...
Basilikum, Ocimum basilicum, Ocimum

Basilikum pflanzen – Wirkung, Kultur und Überwintern

12 Minuten Lesezeit

Basilikum (Ocimum) ist ein beliebtes mediterranes Gewürzkraut das man in Töpfen und im Freilandbeet gleichermaßen anbauen kann. Seine Blätter zeichnen sich durch ihr besonders würziges Aroma aus, das vor allem in mediterranen Gerichten unerlässlich ist. Zustande kommt der Geschmack aufgrund pflanzeneigener ätherischer Öle wie Estragol und Cineol, die nicht nur für einen angenehmen Duft sorgen. Sie wirken nämlich gleichzeitig auch entzündungshemmend und appetitanregend.

Sogar bei der Schädlingsabwehr im Garten kann der Basilikumgeruch behilflich sein. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Basilikum bei uns nicht winterhart ist und deshalb im Haus überwintern muss. Auch was das richtige Pflegen von Ocimum anbelangt, gibt es ein paar Dinge zu beachten, die wir Ihnen nachstehend genauer erläutern möchten.

 

Basilikum in der Küche und Medizin

Der Name Basilikum leitet sich von dem altgriechischen Wort basileùs ab, das mit „König“ übersetzt werden kann. Basilikum ist daher auch als Königskraut bekannt. Die botanische Fachbezeichnung Ocimun entstammt hingegen dem griechischen Wort ozein für „riechen“ und nimmt ganz klar Bezug auf den besonderen Geruch des Königskrautes. Neben seinen aromatischen Eigenschaften besitzt Basilikum jedoch auch so manche Heilwirkung.

 

Woher stammt Basilikum?

Die genaue Herkunft von Ocimum lässt sich heute nicht mehr genau feststellen. Forscher vermuten jedoch, dass die Heilpflanze ursprünglich aus Afrika und Asien ihren Weg nach Europa fand. Ärchaologische Funde belegen eine Kultivierung bereits zu Zeiten der alten Ägypter, wo Basilikum schon vor über 5000 Jahren angebaut wurde. In den Grabstätten der Pyramiden gefundene Schutzkränze aus Basilikum, legen zudem eine rituelle, wenn nicht sogar heilpflanzliche Nutzung nahe.

In Indien konnte eine Verwendung von Basilikum als Gewürz- und Heilpflanze ebenfalls schon ab 2000 v. Chr. nachgewiesen werden. Unter dem Namen ‚Tulsi‘ galt das Gewächs hier als heiliges Kraut des Gottes Vishnu und wurde ihm zu Ehren als sakrale Götterpflanze be- und gehandelt. Von Indien aus dürfte das Wissen um die heilpflanzliche Wirkung von Basilikum schließlich auch in den europäischen Mittelmeerraum gelangt sein. Griechische und römische Ärzte beschäftigten sich hier mehrfach mit der medizinischen Nutzung des Basilikums, wobei es immer wieder zu widersprüchlichen Aussagen bezüglich der Heilwirkung kam.

Während Hippokrates und Dioskurides Basilikum als Heilpflanze in höchsten Tönen lobten, stufte Plinius den Verzehr seiner Blätter zunächst als Ursache für zahlreiche Gesundheitsbeschwerden ein. Sein zweideutiger Ruf bescherte dem Basilikum in Folge eine unsympathische Stellung im mittelalterlichen Aberglauben.

Einstmals vom griechischen Wort basileùs für ‚König‘ abgeleitet und deshalb Königskraut genannt, wurde der Begriff ‚basilicum‘ im Altertum häufig mit dem Basilisk in Verbindung gebracht – einem mythologischen Fabelwesen, das auch als ‚König der Schlangen‘ bekannt war. Folglich schrieb man Basilikum lange Zeit schlechte, ja sogar dämonische Eigenschaften zu. Einige glaubten sogar, dass Basilikum für damalige Syphilisepidemien verantwortlich sei.

 

Lippenblütler, Mediterrane Kräuter, Lavendel, Rosmarin, Thymian, Basilikum, Dost
Auch wenn Basilikum ursprünglich eher aus Asien stammt, gilt es heute als klassisches mediterranes Kraut | © Das Grüne Archiv

Eine Teuflisch gute Götterpflanze

In Deutschland besserte sich das Image von Basilikum erst ab dem 12. Jahrhundert n. Chr. Dank Heilkundigen wie Hildegard von Bingen, welche der Pflanze heilsame Wirkung bei Sprachstörungen zusprach, fand das Königskraut endlich auch hierzulande Einlass in die hiesigen Klostergärten. Bis heute gilt Basilikum jedoch in erster Linie Sinnbild der mediterranen Küche, wo es nicht nur als Gewürz unerlässlich ist.

