Der Goldregen (Laburnum) wird hierzulande ähnlich wie Blauregen gern als Zierstrauch mit überhängenden Blütentrieben gepflanzt. Seinen Namen verdankt der bis zu 7 Meter hohe Strauch dabei seinen gelben Blüten, welche in ihrer traubenförmigen Anordnung wie ein Regenfluss am Geäst des Laburnum erscheinen.
Doch Vorsicht! Trotz seines überwältigenden Erscheinungsbildes, sollte nicht vergessen werden, dass Goldregen giftig ist. Das Gift der Hülsenfrüchtler trägt den Namen Cytisin und kann zu Übelkeit, Muskelträgheit, Schweißausbrüchen und Magenschmerzen führen. Bei Vergiftungen durch eine Überdosis Cytisin, sollte deshalb sofort ein Arzt hinzugezogen werden.
Goldregen pflanzen – Standort und Ablauf
Goldregen gehört wie Blauregen zur Familie der Hülsenfrüchtler, genauer gesagt zu den Schmetterlingsblütlern (Faboideae). Hier macht er mit seinen gelben Schmetterlingsblüten vor allem dem Ginster echte Konkurrenz in Sachen Zierwert. Und ähnlich wie dieser ist auch Laburnum ursprünglich in Süd- und Südosteuropa beheimatet.
Standort und Boden für Goldregen
Am besten gedeiht der Strauch dort auf kalkreichem bis basischem Boden, was einem pH-Wert von 6,5 bis 8 entspricht. Mit Sand und Kompost vermengte Gartenerde bildet diesbezüglich eine ideale Basis. Auch bevorzugt der Strauch warmen Untergrund, der wasserdurchlässig ist und einen mäßigen Nährstoffgehalt aufweist.
Um seine charakteristischen Blüten ausbilden zu können, benötigt der Laburnum viel Sonne. Trockenheit und Staunässe werden vom Goldregen eine Zeit lang vertragen, auf Dauer sind jedoch beide Extreme schädlich für den Strauch.
Der Laburnum kann große Höhen erreichen. Am besten macht sich der Hülsenfrüchtler daher in Einzelstellung. Eine Ausnahme bildet hier der Goldregen im Topf, denn er wird nicht ganz so groß wie seine Artgenossen im Freiland. Auf einen Pflanzbehälter mit geeignetem Umfang ist aber dennoch zu achten.
Einzelheiten zum Standort für Goldregen:
- gewöhnliche Gartenerde mit Sand und Kompost ist ideal
- pH-Wert beim Goldregen zwischen 6,5 und 8
- auf sonnigen Standort des Strauchs achten
- Trockenheit und Staunässe nach Möglichkeit vermeiden
- Platzansprüche beachten, da der Strauch sehr groß wird
- Laburnum ist auch im Topf pflanzbar
Pflanzanleitung für Goldregen
Der geeignete Pflanztermin für Goldregen liegt im Frühjahr, sobald der letzte Bodenfrost vorüber ist. Wenn Sie einen passenden Tag gefunden haben, gehen Sie wie folgt vor:
1. Schritt – Boden vorbereiten: Je nach Erdreich kann eine gute Vorbereitung der Erde das Verwurzeln des Laburnum positiv beeinflussen. Ist der Boden eher lehmig und kompakt, empfiehlt es sich beispielsweise, die Erde vor der Pflanzung gründlich aufzulockern und mit Gartenerde, sowie einer Ladung Kompost zu vermengen.
2. Schritt – Pflanzloch vorbereiten: Pflanzen Sie Ihren Goldregen in eine Erdmulde, die anderthalbmal so breit und tief wie der Wurzelballen des Strauchs ist. Stämmige Sträucher dürfen ruhig etwas tiefer eingepflanzt werden.
3. Schritt – Goldregen pflanzen: Stellen Sie sicher, dass auch die oberste Erdschicht des Wurzelballens noch mit Erde bedeckt wird und drücken Sie das Substrat nach der Pflanzung gut fest. Anschließend kann bereits das erste Mal gegossen werden.
