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Erdbeeren pflanzen – Nährwerte, Kultur und Sorten

9 Minuten Lesezeit

Die auffällig rot gefärbte Erdbeere (Fragaria) gehört hierzulande gewiss zu den beliebtesten Süßfrüchten überhaupt. Ein Irrtum ist es dabei, Erdbeerpflanzen den Beerenfrüchten zuzuordnen, denn wenngleich es der Name anders vermuten lässt, gehören die Arten der Gattung Fragaria zu den Sammelnussfrüchten. Wie Sie die Scheinbeeren mit dem markanten Rotton und der einzigartigen Fruchtform auch in Ihrem Garten erfolgreich pflanzen, schildern wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Wissenswertes: Bei Erdbeeren handelt es sich um ein sogenanntes Aphrodisiakum. Die rote Beere soll nämlich die Leidenschaft entfesseln und wird deshalb bevorzugt von Liebespaaren zu Jahrestagen oder auch zum Valentinstag verzehrt.

 

Nährwerte der Erdbeere

Neben einem Frischverzehr eignen sich Erdbeeren auch für leckere Kuchen, Joghurts, Marmeladen und Smoothies, was Erdbeeren zu äußerst vielseitigen Nutzpflanzen macht. Kein Wunder also, dass man in fast jedem Nutzgarten auch ein eigenes Erdbeerbeet findet.

Darüber hinaus sind Erdbeeren auch äußerst gesund. Einerseits enthalten sie viel Wasser, was beim Entschlacken und Abnehmen hilft. Andererseits ist sie äußerst vitamin- und mineralstoffreich. Die libidosteigernde Wirkung der Erdbeeren, die sie zu einem beliebten Aphrodisiakum macht, wird dabei durch eine Kombination aus Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin C und Kalium erzeugt. Gerne als kulinarischer Liebeszauber gereicht wird neben Erdbeeren mit Schokolade übrigens auch Spargelsalat mit Erdbeeren. Denn wie die roten Früchte zählt auc der Spargel zu den Aphrodisiaka. Hier die Nährwerte der Erdbeere auf einen Blick:

NährwertGehalt pro 100 g
Kalorien
Fett
Proteine
Kohlenhydrate
Ballaststoffe
Wasser
138 KJ / 33 kcal
0,4 g
0,9 g
5,5 g
2 g
90 %
Mineralstoffe:

Chlorid
Eisen
Kalium
Kalzium
Magnesium
Mangan
Phosphor
Schwefel
Zink


9 mg
0,6 mg
164 mg
19 mg
13 mg
0,4 mg
25 mg
13 mg
0,1 mg
Vitamine:

Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Vitamin B9
Vitamin C
Vitamin E


30 µg
50 µg
60 µg
44 µg
57 mg
120 µg

 

Erdbeeren pflanzen – Standort und Ablauf

Gemeinsam mit Himbeeren, Brombeeren, Äpfeln, Kirschen, Birnen und Aprikosen gehören Erdbeeren zur obstreichen Familie der Rosengewächse. Verbreitet sind die Pflanzen weltweit, wobei in Europa vor allem der Anbau von Sorten der Gartenerdbeere lange Tradition hat.

Unabhängig von der jeweiligen Art benötigen Erdbeeren einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der eine gute Bodendurchlässigkeit gewährleistet. Spezielle Vorkehrungen zur Überwinterung müssen im Falle der Erdbeere aber nicht getroffen werden, da die meisten Kultursorten bis -35 °C winterhart sind.

 

Der richtige Boden für Erdbeeren

Geht es um den richtigen Boden für Erdbeeren, so bevorzugen die Nutzpflanzen lockere, humusreiche und sandig-lehmige Substrate mit schwach sauren bis neutralen pH-Werten, zwischen 5,8 und 7,8. Frisch-feuchte Böden sind zu empfehlen, auch wenn an dieser Stelle ausdrücklich auf eine ausreichende Bodendurchlässigkeit hingewiesen sei. Bei zu schweren Böden könnte es nämlich zu übermäßiger Staunässe kommen, was wiederum Fäulniskrankheiten wie Wurzelfäule begünstigt.

Pflanztipp: Geeignete Beetnachbarn für Erdbeeren stammen vor allem aus dem Bereich der Gemüsepflanzen. Aus diesem Grund entdeckt man Erdbeerbeete oft in direkter Nachbarschaft zu Hülsenfrüchtlern, Kohlgemüse, Lauch- oder Zwiebelgewächsen. Nicht zu empfehlen ist hingegen ein Anbau von Erdbeeren am immer gleichen Standort. Als Faustregel gilt hier, den Beetstandort spätestens alle drei bis vier Jahre zu wechseln.

