Die Dahlie (Dahlia) wurde schriftlich erstmals im 16. Jahrhundert durch Francisco Hernandez, den Leibarzt von König Phillip II. von Spanien erwähnt. Das zeigt bereits, wie lange Dahlien schon in Kultur sind.
Ihren heutigen Namen erhielten die schönen Blumen jedoch erst zweihundert Jahre später, als der Botaniker und Direktor des botanischen Gartens in Madrid Antonio José Cavanilles sich abermals mit Dahlia und ihren außergewöhnlichen Blütenformen beschäftigte. Er benannte die Pflanzen nach seinem schwedischen Kollegen Andreas Dahl.
Heute gibt es im Internet mehr als nur ein umfangreiches Dahlienverzeichnis. Aus gutem Grund, denn neben den natürlich vorkommenden Arten von Dahlia existiert noch eine große Fülle an Kreuzungen einige, die speziell für eine Kultivierung im Garten (bspw. zum verbesserten Überwintern) gezüchtet wurden.
Dahlien pflanzen – Standort und Aussaat
Dahlien gehören zur Familie der Korbblütler. Da sie subtropische Pflanzen und ursprünglich in den Hochebenen Mexicos und Guatemalas beheimatet sind, muss am Standort ein geeignetes Klima simuliert werden. Das lässt sich einerseits über die richtigen Lichtverhältnisse, andererseits über ein passendes Standortsubstrat erreichen.
Standort und Boden für Dahlia
Arten der Gattung Dahlia bevorzugen trockene, nährstoffreiche Bodenverhältnisse mit einem leicht alkalischen pH-Wert. Gut geeignet sind demnach Torf- und Sandböden, oder mit Kompost angereicherte Blumen- bzw. Gartenerde.
Ob eine Aussaat im Topf, Kübel, Balkonkasten oder direkt ins Freiland erfolgt, ist dabei unerheblich. In jedem Fall ist jedoch auf einen gelockerten Erdboden zu achten, um Staunässe zu vermeiden. Auch ist für Dahlien ein sonniger Standort zu empfehlen, da die Blüten der Pflanzen bei zu viel Schatten leicht verkümmern.
Gute Beetnachbarn für Dahlien gibt es so einige. Empfehlenswert sind vor allem ähnlich hoch wachsende Prachtstauden, denn Dahlia kann bis zu 2 m hoch werden und fühlt sich in gleichgearteter Nachbarschaft sehr wohl. Denkbar ist zum Beispiel eine Gemeinschaftspflanzung mit Phlox, Kugeldisteln, Königskerzen oder Studentenblumen. Pflanzen Sie die blütenträchtigen Staudenriesen aber nicht zu dicht, um Krankheiten und Kümmerwuchs zu vermeiden.
Einzelheiten zum Standort für Dahlia:
- sonnige und geschützte Standorte wählen
- trockene, nährstoffreiche Torf- und Sandböden
- sonnige Standorte sind den Korbblütlern am liebsten
- pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, zwischen 6,5 und 7,5
- Aussaat der Dahlia im Freiland, Kübel oder Blumenkasten
- die Pflanze wird bis zu 2 m hoch und benötigt dementsprechend Platz
- Nachbarpflanzungen deshalb immer in gebührendem Abstand setzen
- Beetnachbarn: Königskerzen, Kugeldisteln, Phlox und Studentenblumen
Pflanzanleitung für Dahlien
1. Schritt – Pflanzen vorziehen: Da sich ein Überwintern bei den Knollen der Dahlia aus Gründen der Temperaturanforderungen sehr schwierig gestaltet, ist es sinnvoll, die Pflanzen im März durch Aussaat der Samen auf der Fensterbank vorzuziehen. Nehmen Sie hierfür am besten ein paar Obstschalen aus Plastik und befüllen Sie diese mit Anzuchterde. Danach werden die Samen der Dahlien gleichmäßig im Behälter ausgestreut und mit einer 3 cm bis 5 cm dicken Erdschicht abgedeckt.