Kurzschritte zum Pflanzvorgang im Überblick:
- im Frühjahr nach letztem Bodenfrost pflanzen
- Erde ggf. mit Gartenerde und Kompost aufbereiten
- Pflanzloch: mind. 1 ½ Mal so breit und tief wie Wurzelballen
- Strauch nach dem Pflanzen gut mit Erde zudecken und angießen
Goldregen gießen und düngen
Goldregen braucht für gewöhnlich kein zusätzliches Wasser, wenn er im Freien steht. Normalerweise reicht ihm die regennasse Erde, außer bei großer Hitze. Im Hochsommer ist der Strauch also eventuell auf zusätzliche Wasserzufuhr angewiesen. Idealerweise besteht diese aus abgestandenem Regenwasser und wird nur mäßig über den Wurzeln des Laburnum ausgebracht, um Staunässe zu vermeiden.
Eine Schicht Rindenmulch über dem Wurzelbereich des Laburnum schützt ihn zudem vor zu schnellem Austrocknen und bietet zusätzliche Nährstoffe. Weiteres düngen ist bei guten Standortbedingungen nicht notwendig.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Goldregen im Freiland benötigt üblicherweise kein Wasser
- Strauch nur in starken Trockenphasen mäßig gießen
- hierzu am besten abgestandenes Regenwasser nutzen
- Rindenmulch als natürlicher Wasserspeicher und Nährstofflieferant
Goldregen schneiden und vermehren
Goldregen wächst von Natur aus formschön und benötigt daher eigentlich keinen Formschnitt. Es ist aber ratsam, den Strauch von kranken und verletzten Ästen zu befreien. Dies sollte möglichst im Frühling geschehen, damit sich der Laburnum schneller erholt. Durch das Entfernen alter, vertrockneter Blüten können Sie darüber hinaus die Blütezeit etwas verlängern, da der Goldregen seine Energie dann in die neuen, gesunden Blüten investiert.
Sofern der Laburnum im Frühling ins Freiland gepflanzt wurde, benötigt er keinen zusätzlichen Winterschutz. Fand die Pflanzung allerdings erst im Herbst statt, ist der Strauch noch nicht vollständig frosthart und somit auf Überwinterungshilfe angewiesen. Dafür empfiehlt sich Reisig, Grasverschnitt, oder ein Gartenvlies. Im Kübel wachsenden Goldregen stellen Sie zum Überwintern am besten in einen frostfreien Raum mit ausreichender Helligkeit und kühlen Temperaturen.
Vermehrung durch Stecklinge
Wer sich ein zweites Exemplar des Laburnum wünscht, kann die Pflanze über Samen oder Stecklinge vermehren. Häufig kommt es vor, dass sich der Goldregen nach dem Verblühen selbst neu aussät. Ein Pikieren der daraus erwachsenden Jungplfanzen wird ab einer Wuchshöhe von ca. 15 Zentimeter notwendig. Zur Vermehrung über Stecklinge eignen sich verholzte Triebe von etwa 20 Zentimeter Länge.
