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Brandschopf (Celosia) – Wirkung, Kultur und Sorten

7 Minuten Lesezeit

Wenngleich der auch als Federbusch oder Hahnenkamm bekannte Brandschopf (Celosia) in Europa überwiegend als Zierpflanze kultiviert wird, steckt in ihm doch mehr als es zunächst den Anschein hat. In anderen Teilen der Welt ist er nämlich auch als Nutzpflanze von Bedeutung, und das in mehrerlei Hinsicht.

Besonderheiten des Brandschopfes

Celosia gehört unverkennbar zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Seine Artverwandtschaft zum Fuchsschwanz kann man dem Federbusch dabei bereits an der Blütenspitze ansehen. Mit dem Fuchsschwanz wird die Pflanze auch gerne mal verwechselt und das insbesondere, wenn es um die wichtigste Kulturart, den Silber-Brandschopf (Celosia argentea) geht.

 

Aussehen und Wuchs

Arten der Celosia stammen primär aus den tropischen bis subtropischen Regionen Afrikas, Amerikas und Asiens. Sie beeindrucken durch seine auffälligen, oft fackel- bis flammenartigen Blütenschöpfe, die dem Brandschopf auch seinen Namen verleihen.

Hinzu kommt, dass die einjährige Zierstaude auch aufgrund ihrer feurigen Farben besticht. Diese reichen von einem kräftigen Rot bis Rotviolett bis hin zu Orange und Gelb.

Besonders markant sind die Blütenfackeln der 20 bis 100 cm hohen Staude außerdem aufgrund ihrer federartigen bis kammähnlichen Form. Ihnen verdankt die Pflanze auch Beinamen wie Federbusch oder Hahnenkamm.

Das feurige Blütenspektakel währt im Garten oder auf dem Balkon mehrere Wochen, was während der Blütezeit von Celosia zwischen Mai und Juni für einzigartige Akzente sorgt. Die länglichen und leicht glänzenden Blätter des Federbuschs bieten ergänzend einen schönen Kontrast zu den intensiv leuchtenden Blütenrispen.

 

Die feurigen Arten und Sorten der Celosia

Auch wenn die rot bis violett blühenden Sorten von Celosia argentea gerne mit dem Fuchsschwanz verwechselt werden, so gibt es die Pflanze wie erwähnt doch noch in zahlreichen anderen Farben. Wer hier einen einzigartigen Mix aus verschieden leuchtenden Blütenfackeln erzielen möchte, dem seien folgende Sorten nahegelegt:

  • ‚Argentea‘: gelbe bis goldene Blüten
  • ‚Camina‘: leuchtend rote Blüten
  • ‚Cockscomb‘: tiefrote bis purpurrote Blüten
  • ‚Cristata‘: gelbe bis orange Blüten
  • ‚Deep Purple‘: dunkellila Blüten
  • ‚Flamingo Feather‘: pinke Blüten
  • ‚Fresh Look‘: orange Blüten
  • ‚Golden‘: goldene Blüten
  • ‚Intenz‘: leuchtend rote Blüten
  • ‚Kelos Fire‘: rote, orange oder gelbe Blüten
  • ‚Plumosa‘: rote bis rosa Blüten
  • ‚Red Velvet‘: rote Blüten
  • ‚Salsa‘: gelbe bis orange Blüten
  • ‚Celosia Mix‘: gemischte Farben

 

Davon abgesehen gibt es in der Gattung Celosia noch rund 65 andere Arten. Vor allem die afrikanischen Arten Celosia isertii und Celosia trigyna werden dabei ähnlich wie Celosia argentea auch heilpflanzlich und kulinarisch genutzt.

 

Brandschopf, Federbusch, Hahnenkamm, Celosia
Ein Meer aus floralen Feuerfackeln | © Das Grüne Archiv

Federbusch in der Küche und Medizin

Während in der Zierpflanzenkultur die wunderschönen Blüten des Federbusches Priorität genießen, stehen im kulinarischen und heilpflanzlichen Bereich die Samen, Blätter und Wurzeln der Pflanze im Vordergrund.

Die proteinreichen Samen lassen sich ähnlich wie Amaranth und Quinoa zu Mehl verarbeiten. Auch Öl wird in manchen Regionen aus ihnen gewonnen. Als spinatähnliches Gemüse dienen wiederum die Blätter von Celosia, die ebenfalls reich an Protein sowie an Vitamin C und Provitamin A sind.

Ebenso enthalten die Blätter einige medizinisch relevante Inhaltsstoffe. Das gilt auch für die Wurzeln des Federbusches, wobei etwaige kulinarische und medizinische Vorzüge der Pflanzenteile vor allem in Afrika wohlbekannt sind.

 

Eine westafrikanische Gemüse- und Kräuterpflanze

Celosia ist als Blattgemüse vor allem in Ländern Westafrikas und hier insbesondere in Nigeria weit verbreitet. Gleichwohl gilt die Pflanze dort als Anti-Unkraut-Pflanzung, die erfolgreich unerwünschte Wildkräuter aus Hirsekulturen und anderen Getreidekulturen vertreibt.

