Wer denkt, der Garten hielte im Winter keine saisonalen Aufgaben für Gärtner bereit, der irrt. Tatsächlich gibt es auch während der kalten Jahreszeit einiges im Garten zu tun. Und noch mehr vorzubereiten. Hier die wichtigsten Tipps zur Gartenarbeit im Winter.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWichtige Aspekte der Gartenarbeit im Winter
Die winterliche Gartenarbeit unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von der Gartenarbeit im Sommer. Und dennoch ist sie umfangreicher, als es zunächst den Anschein hat.
Im Fokus stehen Vorbereitungsmaßnahmen für die nächste Gartensaison, aber auch Schutzmaßnahmen für Gartenpflanzen und Gartentiere. Wer alles richtig macht, erspart sich bei der Gartenarbeit im Frühling viel Hektik und kann gelassener in das neue Gartenjahr gehen.
Korrekturarbeiten in der Winterzeit
Wenn die Pflanzenwelt im Winter ihre Ruhepause antritt, wird es kahl im Garten. Das ist aber alles andere als ein Nachteil. Denn wenn sich die Gartenflora saisonbedingt auf ein Minimum reduziert, werden grundlegende Strukturen im Garten sichtbar.
Das Geäst von Gartengehölzen offenbart dann zum Beispiel Schäden und ungünstig wachsende Triebe. Eine Formkorrektur bietet sich zu dieser Zeit folglich für viele Gehölze an und ist deshalb durchaus ein wichtiger Bestandteil, wenn es um saisonale Gartenarbeiten im Winter geht.
Planung für die nächste Gartensaison
Auch Entscheidungen zu möglichen Änderungen im Pflanzkonzept des Gartens lassen sich im Zuge der Gartenarbeit im Winter besser beurteilen. Grün sind während der Wintermonate nur immergrüne Pflanzen. Wer etwas weniger Kargheit im Winter schätzt, kann sich überlegen, ob er hier und da ein paar mehr immergrüne Pflanzen ansiedeln möchte.
Insgesamt steht bei der Gartenarbeit im Winter die Planung für das kommende Gartenjahr im Fokus. Sowohl die Aussaat und Pflanzung von Obst, als auch von Gemüse und Kräutern sollten zeitlich gut vorbereitet sein. Der Winter bietet hierfür reichlich Zeit. Einige Pflanzen lassen sich zudem bereits im Winter unter Glas vorziehen.
Größere Planungen für den Garten, etwa eine raumfordernde Umgestaltung von Beetstandorten und Gartenzonen führt man ebenfalls besser im Winter durch. Hier hat man einen guten Überblick über die kahle Gartenfläche und kann sie besser beurteilen. Darüber hinaus freuen sich im Winter auch ein paar Gartenbewohner über Unterstützung seitens des Gärtners.
Gartenarbeit im Dezember
Unter den saisonalen Jahreskreisfesten markiert das Julfest im Dezember die dunkelste Zeit des Jahres. Für die Gartenflora (und Gartenfauna) beginnt bereits Anfang des Monats die offizielle Winterruhe. Maßnahmen zum Winterschutz im Garten sollten binnen der ersten Dezemberwoche abgeschlossen sein. Stellen Sie sicher, dass alles winterfest und bei Bedarf gut verpackt ist.
Besonderes Augenmerk liegt hier auf frostempfindlichen Gartenpflanzen, die eventuell eine Extraportion Reisig, Laub oder Rindenmulch im Wurzelbereich benötigen, um nicht zu erfrieren. Kälteempfindliche oberirdische Pflanzenteile werden mit Gartenvlies, Kokosfaser oder Jute umwickelt.
Tipp: Für Rasenflächen kann es nützlich sein, Laub und Verschnitt vor Wintereinbruch noch einmal zusammenzuharken. So bekommt der Rasen unter bevorstehenden Schneedecken mehr Luft und Licht ab.
Schnittmaßnahmen im Dezember
Mit etwas Glück lässt der erste Frost Anfang Dezember noch etwas auf sich warten. Das ist eine gute Zeit, um leichte Rückschnitte an Bäumen und anderen Gehölzen durchzuführen. Die Betonung liegt auf „leicht“.
Denn obwohl Gehölze im Winter nicht im Saft stehen und deshalb weniger nachbluten, könnte die Kälte doch für eine verzögerte Wundheilung sorgen. Das öffnet bei großen, offenen Schnittflächen Tür und Tore für mögliche Krankheitserreger. Schneiden Sie im Winter daher nur in Maßen.
