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Galgant – Wirkung, Anwendung und Kultur

12 Minuten Lesezeit

Der Galgant (Alpinia) war der europäischen Heilkunde bereits im Mittelalter bekannt. Schon Hildegard von Bingen empfahl die heilsame Wurzel gegen Magenbeschwerden. Die Ursprünge der Galgantwurzel liegen jedoch in Asien, wo sie gemeinsam mit Ingwer und Kurkuma die wichtigsten Wurzelkräuter aus der Familie der Ingwergewächse stellt. Heute ist das Wissen um die Heilwirkung von Galgantwurzel im Westen jedoch etwas in Vergessenheit geraten. Grund genug, um das Wurzelkraut einmal genauer unter die Lupe zu nehemn.

 

Galgant in der Küche und Medizin

Die Galgantwurzel wird gerne als „milder Ingwer“ beschrieben, weil sie nicht ganz so scharf schmeckt wie ihr Artverwandter. Das tut seiner regen Verwendung in verschiedenen Rezepten aber keinen Abbruch. Abgesehen von Curry-Gerichten, Kräuterlimonaden und Likören findet man Galgant bisweilen sogar in Leberwurstgewürz und Cola, was verdeutlicht, wie vielseitig sich das Gewürzkraut in der Küche einsetzen lässt.

Noch wichtiger als seine Funktion als Würzmittel ist jedoch die Heilwirkung von Galgant, die das Wurzelkraut schon vor Jahrhunderten zu einem der bedeutsamsten Heilkräuter der Traditionellen Chinesischen Medizin machte. Und obgleich Galgantwurzel anders als Ingwer oder Kurkuma heute zumindest in Europa nicht mehr so bekannt ist wie früher, steht sie ihren berühmten Artverwandten Ingwer und Kurkuma in Sachen Heilwirkung doch in nichts nach.

 

Ingwer, Kurkuma und Galgant
Das Wurzeltrio der Ingwergewächse: Kurkuma (links), Ingwer (mitte) und Galgantwurzel (rechts) | © Das Grüne Archiv

Ein weit gereistes TCM-Kraut mit vielen Namen

Schon der Name von Galgant verweist auf seine lebhafte Anwendungsgeschichte in verschiedenen Kulturen und zeichnet die alten Handelswege der TCM-Kräuter von Asien gen Europa nach. Denn das Wort „Galgant“ leitet sich vom lateinischen galanga ab, das wiederum auf das arabische Wort khulanjan bzw. das indische Wort kulanjana für Galgantwurzel zurückgeht.

Der Ursprung der beiden Wörter ist nicht eindeutig geklärt, ähnelt jedoch sehr der ursprünglichen chinesischen Bezeichnung für Galgant, Gao Liang Jiang (薯蓣姜), der übersetzt „Wurzelgemüse-Ingwer“ bedeutet. Diese Namensherkunft spiegelt die historischen Handelsrouten und den kulturellen Austausch wider, der zur Verbreitung von Galgantwurzel in arabischen und europäischen Ländern geführt hat.

Irreführende Beinamen besitzt der Galgant einige. Neben der falschen Bezeichnung Galant bereitet Laien hierbei vor allem die Unterscheidung zwischen dem Kleinen und dem Großen Galgant gelegentlich Probleme. Zwar werden beide Arten gleichermaßen in der Pflanzenheilkunde genutzt, der Große Galgant findet dabei jedoch schon wesentlich länger Anwendung als sein kleiner Artgenosse.

Bereits vor 2000 Jahren spielte die Alpinia galanga eine wichtige Rolle in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Überhaupt kann als deren Ursprung der asiatische Raum genannt werden, von wo aus die würzige Knolle im 8. Jahrhundert n. Chr. unter dem Namen ‚Kha‘ die Regionen Europas eroberte. Kaum verwunderlich also, dass Heilpflanzen der Sorte Galgant heute auch als Chinesischer Ingwer oder Thai-Ingwer ein Begriff sind.

