Hanf (Cannabis) ist eine Jahrtausende alte Heil- und Nutzpflanze, die auf eine facettenreiche Geschichte zurückblickt. Schon in der Steinzeit wurde sie für ihre rohstofflichen und medizinischen Eigenschaften geschätzt und rückt auch heute wieder mehr in den gesundheitlichen und handwerklichen Fokus.
Oft als „Droge“ deklariert, hat ihr Ruf lange Zeit gelitten. Dabei ist die Hanfpflanze weit mehr als die Basis des Rauschmittels THC. Sie ist ein wertvoller Rohstoff der Natur und in der modernen Alltagskultur längst angekommen. Doch was kann die Pflanze überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
ToggleWirkung von Hanf ist seit Jahrtausenden erprobt
Eines der wichtigsten Cannabiserzeugnisse ist das sogenannte Cannabidiol (kurz: CDB). In Hanfläden wie dem CBD Shop von CBDNOL stehen gemeinhin zahlreiche CBD-Produkte aus Hanf zur Verfügung. Diese gelten inzwischen als hochwertige Produkte auf dem Gesundheitsmarkt.
Dabei wirkt es beinahe so, als wäre insbesondere der Trend der CBD-Nutzung gerade erst zu uns herübergeschwappt. Immerhin gehört Deutschland im weltweiten Kontext betrachtet zu den Schlusslichtern in Sachen CBD.
Allerdings ist Hanf bereits seit vielen Jahrtausenden ein wertvoller Bestandteil der Heilkunde und als Kulturpflanze selbst in Deutschland bereits seit gut 5.500 Jahren im Raum Eisenberg in Thüringen belegt.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Hanfpflanze
Größte Bekanntheit in Sachen Cannabis-Wirkung genießt bekanntlich Tetrahydrocannabinol oder THC, ein psychoaktiv wirkendes Cannabinoid. Dieses wird häufig auch in Form von medizinischem Cannabis verordnet, besitzt es doch schmerzlindernde, krampflösende und beruhigende Wirkung.
Doch Hanf enthält noch mehr, so zum Beispiel das bereits erwähnte CBD. Es ist das zweitbekannteste Cannabinoid, das sich von THC aber erheblich unterscheidet. Denn es löst keinen Rausch aus und gilt damit als nicht-psychoaktiv.
Durch die Interaktion mit Flavonoiden und Terpenen, die auf natürliche Weise in der Hanfpflanze vorkommen, ist eine starke Wirksamkeit von CBD bei Gesundheitsbeschwerden möglich. Das ist einer der Gründe, warum natürliche CBD Blüten aktuell für Aufmerksamkeit sorgen. Sie haben keinen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten und somit frei von Nebenwirkungen.
Übrigens: Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren alkoholische Cannabisextrakte eines der am häufigsten verschriebenen Arzneimittel der Welt.
Ernährungstechnisch ist vor allem das Hanfprotein der Hanfsamen von besonderer Bedeutung. Der Alleskönner unter den pflanzlichen Proteinen wird insbesondere in der veganen Ernährung hochgeschätzt.
Denn Proteine kommen in pflanzlichen Lebensmitteln eher selten vor. Darüber hinaus enthält Hanfprotein mit Valin, Leucin und Isoleucin gleich drei essenzielle Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann und deshalb täglich über die Ernährung aufnehmen muss.
CBD als schonende Alternative zu THC
CBD-Produkte wie CBD-Öl werden inzwischen äußerst vielseitig genutzt. Ursprünglich als medizinische Alternative zum psychoaktiven THC gebräuchlich, besitzt es ähnlich heilsame Wirkung, jedoch ohne dabei die typischen psychologischen Nebeneffekte auszulösen.
Erste schriftliche Erwähnungen als Heilpflanze fand Cannabis unter anderem bei dem berühmten Urvater der Pharmakologie, Pedanios Dioskurides sowie bei dem Heilkundigen Plinius dem Älteren. Beide sprachen der Hanfpflanze eine schmerzlindernde Wirkung zu.