Einzelheiten zum Standort für Erdbeeren:

  • Erdbeeren benötigen sonnige bis halbschattige Standorte
  • der Standortboden muss locker und gut durchlässig sein
  • frisch-feuchte, sowie sandig-lehmige Substrate 
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, zwischen 5,8 und 7,8
  • Standortwechsel erfolgt bei Erdbeeren spätestens alle 3 – 4 Jahre
  • gute Beetnachbarn: Hülsen-, Kohl- und Zwiebelgemüse
  • Erdbeeren sind bis -35 °C winterhart

 

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Ein zartes Pflänzchen für harte Winter: Erdbeeren sind äußerst winterhart | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Erdbeeren

Pflanzen können Sie Ihre Erdbeeren sowohl im Freiland, als auch im Topf oder Blumenkasten. Eine Direktpflanzung vorgezogener Exemplare ist hierbei vorzuziehen, denn die Aussaat von Erdbeersamen ist äußerst zeitaufwendig und kann bedeuten, dass Gärtner sehr lange auf die erste Ernte warten müssen. Eine detaillierte Pflanzanleitung haben wir nachstehend für Sie ausgearbeitet:

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Erdbeeren sollte man am besten zwischen Mai und August pflanzen, wenn die Außentemperaturen warm genug sind, um den Erdbeerpflanzen ein schnelles Anwachsen im Boden zu garantieren. Alternativ ist auch eine Pflanzung im Frühling, also zwischen März und April denkbar. Allerdings lässt die erste Ernte hier meist bis ins Folgejahr auf sich warten.

2. Schritt – Erdbeerbeet vorbereiten: Etwa zwei Wochen vor der eigentlichen Pflanztermin sollten Sie das Erdbeerbeet tiefgründig umgraben. Entfernen Sie störende Bodenhindernisse sowie Unkrautrückstände und bereiten Sie das Standortsubstrat zu einer feinkrümeligen Masse auf. Ein guter Tipp ist das untermischen von Kompost und Hornmehl zur Auflockerung des Bodens. Insgesamt kommen hier auf einen Quadratmeter ca. 4 bis 5 Liter reifer Kompost, sowie 30 g Hornmehl.

3. Schritt – Erdbeeren pflanzen: Zur Pflanzung von Erdbeeren im Beet ist das Anlegen von Erdwällen (z.B. aus gut verrottetem Kompost) sinnvoll. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die Erdbeerpflanzen bis zu einer Mindesttiefe von 25 cm im Boden vergraben werden können. Bei Topfpflanzung reicht selbstverständlich ein entsprechend tiefes Pflanzgefäß. Pflanzen Sie die Erdbeeren in einem Abstand von ebenfalls 25 cm aufrecht in den Boden. Der Reihenabstand im Freilandbeet sollte 40 cm betragen. Während dem Pflanzvorgang ist darauf zu achten, dass die Wurzeln der jungen Erdbeeren nicht knicken, könnte dies doch die Entwicklung der Jungpflanzen erschweren.

4. Schritt – Erdbeerbeet schützen: Zur Vorbeugung gegen Unkraut und Spätfröste empfehlen wir die Ausbringung von Unkrautvlies oder einer natürlichen Mulchschicht aus Stroh. Einige Gärtner bringen zudem schwarze Folie im Wurzelbereich aus, was die Erdbeerpflanzen vor Wurzelfäule schützt.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Pflanztermin für Erdbeeren: Juli bis August
  • Pflanzung im Frühling möglich, verzögert aber Ernte
  • ca. 2 Wochen vor Pflanzung Beetstandort vorbereiten
  • Substrat tiefgründig umgraben
  • Bodenhindernisse entfernen
  • 4 – 5 l reifen Kompost und 30 g Hornmehl pro m² einarbeiten
  • nach 14 TagenErdbeeren aufrecht einpflanzen
  • Pflanztiefe und Pflanzabstand: jeweils 25 cm
  • Reihenabstand: 40 cm
  • Beet nach Pflanzung vor Unkraut und Spätfrösten schützen
  • denkbar sind Unkrautvlies, Schwarzfolie oder Strohschicht

 

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Erdbeerstauden im Beet | © Das Grüne Archiv

Erdbeeren gießen und düngen

In ihrer Pflege sind Erdbeeren zwar genügsam, auf ein paar Dinge ist aber dennoch zu achten. So bedürfen die roten Früchtchen zum Beispiel einer ausreichenden Bewässerung. Insbesondere in heißen und trockenen Sommermonaten sollten Sie immer nachgießen, sobald die oberste Erdschicht aufgetrocknet ist. Staunässe ist mit Blick auf Fäulnis- und Schimmelkrankheiten natürlich dennoch zu vermeiden.

