Der Name der Gladiole (Gladiolus) leitet sich von dem lateinischen Wort gladius für „Schwert“ ab. Er bezieht sich auf die Gladiolenblätter, deren Form an die Klinge eines Schwertes erinnert. Ihretwegen ist die Gladiole auch als Schwertblume bekannt.
Noch auffälliger als ihre Blätter sind allerdings die Blütenrispen der Gladiolen. In geschlossener Form muten sie wie zu groß geratene Kornähren an. Sobald sich die Blütenknospen im Frühsommer aber öffnen, entfalten sie ein wahres Feuerwerk an Farben.
Ebenso bestechen die Blüten der Gladiole durch ihre originelle Trichterform. Sie öffnen sich artenabhängig entweder halb oder ganz und lassen keinen Zweifel an der Verwandtschaft der Schwertblume zur Schwertlilie. Dank ihrer originellen Blütenpracht werden Gladiolen bei uns auch gerne als Schnittblumen genutzt.
Wie Sie Gladiolus dabei am besten im Garten kultivieren, und was Sie beim Überwintern der Blume beachten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Pflanzratgeber.
Gladiolen pflanzen – Standort und Ablauf
Wie ihre Artverwandten, die Schwertlilien, gehören Gladiolen zur Familie der Schwertliliengewächse. Sie sind ursprünglich eher in den südlichen Gefilden Europas, sowie dem Nahen Osten, Afrika und Südamerika heimisch und müssen bei uns deshalb oft im Haus überwintern. Auch benötigen Schwertblumen hierzulande einen guten Wind- und Kälteschutz, sowie einen vollsonnigen Standort, der nicht allzu feucht sein sollte.
Gladiolus zählt zu den Zwiebelblumen und freut sich daher über ein feinkrümeliges und tiefgründig aufgelockertes Substrat. Ein guter Wasserablauf muss ebenfalls garantiert sein, da die Zwiebeln der Pflanze bei Staunässe nur allzu gerne faulen. Zu empfehlen ist ein sandiger bis sandig-lehmiger Boden, der leicht saure bis neutrale pH-Werte aufweist. Daneben ist ein humoser und nährstoffreicher Untergrund ratsam, der leicht saure bis neutrale pH-Werte zwischen 6,0 und 7,0 aufweist.
Pflanztipp: Um den Garten möglichst lange mit den nur 2 Wochen blühenden Gladiolen zu schmücken, ist es sinnvoll, die Zwiebeln in zeitlich versetzten Abständen in die Erde zu setzen. Gute Beetnachbarn für Gladiolus sind zudem Bergenien, Lauch, Rittersporn und Sonnenhut.
Einzelheiten zum Standort für Gladiolen:
- Gladiolus benötigt vollsonnigen, windgeschützten Standort
- viele Arten der Zwiebelblume sind kälteempfindlich
- bei Bedarf im Haus überwintern
- humoses, sandiges bis sandig-lehmiges Substrat wählen
- für ausreichende Durchlässigkeit sorgen
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, zwischen 6,0 und 7,0
- Gladiolen blühen nur kurz, daher Zwiebeln zeitl. versetzt pflanzen
- Beetnachbarn für Gladiolus: Bergenien, Lauch, Rittersporn, Sonnenhut
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung
1. Schritt – Wahl des Pflanztermins: Wie bereits erwähnt, sind Gladiolen sehr kälteempfindlich. Ihre Zwiebeln werden deshalb frühestens Ende April gesetzt. Zur Sicherheit sind die Eisheiligen abzuwarten, um letzte Spätfröste gänzlich ausschließen zu können.
2. Schritt – Bodenvorbereitung: Vor der Pflanzung wird der Standortboden der Gladiolen tiefgründig umgegraben und feinkrümelig aufbereitet. Bodenhindernisse wie Unkraut oder große Steine sind vorab zu entfernen. Für eine bessere Durchlässigkeit mischen sie zusätzlich Sand und Humus unter die Erde. Eine Drainage aus Kies kann ebenfalls nicht schaden. Zur Nährstoffoptimierung arbeiten Sie anschließend noch etwas Kompost ins Substrat ein.
