Ähnlich wie Gartenmauern sind Gartenzäune meist als Einfriedungen für Grundstücksgrenzen in Gebrauch. Allerdings kann man mit Zäunen noch deutlich mehr anstellen, wobei es in Sachen Material und Design eine große Vielfalt gibt.
Gartenzäune sind dazu da, räumliche Abgrenzungen zu schaffen, was sich aber nicht allein der Grenzmarkierung von Grundstücken dient. Ebenso erfüllen manche Zäune eine Sicherheitsfunktion, indem sie entweder ein unerlaubtes Betreten verhindern oder durch Abschirmung von außen Gefahrensituationen vorbeugen. Darüber hinaus kann man Zäune auch zur aktiven Gartengestaltung nutzen.
Gartenzaun als Grundstücksbegrenzung
Die klassische Verwendung von Gartenzäunen ist sicherlich die als Einfriedung an der Grundstücksgrenze. Hier haben sich insbesondere im Bereich er Holzzäune teils sehr kunstvolle Traditionsvarianten wie der Jägerzaun oder Flechtzaun entwickelt, die als Alternative zu Hecken oder Mauern als Grundstücksbegrenzung fungieren.
Im Unterschied zu diesen, mit einem gewissen Zierwert ausgestatteten Gartenzäunen gibt es aber auch Sicherheitszäune für die Grundstücksgrenze sowie einige Zaun-Sonderformen mit spezieller Funktion.
Sicherheitszäune
Sicherheitszäune sind seltener aus Holz und setzen stattdessen auf robuste und deutlich höhere Zaunkonstruktionen aus Metallstäben oder Maschendraht. Diese Art von Zäunen wird einerseits im Geschäftsbereich (z.B. auf Firmengrundstücken) und Hochsicherheitseinrichtungen wie Gefängnissen verwendet.
Andererseits finden Sicherheitszäune aber auch im Privatbereich Anwendung, etwa um Grundstücke mit hohem Aufkommen an Wertsachen einbruchsicher zu machen. Das gerne in Kombination mit Sicherheitstechnik, wie Grundstücksüberwachung, Bewegungsmeldern oder Alarmanlagen.
Ballfangzäune
Wer im Garten gerne Ballsportarten wie Fußball, Volleyball oder Tennis spielt, für den könnte ein Ballfangzaun interessant sein. Die Zäune bestehen in der Regel aus feinmaschigen Netzen, die ein einen Pflock gespannt sind und bewahren Zuschauer wie Nachbarn davor, von einem Ball getroffen zu werden.
Auch erleichtern Ballfangzäune das Aufsammeln von Bällen, die dank Abfangnetz nicht mehr über die Grundstücksgrenze oder ins Heckendickicht fliegen.
Beetzäune und Rankzäune
In Gartenkonzepten wie dem Bauerngarten werden sehr niedrige Holzzäune gerne als Beeteinfassung benutzt. In dieser Funktion kreieren Sie im Beet einen unglaublich rustikalen Charme, der sich gerade für ländliches Gartenambiente wunderbar anbietet.
Gerade feinmaschige Gartenzäune fungieren auch oft als Rankzäune für Kletterpflanzen. Wichtig ist dann aber, eine besonders stabile Zaunart wie den Gittermattenzaun oder Jägerzaun zu wählen. Ein Maschendrahtzaun bietet zwar ebenfalls gute Rankhilfe, könnte später aber unter dem Gewicht ausgewachsener Klettpflanzen einsinken.
Energiezäune
Eine innovative und noch recht neue Form des Gartenzauns ist der Energiezaun. Er besteht aus Flächenkollektoren für Solarenergie und kann zum Beispiel dazu genutzt werden, eine Wärmepumpheizung zu betreiben. Auch die Verwendung des Stroms für Gartenpools, Gartenduschen oder Gartenbeleuchtung ist denkbar.
Tierzäune für Gärten und Grundstücke
So gerne Tierliebhaber ihren Haustieren und Nutztieren auch dauerhaft Freigang gewähren würden, ist dies in den meisten Fällen doch nur begrenzt möglich. Nicht nur, dass zahlreiche Tiere ohne Tierzaun zur Flucht neigen, können manche Tierarten dem Menschen ohne Schutzzaun auch gefährlich werden oder umgekehrt.
Darüber hinaus haben Tierzäune auch eine praktische Funktion, indem sie beispielsweise die Fütterung und Pflege der Tiere erleichtern oder eine unkontrollierte Vermehrung verhindern. Klassische Beispiele für Tierzäune sind:
- Fischzäune
- Hasenzäune
- Hühnerzäune
- Hundezäune
- Krötenzäune
- Kuhzäune
- Pferdezäune
- Schafzäune
- Schneckenzäune
- Wildzäune
- Ziegenzäune
Gatter und Pferche
Sollen Zaunkonstruktionen dem Einzäunen von Tieren dienen, spricht man auch von einem Gatter oder Pferch. Die Unterbringung von Zootieren, Nutztieren und Haustieren innerhalb des Gatters oder Pferchs ist in der Regel zeitlich begrenzt, wobei sich viele Nutztiere und Haustiere bereits durch niedrige Gatter problemlos auf der Weidefläche oder im Garten zusammenhalten lassen.
Beispiele für vergleichsweise niedrige Tierzäune sind der Hühnerzaun oder Hasenzaun. Kleintiere können in der Regel nicht besonders hoch springen bzw. fliegen, sodass niedrige Zaunkonstruktionen meist ausreichend sind. Doch auch viele Großtiere wie Kühe oder Pferde lassen sich durch relativ niedrige Gatter im Zaum halten.
Anders sieht es hingegen bei Pferchen für Hunde und Raubtiere im Zoo aus. Hier spielt der Zaun nicht nur zur räumlichen Abgrenzung, sondern auch zur Gewährleistung eines sicheren Umgangs mit den Tieren eine Rolle.
Hühnerzaun
Die Hühnerhaltung ist gerade auf dem Land noch immer für viele Gartenbesitzer eine Tradition. Täglich frische Eier aus eigener Freilandhaltung erhält man aber nur bei artgerechter Unterbringung. Zudem handelt es sich auch bei Hühnern um flugfähige Vögel, die ohne den passenden Zaun gerne mal Reißaus nehmen.
Wer nun aber denkt, dass man mit einem Zaunformat alle Hühnerarten gleichermaßen in Schach halten kann, der irrt. Denn es gibt weltweit mehr als 500 verschiedene Hühnerrassen, von denen einige mehr, andere weniger flugfähig sind.
Zu den besonders guten Fliegern gehören hier allen voran leichte Hühnerrassen wie der Westfälische Totleger. Doch auch schwere Rassen wie der Maran oder Sulmtaler gelten als ambitionierte Flieger. Wer keinen hohen Zaun wünscht, sollte also eine Hühnerrasse wählen, die kaum noch vom Boden abhebt.
Die Hühnerhaltung kennt über fünf verschiedene Zaunarten, die jeweils einen unterschiedlichen Zweck erfüllen und dementsprechend auch aus verschiedenen Materialien bestehen. Gängig sind:
- Doppelstabmattenzaun: Für größere Hühnergehege zum Auslauf. Doppelstabmattenzäune sollten nur für Gehege verwendet werden, die bei Freilauf der Hühner unter Beobachtung stehen, da sie nicht mardersicher sind und Raubtiere wie Füchse leicht darüber klettern können.
- Geflügelnetz: Ein mobiler Hühnerzaun, der sich bei Bedarf verlegen lässt. Das Geflügelnetz besteht entweder aus grob- oder feinmaschigem Netz. Einige Varianten lassen sich zum Schutz gegen Raubtiere unter Strom setzen.
- Maschendrahtzaun: Die klassische Hühnerzaun-Variante. Es gibt Maschendrahtzäune in verschiedenen Maschenweiten, wobei leider insbesondere Marder sehr leicht durch die Maschen hindurch schlüpfen.
- Volierenzaun: Dem Maschendrahtzaun im Aufbau ähnlich, jedoch wesentlich effizienter gegen Raubtiere. Volierengitter aus Metall besitzen oft nur sehr schmale Aussparungen, mit denen selbst Marder ihre Probleme haben. Für eine besonders sichere Hühnerhaltung empfiehlt sich eine auch nach oben hin geschlossene Voliere.
- Sichtschutzzaun: Häufig Lattenzäune aus Holz. Die Holzlatten bieten einen guten Sichtschutz, verwittern aber auch deutlich schneller als Metallzäune. Außerdem ist ein wetterfester Holzanstricht wichtig.
- Teichschutzzaun: Bewahrt die Hühner vorm Ertinken in Teichen und schützt den Teich gleichzeitig vor Verunreinigung durch Hühnerkot. Für Teichschutzzäune werden in der Regel feinmaschige Drahtzäune verwendet.
Hundezaun
Während es sich bei Hühnerzäunen um noch relativ leichte Zaunkonstruktionen handelt, muss es beim Hundezaun schon etwas robuster sein. Er wird im Bereich der Gartenzäune für viele Hundebesitzer relevant, die ihren liebsten Vierbeinern gerne ausgiebigen Freilauf im Garten gönnen möchten.
Das gilt allen voran für die Haltung von Kampfhunden und sehr großen Hundearten, die ohne ausreichend hohen und stabilen Hundezaun schnell zur Gefahr für Passanten und Besucher werden können. Je nach Sprunghöhe der Hunde muss ein solcher Zaun schon mal weit über 1 m hoch sein.
Wissenswertes: Hunde können eine Sprunghöhe von dem bis zu 3-fachen ihrer eigenen Körpergröße erreichen. Die höchste, je bei einem Hundgemessene Sprunghöhe beträgt 191,7 cm.
Schutzzäune
Neben Hundezäunen lassen sich noch andere Arten von Tierzäunen zu den Schutzzäunen zählen. So dienen Schneckenzäune zum Beispiel dem Schutz vor Schneckenfraß an Gartenpflanzen. Wildzäune und Amphibienzäune sollen Wildtiere und Amphibien wie Kröten wiederum vom Überqueren stark befahrener Straßen abhalten und sie so vor tödlichen Unfällen schützen.
Weitere Varianten für Schutzzäune sind Bauzäune zur Absperrung gefahrenreicher Baustellen, Fangzäune zur Absturzsicherung von Geröll und Felsbrocken, Sichtschutzzäune, Lärmschutzzäune, Sichtschutzzäune und Sicherheitszäune. Letztere dienen als Sicherheitsmaßnahme gegen Einbrüche und werden insbesondere für große Grundstücke genutzt, auf denen sich Häuser oder Lagerhallen mit vielen kostbaren Wertgegenständen befinden.
Viele Schutzzäune und hier vor allem Sicherheitszäune nutzen neben dem Zaunmaterial weitere Zaunelemente mit Schutzfunktion. Wohl bekannt ist beispielsweise der Elektrozaun, der für Tiere wie Menschen gleichermaßen eine zusätzliche Abschreckung besitzt. Gleiches gilt für Zäune mit Stacheldraht oder Bewegungsmeldern.
Gartenzäune aus Holz
Die älteste Form der Zäune sind Holzzäune. Es gibt sie in Form von Bohlen, Latten, Pflöcken oder Flechtwerk, wobei gemeinhin widerstandsfähige Holzarten wie Eiche, Fichte, Kastanie, Kiefer, Lärche oder Weide als Zaunmaterial verwendet werden. Typische Gartenzäune aus Holz sind:
- Bohlenzaun
- Bretterzaun
- Flechtzaun
- Hanichtzaun
- Jägerzaun
- Lattenzaun
- Palisadenzaun
- Schrankzaun
- Speltenzaun
Holzzäune sind optisch sehr ansprechend und besitzen in der Regel auch einen traditionellen sowie natürlichen Charme. Allerdings müssen sie nach mehreren Standjahren häufig zumindest in Teilen erneuert werden, da das Holz irgendwann morsch und unansehnlich wird. Die Stabilität, ebenso wie die Schutzfunktion der Zäune, hängt von der individuellen Konstruktion ab.
Zum Beispiel geben hohe Bohlenzäune, Bretterzäune und Lattenzäune durchaus einen guten Sicherheitszaun oder Schutzzaun ab. Jägerzäune sind hingegen eher weniger als Schutzzäune geeignet, da sie einerseits meist recht niedrig sind, andererseits keine kompakte Verkleidung und somit buchstäbliche Sicherheitslücken besitzen.
Gartenzäune aus Metall
Die Ästhetik von Gartenzäunen aus Metall ist zwar Geschmackssache, aber durchaus gegeben. Vor allem kunstvoll gefertigte Metallzäune aus Schmiedeeisen wirken oft sehr imposant. Mit Blick auf futuristische Architektur kommt auch der Aluminium-Lattenzaun mitunter sehr schön zur Geltung.
Absoluter Spitzenreiter in Sachen Sicherheitszäune ist der Gittermattenzaun oder Stabmattenzaun. Wie sein Name bereits verrät, handelt es sich um einen Zaun aus Metallgitter. Dieses enthält zwar schmale Aussparungen, kann jedoch nicht durch Klettern überwunden werden. Das Gitter selbst ist äußerst stabil und wird gerade als Material für Hundezäune und Zäune zum Absperren von Gefahrenzonen und empfindlicher Technologie immer wieder gerne verwendet.
Der Maschendrahtzaun fasziniert wiederum durch seine besonders leichte Konstruktion aus Metalldraht. Weil er wie ein großmaschiges Netz im Zaun verarbeitet ist, sorgt er für eine transparente Begrenzung, die im natürlichen Gartenambiente kaum auffällt. Eine gewisse Sicherheitsfunktion können hohe Maschendrahtzäune erfüllen.
Gartenzäune aus Beton
Man möchte meinen, dass Gartenzäune aus Beton ob ihrer klobigen Art recht unansehnlich wären. Das ist heutzutage aber kaum mehr der Fall, denn mit Beton lassen sich zahlreiche Oberflächenstrukturen imitieren.
Beispielsweise gibt es Betonzäune mit Steinoptik, die dann eine preiswerte Variante zu Steinmauern sind. Ebenfalls denkbar sind Gartenzäune aus Beton mit Holzoptik sowie verschiedenen Variationen an Naturfarben.
Der Betonzaun zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen mehrere Betonblöcke flache Betonlatten aufeinander gesteckt sind. Die besondere Bauweise ist vor allem für moderne Grundstücksarchitektur sehr beliebt und besitzt oftmals einen sehr futuristischen Charakter. Außerdem sind Betonzäune stets gute Sicherheitszäune, da sie massiv und widerstandsfähig sind.