Bei geeigneter Bodenoptimierung genügt es, zweimal jährlich einen speziellen Erdbeerdünger im Wurzelbereich der Pflanzen auszubringen. Dieser gewährleistet, dass die Erdbeeren trotz Düngung bedenkenlos genießbar bleiben. Verwenden Sie den Dünger wie in den Herstellerangaben beschrieben und denken Sie daran, dass der Nährstoffbedarf ja nach Sorte und Bodenzusammensetzung leicht variieren kann. Die Erstdüngung erfolgt zwischen Februar und März.

Eine zweite Düngung ist dann vor der Blütezeit wichtig, damit sich die schmuckvollen, weißen Erdbeerblüten besonders zahlreich an der Pflanze ausbilden. Aus den Blüten, besser gesagt aus deren bestäubten Fruchtknoten, entwickeln sich später die eigentlichen Scheinfrüchte der Erdbeerpflanzen.

 

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Für eine üppige Blüte: Erdbeeren regelmäßig gießen und düngen | © Das Grüne Archiv

Zum Zweck der Bestäubung sollten Sie Insekten wie Hummeln oder Bienen in ihrem Garten Willkommen heißen. Auch halten die Nützlinge viele Schädlinge von den Erdbeeren fern, was die Kultivierung deutlich erleichtert. Eine Bienenweide ist daher sehr empfehlenswert.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Erdbeeren benötigen regelmäßige Bewässerung
  • sobald oberste Erdschicht aufgetrocknet ist, nachgießen
  • Wasserbedarf der Erdbeerpflanzen steigt bei Trockenheit
  • trotz hohen Wasserbedarfs Staunässe vermeiden
  • zur Düngung speziellen Erdbeerdünger verwenden
  • diesen erstmals zwischen Februar und März ausbringen
  • zweite Düngung vor der Blüte
  • tatsächlicher Nährstoffbedarf kann je nach Sorte variieren
  • Blütenbestäubung z.B. durch Insektenhotels verbessern

 

Erdbeeren ernten und vermehren

Ergänzend zur Bewässerung und Düngung müssen Erdbeerbeete regelmäßig von Unkraut befreit werden. Fahren Sie mit der Hacke aber nur flach durchs Beet, damit die zarten Wurzeln der Erdbeerpflanzen beim Unkrautjäten nicht beschädigt werden.

Die nach der Pflanzung ausgebrachte Mulchschicht aus Stroh oder vertrocknetem Rasenschnitt kann diesbezüglich schon einen Großteil an Unkrautwuchs unterbinden. Wurde die Mulchschicht noch nicht ausgebracht, ist das Unkrautjäten ein guter Zeitpunkt, um dies nachzuholen.

 

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Seltene rosa Erdbeerblüte an Gartenerdbeere ‚Toscana F1‘ | © Das Grüne Archiv

Apropos Zeitpunkt, die Ernte der Erdbeeren erstreckt sich je nach Sorte und Pflanzdatum von Juni bis September. Pflücken Sie die roten Früchte in den Morgenstunden, wenn ihr Aroma am intensivsten ist, und fassen Sie die Erdbeeren nur am Fruchtstiel an, um die druckempfindliche Fruchthaut nicht einzudellen.

Geerntet werden die Früchte mitsamt ihres Blattkranzes. Nur so lässt sich das Einwandern von Keimen oder Wasser in die Erdbeeren verhindern. Der höchste Ernteertrag lässt sich bei den meisten Sorten im zweiten Standjahr erzielen. Nach der Ernte ist es dann wichtig, alle Blätter von den Erdbeerpflanzen abzuschneiden.

 

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Erntekiste voller Erdbeeren | © Steffen Graul

Vermehrung durch Ableger

Erdbeeren lassen sich problemlos durch Ableger vermehren. Wählen Sie hierfür bereits während dem Erntevorgang die kräftigsten und ertragreichsten Erdbeerpflanzen aus und trennen Sie deren Ableger nach der Ernte mit einem scharfen Messer oder Spaten von der Mutterpflanze ab.

