auch in Töpfen, was die Pflege erleichtert und eine flexible Platzierung ermöglicht. Ein Rückschnitt nach der Blüte hält die Pflanzen kompakt und fördert neue Triebe.
Wie trockne und lagere ich Heilkräuter richtig?
Das Trocknen von Kräutern erfolgt an einem schattigen, gut belüfteten Ort . Man kann die Kräuter hier entweder aufhängen oder auf einem Trockengestell ausbreiten. Sobald die Blätter rascheln, können sie in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. So bleiben Geschmack und Wirkstoffe mehrere Monate erhalten. Alternativ lassen sich Kräuter auch in Eiswürfelformen einfrieren oder in Öl bzw. Essig einlegen.
Welche Heilkräuter helfen bei Erkältungen?
Thymian, Echinacea, Holunder und Ingwer sind hervorragende Hausmittel gegen Erkältung. Thymian wirkt schleimlösend und entzündungshemmend, Echinacea stärkt das Immunsystem, Holunder unterstützt die Abwehrkräfte und lindert Husten, während Ingwer entzündungshemmend und wärmend wirkt. Diese Kräuter können als Tee, Tinktur oder in Suppen und Speisen verwendet werden.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der Anwendung von Heilkräutern?
Obwohl Heilkräuter natürlich sind, können sie Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen. Einige Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Pflanzen. Bei Unsicherheiten sollte vor der Anwendung ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, insbesondere bei Schwangerschaft, Stillzeit oder bestehenden gesundheitlichen Problemen. Die Dosierungsanweisungen genau zu befolgen, ist ebenfalls wichtig, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.
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