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Familien der Pflanzenwelt: Kieferngewächse

7 Minuten Lesezeit

Im Bereich der Koniferen stellen Kieferngewächse (Pinaceae) die wohl wichtigste Pflanzenfamilie überhaupt. Zu ihnen zählen neben den namensgebenden Kiefern noch einige andere heimische Nadelgehölze, darunter die Tanne und die Fichte. Kennzeichnend für Pinaceae sind dabei die unverkennbaren Baumzapfen, welche den Pflanzen als Samenanlagen dienen. Einteilen lassen sich die Gattungen der Kieferngewächse wie folgt:

  • Unterfamilie der Abietoideae
    enthält 6 Gattungen der Pinaceae
  • Unterfamilie der Laricoideae
    enthält 3 Gattungen der Pinaceae
  • Unterfamilie der Piceoideae
    enthält die Gattung der Fichten
  • Unterfamilie der Pinoideae
    enthält die Gattung der Kiefern

Besonderheiten von Kieferngewächsen

Kieferngewächse sind sehr robuste und winterharte Nadelgehölze, die bis zu 4000 Jahre alt werden können. Sie wachsen entweder als Sträucher oder Bäume und besitzen bis auf einige Ausnahmen eine ausgezeichnete Winterhärte.

Die überwiegend immergrünen Pflanzen enthalten meist aromatische Harze, die sie für eine Verwendung als Duftkräuter prädestinieren. In manchen Fällen kommen Pinaceae sogar als Heilkräuter zum Einsatz. Je nach Unterfamilie wachsen die Samenzapfen und Nadeln der Koniferen an Lang- oder Kurztrieben.

Die Samenanlagen von Kieferngewächsen sprießen getrenntgeschlechtig. Es gibt also sowohl männliche als auch weibliche Zapfen. Charakteristisch ist hierbei die konische Zapfenform, wobei Gattungen wie die Lärche eher kurze Samenzapfen von gerade einmal 2,5 bis 4 cm Länge ausbilden.

Besonders groß sind dagegen die Zapfen einiger Tannenarten, welche eine Länge von bis zu 20 cm erreichen. Weitere Unterschiede bestehen im Wuchs der Nadeln. Sie stehen entweder in Reihen oder Büscheln an den Trieben und sind gattungs- und artabhängig mal spitz, mal abgerundet.

 

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junge Tannenzapfen | © Das Grüne Archiv

Kieferngewächse der Unterfamilie Pinoideae

Den auch als Föhren bekannten Kiefern ist innerhalb der Pinaceae eine eigene Unterfamilie gewidmet. Was durchaus nachvollziehbar ist, denn mit rund 111 Arten ist die Kiefer die größte Gattung der Kieferngewächse. Auf der Nordhalbkugel bevölkern die Kiefernarten weite Teile Eurasiens. Und auch in Nordamerika sind die Pflanzen heimisch.

Dank ihrer Herkunft machen Minusgrade dem Nadelbaum kaum etwas aus. Selbst sehr feuchte Standorte verschmerzt die Kiefer problemlos. Die Einsatzgebiete ihrer Arten sind darum sehr vielfältig. In der Forstwirtschaft zählen sie zu den wichtigsten Holzlieferanten und im Garten genießen Kiefern oftmals einen besonderen Stellenwert als Hausbaum.

 

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nicht nur dekorativ sondern auch wohlriechend und heilsam: die Kiefer | © Das Grüne Archiv

Kiefernzapfen wachsen an Langtrieben, deren lange Nadeln in kleineren Büscheln zusammenstehen. Häufig verbleibt das Nadelgrün bis zu 30 Jahre am Baum, die Samenanlagen bis zu 4 Jahre. Neben der Nutzung als Ziergehölz und Holzlieferant wird der Kiefer auch eine gute Heilwirkung gegen Atemerkrankungen, Durchblutungsstörungen und Rheuma nachgesagt.