Seinen fachbotanischen Namen ‚Alpinia‘ verdankt der Galgant hingegen dem italienischen Botaniker Prospero Alpini. Ihm zu Ehren wurde die Galgantwurzel einst durch Charles Plumier, einen naturkundigen Mönch aus Frankreich, auf den Namen Alpina getauft. 1753 lieferte der schwedische Botaniker Carl von Linné in seinem zweibändigen Werk ‚Species Plantarum‘ schließlich eine Erstbeschreibung zum Galgant und wandelte hierin die veraltete Schreibweise Alpina in Alpinia um.

 

Traditionelle Verwendung von Galgantwurzel

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat Galgant eine lange Anwendungsgeschichte. Einige der ältesten chinesischen Aufzeichnungen zu Heilpflanzen, darunter das „Shennong Ben Cao Jing“ (Kräuterklassiker nach Shennong) von etwa 200 v. Chr. und das um 500 n. Chr. entstandene „Míngyī biélù“ (Sammlung von Rezepten berühmter Ärzte) des chinesischen Arztes Tao Hongjing empfehlen Galgantwurzel als Mittel gegen Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen. Die TCM betrachtet Galgant dementsprechend als wärmendes Tonikum betrachtet, das die Qi-Energie stärkt und die Verdauung fördert.

 

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Galgantwurzel alias Gao Liang Jiang ist ein klassisches TCM-Kraut | © Das Grüne Archiv

Auch Dioskurides, ein berühmter Arzt und Pharmakologe der Antike, beschrieb die Verwendung von Galgantwurzel als Verdauungsförderer und Mittel gegen Magenbeschwerden in seinem Werk „De Materia Medica“. Eine interessante Ergänzung zu Dioskurides‘ Aufzeichnungen über Galgant lieferte ferner der Medizinhistoriker und Arzt Ibn Ğulğul in seiner ArbeitMaqāla fī Ḏikr al-adwiya allatī lam yaḏkuruhā Diyūsqūrīdas fī kitābihī (Ergänzungen zu Dioskurides Materia medic), die da lautet:

„Hūlanğān [Galgant]. Eine indische Droge, warm und feucht. Sie steigert die Potenz, ist dem kalten Magen bekömmlich, von angenehmem Geruch, kräftigt den Magen, die kalte Leber und die inneren Organe.“

Und tatsächlich ist Galgant auch in der ayurvedischen Medizin als hochwirksames Ayurveda-Heilkraut hinreichend bekannt. Hier ist das Wurzelkraut Bestandteil von Rasna bzw. Mahaushadha, einem wertvolles entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Mittel. Es findet in der Ayurveda-Medizin Verwendung bei rheumatischen Beschwerden, Arthritis und zur Förderung der Gelenkgesundheit.

Im europäischen Mittelalter war Galgant fester Bestandteil von Kräutermischungen, die bei Magenproblemen eingesetzt wurden. Hildegard von Bingen, die berühmte deutsche Äbtissin und Naturheilkundlerin des 12. Jahrhunderts, verwendete Galgant in ihren Rezepten zur Förderung der Verdauung und Linderung von Magenbeschwerden.

Die Vielseitigkeit von Galgant in verschiedenen medizinischen Traditionen zeigt seine historische Bedeutung als Heilkraut und verdeutlicht, wie es im Laufe der Zeit in asiatischen wie arabischen und europäischen Kulturen stets hochgeschätzt wurde.

 

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Ob frisch oder getrocknet als Pulver: Galgantwurzel kann auf vielfältige Art und Weise die Gesundheit bereichern.