Kurztipps zum Schneiden, Überwintern und Vermehren:
- Formschnitt bei Goldregen für gewöhnlich nicht notwendig
- kranke, verletzte Äste möglichst im Frühling schneiden
- vertrocknete Blütentrauben entfernen, um Blütenwuchs anzuregen
- Winterschutz nur bei herbstgepflanzten Goldregen und Kübelpflanzen
- im Freiland mit Reisig, Grasverschnitt oder Gartenvlies abdecken
- Laburnum im Topf in frostfreiem, hellem Raum überwintern
- Goldregen vermehrt sich durch Selbstaussaat
- Jungpflanzen des Goldregens ab 15 cm pikieren
- verholzte Triebe von etwa 20 cm Länge als Stecklinge nutzen
Interessante Arten des Laburnun
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides) | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: hell bis dunkelgelb Wuchshöhe: 500 bis 600 cm Herkunft: Europa Eignung für Anbau: gut in Einzelstellung Besonderheiten: windfest, frosthart, giftig |
Edelgoldregen 'Vossii' (Laburnum watereri 'Vossii') | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: goldgelb Wuchshöhe: 400 bis 500 cm Herkunft: Europa Eignung für Anbau: gut in Einzelstellung Besonderheiten: sehr elegant, reichblühend |
Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum) | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: gelb Wuchshöhe: 400 bis 500 cm Herkunft: Europa Eignung für Anbau: gut in Einzelstellung Besonderheiten: frosthart bis -28 Grad, stark giftig |
indischer Goldregen (Cassia fistula) | Blütezeit: August bis Oktober Blütenfarbe: goldgelb Wuchshöhe: 400 bis 600 cm Herkunft: Indien Eignung für Anbau: gut im Kübel oder als Ziergehölz im Garten & Park Besonderheiten: gehört zu den Kassien, giftige Samen |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Bei optimaler, pflanzengerechter Pflege hat der Goldregen normalerweise keinen Befall durch Schädlinge oder Krankheiten zu befürchten. Bei schlechter Standortwahl oder mangelnder Pflanzenpflege des Laburnum sind jedoch verschiedene Schadbilder denkbar.
Pilzerkrankungen
Das gilt zum Beispiel für Chondrostereum purpureum. Ein Pilz, der Obst- und Ziergehölze in Form von Bleiglanz befallen kann. Ist dies passiert, wirken die Blätter bereits beim Austrieb bleich und bleiig, fast silbrig glänzend. Der Pilz dringt meist über die Wurzeln ein und verbreitet von dort aus sein Enzym (Phytolysin), welches sich in der Pflanze verbreitet.
Dem Hobbygärtner und Pflanzenfreund bleibt bei einem Befall nichts anderes übrig als die befallene Pflanze zurück zu schneiden. Die abgeschnittenen Äste müssen unbedingt im Restmüll entsorgt werden, da der Pilz ansteckend ist. Hilft der Rückschnitt nicht, muss die befallene Pflanze gerodet werden.
Milben und Läuse
Die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) ist ein weiteres denkbares Schadbild am Goldregen. wird höchstens 1 mm groß und ist blass- bis hellgrün, manchmal auch rötlich. Ist eine Pflanze befallen, zeigen sich die Blätter mit einem feinen Gespinst überzogen. Spinnmilben richten Saugschaden an, durch welchen befallene Blätter langsam vertrocknen, langsam oder absterben.
Spinnmilben haben eine Menge natürlicher Fressfeinde. Leichter Befall reguliert sich daher meist von allein. Eine gründliche Dusche mit einem möglichst harten Wasserstrahl kann helfen. Decken Sie die Erde aber unbedingt ab, damit kein Schwemmschaden an der Pflanze entsteht. Eine Lösung aus 30 ml Schmierseife und 30 ml Spiritus pro Liter Wasser kann auch verwendet werden. Wenden Sie diese regelmäßig über einen Zeitraum von einer Woche 1 bis 2 Mal täglich an.
Blattläuse richten ebenfalls Saugschaden am Laburnum an und auch gegen diese Schädlinge empfiehlt sich eine gründliche Dusche der befallenen Pflanze. Artet der Befall jedoch aus, ist eine Sprühlösung aus Brennessel- oder Schwarzteesud empfehlenswert. Brennesselsud muss 12 Stunden ziehen, Schwarzteesud nur ungefähr zwei Stunden. Ebenfalls zu empfehlen sind Nützlinge in Form von Marienkäfern.
Fazit
Der Goldregen mag giftig sein, ist dank seiner traubenförmiger Blütenstände und dem überhängendem Wuchs aber ein eleganter Zierstrauch. Auch Gartenanfänger können sich an dem Hülsenfrüchtler erfreuen, dessen goldene Blütenpracht traumhaft schön anzusehen ist. Mit Blick auf mögliche Vergiftungen durch das Pflanzengift Cytisin ist jedoch Vorsicht bei der Berührung des Goldregens geboten.
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