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Gartengemüse

Unmittelbar hinter einem mit Waldreben gespickten Heckenzaun am Obsthain im Gartenarchiv erstreckt sich der hiesige Gemüsegarten. Im Gegensatz zum Obstgarten besitzt er kaum größere Baumkulturen sondern wirkt wie ein kunstvoll arrangierter Acker.

Kein Wunder, immerhin handelt es sich bei Gartengemüse um traditionelle Feldfrüchte. Dabei folgen Gemüsestauden mitunter einer ganz eigenen Fruchtfolge und Standortregel im Beet. Um mehr über die Kriterien für den Gemüseanbau zu erfahren, kannst du im Gartenkalender stöbern oder die Fibel zum Gartengemüse studieren…

 

Fibel zum Gartengemüse

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Inhaltsverzeichnis

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…oder die jeweiligen Kulturratgeber zum Gartengemüse einsehen:

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„Fortschritt ist, wenn das Gemüse wieder wie zu
Großmutters Zeiten nach Gemüse schmeckt.“

– Walter Luding, Schweizer Schriftsteller –

 

Grundlagen zum Gemüseanbau

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Von einem eigenen Gemüsegarten, in dem Traditionsgemüse wie Kartoffeln, Tomaten, Zucchini oder Möhren üppig sprießen, träumt wohl jeder, der den Wert von Gemüse aus biologischem Anbau für sich entdeckt hat. Der Anabu bringt auch viele Vorteile.

Einerseits kann man sich mit einem eigenen Gemüsegarten wunderbar selbstversorgen. Manch einer möchte zudem durch den privaten Gemüseanbau alte Gemüsesorten retten. Die Kultivierung von Gartengemüse bedeutet allerdings etwas mehr Aufwand als die Pflanzung von Obstgehölzen oder Zierpflanzen.

Warum? Nun, zunächst einmal erfordert der Gemüseanbau für gewöhnlich die Anlage von Beeten, deren Boden je nach Gemüsesorte bisweilen eine sehr spezielle Beschaffenheit aufweist. Von der Lage der Beete bis hin zur Nährstoff- und Substratzusammensetzung des Bodens muss hier alles sorgfältig auf das jeweilige Gemüse abgestimmt sein.

Auch sind viele Gemüsesorten nur einjährig kultivierbar, was die Nutzpflanzen ganz klar von den meisten Obstgehölzen unterscheidet. Es ist darum wichtig, einige grundlegende Besonderheiten zu beachten, bevor man seinen eigenen Gemüsegarten anlegt.

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Gemüseanbau ist vor allem eines: Maßarbeit

Welche Gemüsesorten gibt es?

Bei Gemüsepflanzen handelt es sich in der Regel um Stauden. Einteilen lassen sich die Gemüsesorten dabei auf mehr als eine Art und Weise. Denkbar ist zum Beispiel eine Unterscheidung von Gartengemüse nach der Erntezeit, also Früh-, Sommer-, Herbst- und Wintergemüse, was bei der Planung und Pflanzung nach Fruchtfolge sehr hilfreich ist.

Viele Gemüsearten lassen sich mehr als einer Sortengruppe zuschreiben. So stellen Kohl und Zucchini zum Beispiel sowohl Knospengemüse in Form von Zucchiniblüten, Blumenkohl oder Brokkoli, als auch Frucht- und Kohlgemüse in Form von Zucchinikürbis, Weißkohl, Rotkohl oder Rosenkohl.

Blattgemüse ist dagegen häufig auch unter Zwiebelgemüse oder gar Gartenblumen wie Löwenzahn oder Wegwarte zu finden. Und Wurzelgemüse wie Möhren oder Sellerie tummeln liefern gerne nicht nur schmackhafte Rüben und Knollen, sondern lassen sich auch als Suppengrün oder Würzmittel verwenden.