Die Pinie, welche ebenfalls zu den Kiefernarten gehört, ist darüber hinaus eine beliebte Duftpflanze. Die Kerne ihrer Samenzapfen dienen ferner als Nahrungsmittel. Nachstehend eine kleine Auswahl an Kiefernarten für den Garten:

  • Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis)
  • Berg-Kiefer (Pinus mugo)
  • Einblättrige Kiefer (Pinus monophylla)
  • Japanische Rot-Kiefer (Pinus densiflora)
  • Korea-Kiefer (Pinus koraiensis)
  • Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora)
  • Pinie (Pinus pinea)
  • Schwarzkiefer (Pinus nigra)
  • See-Kiefer (Pinus pinaster)
  • Tränen-Kiefer (Pinus wallichiana)
  • Waldkiefer (Pinus sylvestris)
  • Zirbel-Kiefer (Pinus cembra)
  • Zwerg-Kiefer (Pinus pumila)

 

Kieferngewächse der Unterfamilie Piceoideae

Auch die Fichte darf als Kieferngewächs eine eigene Unterfamilie für sich verbuchen. Die bis zu 60 m hohen Bäume zeichnen sich durch eine kegelförmige Baumkrone und einen aufrechten Wuchs aus, was Fichten zu sehr formschönen Nadelbäumen macht.

Die Langtriebe sind besetzt mit kurzen und spitzen Nadelreihen, die bis zu 13 Jahre am Trieb verbleiben können, sofern sie keine Stressbelastung erleiden. Die Fichtenzapfen gehören mit einer Länge von bis zu 20 cm definitiv zu den großwüchsigen Samenanlagen unter den Kieferngewächsen.

 

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Fichtennadeln | © Das Grüne Archiv

Verbreitet sind die etwa 35 Arten der Fichte maßgeblich Asien und Mittelamerika. Lediglich die Gemeine Fichte ist in Mitteleuropa heimisch. Der Kultur in unseren Breitengraden tut dies jedoch keinen Abbruch.

Fichten sind hierzulande ähnlich beliebt wie Kiefern und Tannen, wobei die Pflanzen neben der Nutzung als Bau- und Möbelholz auch als Ziergehölze und Heilpflanzen gegen HNO- und Nervenkrankheiten in Verwendung sind. Einige kleinwüchsige Arten eignen sich sogar als Heckenpflanzen. Zu den beliebtesten Arten zählen dabei:

  • Blaufichte / Stech-Fichte (Picea pugens)
  • Gemeine Fichte / Rotfichte (Picea abies)
  • Orient-Fichte (Picea orientalis)
  • Serbische Fichte (Picea omorika)
  • Siskiyou-Fichte (Picea breweriana)
  • Sitka-Fichte (Picea sitchensis)
  • Weißfichte (Picea glauca)

 

Kieferngewächse der Unterfamilie Laricoideae

Anders als Kiefern und Fichten wachsen die zapfigen Samenanlagen der Laricoideae an Kurztrieben. Auch sind die Zapfen dieser Pinaceae relativ kurz und besitzen eine Länge von maximal 5 cm. Ihrem Nutz- und Zierwert tut das aber keinen Abbruch.

Insbesondere die namensgebende Lärche ist bei uns häufig in Kultur. Doch auch die Douglasie erfreut sich großer Beliebtheit als Koniferen und ist neben der Pflanzung im Garten auch für die Forstwirtschaft und Holzproduktion von besonderem Wert.

 

Lärche, Larix
In der Bonsaikultur besonders beliebt: die Lärche | © Das Grüne Archiv

Typisch für Laricoideae ist der büschelige Nadelwuchs ihrer Gattungen. Ihre originelle Form macht die Pflanzen zu äußerst beliebten Ziergehölzen, die hin und wieder sogar als Bonsai kultiviert werden. Als Bodensubstrat wünschen sich dabei viele Laricoideae einen feuchten Untergrund, was auch auf viele andere Kieferngewächse zutrifft. Zu den drei Gattungen der Unterfamilie gehören:

  • Lärche (Larix)
  • Taubenbaum (Cathaya)
  • Douglasie (Pseudotsuga)

 

Kieferngewächse der Unterfamilie Abietoideae

In dieser Unterfamilie tummeln sich meisten Gattungen der Pinaceae. Auffällig ist, dass einige Abietoideae ihre Nadeln im Winter abwerfen. Schade eigentlich, denn die Nadeln, wie auch die an Langtrieben wachsenden Zapfen der Pflanzen verströmen einen sehr angenehmen Duft. Bestes Beispiel ist hier die Zeder, deren Aroma immer wieder gerne als Räucherwerk oder ätherisches Öl zum Einsatz kommt.

Das absolute Kultgehölz unter den Abietoideae ist jedoch die Tanne. Als Weihnachtsbaum ist die Konifere im Winter kaum wegzudenken und ihr pyramidenartiger Wuchs steht stellvertretend für die meisten Gattungen der Abietoiden.