Anschließend können Sie die Jungtriebe in Töpfe oder ein neues Erdbeerbeet pflanzen. Bedenken Sie jedoch, dass Ableger der Erdbeere spätestens in der dritten Generation ihre charakteristischen Sorteneigenschaften einbüßen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Neukauf von Jungpflanzen empfehlenswert.

Kurztipps zum Unkrautjäten, Ernten und Vermehren:

  • Erdbeerbeete bis zur Ernte stetig von Unkraut befreien
  • Mulchschicht aus Stroh unterbindet Unkrautwuchs
  • Erntezeit für Erdbeeren: Juni bis September
  • Erdbeeren in den Morgenstunden und mit Blattkranz ernten
  • die druckempfindlichen Scheinfrüchte nur am Fruchtstiel berühren
  • Erdbeerblätter nach Ernte entfernen (Vorbereitung auf Winter)
  • Vermehrung erfolgt durch Ableger nach der Ernte
  • nur Triebe von gesunden und ertragreichen Pflanzen wählen
  • Sorteneigenschaften verlieren sich in der dritten Ablegergeneration
  • Neukauf junger Pflanzen notwendig, um Ertrag im Beet zu erhalten

 

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Übrigens: Mit der Ananas-Erdbeere gibt es auch eine weiße Erdbeersorte | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Gattung Fragaria

Erste Kultivierungsnachweise der Erdbeere reichen bis in die Steinzeit zurück. In Europa begann die Erdbeerkultur jedoch erst nach Einführung der amerikanischen Scharlacherdbeere (Fragaria virgiana) im 18. Jahrhundert. Aus einer Kreuzung zwischen ihr und der Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) entstand die heute bei uns so gerne gepflanzte Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa), welche aufgrund ihrer Form, Farbe und ihres Aromas auch als Ananas-Erdbeere bekannt ist.

Nun gibt es aber auch noch andere Erdbeerarten, die mit interessanten Sorten aufwarten. Es sei aber darauf hingewiesen, dass ältere Sorten häufig eine Fremdbestäubung benötigen, während bei moderen Sorten häufig selbstfruchtbar sind. Ratsam ist darum eine Mischkultur aus selbstbefruchtenden und fremdbestäubenden Erdbeersorten.

Des Weiteren muss zwischen einmaltragenden und mehrmals tragenden Sorten unterschieden werden. Damit Ihnen die Suche nach geeigneten Varianten künftig leichter fällt, hier ein kleiner Überblick zu den wichtigsten Erdbeerarten und -sorten:

SorteBeschreibung
Ananaserdbeere (Gartenerdbeere)
Fragaria x ananassa

Blütezeit: Mai bis Juni
Frucht: rote oder weiße Scheinfrüchte
Wuchshöhe: 10 bis 40 cm
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: Erdbeerhybride; hier immer auf Sortenangaben zur Tragfähigkeit und Bestäubungsart achten
gute Sorten: 'Alba', 'Anabella', 'Anablanca', 'Flair', 'Honeoye', 'Clery', 'Daroyal', 'Darselect', 'Diamant', 'Elianny', 'Elsanta', 'Elvira', 'Everest', 'Eve's Delight', 'Florence', 'Korona', 'Lambada', 'Malwina', 'Mieze Schindler', 'Natural White', 'Ostara', 'Pineberry', 'Polka', 'Rumba', 'Salsa', 'Senga Sengana', 'Sonata', 'Sweetheart', 'Symphony', 'Tenira', 'White Dream', 'Yamaska'
Chile-Erdbeere
Fragaria chiloensis
Blütezeit: März bis April
Frucht: rote Erdbeeren
Wuchshöhe: 60 bis 100 cm
Herkunft: Chile, Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: ungekreuzte, mehrmals tragende Elternart der Gartenerdbeere mit besonders aromatischem Duft und sehr großen Erdbeerfrüchten; benötigt Pflanzabstände von bis zu 120 cm
Hügel-Erdbeere (Knackelbeere)
Fragaria viridis

Blütezeit: Mai bis Juni
Frucht: rote bis dunkelrote Erdbeeren
Wuchshöhe: 10 bis 20 cm
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Zwergerdbeere mit zierlichen, säuerlich schmeckenden Früchten; die Hügel-Erdbeere ist eine zwittrige Erdbeerpflanze und kann sich selbst bestäuben
Moschus-Erdbeere (Zimt-Erdbeere)
Fragaria moschata

Blütezeit: Mai bis Juni
Frucht: rote Erdbeeren
Wuchshöhe: 18 bis 30 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: alte Erdbeerart mit großen Früchten; zur Bestäubung immer weibliche neben männlichen oder zwittrigen Pflanzen kultivieren
gute Sorten: 'Askungen', 'Bauwens', 'Capron', 'Cotta', 'Marie Charlotte', 'Profumata'
Scharlacherdbeere
Fragaria virginiana
Blütezeit: April bis Juni
Frucht: rote Erdbeeren
Wuchshöhe: 2 bis 12 cm
Herkunft: Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: alte Elternart der Gartenerdbeere mit besonders intensivem Aroma und Geschmack
Walderdbeere (Monatserdbeere)
Fragaria vesca

Blütezeit: April bis Juni
Frucht: rote oder weiße Erdbeeren
Wuchshöhe: 5 bis 30 cm
Herkunft: Afrika, Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bei uns heimische Traditionssorte mit gutem Ertrag und unkomplizierter Bestäubungsdank Zwitterblüten; benötigt neutrale Boden-pH-Werte von 6,5 bis 7,5
gute Sorten: 'Alexandria', 'Baron Solemacher', 'Blanc Amélioré', 'Gartenfreude', 'Golden Alexandria', 'Illa Martin', 'Monophylla', 'Multiplex', 'Muricata', 'Quarantaine de Prin', 'Rügen', 'Variegata', 'Weisse Solemacher'
Wald-Garten-Erdbeere
Fragaria x vescana
Blütezeit: April bis Juni
Frucht: rote Erdbeeren
Wuchshöhe: 10 bis 20 cm
Herkunft: kultivar
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: aromatische Hybridkreuzung aus Wald- und Gartenerdbeere; sehr krankheitsresistent und langlebig
gute Sorten: 'Annelie', 'Florika', 'Rebecka', 'Sara', 'Spadeka'

 

Erdbeeren – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge, die sich gerne von Erdbeeren ernähren, gibt es viele. Insbesondere Raubmilben und der Erdbeerblütenstecher haben es des Öfteren auf die verführerisch roten Früchtchen abgesehen. Beikommen kann man den Plagegeistern zum Beispiel durch den Einsatz von Nützlingen, wie zum Beispiel Raubmilben, Marienkäfer oder Schlupfwespen. Auch konsequentes Absammeln der Schädlinge, sowie das Spritzen mit Aufgüssen (z.B. aus Rainfarn-Aufguss bei Erdbeerblütenstecherbefall) sind wirksam.

Wesentlich hartnäckiger zeigen sich an Erdbeeren klassische Pflanzenkrankheiten wie die Verticilium-Welke, Erdbeermehltau, Fruchtfäule und Grauschimmel. Sie entstehen meist durch Pflegefehler und treten diesbezüglich vermehrt bei ungenügendem Pflanzabstand, Überwässerung oder mangelnder Bodendurchlässigkeit im Erdbeerbeet auf.

Da chemische Pflanzenschutzmittel bei zum Verzehr bestimmten Nutzpflanzen kaum Anwendung finden können, bleibt bei einem etwaigen Befall meist nur die Entsorgung der befallenen Pflanzen. Schmeißen Sie diese aber bitte nicht auf den Kompost, sondern in den Restmüll, damit die Krankheitserreger keine Chance haben, sich im Garten auszubreiten.

 

Fazit

Die vermeintliche ‚Königin der Beeren‘, wie die Erdbeere oftmals genannt wird, ist in Wahrheit eigentlich gar keine Beere sondern eine Sammelnussfrucht. Ihr Anbau hat hierzulande lange Tradition und brachte im Laufe der Zeit unzählige Sorten hervor. Diese unterscheiden sich maßgeblich in der Größe ihrer Früchte, sowie in Bestäubungsart und Ertragreichtum. Beim Kauf von Erdbeerpflanzen ist demnach ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt.

Das gilt auch für die Pflege der Erdbeeren, denn um besonders viele aromatische Exemplare zu erhalten, benötigen Erdbeerpflanzen viel Wasser und eine gute Nährstoffversorgung. Mit Blick auf die Beetkultivierung raten wir zu Mischkulturen aus verschiedenen Erdbeersorten, lassen sich so doch nicht nur Bestäubungsmaßnahmen vereinfachen, sondern auch der Ertrag steigern. Der Einsatz von Nützlingen ist mit Blick auf die Bestäubung und eine adäquate Schädlingsabwehr ebenfalls empfehlenswert.


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