Im Ur-Buch der Traditionellen Chinesischen Medizin, dem Shennong Bencaojing (Heilkräuterklassiker nach Shennong) wird Hanf daneben als kühlendes und beruhigendes Yin-Kraut beschrieben. Cannabis ist somit eines der ältesten TCM Kräuter überhaupt.
Medizinisch belegt sind inzwischen neben dem schmerzlindernden Effekt auch antioxidative, appetitanregende, beruhigende, entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften von Hanf. Dabei gehören folgende Erkrankungen zu den wichtigsten Anwendungsgebieten für CBD:
- ADHS und Hyperaktivität
- Alzheimer
- Autismus
- Epilepsie
- Essstörungen
- Krebs und Tumorerkrankungen
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Multiple Sklerose
Die besondere Wirkung von CBD beruhigt vor allem die Nerven und sorgt für eine gute neuronale Funktionalität. Aus diesem Grund ist Cannabidiol insbesondere für die Behandlung von ADHS, Alzheimer und Epilepsie so wertvoll.
Und auch Patienten mit Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Krebs, die mit schweren Schmerzsymptomen einhergehen, profitieren von einer begleitenden Schmerztherapie mit CBD-Öl.
Wissenswertes: CBD-Öl wird gerade mit Blick auf die Behandlung von ADHS und Hyperaktivität sogar schon im Kindesalter von Ärzten empfohlen.
CBD-Öl und Hanfprotein in der Ernährung und Naturkosmetik
Ob Hanföl zum Kochen, Hanfmehl zum Backen, CBD-Gummibärchen und Hanfkekse, Hanftee als Beruhigungstee oder Hanfsamen als Zutat für Müslis und Vollkornprodukte – die Palette an Hanfprodukten im Lebensmittelbereich ist vielseitig.
Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel und Produkte aus der Naturkosmetik, die auf Hanfprotein und CBD-Öl setzen. Hierzu zählen allen voran Proteinpulver mit Hanfprotein für den Sport- und Fittnessbereich sowie pflegende Hautcremes mit Hanfextrakt.
Das altbackene Image von Cannabis als verpöntes Rauschmittel gehört somit endgültig der Vergangenheit an. Zum Glück, denn bei all den gesundheitlichen Vorzügen von Hanf wäre es schlichtweg irrsinnig, Hanfprodukte aus dem Alltag zu bannen. Zudem wurde Cannabis in dieser Funktion schon ewig von unseren Vorfahren genutzt.
Cannabis und die menschlichen Vorfahren
Die ältesten Nachweise zur Hanfnutzung lassen sich etwa 12.000 Jahre zurückdatieren. Sie sind mit dem sogenannten Basal-Cannabis oder Ur-Hanf assoziiert, dessen Ursprung in China vermutet wird. Dort ist Hanf als Má (麻) bekannt und diente vermutlich zunächst als Nahrungsquelle.
Im Laufe der Zeit wurden aber auch die Fasern der Hanfpflanze vermehrt als Handwerksmaterial genutzt. Und auch die Nutzung als Rausch- und Genussmittel fand schon relativ früh statt.
Hanf als Ritualpflanze und Inspirationsquelle
In der Antike war Hanf vor allem in Asien, Afrika und Europa als Faserpflanze verbreitet. Allerdings fand Cannabis schon damals auch als Ritual- und Zauberpflanze Verwendung. So gilt der Fund eines mit psychoaktiven Cannabisblüten gefüllten Behälters aus einem 2.700 Jahre alten Grab der chinesischen Gushi-Kultur beispielsweise als einer der ältesten Beweise für Cannabis als rituelle Grabbeigabe.
Heute ist Cannabis vielen als Rauschmittel der Künstler, Schriftsteller und Musiker bekannt. Es soll die Fantasie anregen und die Gedanken weit schweifen lassen, was der künstlerischen Inspiration zuträglich sei. Jedoch ist auch diese Nutzung von Hanf nichts Neues.
