Die Funkie (Hosta), auch Herzblattlilie genannt, versprüht im Garten nicht nur Funken, sondern auch viel Esprit. Neben ihren vielen unterschiedlichen Blattzeichnungen bezaubern sie auch durch ihre zarten Blüten in verschiedenen Farbtönen.
Darüber hinaus besitzt die Hosta äußerst elegante, spiralförmig angeordnete Blätter in Herzform, welche den Herzblattlilien nicht nur ihren Namen einbrachten, sondern in der Floristik auch gerne als Schnittgrün verwendet werden. Was die Wuchshöhe anbelangt, so können Funkien bis zu 70 cm groß werden. Ein echter Blickfang für den eigenen Garten also.
Inhaltsverzeichnis
ToggleFunkie pflanzen oder säen
Funkion gehören innerhalb der Familie der Spargelgewächse zur Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae). Für gewöhnlich bevorzugt die Hosta halbschattige oder gar schattige Standorte. Vor allem blaue Sorten verfärben sich oft grün, wenn sie zu sonnig stehen. Damit sind insbesondere schattenliebende Funkienarten wie die Weißrand-Funkie (Hosta sieboldii) ideal für den Schattengarten oder Waldgarten.
Anders sieht es bei der Lilien-Funkie (Hosta plantaginea). Sie liebt sonnige und warme Standorte, da sie nur hier ihre üppigen, weißen und stark duftenden Blüten ausbildet.
Der richtige Boden für Herzblattlilien
Stauden der Funkie feuchten, jedoch gut durchlässigen Boden. Diesen sollten Sie zur geeigneten Nährstoffversorgung vor der Pflanzung mit verrottetem Stallmist oder Kompost anreichern.
Mit Blick auf den hohen Feuchtigkeitsbedarf der Herzblattlilien ist zudem eine Lage in Nähe eines Baches oder Gartenteichs ideal. Doch auch ein Standort an Gartenübergängen von Gehölzen zu Rabatten oder Beeten ist für Funkien durchaus geeignet.
Einzelheiten zum Standort für Herzblattlilie:
- feuchte, gut durchlässige und nährstoffreiche Böden
- Uferlage wird bevorzugt
- für Hosta plantaginea sonnigen Standort wählen
- für übrige Sorten der Hosta schattige bis halbschattige Standorte
Pflanzanleitung für Funkien
1. Schritt – Pflanzen vorziehen: Die Hosta kann ganzjährig in der Wohnung vorgezogen werden. Ideal ist aber der Winter, genauer gesagt ein Pflanztermin im Januar. Nehmen Sie für die Aussaat am besten Eierkartons, die Sie mit Anzuchterde füllen. Verstreuen Sie die Samen locker darauf und sieben Sie danach etwas Erde darüber.
2. Schritt – Keimung: Besprühen Sie die Samen der Hosta regelmäßig mit einer Sprühflasche und stellen Sie die Eierkartons an einen hellen Standort mit ca. 20 °C bis 25 °C Raumtemperatur. Danach die Anzucht evtl. mit einem Gefrierbeutel bedecken, damit sie feucht bleibt. Die Keimung dauert etwa 1 bis 2 Wochen.
3. Schritt – Pflanzen pikieren: Wenn die Pflänzchen 2 bis 3 Blätter haben, sollten Sie die Hosta pikieren. Auch ist es sinnvoll, die Jungpflänzchen während dieser Zeit langsam an die natürlichen Außentemperaturen zu gewöhnen, damit sie später im Freiland robust heranwachsen.
4. Schritt – Jungfunkien pflanzen: Pflanzen Sie die junge Hosta im Frühjahr an den für sie vorgesehenen Standort im Freiland. Beachten Sie dabei einen Pflanzabstand von ca. 30 cm. Falls sie mit der Ausbringung in den Garten bis zum Herbst warten möchten, können Sie die Pflanzen bis dahin in Schalen halten. Vor dem Pflanzen sollten Sie die Funkien dann allerdings vorsichtig an die kühleren Herbsttemperaturen gewöhnen.
5. Schritt – Jungfunkien mulchen: Nach dem Pflanzen sollten Funkien ausreichend gemulcht werden, damit die Stauden eine gleichmäßige Feuchtigkeit erhalten. Eine Schicht Rindenmulch im Frühjahr oder im Herbst reicht dabei völlig aus und hält die Feuchtigkeit zuverlässig im Boden der Hosta.
Kurzschritte zu Aussaat und Pflanzvorgang im Überblick:
- Anzucht der Funkien im Frühjahr durch Aussaat in Eierkartons
- Raumtemperatur zwischen 20 °C und 25 °C
- Bewässerung mit Sprühflasche, evtl. in Gefrierbeutel überstülpen
- Pikieren der Funkien erfolgt, sobald 2-3 Blätter vorhanden sind
- vorsichtig an Außentemperatur gewöhnen
- Pflanzabstand beträgt etwa 30 cm
- bei Herbstpflanzung Hosta den Sommer über in Schalen behalten
Funkie gießen und düngen
Funkien benötigen häufig Wasser, sonst welken die Blätter und werden braun. Gießen sollten Sie das Wasser dabei morgens unter die Blätter auf die Basis. Allerdings darf der Boden nicht dauerhaft nass sein.
Als Dünger eignet sich wie bereits erwähnt Kompost oder Mulch, den man am besten im Frühjahr hinzufügt. Nach der Blüte kann es von Vorteil sein, die Hosta noch einmal zu düngen. Hierzu eignet sich ein organischer Dünger, wie etwa Hornspäne. Zur Bodenverbesserung können Sie zudem effektive Mikroorganismen (EM) verwenden.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Wasser morgens auf die Basis der Hosta gießen
- Staunässe trotz regelmäßigem Gießen vermeiden
- im Frühjahr Funkie mit Kompost oder Mulch düngen
- nach der Blüte Hornspäne als Dünger für die Hosta verwenden
- zusätzliche Bodenverbesserung durch EM
Funkie schneiden und vermehren
Stauden der Hosta sind äußerst winterhart. Ihre Blätter hingegen sind sehr kälteempfindlich und erfrieren bereits beim ersten Frost. Um ein frisches Austreiben im Folgejahr zu gewährleisten und Schimmel durch verwelkte Pflanzenteile zu vermeiden, sollten Sie deshalb verblühte Stängel bis zum Boden zurückschneiden. Ebenso ist im Herbst nach den ersten Nachtfrösten gelbes Laub kontinuierlich abzuschneiden
Vermehrung durch Wurzelteilung: Die Hosta sollte alle 5 Jahre geteilt werden. Ansonsten verdrängt sie etwaige Nachbarstauden. Die Vermehrung der Stauden erfolgt hierbei in deren Ruhezeit im Winter. Teilen Sie die Funkien daher am besten im Herbst nach dem Abblühen und schneiden Sie faulige Wurzelteile ab. Wenn der Boden noch warm ist, wachsen die frisch gepflanzten Stauden schnell wieder an.
Kurztipps zum Ausputzen und Vermehren:
- im Herbst verwelkte Blätter der Hosta entfernen
- abgeblühte Stängel bis zum Boden zurückschneiden
- zur Vermehrung Stauden der Hosta ausgraben
- alte und faulige Wurzelteile wegschneiden
- geteilte Funkien wieder ins Beet zurücksetzen
Interessante Arten der Hosta
Insgesamt gibt es etwa 40 bis 45 Arten der Funkie, von denen die meisten in Asien, hauptsächlich Japan, Korea und China beheimatet sind. Auch in Russland kommen einige Sorten natürlich vor. Für eine Kultivierung im Garten eignen sich dabei folgende Arten:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Blaublatt-Funkie Hosta sieboldiana | Blütezeit: Juni bis August Blütenfarbe: hellviolett Wuchshöhe: 50 cm bis 70 cm Herkunft: Japan Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: diese Hosta entwickelt keine Ausläufer |
Glocken-Funkie Hosta ventricosa | Blütezeit: August Blütenfarbe: violett bis blaue Wuchshöhe: bis 100 cm Herkunft: China Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: ledrige Blätter |
Lilien-Funkie Hosta plantaginea | Blütezeit: Juli bis September Blütenfarbe: hellviolett Wuchshöhe: 40 cm bis 80 cm Herkunft: Japan Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: edle, lilienartige Blüten; bevorzugt helle Standorte |
Weißrand-Funkie Hosta sieboldii | Blütezeit: im Juli und August Blütenfarbe: violett mit weißem Saum Wuchshöhe: 20 bis 30 cm Herkunft: Japan Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: guter Bodendecker |
Zierliche Weißrand-Funkie Hosta decorata | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: dunkelviolett Wuchshöhe: 40cm bis 55 cm Herkunft: Japan Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: Rand der Blätter erscheint weiß |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Insbesondere die jungen Triebe der Funkien zählen zu den „Lieblingsspeisen“ von Schnecken. Die eingeschleppte Spanische Wegschnecke verursacht hierbei die größten Schäden, weshalb regelmäßiges Harken der Hosta zwingend notwendig ist. Nur im lockeren Boden sind die Schnecken für Igel, Kröten, Spitzmäuse, Blindschleichen und Laufkäfer leichter zu finden. Eine weitere biologische Methode ist der Einsatz von Nematoden, die jedoch nicht bei allen Schneckenarten gleich wirksam sind.
Der Dickmaulrüssler und seine engerlingartigen Larven schaden der Hosta eher bei trockenen, rohhumusreichen Pflanzungen. Die Blattränder sehen nach einem Angriff aus, wie mit dem Locher bearbeitet. Gegenmaßnahmen sind schwierig. Am besten sammeln Sie die nachtaktiven Käfer in der Dämmerung ab, wenn sie noch träge sind. Man muss aber schnell und gezielt zugreifen, denn sie lassen sich sofort auf den Boden fallen!
Ein Älchenbefall ist bei Funkien durch absterbende, braune Bereiche zwischen den Blattadern zu erkennen. Die schädlichen Fadenwürmer breiten sich über Werkzeug und Boden aus, weshalb Sie befallene Pflanzen umgehend entsorgen müssen, um eine weitere Verbreitung über die Erde zu vermeiden.
Fazit
Die 2009 vom Bund Deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres gekürte Funkie ist ein wahrer Star unter Ihresgleichen. Grund dafür ist vor allem die Vielseitigkeit der Pflanze, gibt es doch gut 45 Arten und mehr als tausend Sorten mit wunderschönen Farbschattierungen der Blätter, die von Blaugrün, Graugrün bis Gelbgrün, um nur einige zu nennen. Auch die Vielfalt der Blüten kann sich sehen lassen, weshalb Sie dringend darüber nachdenken sollten, Funkien auch in ihrem Garten zu kultivieren.
Ähnliche Beiträge
Entdecke mehr von Das Grüne Archiv
Subscribe to get the latest posts sent to your email.