Inhaltsstoffe und Wirkung von Galgant

Medizinisch vorrangig verwendet werden die Große Galgantwurzel (Alpinia galanga) sowie der Echte Galgant (Alpinia officinarum). Die Inhaltsstoffe des Galgants verleihen ihm nicht nur seinen charakteristischen Geschmack, sondern tragen auch zu seiner heilsamen Wirkung bei. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören hierbei:

  • Ätherische Öle: Hauptbestandteile sind Alpha-Pinen, Beta-Pinen, 1,8-Cineol und Campher.
  • Galgantolide A und B: Diese Verbindungen zeigen entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Galgantoisoflavonoid: Ein Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt.
  • Flavonoide: Pflanzenfarbstoffe und Flavonole wie Kaempferol und Quercetin, bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften.
  • Gingerole und Shogaole: Ähnlich wie im Ingwer, tragen sie zu den entzündungshemmenden Effekten bei.

Der protektive Effekt von Galgantwurzel auf die Verdauungsorgane geht weit über die Linderung von Verdauungsbeschwerden hinaus. Studien haben festgestellt, dass Galgant unter anderem dazu in der Lage ist, schwere Magen-Darm-Erkrankungen wie zum Beispiel Magengeschwüre zu entschärfen.

Des Weiteren haben Galgant-Extrakte in vitro eine gute antibakterielle Wirkung gegen eine Reihe von Bakterienstämmen gezeigt, darunter Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Klebsiella pneumoniae. Die antibakterielle Wirkung von Galgant wird durch die Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese und der Zellmembranpermeabilität vermittelt.

Ebenfalls belegt ist eine antioxidative Wirkung von Galgant. Demnach kann das Heilkraut freie Radikale abfangen und die Oxidation von Lipiden, Proteinen und DNA verhindern. Die antioxidative Wirkung von Galgant wird durch die Anwesenheit von Gingerol, Shogaol und Zingiberen vermittelt.

Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Alpinia galanga beruhen auf der Fähigkeit pflanzeneigener Inhaltsstoffe, die Produktion von Entzündungsmediatoren wie Interleukin-1β und Tumornekrosefaktor-α zu hemmen. Die entzündungshemmende Wirkung von Galgant wird durch die Anwesenheit von Gingerol, Shogaol und Galangin vermittelt.

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Tipp: Wer Galgantwurzel privat kultivieren möchte, kann auf gut entwickelte, frische Rhizome aus dem Asia-Handel zurückgreifen.

Galgantwurzel – Anwendung und Dosierung

Galgant kann in der Küche als Gewürz verwendet werden. Er hat einen scharfen, pfeffrigen Geschmack und wird häufig in asiatischen Gerichten verwendet. Galgant kann auch als Heilpflanze verwendet werden. Er hat entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Eigenschaften.

Anwendung in der Küche

Frische Galgantwurzeln können direkt verwendet werden. Sie können sie roh essen, in Suppen, Eintöpfen oder Salaten verwenden.

Getrocknete Galgantwurzeln können zu Pulver verarbeitet werden. Das Pulver kann in der Küche verwendet werden, um Speisen zu würzen. Suppen und Eintöpfen verleiht Galgantwurzel einen würzigen Geschmack. In Salaten kann sie mit anderen Gemüsesorten kombiniert werden. Auch in Desserts kann man Galgantpulver verwenden, um ihnen einen frischen, pfeffrigen Geschmack zu verleihen.

Anwendung in der Naturheilkunde

Galgantwurzel wird in der Naturheilkunde zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden verwendet, darunter:

  • Erkältung und Grippe
  • Verdauungsbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Rheuma

Das Heilkraut kann als Tee, Tinktur oder Pulver eingenommen werden.

Dosierung und Einnahmeformen

Die Dosierung von Galgantwurzel und Galgantpulver hängt von der Art der Anwendung ab. In der Küche ist die Dosierungsmenge Geschmackssache. Eine gute Faustregel ist, etwa 1 Teelöffel getrockneten Galgantpulvers pro Portion zu verwenden.

