Die Berberitze (Berberis) ist auch als Sauerdorn bekannt und bildet die Stammgattung der Berberitzengewächse. Je nach Wuchshöhe der Arten haben Hobbygärtner die Wahl zwischen 30 bis 60 cm hohen Bodendeckern und Zwergbüschen, bis zu 1,50 m hohen Sträuchern und bis zu 3,60 m hohen kleinen Bäumen der Berberis.
Dabei fallen die Gehölze neben ihrem dekorativen Blattschmuck des Weiteren durch schwarze bis rote Beeren und blassgelbe bis orange Blüten auf. Im Garten kann die Berberitze entweder als ziervolle Heckenpflanze oder Solitär gepflanzt werden.
Berberitze pflanzen – Standort und Ablauf
Die Berberis können Sie im Garten an vielen verschiedenen Standorten pflanzen, denn das Gewächs stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden oder die Lichtverhältnisse. Auch wenn sich die meisten Arten in durchlässigen, leicht sauren Lehmböden besonders wohlfühlen, können Sie auch alkalische Böden vertragen. Lediglich auf zu nasse Bodenverhältnisse ohne ausreichende Drainage reagiert die Berberitze empfindlich.
Um die beerenartigen Früchte zur vollen Entfaltung zu bringen und eine schöne Herbstfärbung der Blätter zu erreichen, ist ein sonniger oder halbschattiger Platz für die Berberis zu empfehlen. Gerade die immergrünen Berberitzen vertragen jedoch auch schattige Standorte recht gut. Als Hecken geben vor allem die immergrünen Arten eine sehr gute Figur ab und können mit bunten Gartenblumen als Unterpflanzung wunderschöne farbliche Kontraste bieten.
Einzelheiten zum Standort für Berberis:
- Berberis bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
- durchlässige und lehmige Böden wählen
- Boden-pH-Wert: sauer bis alkalisch, zwischen 6,5 und 8
- auf ausreichende Drainage des Bodens achten
- dauerhafte Nässe und Staunässe vermeiden
Pflanzanleitung für Berberis
Wenn Sie eine Berberitze im Garten pflanzen möchten, sollten Sie sich vorher die Verwendung überlegen. Gerade für die Gartenhecke ist eine immergrüne Art natürlich besonders zu empfehlen. Diese wird vorzugsweise im Herbst oder Frühjahr (Oktober oder März) gepflanzt, wobei das Wetter nicht allzu streng sein und der Boden keine Dauernässe aufweisen sollte. Laubabwerfende Arten können auch im Herbst etwas früher oder im Frühling etwas später gepflanzt werden, um noch mildere Witterungsbedingungen zu nutzen.
Der Pflanzabstand bei Berberis sollte sich an der Wuchsbreite orientieren, damit der Strauch keinen anderen Gartenpflanzen in die Quere kommt. Soll eine dichte Hecke erzeugt werden, kann der Abstand jedoch auch auf 40 bis 60 cm verkürzt werden.
Wenn Sie Ihrer Berberis einen prachtvollen Wuchs angedeihen lassen möchten, ist es wichtig, dass das Pflanzloch eine gewisse Breite aufweist. Die Wurzeln müssen sich gemütlich ausbreiten können (überlange Exemplare entfernen) und von der Pflanztiefe her können Sie einfach die Verfärbung am Stamm Ihrer gekauften Berberits als Maß nehmen. In der Tiefe ist die Pflanze nämlich auch in der Baumschule gewachsen. Da viele Arten der Berberis Dornen aufweisen, sollten Sie beim Einpflanzen zudem Handschuhe tragen. Nun geht es ans Einpflanzen:
1. Schritt: Boden im Pflanzloch und ausgeschaufelte Erde mit etwas Gartenkompost vermengen.
2. Schritt: Berberitze mit ausgebreiteten Wurzeln ins Pflanzloch setzen.
3. Schritt: Wurzeln der Berberis mit ausgeschaufelter Erde bedecken
4. Schritt: Berberis leicht auf und ab bewegen, um Hohlräume an den Wurzeln zu schaffen
4. Schritt: Weitere Erde einfüllen und festdrücken, zum Schluss das Pflanzloch um die Berberis komplett mit lockerer Erde auffüllen
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- immergrüne Berberis im März oder Oktober pflanzen
- laubabwerfende Berberis im Spätfrühling setzen
- Pflanzabstand: 40 – 60 cm
- Pflanzloch sollte 1 ½ mal so groß wie Wurzelballen sein
Berberitze gießen und düngen
Nachdem die Berberitze eingepflanzt wurde, muss in den ersten Wochen stets kontrolliert werden, ob die Wurzeln noch locker sind. Ist dies der Fall, sollten Sie die Erde wieder leicht festdrücken. Darüber hinaus ist es wichtig, gerade zu Beginn den Bereich um die Berberis regelmäßig zu harken, um dem Unkraut keine Chance zu geben.
Auch wenn die Berberis sehr gut mit verschiedenen Witterungsbedingungen klarkommt, sollten Sie die Sträucher gerade bei trockenem Wetter regelmäßig gießen. Ferner ist eine ausreichende Bewässerung gerade in der Anfangszeit nach der Pflanzung wichtig. Später holen die Wurzeln der Berberis sich das Wasser auch aus tieferen Erdschichten und eine Bewässerung ist wirklich nur in längeren Trockenzeiten nötig. Eine Mulchschicht verhindert zudem, dass die Erde unter der Berberitze zu schnell austrocknet.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- während Standortetablierung regelmäßig gießen
- bei anhaltender Trockenheit ebenfalls wässern
- Mulchschicht schützt die Berberis vor Austrocknung
- Mulch ist außerdem guter Dünger für Berberis
Berberitze schneiden und vermehren
Es ist nicht unbedingt notwendig, Berberitzen regelmäßig zu schneiden. Trotzdem möchten Sie als Hobbygärtner ja sicherlich eine gewisse Form erhalten und gerade in einer Berberitzenhecke sollten herauswachsende Triebe natürlich entfernt werden. Dabei sollten Sie jedoch unbedingt Handschuhe tragen, da die viele Arten der Berberis Dornen aufweisen.
