Als niedrigwüchsige Bodendecker mit maximal 20 Zentimetern Wuchshöhe eignen sich Blaukissen (Aubrieta) vor allem für kaschierende Funktionen im Garten. Insbesondere in Steingärten dienen die polsternden Pflanzen mit ihrem dichten Blütenflor als ideale Lösung für kahle Mauernischen und Beetflächen.
Daneben sind Blaukissen auch als farbenfrohe Bepflanzung für Hänge und Blumenkästen, sowie als bodendeckender Beetsaum denkbar. Erfahren Sie hier, worauf es bei der Pflanzung und Pflege der Aubrieta ankommt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSteckbrief zu Blaukissen
- Wissenschaftlicher Name: Aubrieta
- Herkunft: Mittelmeerraum, Asien
- Wuchshöhe: 10 bis 20 cm
- Blütezeit: April bis Juni
- Blüten: rosarote bis blauviolette Kreuzbluten
- Blätter: linealische bis spatelförmige Blätter
- Lichtverhältnisse: sonnig
- Wasserbedarf: mäßig
- Boden: kiesig-lehmig, sandig-kiesig
- Boden-pH-Wert: neutral bis basisch
- Winterhärte: bis -23 °C winterhart
- Verwendung: Zierpflanze, Bodendecker
Blaukissen pflanzen – Standort und Ablauf
Bei Arten der Aubrieta handelt es sich um Kreuzblütlergewächse, die überwiegend in mediterranen Gebieten und Vorderasien verbreitet sind. Bedingt durch ihre Herkunft wissen Blaukissen im Garten sonnige, trockene und gut durchlässige Standorte zu schätzen, die vor allem in Steingärten sehr zahlreich vorhanden sind.
Der richtige Boden für Blaukissen
Auch was das bevorzugte Standortsubstrat anbelangt, das im Falle der Aubrieta humos, sowie kiesig-lehmig oder kiesig-sandig sein sollte, bietet der Steingarten eine ideale Grundlage. Dabei sollte der Boden-pH-Wert für Blaukissen im neutralen bis leicht basischen Bereich, zwischen 6,5 und 8 Punkten liegen.
Mögliche Begleitgewächse für Aubrieta gibt es im Garten viele. So harmoniert der Bodendecker zum Beispiel sehr gut mit Gänsekresse, Schleifenblumen, Seifenkraut und Steinkraut. Es handelt sich dabei um Pflanzen, die ähnlich wie Blaukissen traditionell in Steingärten kultiviert werden.
Setzen Sie die genannten Stauden hier am besten in farblichem Kontrast zu Aubrieta (z.B. durch rotes Seifen- und gelbes Steinkraut), damit sich ein abwechslungsreiches Farbspiel an Mauern und Beetstufen ergibt.
Einzelheiten zum Standort für Blaukissen:
- sonnige, trockene und durchlässige Standorte
- halbschattige Lage mit mäßig feuchtem Boden ist akzeptabel
- humoses sowie kiesig-lehmiges oder sandig-kiesiges Substrat
- pH-Wert des Bodens: neutral bis basisch, von 6,5 bis 8
- Steingärten bieten für Blaukissen ideale Standortvoraussetzungen
Pflanzanleitung für Blaukissen
1. Schritt – Pflanztermin wählen: Pflanzen Sie Ihre Blaukissen im Frühjahr oder Spätsommer. Für kleinere, zu bepflanzende Stellen wählen Sie am besten kleinere Stecklinge, deren Vorzucht wir Ihnen im Abschnitt Pflege genauer erläutern.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Lockern Sie den Standortboden etwa 50 Zentimeter tief auf und reichern Sie das Substrat für die Bedürfnisse von Aubrieta mit Humus und / oder Sand an. Sofern es sich bei ihrem Garten nicht um einen von Haus aus mit einer Kiesdrainage ausgestatteten Steingarten handelt, können Sie den Untergrund vor der Pflanzung noch mit einer entsprechenden Drainage versehen.
3. Schritt – Blaukissen pflanzen: Um Blaukissen zu einem großflächigen Blütenflor zu verdichten, ist der richtige Pflanzabstand entscheidend. Setzen Sie darum pro Quadratmeter nicht weniger als 9 und nicht mehr als 12 der Pflanzen ein und berücksichtigen Sie einen Mindestabstand von etwa einer halben Wuchsbreite. Auch sollten Containerpflanzen und Stecklinge mitsamt der Kübelerde in das Pflanzloch gesetzt werden, wodurch die Wurzelballen der zierlichen Pflanzen von Beginn an gute Stabilität im Boden besitzen.
Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:
- Pflanztermin für Blaukissen: Frühling oder Spätsommer
- für kleinere Pflanzflächen Stecklinge der Aubrieta nutzen
- vor dem Pflanzen Boden bis auf 50 cm tiefgründig auflockern
- Substrat ggf. mit Humus bzw. Sand anreichern
- eine Kiesdrainage ist für Blaukissen empfehlenswert
- Pflanzabstand: ½ Wuchsbreite bei 9 – 12 Pflanzen pro m²
Blaukissen gießen und düngen
Beliebt sind Blaukissen in Steingärten vor allem deshalb, weil sie unwahrscheinlich wenig Pflege benötigen. Gegossen werden die Pflanzen nach der Anwachsphase zum Beispiel nur bei anhaltender Trockenheit, und selbst hier reichen moderate Wassergaben aus.