In der Naturheilkunde wendet man gerne Galganttee an, wobei die Dosierung von der Art und Schwere der Beschwerden abhängt. Als Faustregel gilt:

  • Tee: 1 bis 2 Gramm getrockneten Galgant mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Tinktur: 2 bis 3 Tropfen Galganttinktur in etwas Wasser oder Tee einnehmen.
  • Pulver: 1 bis 2 Gramm Galgantpulver mit etwas Wasser oder Saft einnehmen.

Risiken und Nebenwirkungen

Mit Blick auf Nebenwirkungen ist Galgantwurzel ist in der Regel sicher, wenn sie in empfohlenen Dosen verwendet wird. Bei empfindlichen Personen kann Galgant jedoch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Schwangere und stillende Frauen sollten Galgant nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.

Wichtig: Galgant kann in Kombination mit bestimmten Medikamenten zu Wechselwirkungen führen. Wenn Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie vor der Verwendung von Galgant mit Ihrem Arzt sprechen.

Galgant pflanzen – Standort und Pflege

Galgant gehört wie Ingwer und Kurkuma zur Familie der Ingwergewächse und ist wie diese in Asien heimisch. Genauer gesagt, handelt es sich bei Alpinia-Arten um in Südostasien beheimatete Pflanzen, die dort in tropischen und subtropischen Regionen gedeihen. Folglich bevorzugt die Pflanze warme und sonnige bis halbschattige Standorte mit vergleichsweise hoher Luftfeuchtigkeit und Standorttemperaturen von mindestens 15 °C.

In gemäßigten Breitengraden kann Galgantwurzel also nicht ganzjährig im Freiland kultiviert werden. Allenfalls die Sommermonate darf das Wurzelkraut im Freiland verbringen. Außerhalb dieser warmen und lichtreichen Monate ist in gemäßigten Zonen die Zimmerkultur von Alpinia-Arten im Topf erforderlich.

Der richtige Boden für Galgantwurzel

Für die Kultur von Galgant im Topf ist ein heller, sonniger Zimmerstandort ideal. Die Pflanze sollte jedoch vor zu starker Mittagssonne geschützt werden. Der Boden sollte sandig-lehmig, frisch-feucht, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Eine Mischung aus Blumen- oder Kräutererde, Sand und Kompost ist optimal.

Der pH-Wert des Bodens sollte für die Bedürfnisse von Galgantwurzel im schwach sauren bis neutralen Bereich, zwischen 5,5 und 7 Punkten liegen. Ein zu saurer oder zu alkalischer Boden kann zu Wachstumsstörungen führen und die Entwicklung des heilsamen Wurzelkrautes beeinträchtigen.

Die Größe des Topfes für die Kultur von Galgant hängt von der Größe der Pflanze ab. Ein junges Pflänzchen kann in einem Topf mit einem Durchmesser von 10 bis 15 cm kultiviert werden. Ein ausgewachsenes Exemplar benötigt einen Topf mit einem Durchmesser von mindestens 25 cm. Der Topf sollte auch ausreichend tief sein, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben, sich auszubreiten.

Einzelheiten zum Standort für Galgant:

  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • Raumtemperatur von mindestens 15 °C
  • Schutz vor zu starker Mittagssonne
  • sandig-lehmiges, durchlässiges Substrat
  • frisch-feuchter, nährstoffreicher Boden
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, von 5,5 bis 7

 

Galgantwurzel im Topf pflanzen

Um Galgantwurzel erfolgreich anzubauen, sind einige Schritte zu beachten. Die Pflanzvorbereitung beginnt mit dem Einweichen der Galgant-Rhizome für etwa 24 Stunden. Dies fördert die Keimung und erleichtert das Anwurzeln. Anschließend können die Rhizome in etwa fünf Zentimeter Tiefe in den vorbereiteten Boden gepflanzt werden. Der Pflanzabstand sollte etwa 30 bis 40 Zentimeter betragen, um ausreichend Platz für das Wachstum zu gewährleisten.