Die Auswahl an Gemüsesorten ist dabei unwahrscheinlich groß und weist sehr individuelle Standortbedürfnisse auf. Mit gut durchlässigen, nährstoffreichen, sowie warmen und hellen Beetstandorten im Garten fahren Sie aber eigentlich immer gut.

Die Einteilung in Frisch- und Lagergemüse hingegen bezieht sich auf die Haltbarkeit des Gemüses und die Art seiner Zubereitung. Am gängigsten ist allerdings die Differenzierung von:

  • Blattgemüse
  • Blütengemüse
  • Fruchtgemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Knollengemüse
  • Knospengemüse
  • Stängelgemüse
  • Wurzelgemüse
  • Zwiebelgemüse

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Blatt- und Stängelgemüse

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Blattgemüse findet vor allem in Form von Salat nahezu täglich seinen Weg auf unseren Teller. Zumindest sollten es das im Sinne einer gesunden Ernährung. Wie der Name bereits verrät, werden hier im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten weder Früchte noch Wurzeln einer Pflanze, sondern die Pflanzenblätter und -stiele als Gemüse verwendet.

Ein charakteristisches Merkmal von Blattgemüse ist dabei, dass die Pflanzenteile aufgrund eines hohen Wasseranteils besonders weich und deshalb leicht verdaulich sind. Zudem lässt sich entsprechendes Gartengemüse meist durch besonders große und mitunter sehr formreiche Blätter leicht erkennen.

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Das Blattgemüse schlechthin: Salat | © Das Grüne Archiv

Unter den Begriff ‚Blattgemüse‘ fallen im Übrigen auch einige Kräuter und Gartenblumen, die ebenfalls durch große, weiche und essbare Blattlappen auffallen. Beispiele hierfür sind Petersilie, Löwenzahn und Wegwarte, deren schmackhafte Blätter wunderbare Salatgrundlagen liefern.

Eine weitere, allerdings eher unerfreuliche Eigenschaft von Blattgemüse ist, dass diese Gemüseart leider sehr anfällig für Schneckenfraß ist, denn die Weichtiere schätzen die zarten Blätter als Nahrungsquelle außerordentlich.

Bei der Kultivierung von Blattgemüse muss demnach immer ein geeigneter Schneckenschutz (z.B. Schneckenzaun) mit eingeplant werden. Für einen Anbau im Garten in Frage kommt Blattgemüse in Form von:

Bärlauch, Brennnesseln, Chicorée, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat, Lauch, Löwenzahn, Mangold, Petersilie, Rauke, Rhabarber, Rucola, Schnittlauch, Spargel, Spinat, Stangensellerie

Sonderfall: Kohlgemüse

An und für sich bezeichnet man als Kohlgemüse sämtliches Gartengemüse, das der Gattung Kohl entstammt. Ähnlich dem Blattgemüse sind es hier die jungen Blattköpfe, die als Gemüse verwendet werden.

Kohlblätter sind nicht weich genug für den Rohverzehr und müssen deshalb gekocht werden. Darüber hinaus gibt es auch Kohlarten, bei denen außer den Blättern auch die Blüten, Knollen und Wurzeln genutzt werden. Hierzu mehr im Abschnitt Wurzel- und Zwiebelgemüse.

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klassisches Kohlgemüse: Wirsing | © Das Grüne Archiv

Ein besonderer Vorteil von Kohlgemüse ist allerdings, dass es besonders lange gelagert werden kann. Einer der Hauptgründe, weshalb Kohl im kühlen Nord- und Osteuropa fester Bestandteil bekannter Nationalgerichte ist.

In seiner europäischen Heimat wird Kohlgemüse gerne durch künstliche Säuregärung zu Sauerkraut, Weißkraut oder Blaukraut verarbeitet, das sich sogar noch länger lagern lässt als es bereits bei rohem Kohl der Fall ist.

