Der auch als Weiderich bekannte Blutweiderich (Lythrum) wird im Garten gerne als Zierstaude im Gewässerbereich kultiviert. Der Zierwert von Lythrum entsteht maßgeblich durch seine radförmigen Ährenblüten, die je nach Art in kräftigem Rosa, Rot oder Purpur erstrahlen.
Daneben beinhaltet Blutweiderich auch zahlreiche Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Flavone, Gerbstoffe und Pektine, deretwegen die Staude auch als Heilpflanze, beispielsweise zur Behandlung von Blut-, Durchfall- und Hauterkrankungen genutzt wird.
Selbst als Schnitt- und Trockenblume zur Dekoration lässt sich Weiderich hervorragend verwenden. Welche Ansprüche die Staude im Garten stellt und was bei der Pflege zu beachten ist, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zum Blutweiderich
- Wissenschaftlicher Name: Lythrum
- Herkunft: Afrika, Asien, Australien, Europa
- Wuchshöhe: 5 bis 150 cm
- Blütezeit: April bis September
- Blüten: rosarote bis purpurviolette Blütenähren
- Blätter: eilanzettliche Blattwirteln
- Lichtverhältnisse: sonnig
- Wasserbedarf: hoch
- Boden: humos, lehmig
- Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral
- Winterhärte: bis -40 °C winterhart
- Verwendung: Zierpflanze, Zierstaudenbeet
Blutweiderich pflanzen – Standort und Pflanzung
Der sommergrüne und bis zu 1,5 m hohe Blutweiderich ist die Stammgattung der Weiderichgewächse (Lythraceae) und ist sowohl in Europa, als auch in Asien und Amerika heimisch. Hier wächst er vorzugsweise an feuchten Standorten wie Bächen, Wassergräben oder Teichen. Es handelt sich also um eine Wasserpflanze bzw. Sumpfpflanze.
Ähnliche Standortbedingungen sollte Lythrum folglich auch im Garten vorfinden. Dort harmoniert er am besten mit hoch wachsenden Gräsern wie Rutenhirse oder Reitgras, sowie mit Beifuß, Gelbweiderich und Iris.
Besonders gerne gepflanzte Arten der Gattung sind der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) und der Ruten-Blutweiderich (Lythrum virgatum). Ein spezieller Winterschutz ist für Blutweiderich nicht erforderlich, denn die Zierstaude verträgt Temperaturen bis -40 °C
Standort und Boden für Blutweiderich
Für eine ausreichende Lichtzufuhr ist bei Blutweiderich ein sonniger Standort zu empfehlen. Bei schattiger bis halbschattiger Lage könnte es zu einer verminderten Blütenbildung kommen. Diese ist allerdings wichtig, wenn Lythrum seiner Funktion als Bienenweide gerecht werden soll.
Beim Standortboden zeigt sich Lythrum relativ anspruchslos. Hier reicht normale Gartenerde oder Blumenerde mit einem sauren bis neutralen pH-Wert von 5,5 bis 6,5 Punkten vollkommen aus. Wer die Bodenverhältnisse perfektionieren möchte, der greift zu einem nährstoffreichen, humosen, lehmig-torfigen Substrat.
Pflanztipp: Steht Ihr Blutweiderich nicht in Wassernähe oder gar im Topf, sollte dem Substrat zudem Mulch und Kompost untergemischt werden.
Einzelheiten zum Standort für Lythrum:
- feuchte und sonnige Standorte
- nährstoffreicher, humoser, lehmiger Boden
- pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, von 5,5 bis 6,5
- bei trockenem Standort Kompost oder Mulch beimengen
- Pflanzpartner: Beifuß, Gelbweiderich, Iris, Ziergräser
- beliebte Arten: Lythrum salicaria und Lythrum virgatum
- Blutweiderich ist bis -40 °C winterhart
Pflanztermin für Blutweiderich
Pflanzen Sie Ihren Blutweiderich am besten zwischen März und April, oder von September bis Oktober in den Garten. Wer die Pflanze am Teichbereich pflanzen möchte, sollte sich an die Pflanzzeit Mai bis Juni halten, damit Lythrum in der ersten Zeit einen optimalen Mix aus Sonnenlicht und Feuchte abbekommt.
