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Familien der Pflanzenwelt: Schwertliliengewächse

6 Minuten Lesezeit

Auch wenn Schwertliliengewächse (Iridaceae) überwiegend in den tropischen und subtropischen Gebieten Südamerikas, Afrikas und Asiens beheimatet sind, erfreuen sich die schmuckvollen Pflanzen auch bei uns großer Beliebtheit.

Außer den namensgebenden Schwertlilien gelten dabei vor allem der Krokus und die Gladiole als absolute Dauerbrenner im Garten. Eng verwandt sind die Schwertliliengewächse mit den Liliengewächsen, denen sie in Sachen Blütenpracht nebenbei bemerkt in nichts nachstehen. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen folgenden Unterfamilien der Iridaceae:

  • Unterfamilie der Aristeoideae
    enthält die Gattung Aristea
  • Unterfamilie der Crocoideae
    enthält ca. 29 Gattungen der Iridaceae
  • Unterfamilie der Geosiridoideae
    enthält die Gattung Geosiris
  • Unterfamilie der Iridoideae
    enthält 30 Gattungen der Iridaceae
  • Unterfamilie der Isophysidoideae
    enthält die Gattung Isophysis
  • Unterfamilie der Nivenioideae
    enthält 3 Gattungen der Iridaceae
  • Unterfamilie der Patersonioideae
    enthält die Gattung Patersonia

Besonderheiten der Iridaceae

Gemeinsam ist den Schwertliliengewächsen einerseits eine elegante dreizählige Blütengabel, das sogenannte Rhiphidium. Es erinnert bei vielen Gattungen an den kunstvollen Korb beziehungsweise Handschutz eines Schwertes oder Rapiers. So erklärt sich auch der Name der Pflanzenfamilie, der Bezug auf eben diese Blütenform nimmt.

 

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Das Blütenschwert der Schwertlilie| © Das Grüne Archiv

Außerdem typisch für Iridaceae ist, dass sie keine Wurzeln, sondern Zwiebeln oder zwiebelähnliche Knollen als Überdauerungsorgane ausbilden. Die Rhizome fühlen sich an sandigen, trockenen und gut durchlässigen Standorten am wohlsten.

Zu feuchte oder stark verdichtete Böden sorgen dagegen schnell für Staunässe, was sich sehr nachteilig auf die Gesundheit der Iridaceae auswirken kann.

Des Weiteren bevorzugen die Pflanzen herkunftsbedingt einen sonnigen Standort, denn nur bei ausreichender Lichtzufuhr können die imposanten Blumen ihre imposante Blütenpracht entfalten. Die eindrucksvollsten Blüten bringen diesbezüglich Zwiebelblumen aus den Unterfamilien Crocoideae und Iridoideae hervor.

 

Iridiaceae der Unterfamilie Crocoideae

Crocoideae faszinieren häufig durch besonders farbenfrohe Blüten, deren Formen von radiärsymmetrisch über stern- und trompetenförmig bis hin zu untertassenartig reichen. Besonders extravagant kommt hier die sogenannte Geissorhiza daher.

Die südafrikanische Blume ist für ihre äußerst spektakuläre Blütenfärbung bekannt, deren kontrastreiches Muster schon fast einer professionellen Zeichnung gleicht.

 

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Gladiolen sind auch als Schwertblumen bekannt | © Das Grüne Archiv

In Sachen Formgebung stechen zudem die Gladiolenblüten hervor. Neben einem breiten Farbspektrum zeichnen sich diese auch durch ihre originellen Trichterblüten aus, die je nach Art und Sorte gefranst, gefiedert, gebogen oder besonders ausladend sind.

Bis auf die Gladiole, den Krokus und die Montbretie zeigen sich die meisten Crocoideae empfindlich gegen mitteleuropäische Winter. Sie werden deshalb meist als ziervolle Zimmerpflanzen gehalten oder bekommen zumindest in der kalten Jahreszeit einen geschützten Zimmerstandort.

Für Gladiolen ist im Freiland ein leichter Winterschutz aus Reisig oder Stroh empfohlen, sofern es sich um winterharte Sorten handelt. Frostempfindliche Varianten der Gladiole überwintern dagegen im Haus.