3. Schritt – Pflanzung der Gladiolen: Stecken Sie die Zwiebeln der Gladiolen 10 cm tief in die Erde, wobei die Spitze der Blumenzwiebeln noch leicht aus der Erde ragen sollten. Der Pflanzabstand zwischen den Zwiebeln beträgt etwa 20 cm. Bei Arten der Gattung Gladiolus, die bis zu 1,5 m hoch werden, ist es zudem sinnvoll, die Jungpflanzen nach dem Sprießen noch mit einer Wuchshilfe zu versehen.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanztermin für Gladiolus: ab April, nach den Eisheiligen
- Boden vor Pflanzung tiefgründig umgraben
- ergänzend feinkrümelig auflockern
- Substrat sollte frei von Hindernissen sein
- Kiesdrainage ist empfehlenswert
- ergänzend Kompost, Sand und Humus untermischen
- Zwiebeln der Gladiolen 10 cm tief einsetzen
- Pflanzabstand: 20 cm
- Gladiolus wird bis zu 1,5 m hoch
- Jungpflanzen deshalb durch Rankhilfe stützen
Schwertblumen gießen und düngen
Für die Ausbildung ihrer eindrucksvollen Blüten benötigt die Schwertblume vor allem in den trockenen Sommermonaten regelmäßige Gießgänge. Das Bodensubstrat sollte also stetig feucht gehalten werden, ohne dabei Staunässe hervorzurufen. Um die Pflanze zusätzlich vor Austrocknung zu schützen, können Sie außerdem den Wurzelbereich mit einer Mulchschicht versehen. Eine Spezialdüngung ist bei Gladiolen nicht notwendig.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Gladiolus benötigt während der Blüte regelmäßige Gießgänge
- wegen Trockenheitsliebe bei der Bewässerung Augenmaß gefordert
- Boden zusätzlich mulchen, um Gladiolen vor Austrocknung zu schützen
- eine Düngung der Schwertblumen ist nicht notwendig
Schwertblumen schneiden und vermehren
Welke Blüten der Gladiolen sollten Sie regelmäßig entfernen. Alternativ kann man die unverblühten Rispen der Schwertblume zuvor auch bodennah abschneiden und als Schnittblumen verwenden. Besonders schön zur Geltung kommen die eindrucksvollen Blütenstände der Gladiole dabei in hohen Vasen.
Nach ihrer Blütezeit verwelkt der oberirdische Teil der Gladiole. Die Pflanze bildet nun unterirdische Knollen zur Überwinterung aus, in denen sie ihre Energie bis ins nächste Jahr speichert. Schneiden Sie die Pflanze zu diesem Zeitpunkt etwa 10 cm über dem Boden ab, ehe die Gladiolen in ihr Winterquartier kommen.
Vermehrung durch Brutzwiebeln
Vor der Pflanzenwelke im Herbst bilden Gladiolen kleine Kapselfrüchte aus, die bis zu 100 Samen enthalten können. Ihre Aufzucht ist allerdings sehr umständlich, weshalb die Vermehrung der Schwertblumen in der Regel durch das Abtrennen von Tochterzwiebeln erfolgt, die sich an der Mutterzwiebel bilden.
Die jungen Zwiebeln können im Herbst zusammen mit der Mutterknolle ausgegraben und von dieser gelöst werden. Nach der Überwinterung dürfen Sie die Tochterzwiebeln dann im nächsten Frühjahr separat ins Freiland setzen.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- welke Blütenstände der Gladiolen sorgsam ausputzen
- alternativ die unverwelkten Blütenrispen als Schnittblumen nutzen
- im Herbst welke Pflanzenteile 10 cm über dem Boden abschneiden
- für Vermehrung nach dem Herbstschnitt Tochterzwiebeln abtrennen
- im nächsten Frühjahr zurück ins Freiland pflanzen
Gladiolen überwintern – so gelingt’s
Die Zwiebeln bzw. Knollen der Schwertblume sind nur bedingt winterhart. Nicht winterharte Gladiolen sollten Sie dabei noch vor dem ersten Frost aus der Erde holen. Graben Sie die Pflanzen hierfür nach dem Herbstschnitt aus und trocknen Sie die Zwiebeln für einige Tage. Danach werden die Überwinterungsorgane in Zeitungspapier eingeschlagen und an einem trockenen, dunklen Ort bis zum Frühling eingelagert.
Interessante Arten und Sorten der Gladiolus
Die Gattung Gladiolus beherbergt rund 250 verschiedene Arten, die je nach Herkunft mehr oder weniger winterhart sind. Europäische Gladiolenarten werden diesbezüglich auch als Siegwurz bezeichnet und weisen meist eine bessere Kälteresistenz auf.
Es gibt aber auch zahlreiche Wild- und Hybridsorten der Schwertblume, die zumeist eine schlechtere Winterhärte besitzen. Eine Kreuzung aus verschiedenen Wildarten sind. Nachstehend eine Übersicht zu den wichtigsten Gladiolenvarianten:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Blutrote Gladiole Gladiolus crutenus | Blütezeit: Juni bis Juli Blütenfarbe: blutrote Trichterblüten Wuchshöhe: 30 bis 90 cm Herkunft: Drakensberge von Lesotho, Südafrika Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: bis -12 °C winterhart; die Blüten sind leicht gebogen und innen blassgelb gefleckt |
Eintönige Gladiole Gladiolus tristis | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiße Trichterblüten Wuchshöhe: 50 bis 90 cm Herkunft: Swasiland und Lesotho, Südafrika Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: bis -12 °C winterhart |
Fleischrosa Gladiole Gladiolus carneus | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiße Trichterblüten mit roter Zeichnung Wuchshöhe: 20 bis 100 cm Herkunft: Swasiland und Lesotho, Südafrika Eignung für Kultivierung: schlecht Besonderheiten: nur bis -7 °C winterhart; die Blüten sind am Rand gefranst und öffnen sich sehr weit |
Garten-Gladiole Gladiolus x hortulans | Blütezeit: Mai bis Oktober Blütenfarbe: Blüten in allen Farben und Formen Wuchshöhe: 50 bis 200 cm Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: mäßig bis gut Besonderheiten: Garten-Gladiolen sind Hybridkreuzungen aus verschiedenen Wildformen und bei uns aufgrund der Farbvielfalt ihrer Blüten sehr begehrt gute Sorten: Butterfly-Gladiolen 'Alice', 'Coral Lace', 'Dyanito', 'Fantasia', 'Ice Folies', 'Miranda', 'Oberbayern', 'Quintin' Nanus-Gladiolen 'Atom', 'Charm', 'Cinderella', 'Elvira', 'Guernsey Glory', 'Halley', 'Mirella' 'Nymph', 'Peach Blossom', 'Robinetta', 'Spitfire' |
Gewöhnliche Siegwurz Gladiolus communis | Blütezeit: Juli bis Oktober Blütenfarbe: violette Trichterblüten Wuchshöhe: 50 bis 100 cm Herkunft: Arabien, Europa, Nordwest-Afrika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; die Blüten sind sehr filigran und leicht gebogen |
Illyrische Siegwurz Gladiolus illyricus | Blütezeit: April bis Mai Blütenfarbe: dunkelrosa Trichterblüten Wuchshöhe: 20 bis 40 cm Herkunft: Europa, Arabien Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: bis -18 °C winterhart; beliebte Bepflanzung im Naturgarten; die Blüten sind sehr zart und öffnen sich zu länglichen, leicht gebogenen Lanzetten |
Kardinalsgladiole Gladiolus cardinalis | Blütezeit: Juni bis Juli Blütenfarbe: lachsrote Trichterblüten Wuchshöhe: 60 bis 90 cm Herkunft: Lesotho und Swasiland, Südafrika Eignung für Kultivierung: schlecht Besonderheiten: nur bis -7 °C winterhart |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Gladiolen sind robuste Zierpflanzen, die nur selten von Schädlingen oder Erkrankungen befallen werden. Dennoch können sich auch bei guter Pflege Thripsen auf der Pflanze niederlassen. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft der Gladiole und provozieren so das vorzeitige Welken der Blätter und Blüten durch Nährstoffmangel.
Ein Befall zeigt sich durch gräuliche Streifen auf der Pflanze und erfordert einen bodennahen Rückschnitt der Gladiole, damit sich die Insekten nicht auf die Zwiebel ausbreiten können. Da Thripsen empfindlich auf Nässe reagieren, kann es in einem frühen Stadium auch ausreichen, die Gladiole mit Wasser abzubrausen.
Eine Pflanzenkrankheit an Gladiolus, die in manchen Regionen der Welt besonders gefürchtet wird, ist der sogenannte Gladiolenrost. Er scheint sich inzwischen besonders in Nordamerika stark auszubreiten. Es ist daher ratsam, beim Kauf von Gladiolen auf Exemplare aus dieser Region zu verzichten. Im Ernstfall müssen die Pflanzen umgehen entsorgt werden, und zwar im Restmüll. Bei einer Entsorgung auf dem Kompost oder im Biomüll könnte sich die Rosterkrankung ansonsten weiter ausbreiten.
Fazit
Gladiolen sind üppig blühende Zierpflanzen, die sich durch schwertförmige Blätter und farbenfrohe Blütenrispen auszeichnen. An einem vollsonnigen und windgeschützten Standort wachsen sie schnell auf eine Höhe von bis zu 1,5 m heran und schmücken den Garten mit einer üppigen Blütenpracht, die denen der artverwandten Schwertlilien sehr ähnlich sind.
Da nicht alle Gladiolenarten eine gleich gute Winterhärte besitzen, ist es bei kälteempfindlichen Schwertblumen erforderlich, die Zwiebeln zum Überwintern auszugraben. Richtig gelagert, lassen sich die Rhizome im nächsten Frühling aber erneut im Garten setzen, sodass die Gladiolen erneut ihre Farbenpracht entfalten können.
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