Schon allein aus Sicht der nachhaltigen Landwirtschaft kann Celosia deshalb ein echter Bonus für die Agrarkultur sein. Zusätzlich erhöht wird ihr Nutzen durch ihre medizinischen Eigenschaften.

So ist die Pflanze in westafrikanischen Ländern zum Beispiel für ihre entzündungshemmende, krampflösende, schmerzlindernde, stärkende, verdauungsfördernde und vitalisierende Wirkung geschätzt. Entsprechende Wirkungen ließen sich mittlerweile sogar in verschiedenen Studien nachweisen.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung von Celosia

Als medizinisches Forschungsobjekt ist Celosia äußerst interessant. Diesbezüglich sind die ziervollen Blüten der Pflanze übrigens keine Ausnahme.

So stellte sich in einer Studie des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie in Halle (Saale) zum Beispiel heraus, dass die gelben Blüten von Sorten wie ‚Cristata‘ und ‚Plumosa‘ größere Mengen an Dopamin enthalten können.1W Schliemann, Y Cai, T Degenkolb, J Schmidt, H Corke: Betalains of Celosia argentea; in: Phytochemistry, Volume 58, Issue 1, 2001; PMID: 11524126 Elsevier Dieses ist bekannt dafür, das Nervensystem zu stimulieren und wird medizinisch sogar als Arzneistoff gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden eingesetzt.

Eine spanisch-peruanische Studie von 2024 verweist in diesem Zusammenhang auf die gesundheitliche Bedeutung der Decarboxybetalaine, die sich aus eben jenen Dopaninen von Fuchsschwanzgewächsen wie Celosia gewinnen lassen.2Pedro Martínez-Rodríguez, Paula Henarejos-Escudero, Diego José Pagán-López, Samanta Hernández-García, María Alejandra Guerrero-Rubio, Luz Rayda Gómez-Pando, Fernando Gandía-Herrero: Dopamine-derived pigments in nature: identification of decarboxybetalains in Amaranthaceae species; in: Plant Physiology, Volume 196, Issue 1, 2024; PMID: 38829803 Oxford Academic Die Forscher schreiben diesen Betalainen unter anderem ein antioxidatives, entzündungshemmendes, antidiabetisches und sogar krebshemmendes Potenzial zu.

Speziell der krebshemmende Effekt von Celosia trygina wurde außerdem in einer Studie des Department of Pharmacognosy der University of Lagos schon 2009 genauer untersucht.3A Sowemimo, M van de Venter, L Baatjies, T Koekemoer: Cytotoxic activity of selected Nigerian plants; in: African Journal of Traditional, Complementary and Alternative Medicines, Volume 6, Issue 4, 2009; PMID: 20606772 PubMed Central Dabei zeigten die Blätter der Pflanze eine cytotoxische Aktivität von über 50 Prozent.

Zu den wichtigen Inhaltsstoffen, die Celosia für einen Einsatz als Heilpflanze prädestinieren, gehören dabei vor allem Flavonoide, Polysaccharide und Glykoside. Hier ein Überblick zu den relevanten Wirkstoffen:

  • Betalaine
  • Carotinoide
  • Celochalcoside
  • Celosian
  • Terpene

 

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Silber-Brandschopf | © Das Grüne Archiv

Brandschopf pflanzen

In Anbetracht seiner tropischen Herkunft ist es nicht schwer zu erahnen, dass der Brandschopf nicht winterhart ist. Bereits Temperaturen unter 5 °C verträgt er denkbar schlecht. Dafür eignet er sich aber gut als Zimmerpflanze und kann hier sogar mehrjährig wachsen. In der Kultur zu beachten ist dabei folgendes:

 

Standort und Boden

Wählen Sie für Celosia einen sonnigen bis halbschattigen Standort, an dem die tropische Pflanze genügend Licht abbekommt, um seine auffälligen Blüten voll ausbilden zu können. Ideal sind warme, geschützte Plätze im Garten oder auf dem Balkon.

Der Boden sollte für die Bedürfnisse des Federbusches gut durchlässig, nährstoffreich und sandig-lehmig sein. Achten Sie außerdem auf einen schwach sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6 und 7 Punkten.

Für die Zimmerpflanzenkultur ist des Weiteren ein ausreichend großer Topf mit einem Durchmesser von 15 bis 20 cm ratsam. Das Pflanzgefäß sollte unbedingt Abflusslöcher besitzen, um Staunässe gut vorbeugen zu können. Bei der Freilandpflanzung ist diesbezüglich eine Drainage aus Kies oder Sand wichtig.

 

Pflanztermin und Umtopfen

Pflanzen Sie Brandschopf im Freiland am besten im Frühling. Es sollten nach der Pflanzung keine Spätfröste mehr drohen, weshalb sich ein Pflanztermin ab Mitte Mai anbietet. Im Falle einer Indoor-Kultur kann die Pflanzung aber auch schon früher erfolgen.

Es ist wichtig, Celosia so einzupflanzen, dass der Wurzelballen eben mit der Bodenoberfläche abschließt. Ein Umtopfen ist danach immer dann notwendig, wenn die Pflanze den Topf vollständig durchwurzelt hat. Wählen Sie dann stets ein neues Pflanzgefäß, das etwa 1 bis 2 cm größer ist als der alte Topf.

Gießen und Düngen

Brandschöpfe sind relativ genügsame Pflanzen. Solange die Staude in heißen Sommermonaten durch manuelle Wassergaben vor dem Austrocknen bewahrt wird, fühlt sie sich eigentlich recht wohl. Staunässe ist in diesem Zusammenhang aber immer zu vermeiden, da die Wurzeln hierauf sehr empfindlich reagieren.

Zur Düngung reicht es aus, während der Blütezeit einen organischen Dünger an die Pflanze abzugeben. Wer nicht plant, etwaige Pflanzenteile zu verzehren oder heilpflanzlich zu nutzen, kann hierfür auch einen herkömmlichen Flüssigdünger für Blühpflanzen verwenden.

Schneiden und Ernten

Das regelmäßige Entfernen verblühter Blütenstände fördert die Bildung neuer Blüten und sorgt für ein ordentliches Erscheinungsbild der Pflanze. Die Blüten des Brandschopfs sind auch hervorragend als Schnittblumen geeignet und halten sich lange in Vasen.

Außerdem können Sie Celosia auch als Trockenblumen verwenden. Zu diesem Zweck schneiden Sie die Blütentriebe vor dem vollständigen Verblühen ab und trocknen sie kopfüber an einem trockenen, dunklen Ort.

Eine Vermehrung führen Sie am einfachsten mittels Samen durch, die Sie nach der Blüte ernten und im nächsten Frühling aussäen können. Denken Sie bei der Aussaat aber daran, dass es sich bei Celosia um einen Lichtkeimer handelt und drücken Sie die Samen nach der Aussaat nur leicht an.

 

Brandschopf überwintern

Wer den Brandschopf als Zimmerpflanze erfolgreich überwintern möchte, sollte einige Dinge beachten. Zunächst ist es wichtig, die Pflanze während der Wintermonate an einen hellen Standort zu stellen, idealerweise mit indirektem Licht.

Der Brandschopf ist wie aufgezeigt sehr sonnenverwöhnt, weshalb er ohne ausreichende Lichtzufuhr im Winter schnell eingeht. Achten Sie zudem darauf, die Temperatur im Winterquartier konstant zu halten. Am wohlsten fühlt sich Celosia hier bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C.

Gießen Sie die Pflanze auch im Winter regelmäßig, aber in längeren Gießintervallen. Ansonsten wird die Erde schnell zu nass und es entsteht Wurzelfäule. Lassen Sie die oberste Erdschicht deshalb idealerweise zwischen den Wassergaben immer leicht antrocknen.

Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls hilfreich sein, da auch die Blätter von Celosia eine gewisse Feuchtigkeit schätzen. Alternativ können Sie die Pflanze gelegentlich mit einem Sprühnebel befeuchten oder einen Luftbefeuchter verwenden.

Prüfen Sie die Pflanze während dem Überwintern auch regelmäßig auf Schädlinge, da diese in Innenräumen öfter mal ein Problem darstellen. Wenn Sie Anzeichen von Schadbefall bemerken, behandeln die Pflanze entsprechend, z.B. mit einem ökologischen Schädlingsmittel.

Im zeitigen Frühjahr ist es dann sinnvoll, die Celosia zurückzuschneiden. Das regt ein erneutes Wachstum der Pflanze an, wenn die Temperaturen wieder steigen.

Studienbelege:

  • 1
    W Schliemann, Y Cai, T Degenkolb, J Schmidt, H Corke: Betalains of Celosia argentea; in: Phytochemistry, Volume 58, Issue 1, 2001; PMID: 11524126 Elsevier
  • 2
    Pedro Martínez-Rodríguez, Paula Henarejos-Escudero, Diego José Pagán-López, Samanta Hernández-García, María Alejandra Guerrero-Rubio, Luz Rayda Gómez-Pando, Fernando Gandía-Herrero: Dopamine-derived pigments in nature: identification of decarboxybetalains in Amaranthaceae species; in: Plant Physiology, Volume 196, Issue 1, 2024; PMID: 38829803 Oxford Academic
  • 3
    A Sowemimo, M van de Venter, L Baatjies, T Koekemoer: Cytotoxic activity of selected Nigerian plants; in: African Journal of Traditional, Complementary and Alternative Medicines, Volume 6, Issue 4, 2009; PMID: 20606772 PubMed Central

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