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Grüne Jobs – Naturnahe und nachhaltige Berufe im Überblick

Wenn Energiewende und ein verbesserter Umweltschutz gelingen sollen, kommt es auf Revolutionen im Kleinen ebenso an wie auf große politische Lösungen. Jeder einzelne kann im Privaten seinen Beitrag dazu leisten, dass die Welt grüner und umweltfreundlicher wird. Das betrifft nicht nur Maßnahmen im Privatleben wie Recycling oder den Kauf nachhaltiger Produkte und Bio-Lebensmittel. Vor allem der Arbeitsmarkt muss sich in seinem Charakter deutlich wandeln und grüne Jobs vom extravaganten Sonderstatus zum Grundpfeiler der Wirtschaf wandeln.

 

Was sind grüne Jobs?

Als grüne Jobs bezeichnet man alle Berufstätigkeiten, deren Arbeitsplatz, Aufgabenbereich oder Forschungsobjekt die Natur ist. Das fängt beim Naturschutz an und hört bei gestaltenden, produzierenden und analytischen Tätigkeiten auf, die das Wohl der Natur im Blick haben.

Menschen, denen die Natur besonders am Herzen liegt, wählen heutzutage immer öfter einen grünen Job und verschreiben sich damit sowohl privat als auch beruflich dem Umweltschutz. Das kann die Gesellschaft nachhaltig verändern, denn grüne Projekte sind in der Regel das Resultat einer solchen Berufstätigkeit.

 

Arbeiten mit und für die Natur

Nun beschränkt sich der Tätigkeitsbereich grüner Jobs aber nicht nur auf aktiv naturschutzorientierte Berufe. Auch Tätigkeiten, die gezielt Naturprodukte promoten oder mit natürlichen Ressourcen arbeiten lassen sich als grüne Jobs bezeichnen. Das kann von Green Marketing bis hin zum Pflanzenhandel so ziemlich alles sein.

Das Schöne an vielen grünen Berufen ist dabei, dass sie häufig nicht mal eine akademische Ausbildung erfordern. Ein grünes Start-Up gründen kann jeder und auch für viele grüne Handwerksberufe genügt eine praktische Berufsausbildung oder Weiterbildung.

 

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Ein grüner Wirtschaftskreislauf fängt mit der Berufswahl an

Die Klassiker: Von Gärtnern, Bio-Landwirten und grünen Handwerksberufen

Viele Ideen zur Nachhaltigkeit sind im Grunde nicht neu. Natürliche Dämmstoffe wie Hanf, Wolle, Kork oder Flachs wurden beispielsweise schon vor Jahrhunderten im Hausbau verwendet und werden derzeit lediglich wiederentdeckt.

Dabei zeigt sich, dass die nachwachsenden Rohstoffe nicht nur ökologisch sind, sondern oftmals auch deutlich besser dämmen als manch künstlicher Verbundstoff. Das traditionelle Handwerk wird somit für eine moderne Gesellschaft, die sich auf dem Weg „back to the roots“ befindet, zum kostbaren Lehrmeister.

In der Industrie werden grüne Handwerker und Techniker allen voran für die Herstellung und Installation von Solarpanels, Windkraftanlagen und ähnliche Module aus dem Bereich der erneuerbaren Energien gebraucht. Gleichzeitig erfordert die Wartung besagter Technik erfahrenes Handwerkspersonal. Die Möglichkeiten grüner Jobs in diesem Bereich sind vielseitig und halten wichtige Zukunftsaufgaben für das Handwerk bereit.

 

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Die nachhaltige Gesellschaft: eine Herausforderung für das Handwerk der Zukunft

Übrigens: Auch Bio-Bäcker, Bio-Brauereien, Schmiede, Instrumentenbauer und Hersteller von Bio-Getreide oder nachhaltigen Textilien, Naturarznei, Naturkosmetik gehören per Definition zu den Handwerksberufen. Diesbezüglich sind viele Fairtrade Betriebe eine gute Anlaufstelle zur Findung passender grüner Handwerksberufe Insgesamt gibt es mit Blick auf grüne Agrar- und Handwerksberufe folgende Jobalternativen:

  • Bio-Brauereiwesen
  • Bio-Kosmetik
  • Bio-Lebensmittelproduktion
  • Bio-Müllerei
  • Bio-Pharmakologie
  • Floristik
  • Imkerei
  • Landschafts- und Gartenbau
  • ökologisches Bauwesen
  • ökologische Forstwirtschaft
  • ökologischer Holzbau
  • ökologischer Instrumentenbau
  • ökologische Landwirtschaft
  • ökologische Schmiedekunst
  • ökologische Textilherstellung

 

Mehr als nur Blümchen pflanzen

Auch eine nachhaltige Forst- und Landwirtschaft, in der mit organischem Dünger gearbeitet, der Einsatz von Pestiziden vermieden und Mischkulturen anstatt Monokulturen gepflanzt werden, hat lange Tradition. Die aktuelle Rückbesinnung auf diese Art der Flächenbewirtschaftung tut gut und wird durch motivierten Nachwuchs in entsprechenden Berufszweigen weiter gestärkt.

In Sachen Gärtnerei und Landschaftsgestaltung zeichnet sich derzeit ebenfalls Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit ab. Nachdem für Jahrzehnte umweltschädliche Betonflächen und Schottergärten jede Form von Artenvielfalt aus Gärten und urbanen Räumen verdrängt haben, gewinnen nützlingsfreundliche und artenreiche Gartenkonzepte, ebenso wie Parkanlagen und Baumalleen als grüne Lungen der Städte wieder an Bedeutung. Ein Job im Garten- oder Landschaftsbau ist diesbezüglich eine wunderbare Empfehlung für alle, die bei der Umwandlung von Grünflächen helfen möchten.

 

Innovative Akademiker: Was Grüne Wissenschaft und Parkranger gemeinsam haben

Welcher Naturliebhaber hat nicht schon einmal davon geträumt, in einem Naturschutzpark oder botanischen Garten zu arbeiten? Dabei geht den friedlichen Streifzügen durch unberührte Natur aber meist ein gehaltvolles Studium voraus. Gerade Studiengänge wie

  • Biologie / Meeresbiologie,
  • Botanik,
  • Geologie,
  • Ornithologie
  • oder Zoologie

 

sind für angehende Parkranger oft eine gute Referenz in der Bewerbung. Daneben gibt es auch akademische Forschungsberufe mit grünem Profil, die beispielsweise im Bereich der Wirtschaft und Entwicklung grüne Türen öffnen. Ernährungswissenschaftler und Mediziner kommen zum Beispiel häufig in umweltorientierten Gesundheitsorganisationen oder und Forschungsteams zur Entwicklungshilfe unter. Und dann sind da natürlich noch die Designer der grünen Stadt von Morgen.

 

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Öko-Architektur: die grünen Städte der Zukunft mitgestalten

Bio-Ingenieure und Öko-Architekten für eine grüne Infrastruktur

Zu den grünen Berufen, die einen Studienabschluss erfordern, gehören auch nachhaltige Jobs im Ingenieurswesen sowie der Architektur. Dass Öko-Akademiker hier eine entscheidende Rolle im naturverbundenen Wohnen der Zukunft spielen, zeigen einerseits Wohntrends wie das Energiehaus.

Andererseits gibt es auch viele nachhaltige Konzepte zur Fassadenbegrünung oder nachhaltigen Mobilität, bei der grüne Studienabsolventen federführend sind. Selbst die Planung von Windparks und großflächigen Photovoltaik-Anlagen kommt ohne Ingenieure und Co. nicht aus.

Oftmals sind es sogar deren Bachelor- und Masterarbeiten, die hier ganze Konzeptrevolutionen in Gang setzen, so geschehen beim Start-Up Artificial Ecosystems. Gründer sind der Pflanzenökologe Tobias Grad, der Bauingenieur Martin Hamp, der Wirtschaftsinformatiker Björn Stichler und der Betriebswirt Alexander Pohl, die gemeinsam ein Konzept für ökologische Moosfassaden entwickelt haben.

Die Fassadenbegrünung absorbiert CO₂ aus der Luft und reichert sie im Gegenzug mit Sauerstoff an. Eine Idee, die auf Augenhöhe mit solch visionären Architektur-Projekten wie den Grünfassaden Singapurs steht.