Gänzlich ohne Schutzmaßnahmen kommt im Freiland somit nur der Krokus aus. Insgesamt sind bei uns folgende Garten- und Zimmerpflanzen der Crocoideae erhältlich:

  • Bibiana (Bibiana)
  • Freesien (Freesia)
  • Geissorhiza (Geissorhiza)
  • Gladiole (Gladiolus)
  • Hesperantha (Hesperantha)
  • Klebschwertel (Ixia)
  • Krokus (Crocus)
  • Scheinkrokus (Romulea)
  • Montbretie (Crocosmia)
  • Sparaxis (Sparaxis)
  • Watsonia (Watsonia)

 

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Ein Schwertliliengewächs im Miniaturformat: der Krokus | © Das Grüne Archiv

Iridiaceae der Unterfamilie Iridoideae

Auch bei den Iridoideae setzt sich die Farb- und Formvielfalt der Pflanzenfamilie fort. Allen voran ist es die Stammgattung der Schwertlilie selbst, die mit ihren dreizähligen Trompetenblüten grandiose Akzente in den Garten zaubert. Nur selten sind die Blüten dabei auf eine Farbe beschränkt, denn gerade das Innere der Schwertlilienblüten grenzt sich farblich häufig durch bunte Musterungen vom Rest der Blüte ab.

 

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Sibirische Schwertlilie ‚Snow Queen‘ (Iris sibirica ‚Snow Queen‘) | © Das Grüne Archiv

Ähnlich eindrucksvoll sind die Innenblüten auch beim Becherschwertel und der Tigerblume gemustert. Letztere ist zugleich Namenspate der Tigridieae, einem speziellen Tribus der Iridoideae.

Die ihm angehörigen Pflanzen fallen für gewöhnlich durch eine getigerte oder leopardenartig gefleckte Innenblüte auf, was Tigridieae zu äußerst ausgefallenen Zierpflanzen macht. Nachstehend einige empfehlenswerte Iridoideae im Überblick:

  • Alophia (Alophia)
  • Becherschwertel (Cypella)
  • Grasschwertel (Sisyrinchium)
  • Moraea (Moraea)
  • Schwertlilie (Iris)
  • Tigerblume (Tigridia)

 

Fazit

Schwertliliengewächse sind für ihre form- und farbenfrohen Blüten bekannt. Die exotischen Zierpflanzen sind daher beliebte Zierpflanzen, von denen allerdings nur wenige winterhart und damit gartentauglich sind.

Unter den Gartenpflanzen sind hier maßgeblich die Gladiole, Montbretie, Schwertlilie und der Krokus zu nennen. Andere Iridaceae, wie etwa Tigerblumen oder Becherschwertel entfalten ihre eindrucksvolle Blütenpracht hingegen besser als Zimmerpflanzen.

Kultivieren und umtopfen lassen sich die Gewächse dank ihrer Zwiebelrhizome aber sehr unkompliziert. Bekommen sie dann noch einen lichtreichen und trockenen Standort, werden Iridaceae zu einem ziervollen Blickfang, dessen Blüten manchmal schon ein wahres Kunstwerk sind.

 

FAQ – Häufige Fragen zu Schwertliliengewächsen

Was sind Schwertliliengewächse?

Schwertliliengewächse, auch Irisgewächse genannt, sind eine Familie von Pflanzen, die für ihre auffälligen Blüten bekannt sind. Sie umfassen verschiedene Arten wie die Bart-Iris und die Schwertlilie. Diese Pflanzen sind besonders für ihre schwertförmigen Blätter und ihre eindrucksvollen, oft mehrfarbigen Blüten geschätzt.

Welche Pflanzen gehören zur Familie der Schwertliliengewächse?

Zu den bekanntesten Vertretern der Schwertliliengewächse zählen die Iris, Freesie, Gladiolus, Crocosmia und die Babiana. Diese Pflanzen variieren stark in Größe, Farbe und Form der Blüten, bieten aber alle den typischen schwertartigen Blättern und sind oft Zierpflanzen in Gärten und Innenräumen.

Wie pflegt man Pflanzen aus der Familie der Schwertliliengewächse?

Schwertliliengewächse benötigen in der Regel gut durchlässigen Boden und viel Sonnenlicht. Sorgen Sie für eine regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung, um Wurzelfäule zu vermeiden. Die meisten Pflanzen aus dieser Familie sind anfällig für Staunässe, daher ist eine gute Drainage wichtig. Im Winter sollten Sie die Pflanzen vor Frost schützen.

Wann ist die beste Zeit, Schwertliliengewächse zu pflanzen?

Die beste Pflanzzeit hängt von der spezifischen Art ab, aber im Allgemeinen empfiehlt sich das Frühjahr oder der Herbst. Für knollige oder bulböse Arten wie Gladiolen ist das Frühjahr ideal, da sie vor dem Frost sicher aufwachsen können. Wurzelstöcke wie die der Iris können sowohl im Frühling als auch im Herbst gepflanzt werden.

Wie vermehrt man Schwertliliengewächse?

Die Vermehrung von Schwertliliengewächsen erfolgt meist durch Teilen der Knollen, Zwiebeln oder Wurzelstöcke. Bei Iris teilen Sie die Wurzelstöcke alle paar Jahre im Herbst oder Frühling. Gladiolen und Freesien können durch das Abtrennen von Tochterknollen oder -zwiebeln vermehrt werden. Diese sollten an einem sonnigen, gut durchlässigen Standort gepflanzt werden.

Welche Schädlinge befallen Schwertliliengewächse häufig?

Schwertliliengewächse können von verschiedenen Schädlingen befallen werden, darunter Schnecken, Blattläuse und Zwergmilben. Schnecken sind besonders aktiv bei feuchtem Wetter und können die Blätter stark beschädigen. Blattläuse saugen an den Blättern und Knospen, während Zwergmilben die Pflanzen schwächen können. Regelmäßige Kontrollen und geeignete Schädlingsbekämpfungsmittel helfen, diese Probleme zu minimieren.

Wie kann man Krankheiten bei Schwertliliengewächsen vorbeugen?

Viele Krankheiten bei Schwertliliengewächsen, wie Wurzelfäule oder Iris-Rost, können durch richtige Pflege vermieden werden. Sorgen Sie für ausreichende Belüftung der Pflanzen und vermeiden Sie Staunässe. Entfernen Sie kranke Pflanzenteile und verwenden Sie gegebenenfalls Fungizide bei ersten Anzeichen einer Infektion.

Wie überwintert man Schwertliliengewächse im Freien?

Für die meisten Schwertliliengewächse ist ein Schutz im Winter nicht erforderlich, es sei denn, Sie leben in einer Region mit extremen Temperaturen. Bei empfindlicheren Arten wie Gladiolen sollten Sie die Knollen vor dem ersten Frost ausgraben und an einem kühlen, trockenen Ort lagern. Bedecken Sie andere Pflanzen mit Mulch, um den Boden vor Kälte zu schützen.

Wie kann man Schwertliliengewächse zur Blüte anregen?

Um die Blüte von Schwertliliengewächsen zu fördern, sorgen Sie für ausreichendes Sonnenlicht und regelmäßige, aber mäßige Bewässerung. Die Anwendung eines geeigneten Blumendüngers, der speziell für die jeweilige Pflanze abgestimmt ist, kann ebenfalls helfen, die Blütenbildung zu verbessern. Achten Sie darauf, die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren.

Gibt es spezielle Tipps für die Pflege von Schwertliliengewächsen im Topf?

Beim Anbau von Schwertliliengewächsen im Topf ist eine gute Drainage entscheidend. Verwenden Sie Töpfe mit Abflusslöchern und eine gut durchlässige Erde. Gießen Sie moderat und vermeiden Sie Staunässe. Stellen Sie den Topf an einen sonnigen Ort und düngen Sie regelmäßig, um das Wachstum und die Blüte zu fördern. Im Winter sollten Sie die Pflanzen an einem kühlen, hellen Ort halten.


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