Was das Düngen angeht, so reichen ebenfalls leichte Nährstoffgaben, die bei Aubrieta aus gut verrottetem Kompost bestehen und im Frühjahr behutsam zwischen den Stauden verteilt werden.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Arten der Aubrieta sind in ihrer Pflege äußerst unkompliziert
- Pflanze nur in langen Trockenperioden manuell bewässern
- Düngung erfolgt mit verrottetem Kompost im Frühling
- Kompost hier einfach zwischen den Stauden verteilen
Blaukissen schneiden und vermehren
Auch der Jahresschnitt ist bei Blaukissen gänzlich unkompliziert. Nach der ersten Blüte, zwischen März und Mai, werden die Pflanzen bis auf die Hälfte der Wuchshöhe zurückgeschnitten, was die Bodendecker eventuell zur Ausbildung einer Zweitblüte im Herbst anregt.
Ein Winterschutz ist im Falle der Aubrieta nicht nötig. Da die Arten des Kreuzblütlergewächses bis -23 °C winterhart sind, überwintern sie im Garten ohne besondere Schutzvorkehrungen.
Vermehrung durch Stecklinge
Während dem Rückschnitt im Sommer können Sie sich bei Bedarf einen gut entwickelten Trieb zur Stecklingsvermehrung Ihrer Aubrieta aussuchen. Entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich des Triebs und stecken Sie diesen in ein Anzuchtsubstrat aus Torf oder Sand.
Das Substrat darf bis zur Wurzelung weder zu trocken oder zu nährstoffhaltig sein, noch dürfen die Temperaturen am Standort unter 20 Grad fallen. Im Sommer reicht für Letzteres aber normalerweise das herkömmliche Klima im Garten aus. Im Herbst können die bewurzelten Stecklinge dann an den finalen Standort umgesiedelt werden.
Vermehrung durch Aussaat
Eine Aussaat bietet sich bei Blaukissen vor allem dann an, wenn sich die Pflanzen auf größeren Flächen im Garten, etwa einem Mauerbeet, schnellstmöglich etablieren sollen. Gesammelt werden kann das geflügelte Saatgut über die Pflanzenschoten, welche sich nach der Blüte an den Stauden bilden.
Säen Sie die Samen im Frühling direkt am gewünschten Ort im Garten aus und decken Sie die Sämlinge zum Schutz vor Spätfrösten mit Vlies ab, bis die Temperaturen mild genug sind. Auch eine konstante Bewässerung des Saatguts ist wichtig, wobei die Samen auf keinen Fall in Wasser ertrinken dürfen.
Sobald die Jungpflanzen eine Höhe von etwa 5 bis 10 Zentimetern erreicht haben, können Sie auf einen Abstand von 10 Zentimetern vereinzelt werden.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- nach der Blüte auf ½ Wuchshöhe zurückschneiden
- für Stecklinge beim Schnitt geeigneten Trieb auswählen
- Blätter im unteren Triebdrittel entfernen
- danach Trieb in Anzuchtsubstrat stecken
- Substrat sollte aus Torf oder Sand bestehen
- Anzuchtboden darf nicht zu nährstoffreich sein
- Stecklinge bei mind. 20 °C konstant feucht halten
- Im Herbst an finalen Standort im Garten umsiedeln
- für Vermehrung durch Aussaat Schoten sammeln
- im Frühling direkt ins Freiland säen
- ggf. mit Vlies vor Spätfrost schützen
- Saatgut bis zur Keimung konstant aber maßvoll bewässern
- ab einer Höhe von 5 bis 10 cm Pflanzen pikieren
- abschließend auf 10 cm Abstand vereinzeln
Interessante Arten und Sorten der Aubrieta
Wie der Name Blaukissen schon sagt, blühen die rund 20 Arten der Aubrieta meist in Blau- oder Violettönen. Es gibt jedoch auch Sorten, die mit weißen oder rosa Blüten aufwarten.
Zudem sind zahlreiche, farbenfrohe Aubrieta-Hybride für den Garten im Umlauf, die wir zusammen mit den wichtigsten Blaukissenarten nachstehend für Sie festgehalten haben:
Art | Beschreibung |
---|---|
Garten-Blaukissen Aubrieta x cultorum | Blütezeit: April bis Mai Blütenfarbe: weiße, rosa oder violette Blüten Wuchshöhe: bis zu 15 cm Herkunft: kultivar Eignung für Kultivierung: sehr gut gute Sorten: 'Blaumeise', 'Blue Emperor', 'Double Stock Flowered Pink', 'Winterberg' |
Griechisches Blaukissen Aubrieta deltoidea | Blütezeit: April bis Mai Blütenfarbe: violette bis lavendelblaue Blüten Wuchshöhe: bis zu 10 cm Herkunft: Mittelmeerraum Eignung für Kultivierung: gut gute Sorten: 'Frühlingszauber', 'Hamburger Stadtpark', 'Kitty', 'Neuling', 'Schloss Eckberg', 'Tauricola' |
Sternhaariges Blaukissen Aubrieta columnae | Blütezeit: April bis Juni Blütenfarbe: hellviolette Blüten Wuchshöhe: bis zu 20 cm Herkunft: Südeuropa, Balkan Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: sehr gut für alpine Steingärten geeignet |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Bei guter Pflege und richtigen Standortbedingungen im Garten sind Exemplare der Aubrieta sehr robust. So gibt es auch nur wenige Schadbilder, die den Pflanzten gefährlich werden können. Mit zwei Ausnahmen.
Wird das Blaukissen beispielsweise zu feucht gehalten, kann es zu einem Befall mit Grauschimmel kommen. Die Pilzkrankheit verursacht ein vorzeitiges Absterben erkrankter Pflanzenteile und kann ohne geeignete Gegenmaßnahmen schnell zum Verlust ganzer Stauden führen.
Rechtzeitig erkannt, hilft jedoch ein Abzwicken befallener Pflanzenteile, die Ausbreitung des Grauschimmels einzudämmen. Sollte der Edelfäulnispilz dennoch hartnäckig bleiben, hilft womöglich nur ein Fungizid, das Sie mit Blick auf die Schadstoffbelastung im Garten aber sehr vorsichtig einsetzen sollten.
Auch Schnecken sehen in Aubrieta ein gefundenes Fressen, wenn diese im Garten zu schattig steht. Eine effektive Bekämpfung kann hier zum einen darin bestehen, die Winterverstecke der Weichtiere durch Harken der Erde aufzudecken und die Schnecken so zu vertreiben.
Zum anderen gibt es gängige Schneckenbekämpfungsmittel, wie etwa Schneckenzäune oder Bierfallen, die ähnlich gute Dienste leisten. Sollte keines der genannten Mittel zum gewünschten Ziel führen, bleibt immer noch das Verpflanzen der Aubrieta an einen besser geeigneten Standort im Garten.
Fazit
Blaukissen sind zwar wie geschaffen für Steingärten, kommen als Bodendecker und Polsterstauden jedoch auch im gewöhnlichen Garten oder auf dem Balkon gut zur Geltung. Auch sind die Pflanzen sehr robust, pflegeleicht und weisen nur selten Schadbilder auf.
Die wenigen Bedürfnisse, die Aubrieta in Sachen Standort und Pflege hat, sollten Sie aber dennoch gewissenhaft umsetzen, damit Fäulnis und Schneckenbefall aufgrund zu feuchter oder schattiger Standortverhältnisse keine Chance haben.
FAQs zum Blaukissen
Wie pflegt man Blaukissen richtig?
Blaukissen, bekannt für seine leuchtend blauen Blüten, ist pflegeleicht. Diese Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort und gut durchlässigen Boden. Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe, da dies Wurzelfäule verursachen kann. Ein einmaliges Düngen im Frühling reicht meist aus, um die Pflanze gesund und blühfreudig zu halten.
Wann blüht das Blaukissen?
Blaukissen blüht vorwiegend im Frühling, von März bis Mai. Die Pflanzen zeigen ihre Farben am intensivsten in den sonnigen Monaten. Durch regelmäßigen Rückschnitt nach der Blütezeit fördern Sie eine zweite Blüteperiode im Sommer. Ein rechtzeitiger Schnitt verhindert, dass die Pflanze sich unkontrolliert ausbreitet und hilft, die Blütezeit zu verlängern.
Wie wird Blaukissen im Garten eingesetzt?
Blaukissen eignet sich hervorragend als Bodendecker und für die Begrünung von Steingärten. Es bildet dichte Teppiche, die andere Pflanzen im Garten hervorheben können. Auch in Balkonkästen oder als Einfassung für Wege und Beete kommt die Pflanze gut zur Geltung. Ihre kompakte Wuchsform macht sie ideal für kleinere Flächen und Töpfe.
Wie vermehrt man Blaukissen?
Blaukissen lässt sich einfach durch Stecklinge oder Teilung vermehren. Im Frühjahr oder Herbst können Sie kräftige Triebe abtrennen und direkt in feuchte Erde setzen. Alternativ können Sie die Pflanze in der Mitte teilen, um neue Exemplare zu erhalten. Beide Methoden fördern die Ausbreitung und stärken die Pflanze.
Gibt es spezielle Anforderungen für das Überwintern von Blaukissen?
Blaukissen ist winterhart und kann die kalte Jahreszeit im Freien verbringen. Ein zusätzlicher Schutz wie eine Schicht aus Laub oder Mulch kann jedoch hilfreich sein, insbesondere bei extremen Temperaturen. In sehr kalten Regionen kann ein leichter Winterschutz dazu beitragen, die Pflanze vor Frostschäden zu bewahren. Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht im Wasser steht, um Wurzelfäule zu vermeiden.
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