Es sind kluge Köpfe wie diese, die dank innovativer Ideen aus unseren überholten Wohn- und Stadtkonzepten das grüne Utopia der Zukunft kreieren. Da lassen sich ein paar Extrajahre an der Uni schon einmal verschmerzen.

 

Die Aktivisten: Grüne Jobs im Bereich Natur- und Umweltschutz

Naturschutzaktivismus ist längst keine Freizeitbeschäftigung für jugendliche Hippies mehr. Er beschäftigt globale Unternehmen ebenso wie wie kleine heimische Betriebe. Dabei ist die Organisation, Finanzierung und Umsetzung von Natur- und Umweltschutz harte Arbeit und verlangt nach professioneller Projekt-Betreuung. Organisationen wie der Naturschutzbund suchen daher immer nach fähigen Fachkräften mit grünem Know-How. Die Stellenangebote sind insbesondere für

  • Umweltexperten,
  • Politikbegeisterte,
  • Kommunikationstalente
  • und Informatiker

 

eine gute Chance, ihr Fachwissen im grünen Bereich anzubringen. Mit Blick auf die Digitalisierung des Natur- und Umweltschutzes werden von großen Umweltorganisationen zudem vermehrt Online-Redakteure, Admins und digitale Medienexperten gesucht, die grüne Blogbeiträge verfassen, Social Media Kanäle verwalten, Mitgliedermails beantworten oder Online-Aktionen planen.

Wie wichtig die digitale Arbeit für Naturschutzorganisationen ist, zeigen auch die Stellenausschreibungen beim Bund für Umwelt und Naturschutz, in denen vermehrt nach Internetredakteuren und Experten in Online Kommunikation, Online Marketing oder CMS gesucht wird.

 

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Virtuelle Virtuosen: Grüne Digital-Berufe

Abgesehen von der Online-Kommunikation in Naturschutz- und Umweltorganisationen gibt es für grüne Seelen im Netz aber noch weitaus mehr zu tun. Da wäre zunächst einmal die digitale Welt des Pflanzen- und Bio-Handels, die jährlich eine Fülle neuer Mitarbeiter und Start-Up Projekte verzeichnet. Besonders beliebte Geschäftsmodelle sind hierbei unter anderem:

  • Zimmerpflanzen-Shops
  • Online-Kräuterhandel
  • digitale Gartencenter
  • internetbasierte Bio-Läden
  • Online-Shops für Naturkosmetik

 

Mit grünem Webcontent die Welt verändern

Die Liste an grünen Geschäftsmodellen für das Internet ist lang. Dabei wollen die grünen Produkte natürlich auch passend beworben, beschrieben und bewertet sein. Diese Aufgabe übernehmen immer öfter grüne Blogger, die sich auf ihrer Webseite als Green Influencer der Nachhaltigkeit verschrieben haben.

Auch als grüne Digitalnomaden bekannt, promoten sie den grünen Lifestyle und gehen mit gutem Beispiel voran, wenn es um Green Living geht. Und das kann sich buchstäblich auszahlen, denn viele Hersteller zahlen gutes Geld für seriöse und gut geschriebene Blogwerbung.

Auch nachhaltige Online-Magazine sind immer wieder auf der Suche nach begabten Contentwritern. Die wichtigsten Portale sind in diesem Zusammenhang sicher Webseiten zu den Themen Haus und Garten, Medizin, Gesundheit und Ernährung. Doch auch Tageszeitungen, Fachzeitungen und Life-Journals wissen grüne Beiträge sehr zu schätzen.

Je mehr grüne Inhalte im Netz gepostet werden, desto stärker rücken Themen wie Natur und Umwelt in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion. Das Bewusstsein für eine umweltfreundliche Lebensweise wird auf diese Weise nachhaltig gestärkt.

Wie immens der Einfluss von Internetnutzern in Sachen Naturschutz sein kann, macht diesbezüglich die Ecosia, die grüne Suchmaschine, die Bäume pflanzt, vor. Mit jeder Suchanfrage unterstützen die Nutzer Projekte zur Wiederaufforstung, wobei die Ecosia Community bislang schon über 150 Millionen Bäume gepflanzt hat.

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