Ebenso setzte die mediterrane Volksmedizin schon früh auf den Echten Basilikum (Ocimum basilicum) bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit. Gleichermaßen gebräuchlich ist seit dem Mittelalter eine Nutzung von Basilikum in der südeuropäischen Frauenheilkunde. Auch diesbezüglich dauerte es eine ganze Weile, bis sich etwaige Anwendungstraditionen in Deutschland durchsetzten. Relativ spät, zu Beginn des 16. Jahrhunderts empfahl der deutsche Arzt und Alchemist Paracelsus erstmals:

„Damit die Frauen fruchtbar werden, sollen sie Basilikum mit Lauch in die Suppe geschnitten essen. Dies macht jüngere Frauen fruchtbar,“

Der Naturforscher und Mediziner Lonicerus merkte im selben Jahrhundert weiter zum Basilikum an:

„Getrunken mit Wein ist es für Frauen, die Kinder säugen, denn es vermehret ihre Milch.“

Damit ist die Heilwirkung von Basilikum aber noch lange nicht abgedeckt. Hier ein Überblick über mögliche Anwendungsgebiete:

  • Frauenleiden
    z.B. Menstruationskrämpfe, schwacher Milchfluss oder Wechseljahrsbeschwerden
  • Hautprobleme
    z.B. Akne, Hautrisse, Insektenstiche, schlecht heilende oder Schürfwunden
  • Magen-Darm-Beschwerden
    z.B. Blähungen, Darmerkrankungen Magenkrämpfe oder Verstopfung
  • Nerven- und Kreislaufprobleme
    z.B. Migräne, Nervenschwäche, Schlafstörungen oder Schwindelanfälle

 

Inhaltsstoffe von Ocimum basilicum

Basilikum besitzt eine Reihe von Nährstoffen, welche die Blätter der Pflanze zu einem äußerst gesunden Gewürz machen. Insbesondere Vitamine und Mineralien sind für die Heilwirkung von Ocimum von großer Bedeutung, vermögen sie es doch, den Nährstoffhaushalt des Körpers anzukurbeln, sowie Knochen und Herz zu stärken.

Ferner enthält Ocimum basilicum eine Reihe heilpflanzlich relevanter Flavonoide, die nicht nur krampflösend, antigepressiv, verdauungs- und menstruationsfördernd sind. Darüber hinaus wirken die ätherischen Zusätze vorbeugend gegen Krebs und Entzündungsstoffe. Insgesamt sind bei Basilikum folgende Inhaltsstoffe nennenswert:

  • Beta-Carotin
  • Cineol
  • Eugenol
  • Estragol
  • Flavonoide
  • Kalium
  • Kampfer
  • Magnesium
  • Orientin
  • Saponine
  • Sesquiterpene
  • Vicenin
  • Vitamine A und K

 

Anwendung und Dosierung von Basilikum

Die beste Art der Anwendung von Basilikum ist jene als Küchengewürz. Dabei machen sich die würzigen Blätter des Krautes vor allem in Kombination mit Oregano, Rosmarin und Thymian sehr gut. Rezepte für die Zubereitung gibt es viele.

 

Anwendungsformen und Dosierungshinweise

Ob als Suppengrün, Pestobasis oder Gewürz für Tomaten-Mozzarella-, Fleisch- und Fischgerichte – den kulinarischen Einsatzmöglichkeiten der Pflanze sind kaum Grenzen gesetzt. Selbstverständlich macht sich das Basilikum in diesem Zusammenhang besonders gut bei der Umsetzung mediterraner Rezepte, welchen das Kraut ihre unvergleichliche Note verleiht.

Ebenfalls denkbar ist eine Herstellung von Ölextrakten und Tees aus Basilikum. Auch hier werden vorrangig die Blätter des Krautes genutzt. Durch die erhöhte Konzentration der Inhaltsstoffe intensiviert sich hier die verdauungsfördernde und spannungslösende Wirkung der Pflanze enorm. Was jedoch einige Risiken birgt.