Bodenvorbereitung
Wenn Sie den Boden für die Bedürfnisse des Blutweiderichs optimieren möchten, sollten Sie das Substrat vor der Pflanzung mit Torf und Kompost anreichern. Trockene Böden, die nicht in Gewässernähe liegen (z.B. bei Pflanzung im Topf), müssen zudem ausreichend gemulcht werden.
Auf diese Weise bleibt der Standortboden der Zierstaude immer schön feucht. In diesem Zusammenhang ist es auch sinnvoll, die Weideriche vor der Pflanzung in einen Eimer mit Wasser zu stellen, damit sich der Pflanzballen vorab gut mit Feuchtigkeit vollsaugen kann.
Pflanzung
Sofern Sie Lythrum in Teichnähe oder an einem anderen Gewässer ansiedeln, sollten Sie die Pflanze zuvor in einen Teichkorb setzen. Dieser wird anschließend in die Erde gesetzt, wobei der Pflanzabstand 30 cm zu jedweden Nachbarpflanzen betragen sollte.
Erfolgt die Pflanzung im Topf oder Gartenbeet muss die Pflanze nach dem Einsetzen ausreichend gewässert werden. Die Bodenfeuchtigkeit ist ab da konstant aufrecht zu erhalten.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanztermin: März bis April / September bis Oktober
- Boden vor Pflanzung mit Torf und Kompost anreichern
- trockene Standortsubstrate zusätzlich mulchen
- vorab in Eimer voll Wasser stellen
- bei Pflanzung in Gewässernähe Weiderich in Teichkorb setzen
- Pflanzabstand für Lythrum: 30 cm
- Lythrum nach dem Pflanzen ausreichend wässern
- Bodenfeuchtigkeit muss konstant gehalten werden
Blutweiderich gießen und düngen
Im Gegensatz zu den meisten anderen Gartenpflanzen kommt Blutweiderich mit dauerhaft feuchten Böden wunderbar zurecht. Mehr noch, benötigt die Staude wie bereits aufgezeigt sogar eine konstante Bodenfeuchtigkeit, um prächtig zu gedeihen. Solange die Zierstaude aber in Gewässernähe steht, ist kein zusätzliches Gießen erforderlich.
Lediglich an Topf- und Beetstandorten muss der Weiderich regelmäßig gewässert werden. Verwenden Sie hier ausschließlich Regenwasser, Teichwasser oder abgestandenes Leitungswasser, denn eine zu hohe Wasserhärte schadet der Pflanze enorm.
Mit der Düngung verhält es sich beim Blutweiderich ähnlich wie mit dem Gießen. An Teich- und anderen Gewässerstandorten entfällt die Nährstoffgabe völlig. Bei zusätzlicher Bewässerung muss hingegen öfter einmal mit organischem Dünger, wie etwa Kompost nachgeholfen werden.
Die üppigen Wassergaben für die feuchtigkeitsliebende Pflanze schwämmen leicht wichtige Nährstoffe aus dem Boden. Neben einer regelmäßigen Düngung ist darum gerade bei der Haltung im Topf oder bei Beetkultur das Standortsubstrat etwa alle zwei Jahre auszutauschen. Ein gelegentliches Mulchen hält zudem die Feuchte besser im Boden.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- in Gewässernähe ist Lythrum sehr pflegeleicht
- Bewässerung und Düngung der Pflanze sind hier nötig
- bei Topf- und Beetkultur regelmäßig wässern
- Boden darf hier niemals völlig austrocknen
- Mulchen ist in Topf und Beet empfehlenswert
- Regen-, Teich- oder abgestandenes Leitungswasser nutzen
- zur Düngung der Staude Kompost verwenden
- ergänzend alle 2 Jahre das Standortsubstrat austauschen
Blutweiderich schneiden und vermehren
Ein regelmäßiger Schnitt am Weiderich ist zu empfehlen. Kürzen Sie aber ausschließlich vertrocknete Blütentriebe der Staude ein, die ansonsten zu einer unkontrollierten Selbstaussaat führen. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt im Herbst oder Frühjahr.
Der einfachste und schnellste Weg zur Vermehrung des Blutweiderichs ist die Wurzelteilung. Nehmen Sie hierzu ein scharfes Messer und teilen Sie den ausgegrabenen Wurzelstock mittig entzwei. Anschließend können die beiden Teilstücke neu verpflanzt werden.
Dringend ratsam ist dieses Vorgehen für ältere Pflanzen, denn Weideriche können zwar gute 10 bis 20 Jahre am Standort überdauern, halten sich jedoch länger, wenn sie hin und wieder über eine Wurzelteilung verjüngt werden.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- im Frühjahr oder Herbst welke Blüten abschneiden
- ohne Rückschnitt neigt die Zierstaude zur Selbstaussaat
- für Vermehrung am besten Wurzelteilung vornehmen
- hierzu den Wurzelballen ausgraben
- anschließend mit einem Messer mittig teilen
- ratsam ist die Wurzelteilung v.a. für ältere Pflanzen
- bei regelmäßiger Teilung wird Lythrum bis zu 20 Jahre alt
Interessante Arten des Lythrum
Die Gattung Lythrum umfasst ca. 35 Arten, die sich maßgeblich durch ihre Blütenfarbe, Wuchshöhe und Blütezeit unterscheiden. Die meisten Blutweideriche sind dabei in Europa heimisch und lassen sich problemlos im Garten kultivieren. Einige besonders schöne Varianten haben wir nachstehend für Sie zusammengefasst:
Art | Beschreibung |
---|---|
Binsen-Weiderich Lythrum junceum | Blütezeit: April bis September Blütenfarbe: purpur-violette Blüten Wuchshöhe: 20 bis 70 cm Herkunft: Mittelmeerraum Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: mittelgroße Blutweiderichart; gute Nützlingsweide |
Geflügelter Blutweiderich Lythrum alatum | Blütezeit: Juni bis August Blütenfarbe: zartrosa Blüten Wuchshöhe: 50 bis 120 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: selten genutzte Zierpflanze für Uferstandorte |
Gewöhnlicher Blutweiderich Lythrum salicaria | Blütezeit: Juli bis August Blütenfarbe: rosa, rot-violette, rote oder dunkelrote Blüten Wuchshöhe: 30 bis 160 cm Herkunft: Europa, Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: beliebte Uferpflanze mit aufrechten Blütenähren gute Sorten: 'Augenweide', 'Blush', 'Feuerkerze', 'Rakete', 'Robert', 'Stickflamme', 'Zigeunerblut' |
Ruten-Blutweiderich Lythrum virgatum | Blütezeit: Juni bis August Blütenfarbe: violette Blüten Wuchshöhe: 30 bis 100 cm Herkunft: Europa, Asien Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bildet leicht gebogene Blütenruten aus gute Sorten: 'Dropmore Purple', 'Rose Queen', 'Swirl' |
Ysopblättriger Weiderich Lythrum hyssopifolia | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: rotviolette Blüten Wuchshöhe: 5 bis 30 cm Herkunft: Arabische Halbinsel, Europa, Nordafrika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: geschützter und stark gefährdeter Zwergweiderich |
Mögliche Erkrankungen und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge machen am robusten und unempfindlichen Blutweiderich nur selten Halt. Zudem ist die Staude eine beliebte Nützlingsweiden und halten durch stetige Besuche von Marienkäfern und anderen nützlichen Insekten zuverlässig Schädlinge fern.