2. Schritt – Pflanzen pikieren: Bei mäßiger Bewässerung (bspw. durch eine Sprühflasche) und einer Raumtemperatur von 18° C bis 20° C können die Jungpflänzchen der Dahlia nach etwa drei Wochen pikiert werden. Setzen Sie jede der jungen Dahlien in einen kleinen Blumentopf oder Eierkarton. Auch Torftöpfchen, wie es sie im Gartenfachhandel zu erstehen gibt, sind für das Pikieren gut geeignet.
3. Schritt – Jungdahlien und Knollen pflanzen: Ab April/Mai können sowohl die vorgezogenen Dahlien als auch gekaufte Knollen ins Freiland oder einen Pflanzkübel umgesiedelt werden. Gepflanzt wird dabei in die volle Sonne und nach Ende der letzten Nachtfröste. Setzen Sie die Zierstaude bzw. deren Knollen im Abstand von ½ Wuchsbreite zueinander in die vorbereiteten Pflanzlöcher. Diese sollten ca. 10 cm tief sein, um einen guten Halt der Blumen im Boden zu garantieren.
Kurzschritte zu Aussaat und Pflanzvorgang im Überblick:
- Anzucht durch Aussaat der Samen im März
- Raumtemperatur zwischen 18 und 20° C
- Bewässerung des Saatguts mit Sprühflasche
- ca. drei Wochen nach Anzucht, Jungpflanzen der Dahlia pikieren
- Eierkartons / Torftöpfchen eignen sich als Übergangsbehältnis
- Im April / Mai Knollen eintopfen
- finaler Pflanzabstand: ½ Wuchsbreite Pflanzabstand
- finale Pflanztiefe: ca. 10 cm
Dahlien gießen und düngen
Beim Gießen der Blumen mit den außergewöhnlichen Blütenformen ist es wichtig, eine Überwässerung unter allen Umständen zu vermeiden. Ansonsten wird die Dahlia sehr schnell anfällig für Pilzkrankheiten und Wachstumsstörungen im Bereich der Knollen, Blüten oder Grünteile der Pflanzen lassen nicht lange auf sich warten. Gießen Sie ihre Dahlien daher nur, nachdem die oberste Erdschicht getrocknet ist und entfernen Sie Stauwasser im Unter- bzw. Übertopf sofort.
Ein Düngen ist bei Dahlien nur unmittelbar nach dem Pflanzen zu empfehlen. Ausnahmen bilden Dahlia, die im Kübel anstatt im Freiland gepflanzt wurden. Hier kann alle 3 bis 4 Wochen gedüngt werden. Verwenden Sie aber nur Flüssigdünger oder Mulch. Düngemittel mit hohem Mineral- oder Stickstoffgehalt sind hingegen zu meiden.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- nur mäßig gießen
- vor dem Gießen Feuchtigkeit der oberen Erdschicht prüfen
- aufgestautes Wasser im Topf der Dahlia umgehend ausschütten
- als Dünger nur Flüssigdünger und Mulch verwenden
- keine mineral- oder stickstoffhaltigen Düngemittel
Dahlien schneiden und vermehren
Dahlien sind Schnittblumen, deren Blüten sich bei guter Pflege bis zum Spätherbst erhalten. Zu diesem Zweck sollten Sie verwelkte Blüten stetig entfernen, um Platz für neue Knospen zu schaffen. Ein Schnitt erfolgt dabei immer oberhalb der nächstgelegenen Knospe. Zudem können Sie die Stängel der Dahlia bis auf drei Triebe einkürzen, was eine vollere Gesamtblüte verspricht. Ab Oktober sind die Zierstauden bis auf 10 cm zurückzuschneiden
Zusätzlich zum Schneiden ist es wichtig, die Dahlia adäquat abzustützen. Insbesondere bei Exemplaren der Dahlia, die über 80 cm hoch wachsen, ist eine geeignete Stütze unerlässlich.
Vermehrung durch Stecklinge: Dahlien lassen sich leicht durch Teilung ihrer Knollen vermehren. Lagern sie diese zum Überwintern in kühler, trockener und dunkler Umgebung (z.B. im Keller bei ca. 5° C). Auf diese Weise verhindern Sie sich ein zu frühes Austreiben der Knollen. Im Frühling können Sie die Stecklinge der Dahlia dann wie gewohnt einpflanzen.
Kurztipps zum Ausputzen:
- große Dahlia-Arten (ab 80 cm) gut abstützen
- abgestorbene Blüten regelmäßig entfernen oder abschneiden
- Stängel bis auf drei Triebe einkürzen
- vor Wintereinbruch auf ca. 10 cm zurückschneiden
- zur Vermehrung Knollen abteilen
Interessante Arten und Sorten der Dahlia
Die meisten Arten der Dahlia besitzen eiförmige Zungenblätter. Mit Ausnahme von Hybridkreuzungen wie der Garten-Dahlie (Dahlia hortensis). Hier reichen die Blütenformen von eiförmig über ballförmig bis hin zu kaktusartigen Blüten. Untersorten werden deshalb anhand ihrer Blütenformen unterschieden, wie folgende Aufstellung zeigt:
- Anemonenblütige Dahlie (Sternblüten)
- Ball-Dahlie (Ballblüten)
- einfache Dahlie (eiförmige Zungenblüten)
- Halskrausen-Dahlie (Rundblüten)
- Kaktus-Dahlie (Stachelblüten)
- Semikaktus-Dahlie (Stachelblüten)
- Pompon-Dahlie (Ballblüten)
- Schmuck-Dahlie (Sternblüten)
Wie viele Hybride ist die Dahlia hortensis eine Kreuzung der Scharlach-Dahlie (Dahlia coccinea) und der Großfiedrigen Dahlie (Dahlia pinnata). Beide Arten der Dahlia sind demnach Grundlage für das umfangreiche Dahlienverzeichnis verschiedener Blumenhändler. Daneben wird auch die Merck-Dahlie (Dahlia merckii) gerne zur Gestaltung von Rabatten und Blumenbeeten genutzt. Hier eine kleine Übersicht zu den wichtigsten Arten:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Scharlach-Dahlie (Dahlia coccinea) | Blütezeit: August bis September; gelbe, orangene oder rote Blüten Wuchshöhe: 50 bis 200 cm Herkunft: Südamerika Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: gilt als Urmutter aller gekreuzten Dahlien |
Großfiedrige Dahlie (Dahlia pinnata) | Blütezeit: Juli bis Oktober; rosafarbene oder violette Blüten Wuchshöhe: 70 bis 160 cm Herkunft: Südamerika Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: gilt ebenfalls als Basis diverser Dahlienhybride |
Merck-Dahlie (Dahlia merckii) | Blütezeit: Juli bis Oktober; weiß bis leicht violette Blüten Wuchshöhe: 40 bis 90 cm Herkunft: Südamerika Eignung für Kultivierung im Freien: gut Besonderheiten: kleinwüchsige Dahlien |
Garten-Dahlie (Dahlia hortensis) | Blütezeit: Mai bis Oktober; Blüten in allen Farben Wuchshöhe: 15 bis 160 cm Herkunft: cultivar Eignung für Kultivierung im Freien: sehr gut Besonderheiten: Hybrid, verschiedene Blütenformen erhältlich |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Neben der hohen Gefahr einer Pilzerkrankung, die durch Staunässe oder zu feuchte Grunderde entstehen kann, machen der Dahlia vor allem tierische Schädlinge zu schaffen. Allen voran sind es Schnecken, die sich gerne an den formreichen und farbenfrohen Blumen zu schaffen machen. Sie lassen sich gelegentlich durch natürliche Schädlingsmittel wie Bierfallen, Sägemehl, Salz, Schneckenzäune oder abschreckende Sudgerüche in Form von Lavendel- oder Fichtennadelaroma vertreiben. Wenn nichts mehr hilft, muss jedoch auf blaues Schneckenkorn (z.B. Ferramol) zurückgegriffen werden. Weitere Schädlinge der Dahlien sind:
- Blattläuse
- Blattwanzen
- Eulenfalterraupen
- Ohrenkneifer
- Klein- und Schaumzikaden
- Spinnmilben der roten Spinne
Die meisten dieser Insekten lassen sich durch gewissenhaftes Ausputzen und mäßiges Gießverhalten von den Blumen der Gattung Dahlia fernhalten. Darüber hinaus sind Dahlien wunderbare Nützlingsweiden und helfen somit aktiv bei der Schädlingsabwehr im Garten.
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