Bereits 1400 v. Chr. wurde Cannabis in Indien neben seiner medizinischen Wirkung auch wegen seinem rauscherzeugenden Effekt konsumiert. Noch wesentlich wichtiger war Hanf seinerzeit aber als Faserpflanze.
Hanfpflanze als natürlicher Rohstoff
Hanffaser gehört zu den bedeutsamsten natürlichen Rohstoffen pflanzlicher Herkunft. Aus ihr wurden und werden bis heute Seile, Papier, Textilien und sogar Stoffe hergestellt. Auch gilt Hanf nach wie vor als wertvoller Naturdämmstoff im Bauwesen und Hanftextilien sind eine nachhaltige wie wärmende Alternative zu synthetischen Stoffen.
Die Nutzung der Hanffaser dürfte sich gemeinsam mit der Hanfpflanze von Ostasien aus gen Westen verbreitet haben. Von dort aus trat Hanf in der Antike über Indien und den Irak seinen Siegeszug rund um die Welt an. Bereits die alten Ägypter und Griechen trugen gerne Kleidung aus Hanffaser.
Spätestens seit dem Mittelalter gehörte die Hanffaser dann neben Flachs und Nessel in ganz Europa zu den wichtigsten Faserpflanzen. Im frühen 20. Jahrhundert gelang Hanf schließlich der weltweite Durchbruch. Ab da wurde die Faser- und Nutzpflanze auch in Nordamerika und Australien immer wichtiger.
Mehr Zuspruch für Hanf als Nutzpflanze in der modernen Gesellschaft
Die kommerzielle Nutzung von Hanf erlebte einen herben Rückschlag, nachdem Cannabis gegen Ende des 20. Jahrhunderts immer stärker stigmatisiert wurde. Als Droge verrufen, kam es in vielen Ländern zu konsequenten Verboten.
Heute findet glücklicherweise wieder ein Umdenken statt. So möchte zum Beispiel Deutschland als moderne Industrienation Cannabis legalisieren und wieder freigeben.
Das ist auch gut so, denn die psychoaktiven Eigenschaften von Hanf beschränken sich einerseits eher auf sehr THC-haltige Sorten der Cannabis sativa. Andererseits macht wie so oft auch die Dosierung den Unterschied und die kann selbst bei legalen Küchengewürzen mitunter ihre Folgen haben.
Ein gutes Beispiel ist die Muskatnuss, die in heimischen Küchen als Gewürz bekannt ist. Je nach Dosierung kann aber auch sie zu einem rauschartigen Zustand führen.
Gesetzeslage zur Hanfpflanze lockert sich
Es hat sich in der modernen Zivilgesellschaft erfreulicherweise ein realistischer Blick auf die Wirkung von Kräutern etabliert und es werden nicht mehr nur die vereinzelt negativen Aspekte betrachtet. Demzufolge ist der heutige Umgang mit Hanf wieder gewohnt lockerer, weil der große Nutzen wieder im Vordergrund steht.
Schon seit 2017 ist in Deutschland beispielsweise Cannabis bei medizinischer Verordnung legal und immer mehr Ärzte nutzen diese Option für ihre Patienten. Und auch CBD und andere legale Hanfprodukte erfreuen sich wieder großer Beliebtheit, nachdem sie lange Zeit zu Unrecht stigmatisiert wurden, obwohl sie gesetzlich schon immer von den Verboten ausgenommen waren.
Durch den Mut der Anwender, die sich nicht von Vorurteilen beeinflussen lassen, ist der Umgang mit legalen Cannabinoiden heute möglich geworden. CBD wird häufiger genutzt als je zuvor und mit einer Legalisierung von klassischem Cannabis ist zu rechnen. Somit zeigt sich, dass die Hanfpflanze nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt.
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