Denkbar sind zum Beispiel moderate Auslichtungsschnitte, das Abtragen von Totholz oder das Abschneiden von ausladenden Nadelzweigen, die dann gleich als idealer Winterschutz aus Reisig für frostgefährdete Gartenbeete dienen können. Alternativ lässt sich der Dezember auch nutzen, um einen Fahrplan für den nächsten Schnitt im kommenden Jahr auszuarbeiten.
Einzustellen sind etwaige Schnittmaßnahmen, sobald die Temperaturen im Winter unter den Nullpunkt fallen, um Frostschäden vorzubeugen. Auch ist es bei Schnittmaßnahmen im Winter dringend erforderlich, offene Schnittwunden sofort mit Baumharz zu verschließen, damit keine Keime einwandern.
Wichtig: Ausgenommen von jedweden Schnittmaßnahmen sind im Winter empfindliche Gehölze mit weichem Holz. Dazu gehören unter anderem Hibiskus, Hortensien und Rosen. Auch sommerliche Obstbäume wie Aprikosen, Kirschen oder Pfirsiche schneiden sie frühestens zur Blütezeit oder nach der Sommerernte, wenn die Temperaturen wieder wärmer sind.
Schutzmaßnahmen für Wintervögel und Co.
Bei der Gartenarbeit im Winter sollte man auch an die heimische Tierwelt denken. Es gibt zahlreiche Wintervögel und Kleintiere, für die der Garten in der kalten Jahreszeit ein willkommenes Winterquartier ist. Igel und andere Nagetiere finden unter Laubhaufen Zuflucht. Vögel verstecken sich gerne in dichten Hecken vor eisigen Schneeböen und Frost.
Zudem liefern einige Wintersträucher wie die Schneebeere, Wacholder, Vogelbeere und Feuerdorn auch wertvolle Beeren und Früchte, die den Gartentieren als Nahrung dienen. Das ist insbesondere bei geplanten Schnittmaßnahmen zu bedenken.
Fruchtstände sollten Sie hier unbedingt als Futterquellen für Wintervögel und Co. stehen lassen. Ergänzend dazu erweisen Sie der Tierwelt einen noblen Dienst, indem Sie für den Winter Vogelhäuschen, Insektenhotels und Futterkolben im Garten anbringen.
Gartenarbeit im Januar
Zu Mittwinter im Januar kehrt die eigentliche Ruhephase im Garten ein. Draußen gearbeitet wird jetzt nicht mehr viel. Dafür aber umso mehr drinnen. Die Gartenarbeit im Januar fokussiert sich daher auf die Vorbereitung für die neue Gartensaison.
Planen, vorbereiten und kontrollieren
Ein Blick aus dem Fenster offenbart im Winter oft Baustellen im Garten, die man den Rest des Jahres nur allzu gerne übersieht. Gerade was die Gartengestaltung anbelangt, kommen vielen Gärtnern während der Wintermonate oft innovative Ideen zur Umgestaltung.
Ein neues Beetkonzept, Garteninstallationen wie ein Pool oder ein neuer Gartenzaun – das alles sollte man von langer Hand planen, wobei sich der Januar als Planungsmonat optimal anbietet.
Wer ein Winterbeet angelegt hat, kann im Januar ab und zu auch mal in den Garten spähen und sehen, wie sich die Winterpflanzungen entwickeln. Einige winterharte Kräuter könnten dort Kälte und Frost wacker trotzen und bereit zur Ernte sein. Außerdem lassen sich bereits im Januar sehr robuste Gartenpflanzen zumindest testweise schon mal im Winterbeet aussäen.
Letzte Chance für Winterblüher
Will man schon im Spätwinter oder zeitigem Frühjahr erste Blüten im Garten sprießen sehen, muss man Winter- und Frühblüher wie Krokus, Schneeglöckchen, Winterling und Narzissen auch zeitig auspflanzen. Eigentlich passiert das schon während der Gartenarbeit im Herbst.
Wen Sie etwas zu spät dran waren, haben Sie bei der Gartenarbeit im Januar aber noch einmal Gelegenheit zum Nachholen. Voraussetzung für die verspätete Pflanzung sind aber natürlich frostfreie Tage, in denen sich der Boden überhaupt bearbeiten lässt.