 

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Auch wenn die Blätter von Basilikum viele heilsame Eigenschaften besitzen, raten wir von einer hoch dosierten Anwendung seiner Extrakte ab. Während Estragol in größeren Dosen das Krebsrisiko erhöht, sorgt das pflanzeneigene Eugenol gerne für Hautreizungen und kann Leberschäden, sowie genotoxische Reaktionen hervorrufen.

Nutzen Sie deshalb vor allem Basilikumöl nicht, wenn Sie schwanger sind oder nachweislich an einer Lebererkrankung leiden. Auch für Kinder unter 16 Jahren ist eine Behandlung mit Basilikum nicht geeignet.

 

Basilikum anbauen – Standort und Pflege

Das bis zu 1 Meter hohe Basilikum gehört zur Familie der Lippenblütler und ist weltweit in fast allen Regionen heimisch. In Europa werden sowohl ein- als auch mehrjährige Basilikumsorten angebaut, wobei vor allem mehrjährige Sorten für den Anbau im Freiland geeignet sind. Zwar sind auch hier grundlegende Vorkehrungen für den Winterschutz zu treffen. Doch insgesamt ist Chance, dass Ihr Ocimum die kalte Jahreszeit übersteht, hier deutlich höher. Von Sorten wie ‚Wildes Purpur‘ wird sogar gesagt, dass sie im Freien überdauern.

 

Der richtige Standort für Basilikum

Neben einem vollsonnigen und windgeschützten Standort benötigt Basilikum einen aufgelockerten und feuchten Boden. Für optimale Bedingungen kann zusätzlich Sand untergemischt werden. Das Standortsubstrat sollte einen neutralen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 aufweisen. Als Pflanznachbarn eignen sich Tomaten, Kohlsorten und Gurken, wohingegen Mischkulturen mit Weintrauben, Majoran oder Dill eher ungeeignet sind.

Pflanztipp: Basilikumblätter eignen sich aufgrund ihres starken ätherischen Duftes nicht nur zur Ernte als Küchengewürz, sondern auch hervorragend zur Schädlingsabwehr im Gartenbeet.

Einzelheiten zum Standort für Basilikum:

  • vollsonniger, windgeschützter Standort
  • vornehmlich winterharte Arten und Sorten wählen
  • lockerer, feuchter Boden
  • Substrat am besten mit Sand anreichern
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 6,5 bis 7,5 Punkten
  • Basilikum lässt sich in Töpfen oder im Freilandbeet anbauen
  • geeignete Pflanznachbarn: Gurken, Tomaten, Kohlsorten

 

Basilikumstrauch an sonnigem Standort | © Das Grüne Archiv

Basilikum pflanzen

Der Anbau von Basilikum kann durch Aussaat oder das Einpflanzen bereits vorgezogener Jungpflanzen erfolgen. Saatgut und Jungpflanzen können Sie in Gärtnereien erwerben, Saatgut für ausgefallenere Sorten erhalten Sie im Onlinehandel. Bei der Aussaat bzw. Pflanzung gehen Sie dann wie folgt vor:

1. Schritt – Aussaattermin wählen: Basilikum benötigt für die Keimung warme Temperaturen. Daher sollten Sie das Küchenkraut erst ab Mitte Mai im Freiland anbauen, wenn die Temperaturen konstant mindestens 20 Grad betragen. Alternativ können Sie das Saatgut bereits im Frühjahr auf einer sonnigen Fensterbank vorziehen.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Für die Kultivierung oder Anzucht in Töpfen eignet sich Anzuchterde, die vorab mit Sand angereichert wird. In Freilandbeeten muss der Boden vor dem Anbau umgegraben, gut aufgelockert und anschließend mit Sand vermischt werden.

3. Schritt – Aussaat des Basilikums (optional): Ocimum ist ein Lichtkeimer, daher dürfen seine Samen nur oberflächlich auf die Erde gelegt und nicht mit Erde bedeckt werden. Drücken Sie das Saatgut also allenfalls leicht an und decken Sie das Anzuchtgefäß mit durchsichtiger und leicht zu durchlüftender Folie ab. Innerhalb von ein bis zwei Wochen kommt es dann zur Keimung der Basilikumsamen.

4. Schritt – Saatgut bewässern: Um schnell zu keimen, benötigt das Saatgut des Basilikums eine konstante Bodenfeuchte, die jedoch nicht in Staunässe enden darf. Für das maßvolle Gießen ist deshalb eine Sprühflasche ratsam, mit der die Basilikumanzucht unkompliziert gleichmäßig feucht gehalten werden kann.

