Nicht jede Frucht, die an einem Strauch wächst, ist automatisch eine Beere. Tatsächlich gibt es nämlich eine Vielzahl an Fruchtsorten, die in Strauchform wachsen. Hierzu gehören neben Nusssträuchern wie der Haselnuss und einigen strauchförmigen Walnussarten auch Steinfrüchte, Apfelfrüchte und sogenannte Sammelfrüchte.
Im Unterschied zu Beerensträuchern zeichnen sich viele andere Obstgehölze dadurch aus, dass sie artabhängig entweder als Strauch oder kleiner, gerne mehrstämmiger Baum anzutreffen sind. Gerade Obststorten wie der Weißdorn oder die als Schwarzdorn bekannte Schlehe findet man je nach Art sowohl in Baum- als auch in Strauchform.
Darüber hinaus lassen sich auch diverse Obstbäume, die keine natürlichen Strauchvarianten ausbilden, durch gezielten Schnitt in Obststräucher überführen. Bekannt sind aus Obstgärten Strauchformen wie der Spindelstauch oder das Spalierobst als künstliche Wuchsform für Apfelbäume, Birnbäume, Kirschbäume oder Pflaumenbäume. Selbst Obsthecken lassen sich problemlos aus jungen Obstbäumen ziehen.
Ganz wie Beerensträucher lassen sich auch aus den Früchten anderer Fruchtsträucher leckere Traditionsrezepte herstellen. Gerade viele Marmeladen- und Gelee-Rezepte und Säfte aus Strauchfrüchten gerieten in der Vergangenheit fast in Vergessenheit. Neben Weißdorn-Gelee ist heutzutage auch Vogelbeer-Marmelade fast gänzlich unbekannt.
Dabei sei aber darauf hingewiesen, dass der Begriff Vogelbeere eigentlich irreführend ist. Denn die Früchte der Vogelbeersträucher, ebenso wie die der Apfelbeere alias Aronia, sind eigentlich Apfelfrüchte, die wiederum zu den Sammelbalgfrüchten oder Scheinfrüchten gehören. Ganz ähnlich sieht es mit der Holunderbeere aus, deren beerenähnliche Früchte zu den Steinfrüchten zählen. Bei der Hagebutte, ebenfalls gerne als Beere fehlgedeutet, handelt es sich wiederum um eine Sammelnussfrucht.