Wenn der Strauch kraftvoll wächst und Sie diese Entwicklung etwas drosseln möchten, ist ein entsprechender Schnitt im Sommer hilfreich. In dieser Zeit befindet sich die Berberis nämlich im Wachstum und kann nach dem Verschluss der Schnittstellen nicht mehr genug Kraft für weiteres Wachstum aufbringen.
Soll Ihre Berberis hingegen noch etwas kräftiger austreiben und wachsen, müssen Sie diese nach dem Laubabwurf (im Oktober oder November – immergrüne Arten nach der Blüte) schneiden. Auf diese Weise schwächen Sie die Berberitze nicht zu sehr und regen zudem das Wachstum neuer Triebe im Frühling an.
Ferner können Sie auch alte Triebe bis zum Grund abschneiden, um das Wachstum Ihrer Berberis zu fördern. Hecken erhalten zudem jedes Jahr einen Formschnitt im Spätsommer, bei dem gleichmäßig die Spitzen geschnitten werden. Darüber hinaus ist es wichtig, die Hecke aus Berberitzen unten etwas breiter zu halten, damit auch die unteren Triebe Sonnenlicht abbekommen.
Vermehrung durch Stecklinge
Wenn Sie Ihre Berberis vermehren möchten, sollten Sie dabei vor allem auf Stecklinge oder Ableger setzen. Das Ziehen aus Samen birgt nämlich immer das Risiko, dass die neuen Pflanzen aufgrund der Hybridisierung von der Mutterpflanze abweichen. Stecklinge erhalten Sie durch eine Abtrennung von Achselsprossen im Spätsommer, die ungefähr eine Länge von 10 cm aufweisen sollten.
In einem Frühbeetkasten mit Torf und Sand gedeihen die Stecklinge der Berberis besonders gut und Sie sollten diese erst im Frühjahr für 1-2 Jahre in ein Anzuchtbeet versetzen. Nach diesem Zeitraum ist es möglich, die junge Berberitze an ihren endgültigen Pflanzort zu versetzen.
Kurztipps zu Schnitt und Vermehrung:
- regelmäßiger Schnitt an Solitär nicht notwendig
- Hecken erhalten jährlich Formschnitt im Spätsommer
- wegen Dornen der Berberitze unbedingt Handschuhe tragen
- Herbstschnitt an laubabwerfender Berberis regt Wachstum an
- bei immergrünen Sträuchern diesen Schnitt nach Blüte planen
- alte Triebe bis zum Grund entfernen
- Vermehrung durch Stecklinge oder Ableger
- Achselsprossen von 10 cm im Spätsommer abtrennen
- in Frühbeetkasten mit Torf und Sand bis zu Frühling halten
- 1 – 2 Jahre in Aufzuchtbeet mit entsprechender Erde aufziehen
- danach die Berberis an den gewünschten Pflanzort versetzen
Interessante Arten der Berberis
Die Gattung Berberis umfasst zwischen 400 und 600 verschiedene, wobei vor allem die
- Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris),
- Großblättrige Berberitze (Berberis julianae)
- und Thunbergs Berberitze (Berberis thunbergii)
besonders beliebt sind. Von der Thunbergs Berberitze gibt es außerdem eine äußerst ziervolle, roteblättrige Sorte namens ‚Atropurpurea‘, die auch als Blutberberitze oder Rote Heckenberberitze bekannt ist. Nachstehend eine Übersicht zu den wichtigsten Kulturarten des Strauchs:
Sorte | Fakten |
---|---|
Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris, auch Sauerdorn) | Blüte: Frühjahr, gelbe satte Blüten Wuchshöhe: 1-2,5 Meter Wuchsform: strauchartig, weit verzweigt Standort: halbschattig Früchte: orange-rote Beeren (im Oktober reife sattrote Beeren) essbar z.B. als Marmelade Besonderheiten: Zwischenwirt für den Getreideschwarzrost, Blattwerk und Rinde leicht giftig |
Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii) | Blüte: April-Mai, gelb Wuchshöhe: 1,50-2 Meter Wuchsform: dicht und aufrecht (gut für Hecken geeignet) Standort: als Hecke fast überall im Garten Früchte: rote längliche Beeren Besonderheiten: scharlachrotes Herbstlaub, Pflanze leicht giftig |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Der Befall durch Schädlinge oder Krankheiten hängt bei Berberis sehr von der jeweiligen Art ab. So ist die Gemeine Berberitze als Zwischenwirt für den Getreideschwarzrost bekannt und wurde im letzten Jahrhundert vor allem in den USA stark dezimiert. Bei der Thunberg-Berberitze tritt hingegen mitunter echter Mehltau oder auch der Befall durch Blattläuse auf.
Fazit
Arten der Berberis sind sowohl als Sträucher als auch als Heckenpflanzen wunderbare Begleiter im eigenen Garten. Da Teile der Pflanzen je nach Art leicht giftig sind (die Beeren sind allerdings essbar), sollten Sie bei Kindern im Garten aufpassen. Ansonsten sind die Pflanzen recht anspruchslos und einfach zu handhaben. Wenn auch Sie eine wunderschöne rote Herbsthecke haben wollen, könnte die Berberitze oder auch Sauerdorn eine wirkliche Alternative für Ihre Grünoase darstellen.
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