Die Keimdauer von Galgant beträgt in der Regel zwei bis vier Wochen. Während dieser Zeit ist es wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Sobald die Pflanzen eine Höhe von etwa 10 bis 15 Zentimetern erreicht haben, können sie vorsichtig ausgedünnt werden, um den verbleibenden Pflanzen mehr Raum zu bieten.

Die Wachstumsdauer von Galgantwurzel beträgt ungefähr acht bis zehn Monate, bis die Rhizome geerntet werden können. Es ist wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu gießen und bei Bedarf zu düngen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Mit diesen Anleitungen kann auch in gemäßigten Breitengraden erfolgreich Galgant kultiviert werden.

 

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Frischer, ungeteilter Galgantwurzelstock

Galgantwurzel gießen und düngen

Die Galgantwurzel ist eine wasserbedürftige Pflanze. Die Erde sollte immer feucht, aber nicht nass sein. Gießen Sie die Pflanze, wenn die oberste Schicht der Erde trocken ist. Im Sommer sollten Sie die Pflanze häufiger gießen als im Winter. Während der Sommermonate gießen Sie die Pflanze am besten etwa alle zwei Tage. Im Winter reduzieren sich die Gießintervalle auf einmal alle vier Tage.

Galgant ist ein Starkzehrer und benötigt daher eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Düngen Sie die Pflanze Während der Hauptwachstumsphase im Frühling und Sommer alle 4 bis 6 Wochen mit einem organischen Dünger. Geeignet sind natürliche Düngemittel wie Kompost, Hornspäne oder Kräuterdünger.

Galgantwurzel ernten und vermehren

Die Erntezeit für Galgantwurzel liegt im Herbst, wenn die Wurzeln etwa 10 cm groß sind. Graben Sie die Pflanze mit einem Spaten aus und spülen Sie die Wurzeln mit Wasser ab. Anschließend trocknen Sie die Wurzeln an einem luftigen Ort.

Frische Galgantwurzeln können direkt verwendet werden. Sie können sie roh essen, in Suppen, Eintöpfen oder Salaten verwenden. Getrocknete Galgantwurzeln können Sie zu Pulver verarbeiten und in der Küche zum Würzen von Speisen nutzen. Tipps zum fachgerechten Trocknen von Kräutern finden Sie hier.

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Tipp: Zur Herstellung von Galgantpulver am besten die Galgantwurzel in Scheiben schneiden und an einem geschützten Ort luftrocknen lassen, anschließend mit dem Mörser fein mahlen.

Die Wurzelteilung ist die einfachste Methode, um Alpinia-Arten zu vermehren. Im Frühjahr, wenn die Pflanze austreibt, teilen Sie hierfür einfach den Wurzelballen mit einem scharfen Messer. Danach setzen Sie die einzelnen Teilstücke in neue Töpfe mit frischer Erde. Die neuen Pflanzen sollten nach etwa 6 Wochen anfangen zu wachsen.

Wichtige Arten der Gattung Alpinia

Die Gattung Alpinia umfasst etwa 250 Arten, die in tropischen und subtropischen Regionen der Welt verbreitet sind. Einige Arten werden als Nutzpflanzen, andere als Zierpflanzen kultiviert. Hier ein kleiner Überblick zu den wichtigsten Alpinia-Arten:

  • Echter Galgant / Lengkuas (Alpinia officinarum) – Eine Art der Gattung Alpinia, die in Südostasien beheimatet ist. Die Wurzeln der Pflanze werden als Gewürz verwendet und haben einen süßlichen, pfeffrigen Geschmack.
  • Großer Galgant (Alpinia galanga) – Die wohl bekannteste Art der Gattung Alpinia. Die Wurzeln der Pflanze werden als Gewürz verwendet und haben einen scharfen, pfeffrigen Geschmack.
  • Cassia-Ingwer (Alpinia galanga var. camara) – Eine Variation von Alpinia galanga, die in Südostasien beheimatet ist. Die Wurzeln der Pflanze werden als Gewürz verwendet und haben einen süßlichen, pfeffrigen Geschmack.
  • Thai-Ingwer (Alpinia galanga var. officinarum) – Eine Variation von Alpinia galanga, die in Südostasien beheimatet ist. Die Wurzeln der Pflanze werden als Gewürz verwendet und haben einen scharfen, pfeffrigen Geschmack.
  • Lengkuas (Alpinia officinarum) – Eine Art der Gattung Alpinia, die in Südostasien beheimatet ist. Die Wurzeln der Pflanze werden als Gewürz verwendet und haben einen süßlichen, pfeffrigen Geschmack.
  • Muschelingwer (Alpinia zerumbet) – Eine weitere beliebte Art der Gattung Alpinia. Die Blätter der Pflanze werden als Gewürz verwendet und haben einen zitronigen Geschmack. Alpinia zerumbet var. rosea wird als Zierpflanze verwendet.
  • Galgant-Lilie (Alpinia caerulea) – Stammt aus Australien und wird als Zierpflanze verwendet.
  • Roter Ingwer (Alpinia purpurata) – Stammt aus dem Pazifik und wird als Zierpflanze verwendet.

 

Galgant – Krankheiten und Schädlinge

Leider teilt sich Galgantwurzel mit Ingwer nicht nur eine Pflanzenfamilie und so manche Geschmacksnote, sondern auch einige Schadanfälligkeiten. insgesamt können bei Galgant folgende Schadbilder auftreten:

  • Wurzelfäule: Wurzelfäule wird durch Pilze verursacht und tritt häufig bei Staunässe auf. Die Wurzeln der Pflanze werden braun und weich und die Pflanze stirbt ab. Zur Bekämpfung von Wurzelfäule sollten Sie die Pflanze aus dem Topf nehmen und die betroffenen Wurzeln entfernen. Anschließend sollten Sie die Pflanze in frische Erde umtopfen und darauf achten, dass die Erde nicht zu nass ist.

  • Blattläuse: Blattläuse sind kleine, saugende Insekten, die an den Blättern der Pflanze saugen. Die Blätter werden gelb und braun und die Pflanze kann absterben. Zur Bekämpfung von Blattläusen können Sie die Pflanze mit einem Insektizid oder mit einem natürlichen Mittel wie Brennnesseljauche behandeln.

  • Spinnmilben: Spinnmilben sind kleine, spinnenartige Insekten, die an den Blättern der Pflanze weben. Die Blätter werden gelb und braun und die Pflanze kann absterben. Zur Bekämpfung von Spinnmilben können Sie die Pflanze mit einem Insektizid oder mit einem natürlichen Mittel wie Kaliseife behandeln.

  • Schnecken: Schnecken fressen die Blätter der Pflanze. Zur Bekämpfung von Schnecken können Sie Schneckenkorn oder andere Schneckenbekämpfungsmittel verwenden.

  • Wühlmäuse: Wühlmäuse fressen die Wurzeln der Pflanze. Zur Bekämpfung von Wühlmäusen können Sie Wühlmausfallen oder andere Wühlmausbekämpfungsmittel verwenden.

Um Schadbilder an Galgant zu vermeiden, sollten Sie folgende vorbeugende Maßnahmen treffen. Achten Sie auf einen guten Wasserabfluss im Topf, gießen Sie die Pflanze nicht zu oft und kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten.

Fazit

Galgantwurzel hat als Heilkraut zahlreiche Gesundheitsvorteile und macht sich auch als Gewürzkraut mit mildem Ingweraroma wunderbar. Eine Freilandkultur kommt mit Blick auf die tropischen Standortansprüche der Pflanze in gemäßigten Breitengraden jedoch nicht in Frage. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und Pflanzung können Sie Galgant aber erfolgreich indoor im Topf kultivieren.


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