5. Schritt – Jungpflanzen pikieren: Vorgezogene Basilikumpflänzchen können ins Freiland umgepflanzt werden, sobald sie eine Wuchshöhe von 10cm erreicht haben. Hierzu wird Wurzelballen der Jungpflanze vorsichtig aufgelockert, um anschließend die kräftigsten Triebe herauszuziehen. Diese werden in Gruppen mit je 5 Trieben in Abständen von 15 bis 30 cm gepflanzt. Im Topf sollten maximal 10 Triebe im Abstand von 10 bis 15 cm nebeneinander stehen. Bei vielen gekauften Basilikumpflanzen ist dies leider nicht der Fall. Ein Hauptgrund, weshalb gekaufte Exemplare schnell eingehen. Den Einzeltrieben bleibt bei zu dichter Pflanzung nämlich nicht genügend Platz, um sich zu entfalten.

Kurzschritte zur Aussaat und Pflanzung im Überblick:

  • Pflanz- bzw. Aussaattermin im Freien: Mitte Mai ab konstanten 20 °C
  • Vorzucht unter Glas ist schon im Frühling möglich
  • Boden vor der Pflanzung auflockern und mit Sand anreichern
  • Samen des Basilikums nicht mit Erde bedecken, nur leicht andrücken
  • bis zur Keimung vorsichtig mit Sprühflasche wässern
  • ab einer Wuchshöhe von 10 cm Jungpflanzen vereinzeln
  • Reihenabstand: 15 bis 30 cm bei Gruppenpflanzungen zu je 5 Stück
  • Pflanzabstand im Topf: 10 – 15 cm bei max. 5 – 10 Pflanzen pro Topf
  • Basilikumtriebe benötigen viel Platz
  • zu dicht gepflanzte Exemplare aus dem Handel vor Pflanzung vereinzeln

 

Basilikum, Ocimum basilicum, Ocimum
Grüner und Roter Basilukum im Freilandbeet | © Das Grüne Archiv

Basilikum gießen und düngen

Basilikum benötigt optimale Bedingungen zur Geschmacksentfaltung. Hierzu gehört allen voran eine ausreichende Wasserversorgung. Daher empfiehlt es sich, die Pflanze gerade in den trockenen Sommermonaten regelmäßig zu bewässern, um den Boden feucht zu halten. Das Wasser sollte die Blätter des Basilikums dabei nicht berühren, könnte dies doch Pilzerkrankungen begünstigen. Staunässe ist trotz des hohen Wasserbedarfs von Ocimum beim Pflegen natürlich zu vermeiden.

Für ein kräftiges Wachstum ist bei der Düngung des Basilikums vor allem Stickstoff enorm wichtig. Sie können ihn entweder durch regelmäßiges Düngen mit Kompost und Hornspänen oder durch das gießen mit Brennnesseljauche in den Standortboden einbringen. Die Düngung sollte alle 5 Wochen erfolgen und maßvoll von statten gehen, damit eine Überdüngung im Sommer nicht zu vermehrten Brennschäden führt.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Bewässerung von Ocimum erfolgt von unten
  • Staunässe ist trotz hohem Wasserbedarf des Basilikums zu vermeiden
  • Düngung erfolgt mit Hornspänen, Kompost oder Brennnesseljauche
  • insgesamt Basilikum bis zur Ernte alle 5 Wochen düngen

 

Basilikum ernten und vermehren

Bei der Ernte von Basilikum sollten nur so viele Blätter entnommen werden wie benötigt, um die Pflanze nicht zu schwächen. Am besten werden die größten Blätter unmittelbar an der obersten Blattachse abgezupft. Dies fördert das Wachstum neuer Triebe und verhindert gleichzeitig die Bildung von Blütenständen. Durch diese würden Basilikumblätter schnell an Aroma einbüßen.

Am besten schmecken die Blätter, wenn man sie unmittelbar nach der Ernte frisch verwendet. Für eine längere Einlagerung können die Blätter eingefroren oder in Öl eingelegt und zu Pesto verarbeitet werden. Wenn Sie ihr Basilikum richtig pflegen, ist eine Ernte das ganze Jahr über möglich.