Besonders pflegeintensiv sind Kohlsorten dabei nicht. Damit das Gartengemüse gut gedeiht, muss es lediglich an sehr humosen und nährstoffreichen Standorten stehen. Die beliebtesten Kohlarten sind:

Blumenkohl, Chinakohl, Grünkohl, Rosenkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Spargelkohl, Spitzkohl, Weißkohl, Wirsing

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Blüten- und Knospengemüse

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Anders als die meisten Kohlsorten, die sich zum Blatt- bzw. Stängelgemüse zählen lassen, gehören Blumenkohl und Brokkoli zum sogenannten Blütengemüse. Aus einem einfachen Grund, denn Brokkoli, wie auch Blumenkohl sind eigentlich nichts anderes als der Blütenstand bestimmter Kohlpflanzen.

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die Riesenknospen der Artischocke | © Das Grüne Archiv

Gemeinsam mit dem Knospengemüse bevorzugt Blütengemüse üblicherweise schwere und nährstoffreiche Standortböden, damit sich seine nahrhaften Blütenstände gut entwickeln können.

Ebenso sind Bewässerung und Platzverhältnisse am Standort großzügig zu bemessen. Denn die meisten Gewächse, die Blüten- und Knospengemüse hervorbringen, bilden nach der Blüte zusätzlich auch Kohl- oder Fruchtgemüse aus. Die bekanntesten Vertreter dieser beiden Gemüsevarianten sind:

Artischocke, Blumenkohl, Brokkoli, Cardy, Kapern, Kürbisblüte, Romanesco Blüte der Zucchini

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Fruchtgemüse und Hülsenfrüchte

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Am artenreichsten ist im Bereich Gartengemüse die Gruppe der Fruchtgemüsesorten. Von Tomaten und Paprika über Zucchini und Kürbisse bis hin zu Gurken und Erbsen tummelt sich hier so gut wie alles, was zum Standardrepertoire eines Gemüsegartens gehört.

Erbsen oder Bohnen werden dabei als Hülsenfrüchte bzw. Leguminosen von anderem Gartengemüse mit essbaren Früchten unterschieden. Gleiches gilt für Lupinen und Linsen.

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das größte Fruchtgemüse der Welt: der Kürbis | © Das Grüne Archiv

Fruchtgemüse ist oftmals sehr empfindlich, wenn es um falsche Standorte und Pflegefehler geht. Meist sind sie dem Licht und der Wärme besonders zugetan, da viele dieser Gemüsesorten ursprünglich aus warmen, lichtreichen Regionen stammen.

Bestes Beispiel sind Nachtschatten- und Kürbisgewächse. Ihnen entstammen die meisten Arten von Fruchtgemüse, die bei uns als Gartengemüse kultiviert werden. Hier ein Überblick:

Aubergine, Bohnen, Chili, Erbsen, Gurke, Kürbis, Legumi, Linsen, Paprika, Tomate, Zucchini

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Wurzel- und Zwiebelgemüse

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Buchstäblich tief in der mittel-, nord- und osteuropäischen Küche verwurzelt ist neben einer Fülle an Kohlsorten auch Knollen-, Wurzel- und Zwiebelgemüse. Gemeinsam mit Kohlgemüse zählt dieses Gartengemüse zu den pflegeleichtesten, robustesten und lagerfähigsten Gemüsesorten überhaupt.

Aus diesem Grund stellen die Gemüsearten gerade im Winter eine wertvolle Nährstoffquelle dar. Darüber hinaus dient Wurzelgemüse gern als Suppengrün, besitzt es doch bisweilen eine außergewöhnliche Würze.

Achtung: Was bei Platzmangel im Garten jedoch zum Problem werden könnte, ist die Unverträglichkeit dieser Art von Gartengemüse gegenüber Wurzelkonkurrenz.

Wurzeln, Knollen und Rüben – wo liegt der Unterschied?

Wie der Name schon sagt, besteht Wurzelgemüse aus unterirdisch wachsenden Pflanzenwurzeln. Diese werden im Bereich der Gemüsepflanzen auch gerne als Rüben oder Knollen bezeichnet, wobei als Knollen eher knubbeliges Wurzelgemüse wie Kartoffeln und als Rüben konisch-spitze Gemüsewurzeln wie Möhren oder Pastinaken bezeichnet werden.