Gartenarbeit im Februar
Der Februar kündet vom nahenden Frühling, weshalb das Imbolcfest auch gerne als Vorfrühlingsfest bezeichnet wird. Einige Winterblüher sprießen jetzt bereits aus dem Boden und zaubern erste farbliche Akzente in die Schneedecke.
Und auch für ambitionierte Gärtner beginnt die neue Gartensaison schon im Spätwinter. Die Gartenarbeit im Februar umfasst vor allem die Vorzucht von Gemüsepflanzen und Kräuter. Der Gartenkalender ist jetzt der beste Helfer, um herauszufinden, welche kälteresistenten Keimlinge bereits zeitig im Jahr die Aussaat ins Frühbeet oder Gewächshaus überstehen.
Nutzpflanzen vorziehen
Zu den frühen Gemüsesorten im Bereich Wintergemüse gehören mehr Pflanzen als gedacht. Sowohl Blattgemüse wie Feldsalat und Spinat, als auch Wurzel- und Knollengemüse wie Kartoffeln, Zwiebeln oder Radieschen lassen sich bereits im Februar unter Glas vorziehen. Hinzu kommt so manches Nachtschattengemüse, zum Beispiel Paprika oder Tomaten, die allerdings besser auf der warmen Fensterbank vorgezogen werden.
Noch robuster sind viele winterharte Gartenkräuter. Ob Bohnenkraut, Kerbel, Kresse, Schnittlauch oder Winterportulak – sie alle dürfen bereits im Februar ins Frühbeet einziehen oder bestehen den Winter gar im offenen Freiland und sind im Februar schon bereit für die erste Ernte.
Häufige Fragen zur Gartenarbeit im Winter
Wie bereite ich den Garten auf den Winter vor?
Bei der Gartenarbeit im Winter ist es wichtig, empfindliche Pflanzen vor Kälte zu schützen. Mulchen Sie Beete mit Laub oder Stroh, um den Boden zu isolieren, und decken Sie frostempfindliche Pflanzen mit Vlies oder Reisig ab. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenreste und leeren Sie Bewässerungssysteme, um Frostschäden zu vermeiden. Auch der Rückschnitt von Gehölzen und Stauden kann je nach Art sinnvoll sein.
Sollte der Rasen während der Gartenarbeit im Winter gemäht werden?
Das Rasenmähen ist eigentlich kein Bestandteil der Gartenarbeit im Winter. Kurz vor dem Wintereinbruch kann man den Rasen ein letztes Mal mähen, wenn man das möchte. Halten Sie die Schnitthöhe dabei etwas höher als im Sommer, um den Rasen vor Frost zu schützen. Laub und Moos sollten regelmäßig entfernt werden, um Luftzirkulation und Lichtzufuhr zu gewährleisten. Ein dichter, gut gepflegter Rasen übersteht den Winter dann meist problemlos ohne Mähen.
Wie sollte ich Pflanzen während der Gartenarbeit im Winter bewässern?
Pflanzen benötigen auch im Winter Wasser, vor allem immergrüne Arten wie Koniferen oder Rhododendren. Allerdings sollte die Bewässerung während der Gartenarbeit im Winter deutlich moderater ausfallen. Gießen Sie nur bei Bedarf und an frostfreien Tagen, um Wurzelschäden durch Trockenheit zu vermeiden. Achten Sie darauf, nicht in gefrorenen Boden zu gießen, da dies zu Wurzelschäden führen kann. Eine gute Mulchschicht hilft zudem, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Gehölze im Winter zu schneiden?
Viele Gehölze können im Winter geschnitten werden, da sie in der Ruhephase weniger empfindlich auf Schnittmaßnahmen reagieren. Der ideale Zeitpunkt liegt an frostfreien Tagen im späten Winter, bevor der Saftfluss im Frühjahr wieder einsetzt. Der Winterschnitt fördert eine kräftige Blüte und ein gesundes Wachstum im kommenden Jahr.
Wie schütze ich Kübelpflanzen im Winter am besten?
Kübelpflanzen sind im Winter besonders anfällig für Frostschäden. Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Ort, wie ein unbeheiztes Gewächshaus oder in eine frostfreie Garage. Wickeln Sie die Töpfe in isolierendes Material, wie Jute oder Luftpolsterfolie, um die Wurzeln vor Kälte zu schützen. Eine dicke Schicht Mulch auf der Erde hilft zusätzlich, die Wurzeln warm zu halten.
Ähnliche Beiträge
Entdecke mehr von Das Grüne Archiv
Subscribe to get the latest posts sent to your email.