Dennoch kann gelegentlich eine Blattfleckenkrankheit an Lythrum auftreten. Die Pilzkrankheit zeigt sich vor allem an der Blattunter- und Blattoberseite und fällt durch dunkelschwarze, scharf umrandete Flecken auf.
Sofern Sie Ihren Blutweiderich nicht als Heilpflanze nutzen, können Sie in solch einem Fall mit Fungiziden arbeiten. Ansonsten muss die erkrankte Pflanze separat im Hausmüll entsorgt werden.
Fazit
Blutweiderich ist eine unglaublich pflegeleichte Staude und gehört deshalb mit Recht zu den beliebtesten Uferpflanzen am Teichrand. Doch auch im Topf und Staudenbeet machen Weideriche eine gute Figur.
Hier müssen sie allerdings zusätzlich gegossen und gedüngt werden, um ein nährstoffreiches und durchgehend feuchtes Ufergebiet ausreichend zu simulieren. Beliebte Lythrum-Arten sind unter anderem Lythrum salicaria und Lythrum virgatum.
Wer etwas für den Arterhalt tun möchte, der sollte allerdings auf die vom Aussterben bedrohte Art Lythrum hyssopifolia setzen und ihr im eigenen Garten ein sicheres Zuhause bieten.
FAQs zum Blutweiderich
Hat Blutweiderich spezielle Verwendungen in der Naturheilkunde?
In der Naturheilkunde wird Blutweiderich traditionell für seine entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaften geschätzt. Er kann in Form von Tees oder Tinkturen verwendet werden, um bei leichten Verdauungsbeschwerden oder Hautirritationen Linderung zu verschaffen. Beachten Sie jedoch, dass der Einsatz in der Naturheilkunde mit einem Fachmann abgesprochen werden sollte, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
Wann blüht der Blutweiderich und wie lange dauert die Blütezeit?
Blutweiderich blüht in der Regel von Juli bis August. Die Blütezeit erstreckt sich über etwa sechs bis acht Wochen. Während dieser Zeit bildet die Pflanze auffällige, rosa bis violette Blütenkerzen, die nicht nur einen optischen Höhepunkt im Garten darstellen, sondern auch Bienen und Schmetterlinge anziehen.
Wie wird Blutweiderich in der Gartengestaltung eingesetzt?
Blutweiderich eignet sich hervorragend für die Gestaltung von Feuchtbiotopen und Teichrändern. Mit seinen hohen, aufrechten Blütenständen bildet er einen attraktiven Kontrast zu niedrigeren Pflanzen und schafft vertikale Akzente im Garten. Auch als Hintergrundpflanze in Staudenbeeten oder als Teil einer Wildblumenwiese kommt er gut zur Geltung.
Wie beeinflusst Blutweiderich die Umwelt?
Blutweiderich trägt zur Verbesserung der Biodiversität bei, indem er Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber anzieht. Er kann auch helfen, den Boden zu stabilisieren und Erosion an feuchten Standorten zu verhindern. Darüber hinaus wirkt er als natürlicher Wasserfilter, indem er Nährstoffe aus dem Boden aufnimmt und so zur Reduzierung von Wasserverschmutzung beiträgt. In einem umweltfreundlichen Garten oder Naturgarten sollte er darum nicht fehlen.
Kann Blutweiderich in einem Topf oder Container wachsen?
Ja, Blutweiderich kann auch in Töpfen oder Containern gedeihen. Verwenden Sie einen großen Topf mit guter Drainage, um sicherzustellen, dass die Pflanze ausreichend Feuchtigkeit erhält, ohne dass Staunässe entsteht. Achten Sie darauf, regelmäßig zu gießen und gegebenenfalls eine Bewässerungslösung für Containerpflanzen zu nutzen, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.
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