 

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Schöne Exotin unter den Kieferngewächsen: die Zeder | © Das Grüne Archiv

Die Länge der Samenzapfen variiert in dieser Unterfamilie stark und liegt artenabhängig zwischen 4 und 20 cm. Die Wuchsform der Nadeln ist ebenfalls sehr variabel und weist entweder einen Reihen- oder Büschelstand auf. Insgesamt umfasst die Gruppe der Abietoideae folgende Gewächse:

  • Goldlärche (Pseudolarix)
  • Hemlocktanne (Tsuga)
  • Nothotsuga (Nothotsuga)
  • Tanne (Abies)
  • Stechtanne (Keteleeria)
  • Zeder (Cedrus)

 

Fazit

Nadelgehölze der Pinaceae sind im Garten kaum wegzudenken. Ob als Hausbaum, Nadelhecke oder ziervoller Strauch – Kiefern, Tannen, Fichten und Co. gehören zur heimischen Gartenbotanik einfach dazu. Dass manches Kieferngewächs so beliebt ist, hat seine Gründe, denn neben den meist immergrünen Nadeltrieben, die den Garten ganzjährig verschönern, sind die Zapfen der Koniferen beliebte Dekorationselemente.

Auch weisen Kieferngewächse oftmals einen sehr ansprechenden Duft auf und lassen sich in einigen Fällen sogar als Heilpflanzen nutzen. Dass Pinaceae daneben eine hervorragende Winterhärte besitzen und sich von nasskalten Böden kaum beeindrucken lassen, spricht ebenfalls für sie.

 

FAQ – Häufige Fragen zu Kieferngewächsen

Was macht Kieferngewächse für die Forstwirtschaft besonders wertvoll?

Kieferngewächse wie Kiefern, Fichten, Tannen und Douglasien sind in der Forstwirtschaft unverzichtbar. Ihr Holz ist vielseitig einsetzbar, von der Papierproduktion bis hin zu Bauholz. Durch ihr schnelles Wachstum und die Fähigkeit, auch auf nährstoffarmen Böden zu gedeihen, sind sie ideal für den Anbau in großen Mengen. Zudem tragen sie durch ihre Harzproduktion zur Herstellung von Produkten wie Terpentin bei.

Wie beeinflussen Kiefernwälder das Klima?

Kiefernwälder spielen eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Die Bäume speichern große Mengen an CO₂, was zur Minderung des Klimawandels beiträgt. Außerdem wirken sie sich positiv auf das lokale Klima aus, indem sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und Temperaturschwankungen dämpfen. Ihre dichten Kronen bieten auch Schutz vor Erosion und fördern die Wasseraufnahme des Bodens. Leider sorgen ihre Nadeln aber auch häufig für eine Übersäuerung des Bodens, wenn sie in Monokultur angebaut werden.

Welche Schädlinge sind für Kieferngewächse besonders gefährlich?

Kieferngewächse werden oft von Schädlingen wie dem Borkenkäfer und der Kiefernbuschhornblattwespe befallen. Der Borkenkäfer legt seine Eier unter der Rinde ab, und die Larven zerstören das Leitgewebe der Bäume, was zum Absterben führt. Auch Pilzinfektionen, wie der Diplodia-Triebsterben, können Kiefern schädigen, indem sie die Nadeln und Triebe angreifen. Abermals sind hier Monokulturen besonders gefährdet, wenn es um besagte Schadbilder geht.

Was zeichnet die Nadeln von Kieferngewächsen aus?

Die Nadeln der Kieferngewächse sind an ihre Umwelt perfekt angepasst. Sie sind immergrün und ermöglichen den Bäumen, das ganze Jahr über Photosynthese zu betreiben. Ihre schmale, nadelförmige Struktur reduziert die Wasserverdunstung, was besonders in trockenen oder kalten Regionen vorteilhaft ist. Die Nadeln enthalten Harz, das sie vor Fressfeinden und Krankheiten schützt.

Wie beeinflussen Kieferngewächse die Biodiversität in Wäldern?

Im Mischwald schaffen Kieferngewächse Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Ihre dichten Nadeln bieten Schutz und Nahrung für Vögel, Insekten und Säugetiere. Der Boden unter Kiefernwäldern ist oft mit speziellen Pilzen und Pflanzenarten besiedelt, die an die sauren Bedingungen angepasst sind. Diese Vielfalt trägt zur Stabilität und Gesundheit des Waldökosystems bei.


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