Radieschen stellen diesbezüglich eigentlich eine Mischform aus beiden Wuchsformen dar, werden aufgrund ihrer spitzen enden aber meist noch als Rübchen bezeichnet. Die Fenchelknolle, ebenso wie der Kohlrabi wachsen zwar oberirdisch, zählen wegen ihrem fleischigen Knollenwuchs aber ebenfalls oft zum Wurzelgemüse.

Des Weiteren gibt es selbst Rüben unter Kohlarten. Hierzu zählen insbesondere die sogenannten Rübsen. Insgesamt sind für den Anbau im eigenen Garten vor allem folgende Arten von Wurzelgemüse besonders empfehlenswert:

Fenchel, Kartoffeln, Knollensellerie, Kohlrabi, Möhren, Pastinaken, Petersilienwurzel, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzel, Steckrüben, Wurzelpetersilie

Zwiebelgemüse ist nicht gleich Gemüsezwiebel

Das wohl bekannteste Zwiebelgemüse ist gewiss die handelsübliche Küchenzwiebel. Hier droht jedoch Verwechslungsgefahr.

Denn obgleich die  Zwiebel an sich bereits sehr sorten-, farb- und formreich ist, so stellt sie doch nur eine von vielen Varianten des Zwiebelgemüses. Dieses entstammt für gewöhnlich der Gattung Allium, besser bekannt als Lauch.

Oft wird die Gruppe des Zwiebelgemüses darum auch gerne um das Lauchgemüse erweitert. Insgesamt umfasst diese Gemüsevariante maßgeblich folgende Arten:

Ackerlauch / Ackerknoblauch (Allium ampeloprasum), Bärlauch (Allium ursinum), Frühlingszwiebeln (Allium fistulosum), Knoblauch (Allium sativum), Küchenzwiebeln (Allium cepa), Lauch / Porree (Allium porrum), Riesenlauch (Allium giganteum), Schlangenlauch (Allium scorodoprasum), Schnittlauch / Schnittlauchzwiebeln (Allium schoenoprasum)

Eigentlich sind Gemüsezwiebeln ebenfalls Pflanzenwurzeln. Allerdings zeichnet sich das Zwiebelgemüse dadurch aus, dass es wesentlich saftreicher ist als andere essbare Wurzeln.

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Zwiebelgemüse im Beet | © Das Grüne Archiv

Bedingt durch ihren hohen Gehalt an schwefeligen Inhaltsstoffen wie Allicin sind Gemüsezwiebeln aromatisch scharf, was sie zu einem wunderbaren Würzmittel für Suppen, Soßen und Salate macht. Bedauerlicherweise sorgen Schärfe und Schwefelgehalt von Zwiebelgemüse aber auch oft für Tränen bei der Zubereitung sowie für Blähungen nach dem Verzehr.

In Kauf nehmen sollte man diese kurzweiligen Unannehmlichkeiten aber dennoch. Denn die essbaren Pflanzenzwiebeln besitzen trotz allem auch äußerst gesunde bis hin zu medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe. Als Heilkräuter stärken sie darum in besonderem Maße das Immunsystem und regen den Stoffwechsel an.

Besonderheiten im Anbau von Wurzel- und Ziwebelgemüse

Die essbaren Rhizome von Gemüsepflanzen benötigen in etwa zwischen 3 und 7 Monaten bis zur Erntereife und laugen den Boden sehr schnell aus, wenn keine regelmäßigen Nährstoffgaben erfolgen.

Diese sind auch dringend notwendig, denn besonders große Wurzelknollen (z.B. Kartoffeln oder Möhren) können sich ohne stetige Düngung nicht voll entwickeln. Bio-Dünger ist hier natürlich immer angezeigt, damit das wurzelige Gartengemüse auch wirklich essbar bleibt.

Der Boden für Gartengemüse mit essbaren Wurzeln ist im Idealfall sandig-lehmig und garantiert einen guten Wasserablauf.

Wichtig: Der Standort für Gartengemüse in Zwiebelform sollte unbedingt sonnig und durchlässig sein. Eine Ernte ist meist ab Ende August möglich, im Falle von Knoblauch schon gegen Februar. Gelagert wird Zwiebelgemüse danach trocken und dunkel.

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Tipps zum Anbau von Gemüsepflanzen

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Wie bereits erwähnt, wächst Gemüse im Garten häufig einjährig. Für seine verhältnismäßig kurze Standzeit, hat Gartengemüse aber relativ hohe Ansprüche, was vor allem der Fruchtbildung geschuldet ist.

Ferner stammen viele, bei uns inzwischen traditionelle Gemüsesorten ursprünglich gar nicht aus Deutschland. Man denke nur an Kartoffeln, Tomaten und Zucchini. Besagtes Gartengemüse kam seinerzeit aus Süd- und Mittelamerika nach Europa, und ist daher sehr sonnen- und wärmeverwöhnt.

Natürlich gibt es auch heimisches Gartengemüse, das in Sachen Klima weniger anspruchsvoll ist, dafür aber beachtliche Nährstoffansprüche an den Boden stellt oder bei falscher Pflege leicht mit Schädlingsbefall und Krankheiten reagiert. Wer gemüsetechnisch zum Selbstversorger werden möchte, muss sich also bewusst sein, dass er umso öfter Individualbedürfnisse von Pflanzen zu berücksichtigen hat, je mehr verschiedene Gemüsesorten er im Garten anbaut.

Gemüsestauden nur organisch düngen

Vor allem was Düngemittel anbelangt, kann sich bei vielseitig bepflanzten Gemüsebeeten sehr schnell ein ganzes Sammelsurium an Spezialdüngern anhäufen. Auf chemische Spritzmittel ist trotz großer Anfälligkeit von Gartengemüse für Pilzkrankheiten und Schädlinge allerdings zu verzichten. Immerhin ist Gemüse nach einer entsprechenden Behandlung nur noch bedingt für den Verzehr geeignet.

Dies gilt vor allem für unterirdisch wachsendes Wurzelgemüse. Denn Pflanzen, ob essbar oder nicht, entziehen dem Boden über ihre Wurzeln neben Nährstoffen und Wasser auch chemische Schadstoffe, die sich anschließend in den Pflanzenrhizomen einlagern.

Beim Verzehr gehen die schädlichen Stoffe folglich unweigerlich in den Körper über und können dann zu Krankheiten und Vergiftungen führen. Biologische bzw. natürliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel haben in der Kultur von Gemüse im Garten deshalb oberste Priorität.

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Setzkastenarbeit im Gemüsegarten | © Das Grüne Archiv

Richtige Beetnachbarn wählen

Gepflanzt wird Gartengemüse traditioneller Weise in Gruppen zu je zwei oder drei Reihen. Selbstverständlich sind auch Einzelstellungen möglich, die sich aber nur lohnen, wenn das Gemüse pro Pflanze sehr ertragreich ist. Was Beetnachbarschaften anbelangt, so muss gesagt werden, dass nicht jedes Gartengemüse gleich gut miteinander harmonieren.

Beispielsweise vertragen Kartoffelknollen kaum Wurzelkonkurrenz, während Tomaten mit Beetnachbarn wie Zucchini, Möhren und Kohlsorten (z.B. Blumenkohl) wunderbar harmonieren. Sogar einige Gartenkräuter machen sich zwischen Gemüsepflanzen gut, da manche von ihnen dank ihres Geruchs effektiv gegen Schädlinge am Gartengemüse vorbeugen.

Wie Sie Ihr Gemüsebeet letztendlich bestücken, hängt ganz von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Auch die Beetform lässt sich größtenteils nach persönlichen Wünschen gestalten, sofern der Platz im Garten ausreichend ist. Besonders beliebte Beetformen sind diesbezüglich das Hochbeet, sowie Ackerbeete nach Vorbild des Bauern-, Natur- oder Landhausgartens.

Ein besonderer Tipp ist daneben der Naschgarten, in dem Gartengemüse für den direkten Verzehr vor Ort angebaut wird. Hierbei muss es sich natürlich um Gemüsesorten handeln, die sich roh essen lassen.

Merkliste zu Gartengemüse:

  • Kohl-, Blüten-, Knospen- und Wurzelgemüse ist nährstoffhungrig
  • Zwiebel- und Knollengemüse verträgt kaum Wurzelkonkurrenz
  • Ein durchlässiger Standortboden ist wichtig
  • insbesondere Fruchtgemüse liebt zudem Sonne und Wärme
  • Kohl- und Wurzelgemüse sind am längsten haltbar
  • beides gilt als sehr robust und pflegeleicht
  • Blattgemüse sollte dagegen eher frisch verarbeitet werden
  • die Erntezeit variiert je nach Sorte
  • Anbau nach Fruchtfolge kann ganzjährige Ernten garantieren
  • Beete lassen sich in unterschiedlichster Art und Weise anlegen
  • auch das Hochbeet ist als Beetvorlage empfehlenswert
  • der Anbau erfolgt dann meist in Zweierreihen
  • Beetnachbarschaften sind oft von Gemüseart abhängig
  • Kürbisse, Zucchini, Kohl und Kartoffeln benötigen viel Platz
  • anderes Sorten vertragen Beetnachbarn besser

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FAQ – Häufige Fragen zu Gartengemüse

Der ideale Zeitpunkt für das Pflanzen von Gemüse hängt von der Sorte ab. Frühjahrs- und Sommergemüse wie Salat, Radieschen und Tomaten können ab März bis Mai ins Freiland oder Gewächshaus gesät werden. Herbst- und Wintergemüse wie Grünkohl und Rosenkohl sollten im Juli und August gepflanzt werden. Beachten Sie die spezifischen Anweisungen auf den Saatgutpackungen und den lokalen Frostkalender.

Einsteiger sollten pflegeleichte Gemüsesorten wählen. Zu den einfachsten gehören Radieschen, Salat, Zucchini, Buschbohnen und Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Diese Pflanzen wachsen schnell, sind widerstandsfähig und benötigen wenig Pflege. Sie bieten schnelle Erfolgserlebnisse und eignen sich hervorragend für den Einstieg in den Gemüsegarten.

Die Gießhäufigkeit variiert je nach Gemüseart und Wetterbedingungen. Generell sollten Sie den Gemüsegarten ein- bis zweimal pro Woche gründlich bewässern, sodass die Wurzeln tief mit Wasser versorgt sind. Bei heißen, trockenen Bedingungen und für junge Pflanzen kann häufigeres Gießen notwendig sein. Achten Sie darauf, morgens oder abends zu gießen, um Verdunstung zu minimieren.

Schützen Sie Ihr Gemüse durch verschiedene Maßnahmen vor Schädlingen. Verwenden Sie Netze oder Vlies, um Insekten fernzuhalten. Pflanzen Sie Mischkulturen und nutzen Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer. Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen hilft, Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Bei Bedarf können biologische Pflanzenschutzmittel wie Brennnesselsud eingesetzt werden.

Gemüse sollte je nach Sorte unterschiedlich gelagert werden. Wurzelgemüse wie Karotten und Kartoffeln lagern am besten kühl, dunkel und trocken. Blattgemüse wie Salat und Spinat sollten im Kühlschrank in einer perforierten Plastiktüte aufbewahrt werden. Tomaten, Paprika und Gurken bleiben außerhalb des Kühlschranks bei Raumtemperatur länger frisch. Kürbis und Zucchini mögen es kühl und gut belüftet. Achten Sie immer auf die spezifischen Lagerungsbedingungen für jedes Gemüse, um die Haltbarkeit zu maximieren.

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