 

Vermehrung durch Aussaat oder Wurzelteilung

Basilikum kann sowohl durch Aussaat, als auch durch Wurzelteilung vermehrt werden. Am häufigsten wird eine Vermehrung durch Wurzelteilung angewandt. Das Sammeln von Samen erfordert es nämlich, die Blüte der Pflanze abzuwarten, wodurch es zu Geschmacksverlusten kommt. Graben Sie zur Wurzelteilung also im Mai den Wurzelballen der Pflanze aus und teilen sie diesen vorsichtig in vier gleich große Stücke auf. Anschließend setzen Sie die Triebe vereinzelt in Töpfe oder Freilandbeete.

Kurztipps zum Ernten und Vermehren:

  • Basilikum muss man nicht aufwändig pflegen
  • Blütenstände ntfernen, um Geschmack der Blätter zu erhalten
  • nur so viele Basilikumblätter entnehmen, wie benötigt werden
  • für längere Haltbarkeit einfrieren oder zu Pesto verarbeiten
  • Vermehrung durch Aussaat könnte Geschmacksverluste bedeuten
  • daher Ocimum am besten durch Wurzelteilung vermehren
  • hierzu im Mai Wurzelballen ausgraben
  • Den Wurzelstock in 4 gleich große Stücke aufteilen
  • Triebe dann wie gewohnt vereinzeln und neu einpflanzen

 

Basilikum ‚Dark Opal‘ besticht mit magisch schwarz-violetten Blättern | © Das Grüne Archiv

 

Basilikum überwintern – Infos zum Winterschutz

In gemäßigten Breitengraden muss Basilikum im Haus überwintern und zwar an einem sonnigen Standort. Topfbasilikum kann man hierzu einfach ab Temperaturen von 10 °C ins Haus verlagern. Sobald die Temperaturen im Frühjahr wieder über 10 °C liegen, können die Pflanzen zurück ins Freiland.

Wurde der Basilikumstrauch hingegen ins Freiland gesät, so muss es vor Einsetzen des ersten Frostes aus dem Beet herausgenommen werden. Auf keinen Fall sollten Sie gewöhnlichen Basilikum im Garten überwintern.

Es sei darauf hingewiesen, dass in vielen Fällen auch vermeintlich mehrjähriger Basilikum nicht winterhart ist. Es gibt nur wenige Basilikumsorten, die tatsächlich winterhart sind und selbst in gemäßigten Zonen Temperaturen von bis zu -10 °C aushalten. Zu diesen Sorten gehören:

  • ‚African Blue‘
  • ‚Greek Basil‘
  • ‚Red Rubin‘
  • ‚Wintergreen‘

 

Kann Basilikum im Topf überwintern?

Ja, Basilikum kann im Topf überwintern. Dazu sollte der Topf jedoch groß genug sein, damit die Pflanze genügend Platz hat, um zu wachsen. Der Topf sollte zudem an einem hellen und warmen Ort stehen, idealerweise bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius.

Ist Roter Basilikum winterhart?

Nein, mit Ausnahme der Sorte ‚Red Rubin‘ ist Roter Basilikum nicht winterhart. Er kann daher nicht in der Erde überwintern und muss auch nicht im Topf überwintert werden.

Ist Strauchbasilikum winterhart?

Nein, Strauchbasilikum ist nicht winterhart und in der Regel auch nicht mehrjährig. Er kann daher nicht im Garten überwintern und muss auch nicht im Topf überwintert werden.

Kommt Basilikum jedes Jahr wieder?

Nein, Basilikum kommt nicht jedes Jahr wieder. Er ist ein einjähriges Kraut und stirbt daher nach der Ernte ab. Wenn Sie Basilikum im Folgejahr wieder ernten möchten, müssen Sie ihn neu aussäen oder pflanzen.

Interessante Arten und Sorten des Ocimum

Die Gattung Ocimum beinhaltet gut 60 Arten, von denen sich die meisten problemlos anbauen lassen. Unterschiede gibt es hier vor allem in Sachen Geschmack. Von süßlichem oder pfeffrigem bis hin zu zitronigem oder gar Zimtaroma gibt es hier viele Varianten. Auch die Blatt- und Blütenfarbe kann von Art zu Art bzw. von Sorte zu Sorte verschieden sein. Zur besseren Übersicht hier einige Vorschläge:

SorteBeschreibung
Echtes Basilikum (Genovese Basilikum)
Ocimum basilicum
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: weiße bis violette Blüten
Wuchshöhe: 30 - 60 cm
Herkunft: ungeklärt, wahrscheinlich Eurasien und Afrika
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: grüne, rote oder violette Blätter mit süßlichem bis pfeffrigem Geschmack
gute Sorten: 'Aton', 'Aromata', 'Basilicco', 'Bordeaux', 'Magic Blue', 'Opal', 'Dark Opal', 'Palla Compatto', 'Provence', 'Sperlings Balkonstar'
Indisches Basilikum (Thai-Basilikum)
Ocimum tenuiflorum
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: zartrosa bis violette Blüten
Wuchshöhe: 50 - 100 cm
Herkunft: Asien
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: rötliche Blätter mit süßlich-würzigem Nelken- oder Pimentgeschmack; in Asien auch als Tulsi oder Heiliges Basilikum bekannt
gute Sorte: 'Thai Magic'
Wildes Basilikum
Ocimum canum
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: weiße oder purpurfarbene Blüten
Wuchshöhe: 20 - 40 cm
Herkunft: Afrika, Australien, Südamerika
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: sehr robuste und ertragreiche Basilikumart mit feinwürzigem Geschmack
gute Sorte: 'Wildes purpur'
Zimtbasilikum
Ocimum x cinnamonum
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: weiße bis zartrosa Blüten
Wuchshöhe: 30 - 60 cm
Herkunft: Südamerika
Eignung für Kultivierung: mäßig
Besonderheiten: Hybridzüchtung mit grünen Blättern, purpurroten Stängeln und originellem Zimtgeschmack
gute Sorte: 'Cino'
Zitronenbasilikum
Ocimum x citrodorum
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: weiße Blüten
Wuchshöhe: 20 - 30 cm
Herkunft: Afrika, Asien
Eignung für Kultivierung: mäßig
Besonderheiten: einjähriger Basilikumhybride mit leicht säuerlichem Zitronengeschmack
gute Sorten: 'Lime', 'Sweet Lemon'

 

Basilikum – Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Durch seinen starken Duft ist Basilikum in der Lage, zahlreiche Schädlinge von sich und Nachbarpflanzen fernzuhalten. Dennoch können Schnecken, die gemeine Wiesenwanze oder die Raupen der Ampfereule die Pflanze befallen und ihr Blattwerk vertilgen. Abhilfe schaffen hier Gartenschutznetze, die über die Pflanzen gelegt werden.

Befindet sich Ocimum längere Zeit in einem nass-kalten Klima, so kann dies das Auftreten von Erkrankungen begünstigen. Probleme machen dabei die Blattfleckenkrankheit, die Fusarium-Welke oder das Luzernemosaikvirus. Sie führen allesamt zum Absterben der Blätter. Dem können Sie am besten durch das Vermeiden von Staunässe und einem regengeschützten Standort vorbeugen. Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, bleibt meist nichts anderes übrig, als die befallene Basilikumpflanze im Restmüll zu entsorgen. Nur so können Sie eine weitere Ausbreitung der Pflanzenkrankheit verhindern!

 

Fazit

Das aufgrund seines kräftigen Aromas beliebte Basilikum ist ein mediterranes Würzkraut, das Sie sowohl in Töpfen als auch im Freilandbeet anbauen können. Allerdings sind die wenigsten Basilikumsorten winterhart und müssen bei uns deshalb im Haus überwintern.

Die Ernte des Basilikums erfolgt am besten in schonenden Mengen durch Abzupfen der größten Blätter. Daneben lässt sich die Pflanze aufgrund ihres ätherischen Geruchs auch zur Schädlingsabwehr im Garten oder auf dem Balkon einsetzen. Wenn Sie Ihr Basilikum gut pflegen, dürften Sie sehr lange etwas davon haben.

Mit Blick auf die Überwinterung ist zu sagen, dass viele Basilikumsorten weder winterhart noch mehrjährig ist. Ob sich ein Überwintern lohnt, ist daher oftmals fraglich. Wer es auf einen Versuch ankommen lassen möchte, sollte in jedem Fall auf eine Topfüberwinterung im Haus setzen.


Entdecke mehr von Das Grüne Archiv

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Letzte Beiträge:

Rezepte aus der Herbstküche:

Die Archivgemäuer

Grüne Bücher:

Kräuterwelten, Verdauungskräuter
Kräuterwelten: Verdauungskräuter
Kräuterwelten, Kräuter und Keime, Cover
Kräuterwelten:
Kräuter und Keime
Kräuterwelten, Färberkräuter
Kräuterwelten:
Färberkräuter

mehr…

Themen & Topics:

Entdecke mehr von Das Grüne Archiv

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen